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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189303119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-03
- Tag1893-03-11
- Monat1893-03
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1893
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lttnnwt, Gen i« ion»u. d«I. * n- tt». KI '* eile«, pitzsch. » und M zu O lswahl^ nten. danden den t - selbige -ützen- )er, Wolle, Eier, schuh neu, liches r. Uiesaer H Tageblatt und Anzrl-rr WM» »> Ayeijch. Telegramm-Adresse ß!^ I FU 'M Fenisprechsrel!« .Tageblatt', Rt-sa gAg, H- N Kff H, H, H, Nr. 2V. der KSnigl. Amtshauptmannfchaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. S8. Sonnabend, 11. Mir; 1893, Abends. 46. Jahrg. To« Messer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends niit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der taiserl. Postcmstaltsn 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins HauS I Mark SO Pf., durch den Briefträger frei ins Haus I Mark 65 Pf. Anzelgeu Auuahme für di« Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantrnstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Tas Weißen sämmtlicher Wohn- und der dazu gehörigen anderen Räume im Kaseruement der reitenden Abtheilung, sowie das dabei nuthwendig werdende Ausbessern der defeeten Wand- und Eementfußbvdenstellen, wie auch das Schwärzen der eisern«, Oefen daselbst, soll im Accord vergeben werden. Offerten sind an den Unterzeichneten versiegelt lind mit der Aufschrift „Weißen des Kaserneinents betreffend" bis zum IS. dieses Menats Mittags abzugeben. Auskunft ertheilt Herr Kaserneninspcetor Kretschmer. Riesa, den 4. Marz 1893. Der Borfitzende des städtischen Bauausschnfies. F A. Gruudmanu, Stadtratb. Gr. Fuhren-Verdingung. Die Anfuhre von ungefähr 27SVVV kA Tteiukohleu für die Zeit vom 1. April 1893 b./m. 31. März 1894 soll öffentlich verdungen werden. Bewerber wollen die Bedingungen im Geschäftszimmer der unterzeichneten Bcrwaltung vorher einsehen und ihre Angebote versiegelt und gebührenfrei bis 17. März 18SS Vormittag- LV Uhr dahin einsenden. Riesa, am 10. März 1893. Königliche Garnison - Verwaltung. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Schulaufnahme in Weida betr. Die Eltern der Ostern 1893 schulpflichtig werdenden Kinder werden hiermit aufgefordert, zu deren Anmeldung sich Sonnabend, den 18. März 18VS, nachmittag- 1 Uhr im Schulhause zu Weida einzufinden. Beizubringen ist der Impfschein, für auswärts geborene Kinder auch das Ta«f- zeugniS und die Geburtsurkunde. Weida bei Riesa, am 8. März 1893. Der Ortsschnlinspector. Diac. Burkhardt. Tagesgeschichte. Die erste Lesung der Militärvorlage hat gestern in der Commission mit der Ablehnung der Vorlage und aller dazu gestellten Anträge geendigt und es bleibr nun abzu- warren, ob die Zerfahrenheit der Parteien bei der am 16. d. M. beginnenden zweiten Lesung dieselbe sein wird. Be- merkenswerth ist, daß der Reichskanzler zwar die Beibehaltung der bisherigen Präsenzziffcr für ganz unannehmbar erklärte, dagegen sein Entgegenkommen gegen andere Vorschläge, die das Ziel der Regierung erreichen lassen, beionle. Die „Rordd. Atlg. Ztg." behandelt in einem Artikel „Kein An gebot" die bisherigen „Zugeständnisse" und sagt darüber: „Was heißt es, wenn man sagt: Begnügt Euch mit der jetzigen FriedenSpräsenzstür ke und erhöht den Beurlaubtenstand, indem Ihr die zweijährige Dienstzeit pure annchmt? Gewiß, der Beurlaubtenstand wird erhöbt, wenn man die zweijährige Dienstzeit pure annimmt, noch mehr, wenn man die einjährige annimmt, und wir erkennen bereitwillig an, daß, wenn man einmal diesen, den Werth unseres Heeres allmählich auf das Niveau einer Miliz herabdrückenden Weg beschritten, Herr Bebel der Consequenteste war, indem er die Vermehrung der Streiter auf — wenn mir nicht irren — 8 Millionen forderte und diese Zahl durch immer weitere Verkürzung der Dienstzeit und Vermehrung der Nccruten erreichen wollte. Das aber wäre ein dem, was die verbündeten Regierungen bezwecken, diametral entgegengesetzter Weg. Es gievl in der Politik und im Heerwesen Dinge, die nicht geschehen können, weil sie unmöglich sind. Dahin gehört eine Herabdrückung des inneren Werthes des deutschen Heeres auf ein Riveau, das nicht über, sondern unter dem der Armeen unserer Nachbarn läge, während es doch andererseits zweifellos ist, daß in dem nächsten Kriege dem deutschen Heere die schwersten Aufgaben zufallen werden. Was soll es heißen, wenn man gegenüber dem Urtheil unserer erfahrendsten Generale, der Männer, die künftig unsere Heerführer sein werden, mit philosophischer Gleichgiltigkeit ausspricht: Wir geben Euch die Mittel nicht, die Armmee so auszubllden, zu formircn, zu gebrauchen, wie Ihr es uns als nöthig schildert, aber wrr erwarten, baß Ihr siegen, den Feind von unserem Boden fern halten werdet! Und wenn man nun jene Politiker fragte: Wie soll dies denn gemacht werden, so erhält man die Antwort: Da sehet Ihr zu. Was denn nun, wenn unsere gegebenen Heerführer erklärten, solche Verantwortung übernehmen wir nicht, wir nehmen lieber im nächsten Kriege das Gewehr in die Hand, als daß wir unsere Ehre an unmöglichen Aufgaben aufs Spiel setzen? Ist Herr Eugen Richter geneigt, das.Cvmmando zu übernehmen, oder Feld herren, die mit geringeren Mitteln auszukommen vermöchten, zu stellen? Eine solche Schädigung unserer Wehrkraft, wie sie in jenem, die Festhaltung der Friedenspräscnzstärke for dernden sogenannten „Angebot" liegt, kann das deutsche Volk nicht wollen, können die verbündeten Negierungen nicht an nehmen. Sie wollen dem Volke die Erleichterungen bieten, die möglich sind: Die Verkürzung der Dienstzeit, die Schonung älterer Jahrgänge im Kriege, die Gleichheit der Pflicht — aber sie können niemals darein willigen, das deutsche Heer zu ruiniren. Lieber Rückkehr zur vollen dreijährigen Dienst zeit, wenn der gegenwärtige Zustand der verstümmelten Dienstzeit sich als unhaltbar herausstellt, als jenes „Angebot". Was hat alles Adviren und Subtrahiren von russischen, französischen und Dreibunds-Zahlen für einen Werth, wenn diejenigen Pfänner, deren Beruf es ist, den künftigen Krieg vorauszudenken und welche über Beweismaterial verfügen, wie kein Anderer, erklären, wir sind zu schwach, wir müssen verstärken, verjüngen, verbessern? Warum sollen "diese Pfänner weniger Glauben verdienen als ihre Vorgänger ? Der hochselige Kaiser Wilhelm, die Generale Roon und Moltke hatten auch noch nicht die Erfolge hinter sich, als sie 1861 eine Vermehrung der Armee forderten, lind die Gründe, die man ihnen damals entgcgenhielt, gleichen denen der jetzigen Opposition wie ein Ei dem anderen. Auch jetzt ist die Ver stärkung der Wehrkraft das Ziel der verbündeten Regierungen, und sie müssen, außer den Ausgleichsmaßregeln für die zwei jährige Dienstzeit, Reuformativn bei allen Waffen fordern, vor Allem, um unsere Reserve- (Landwehr-) Tivisionen so zu verjüngen und zu stärken, daß sie in vorderster Linie wenige Tage nach der Mobilmachung als vollwerlhig aus treten können. Was giebt uns das Angebot Richter-Lieber hierfür? 'Nichts. Es ist lief zu beklagen, daß Fragen, bei denen es sich um das Dasein Deutschlands handelt, um die Freude am Vaterlande, um den ruhigen und, soweit das menschlich möglich ist, gesicherten Betrieb jeglichen Ge werbes — als Parteisache aufgefaßt werden können. Das sind sie nun und nimmermehr. Möge morgen eine Regierung der jetzigen folgen, welche irgend einer anderen Partei — wir nehmen die Socialdemokratie allein aus — angehörte, sie würde nicht im Stande sein, den Weg zu beschreiten, der in jenem sogenannten „Angebot" liegt. Noch ist Niemand aufgetreten, der der Regierung gezeigt hätte, wie das Ziel, das sie sich gesetzt hat, besser und zugleich billiger zu erreichen wäre, als durch ihre Vorlage; man hat ihr die Anerkennung auch von gegnerischer Seite nicht versagen können, daß ihr Project gut durchdacht und durchgearbeitet sei; man hat ihr Besseres nicht entgegcnhalten können. Die Regierung hat ihre Bereitwilligkeit gezeigt, Vorschläge, sofern sie nur eine Stärkung unserer Wehrkraft anstreben, sie mögen kommen, woher sie wollen, gewissenhaft zu prüfen; sie hat, wo sie von berufener Seite gefragt wurde, willig Rede und Ant wort gestanden. Ein Vorschlag aber, der wie der Richler- Liebcr'scbe nach der auf die einstimmige Ansicht unserer militärischen Autoritäten gestützten Ucberzeugung der ver bündeten Regierungen eine dem, was diese bezwecken, entge gengesetzte Wirkung haben müßte, ist und bleibt für uns undiscutabel, er verlangt Unmögliches." Deutsche- Reich. Der Geheime Regierungsrath Guenther aus der Reichskanzlei hat sich, wie die „B. Pol. Nachr," mittheilen, in besonderem Auftrage nach Dessau be geben. Man gehl wohl in der Annahme nicht fehl, daß die erfolgten Erklärungen des anhaltischen Ministers von Ko seritz im Landtage des Herzogthums gegen die Handels politik des Reiches den Anlaß zu dieser Sendung gegeben haben. Die „Hamburger Börsenhalle" meldet aus Hamburg, sie habe infolge der an der hentigen Börse wiederholt aus, getretenen Gerüchte über neue choleraverdächtige Erkrankungen bei der Cholcracommission des Senats Erkundigungen ein gezogen, aber die Auskunft erhalten, daß kein verdächtiger Fall gemeldet worden sei. Fast täglich kämen Evaeuirunzen nach der Quarantänestation in der Concordia vor. Bei spielsweise sei vorgestern noch eine Anzahl in Schmutz ver kommener Vagabunden zur Reinigung nach der Concordia gebracht worden, in keinem Fall aber sei Choleraverdacht der Grund gewesen. Im Saarrevier erntet die Socialdemokratie jetzt zahl reiche Absagebriefe. Es herrscht dort vielfach geradezu Er bitterung gegen die Agitation der socialdemokratischen Führer, die viele Hunderte ins Unglück gestürzt haben. So haben in Merchweiler 97 Bergleute ihre gegnerische Gesinnung dadurch bekundet, daß sie dem Vorstande des Rechtsschutz vereins mittelst eingeschriebenen Briefes ihren Austritt aus dem Verein anzeigten, und der Consumverein zu Merch weiler faßte in seiner jüngsten Generalversammlung folgende bemerkenswerthe Beschlüsse: ,,l) Die Mitglieder haben sich von socialdemokratischcn Tendenzen fernzuhalten. 2) So cialdemokratische Blätter, z. B. „Schlägel und Eisen", „Wah rer Jacob", „Bote von Säar", „Vorwärts", dürfen von Mitgliedern des Vereins nicht gelesen werden. 3) Ueber die vorgesetzte Behörde oder die Herren Geistlichen darf nicht gesprochen werden. Diejenigen Mitglieder, welche sich Derartiges zu Schulden kommen lassen, werden aus dem Vereine ausgeschlossen." Auf dem Bildstock sollen die ein geschriebenen Abmcldebriefe in solcher Anzahl eingelaufen sein, daß die Briefträger sie kaum zu bewältigen vermochten. Wie wir bereits mittheilten, constatirte in der Fraktions sitzung der freisinnigen Partei am Mittwoch über die Militärvorlage am Schluß der Verhandlungen der Vor sitzende, daß nach dem Gesammteindruck der gepflogenen Ver handlungen kein Zweifel darüber bestehen könne, daß die Fraktion auf demselben Standpunkt stehe, wie vor der ersten Berathung der Militärvorlage im Plenum. Auch wurden zwischen den Mitgliedern der Militärkommission Erklärungen gewechselt, welche einen übereinstimmenden Gang der Ver handlungen in der Kommission sichern. Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt hierzu: „Das bei beutschfreisinnigen Kommissions- resp. Fraktions-Mitgliedern etwa vorhandene Sachverständ- niß wird also in Zukunft zu schweigen haben. Da aber das ,Berl. Tgbl." berichtet, die Debatte habe etwa drei Stunden gedauert, so muß doch wohl der „Fall" sehr schwierig gelegen haben. In der schon an anderer Stelle erwähnten Berliner, Korrespondenz der „Bresl. Ztg.", welche zu Gunsten des' Richterschcn Standpunktes Herrn Hinze abkanzelte, war auch davon die Rede, cs werde sich 'Niemand über das Verhalten des Herrn Hinze mehr wundern, als die freisinnigen Wähler, denn „es gebe heute in Deutschland kaum einen freisinnigen Verein von irgend cinxr Bedeutung, der nicht eine Reso lution gegen die Militärvorlage an den Reichstag gesandt habe." Dazu bemerkt recht boshaft die „Kons. Korr.": „Zu unserem Bedauern müssen wir den größten Theil der frei sinnigen Vereine als ungehorsam „denunziren". Wie die uns vorliegenden neun Petitionsver,eichnisse ergeben, sind im Ganzen sechsundzwanzig freisinnige Resolutionen gegen die Militärvorlage eingegangen, darunter allein sechs aus Berlin, so daß aus dem ganzen Reiche nur (einschließlich der au- Süddeutschland von der demokratischen Partei veranlaßter vier oder fünf Resolutionen) 20 freisinnige Vereine di, ihnen von der Zentralleitung auferlegte Schuldigkeit gethc». Halen." Nach Meldungen aus Arnsberg wird die Cand datur Fusangel trotz ihrer Verwerfung durch die Ceiuruiw leitung nicht nur aufrechterhalten werden, sonder» es ist au alle Aussicht vorhanden, daß Herr Fusangel gewählt wir Durch die unvorsichtige Erklärung der Centrumsführcr würc .
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