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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189702023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-02
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1897
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Meblatt mid Ämeiger). Telcgr«xm.«drefs- HK» 6 ckA T I FemsprechM« „Tageblatt", Rtesa. AAE. H, M KI H, TT «r.20. scr^König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts ««d des StadtrathS zu Riesa. I? 26 Dienstag, 2. Februar 1897, Abends. SV. Jahr-. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahmr der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Lezag-Pret» bei Abholung in den Expeditionen tu Riesa und Strehla oder durch uuser« Träger srei tu» Hau» 1 Mart 50 Psg., bet Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mart 28 Pfg., durch den Briefträger frei tu» Hau» 1 Mart 65 Psg. Anzeigen-Annahme für di« Ruoun« de» Ausgabetage» bi« vormittag S Uhr ohne Bewähr. DmäDund »erlag von Langer L Winterlich in Riesa, — Geschäftsstelle Kastanienstraßr 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herman« Schmidt, Riesa. Bekanntmachung, die Höhere Knaben- und die Höhere Mädchenschule zu Riesa betr. Die Höhere Knabenschule zu Riesa, die nach Maßgabe der Lehrordnung für die sächsischen Realschulen unterrichtet, bereitet ihre Schüler sowohl für den Besuch höherer Lehr anstalten al» auch für den Eintritt in den kaufmännischen, landwirtschaftliche» »der einen ge werblichen Beruf mit Erfolg vor. Im besonderen wird bemerkt, daß Schüler, welche die zweite Elaste der Anstalt mit Erfolg durchlaufen hatten, in der Regel nach der ersten Elaste einer Realschule oder nach Untersekunda eines Realgymnasiums, und gute Schüler der dritten Elaste in die Oberterz eines Realgymnasiums oder in die zweite Elaste einer Realschule ausgenommen worden sind. Im Lateinischen bereitet die Anstalt die Unterterz eines Gymnasiums vor. Fran zösisch und Englisch sind obligatorische Unterrichtsfächer, Lateinisch ist fakultativ. In der achtklassigen Höhere« Mädchenschule ist der französische Unterricht obli gatorisch, der englische fakultativ; ersterer beginnt mit dem vierten Schuljahre. Anmeldungen zum Besuche dieser Cchulanstalten werden von dem Unterzeichneten bis Vude Februar entgegengenommen. Die persönliche Vorstellung auswärtiger Schüler ist erwünscht. Riesa, am 7. Januar 1897. Die Direktion der städtischen Schulen. «ach. Bekanntmachung. Die Arbeiten für den Reuba« der Kirche zu Lichteusee sollen im Wege der öffentlichen Submission vergeben «erden. Zeichnungen und Bedingungen sind im Pfarrhaus« ZU Vtreuuseu (Station Wülknitz der Linie Riesa-Elsterwerda) einzusehen und können BlantettS für Maurer« und Zimmerarbeiten gegen Zahlung von je i,so Mk., - Steinmetz«, Tischler-,Dachdecker»,Klempnerarbeiteu -o,5OMk., - Schmiede«, Schlaffer- und Blitzableiterarbeiteu -zus.i,—Mk. von dem Unterzeichneten bezogen werden. Offerten sind bis Montag, de« SK Februar d. I. an den Unterzeichneten einzureichen. * Streumen, am 31. Januar 1897. Der Kirchenvorstand zu Lichteusee. gez Deichmann, k». Anzeige» für daS „Riesa« Lageblatt« «bitt« «S SU spätestens Vormittags 9 Uhr do» jeweilig« Ausgabetag«». Die «ieschäMeU«. Mt RechstiMühlm -es Jahres 18S8 melden sich frühzeitig an. Der Blick der Parteien schweift ungeduldig über die Arbeit, die der Tag von ihnen fordert, hinweg zu dem großen Wahlkampfe, der voraussichtlich im nächsten Jahre entbrennen wird, die Schlachtreihen werden gemustert, die Lücken der Organisation ausgebessert, nach Wahlverbündeten geht eine eifrige Umfrage und den Führern liegt es ob, schon jetzt die „Plattform" sestzuftellen, auf der sich der Streit der Meinungen und Interessen bewegen soll. Für die Conservativen hat Graf Limburg - Stirum in einer Versammlung des Bundes der Landwirthe zu Breslau die Parole ausgegeben, daß unter keinen Umständen eine Bin dung landwirthschaftliter Schutzzölle Platz finden dürfe. Die „Köln. Zeitung" secundirt mit dem Vorschläge, daß Deutsch land sich rechtzeitig mit einem hohen Maximaltarife ausrüsten möge, und im preußischen Abgeordnetenhause erklärte der Abgeordnete Bueck, der Geschäftsführer des Centralverbandes deutscher Industrieller, am 16. December v. I., daß die Industrie gegen eine Erhöhung der Schutzzölle für die Er zeugnisse der Landwirthschaft nichts cinzuwenden habe. Im Reichstage gab Herr v. Stumm am 21. d. M. die Erklärung ab, daß er für eine Erneuerung der Handelsverträge auf keinen Fall stimmen werde, wenn darin wieder eine Bindung l der Gerreidezölle auf ihrer gegenwärtigen Höhe enthalten sei. s Gegen die bestehenden Handelsverträge, das ist also die eine » von Landwirthschaft und Großindustrie getragene Loosung, die I im Wahlkampfe erschallen wird, und sie rrhält die gewichtigste l Verstärkung durch eine hochbedeutsame Rede, die Sraatssicre- ! tär Graf v. PosadowSky im Reichstage gelegentlich der Be- s rathung des QuebrachozolleS gehalten hat. Der Staats sekretär behandelte die Correktur der Handelsverträge nach ihrem Ablaufe als etwas Selbstverständliches und iheiue dem Reichstage mit, daß man im Reichsschatzamt im Hinblick auf den Ablauf der Handelsverträge mit den vorbereitenden Ar beiten für die Aufstellung eines autonomen Zolltarifs be schäftigt sei, der viel specialisirtcr als der bisherige Tarif gestaltet und unter Zuziehung von Interessenten ousgearbeitet werden solle. Die liberalen Gruppen haben die Wahlparole allenthalben mit Eifer ausgenommen, und Angesichts des Bündnisses zwischen agrarischen und industriellen Schutzzöll nern wird da» uralte, ewig neue Lied von der „großen liberalen Partei" mit neuem HoffnungSmuthe in den ver schiedensten Zeitungen angeftimmt. Der Einzige, der davon nicht- wissen will und in dem ganzen „Einigkeitsstreben" nur eine verhüllte Rebellion gegen seine Person steht, ist Eugen Richter, der daraus hinweist, daß solche Cartelle verschieden artiger Gruppen auch immer eine Menge Leute nach rechts und link« abstoßen, und im Uebrigen mit unwandelbarer Ueberzeugung den Glauben verficht, daß der Liberalismus in der Freisinnigen Bolkspartei nicht nur seine einzig richtige und zuverlässige Vertretung, sondern auch alle ihm dienliche Einigung bereits gesunden habe. Mit unversöhnlihem Hasse verfolgt er die „Wadrnstrümpfler", die ihm einst gelegentlich der Militärvorlage die Heeressolge verweigert haben, und ein« ihrer Führer, de» RrichetagSprosefsor Barth, hat er sogar schon fein Mandat in Hirschberg aberkannt. verttiches ««d Sächsisches. Riesa, 2. Februar 1897. — Schon wieder leider ist ein Witterungsumschlag ein getreten. ES hat sich unerwartet und unerwünscht schnell intensives Thauwetter eingestellt, daß die kaum hergestellte Schlittenbahn, die uns hier so selten geboten ist, in fliegender Hast wieder zu Nichte macht und die Landstraßen in un- passirbare Moraste zu verwandeln droht. — Wie man hier erzählt, soll in Pirna ein Gymnasium errichtet werden und zwar würde, so verlautet, die dortige Realschule in ein Gymnasium um-ewandelt. Auch in Riesa macht sich schon seit Jahren das Verlangen nach einer höheren Lehranstalt dringend geltend. Von der einen Seite wurde nun bekanntlich die Errichtung einer Realschule befürwortet, während man andererseits wieder die Errichtung eines Gym nasiums Hierselbst in Aussicht stellen zu können glaubte, leider hat bislang aber hierzu irgend etwa« Bestimmtes nicht verlautet und die Sache erscheint nicht wahrscheinlicher, wenn sich da» oben erwähnte Gerücht bewahrheiten sollte. Infolge des bevorstehenden Weggangs des Herrn Schuldirektor- Bach von hier wird gegenwärtig in der Bürgerschaft die Angelegen heit wieder lebhaft erörtert und es kann keinem Zweifel unterliegen, daß dieselbe in absehbarer Zeit ihre Erledigung finden muß. — Gelegentlich der letzten Sonnabend Nachmittag in Meißen abgehaltenen Versammlung des Bundes der Land wirthe wurde von Herrn Reich-tagsabgeordneten Sachße- Merschwitz mehreren der anwesenden Herren die Mittheilung gemacht, daß Herr VorwerkSbesttzer Lieber. Str oga, unser jetziger Reichstagsabgeordneter, im nächsten Jahre bei den Neuwahlen zum Reichstag nicht beabsichtige, sich wieder als ReichStagScandidat aufstellen zu lassen, und zwar weder als Candidat der Conservativen, noch als Candidat des Bundes der Landwirthe. — Wie uns von der Handels-Kammer zu Dresden mitgetheilt wird, wird die Centralamerikanische Ausstellung zu Guatemala nicht vom 15. März 1897 ab während sechs Monaten geöffnet sein, sondern nur in der Zeit vom 15 März bi» 15. Juli diese- Jahres stattfinden. — Mit gestern, dem 1. Februar, sind nach sächsischem Jagdgesetze außer den Hasen und Rehböcken auch die Fasanen außerhalb der Fasanerien, Schnepfen, Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild, Wachteln, Bekassinen in die Schonzeit getreten, während männliches und weibliches Edel- und Dam wild, sowie krammetsvögel noch vier, wilde Enten aber »och sechs Wochen hindurch abgeschossen werden dürfen. In Preußen beginnt mit dem 1. Februar die Schonzeit für weibliche» Roth- und Damwild, sowie deren Kälber, für Hasen, Auer-, Birk- und Fasanenhennen, Haselwild und Wachteln, in Oester reich dagegen für Rehböcke, Hasen, Rebhühner und alle Drossel arten. Was die Erträgnisse der diesmaligen Hasenjagd an langt, so find dieselben nur strichweise, und zwar vorwiegend in hügeligen und und reichlich bebuschten Gelände« namhafte gewesen, in den meisten Niederungen mit lehmigem Boden u. s. w. jedoch untermittl« geblieben, weil hier die Setzlinge unter der andauernd regnerischen und kühlen Sommerwitterung zu viel zu leiden hatten. Nur die Märzhasen find besonders gut gediehen. — Der Monat Februar, der am gestrige« Montag seinen Anfang nahm, steht unter dem Scepter de» Prinzen Carneval, der i« Vereine mit der Muse Terpsichore alle Fröhlichen im Reiche des Scherzes und des Humors ver sammelt. Die Zeit der Vergnügen erreicht in diesen Wochen ihren Höhepunkt. Es ist, al» wollten sich Lust und Frohsinn schadlos halten für die bald heranrückende ernste Fastenzeit und für die Erinnerungstage der Leiden des Gottessohnes. Doch auch schon im alten Rom war der Februar auSge- zeichnet durch Festlichkeiten, wenn auch anderer Art. Er »ar ursprünglich der letzte des Jahres, und in ihm hielt man ReinigungS- und Sühnefeste ab. Daher leitet man seinen Namen von ksdrusrs, das reinigen bedeutende, ab. Um sich im neuen Jahre vor den verhänignißvollen Ver folgungen unversöhnter abgeschiedener Seelen zu schützen, s wurden feierliche Todtenopfer veranstaltet. Man trug I brennende Pechfackeln umher, und ihre Reste übergab man I stillschweigend fließenden Gewässern. Die Opferflammen 8 wurden mit duftenden Harzen genährt. Im deutschen Sa- j lender führte der Februar den Namen Hornung, das kleine ? Horn, jedenfalls zum Unterschiede vom Januar, der uns in j der Regel hornharten Frost bescheert, während die mittlere z Temperatur des Februar schon um einige Grade höher liegt, z Für das Pflanzenleben ist ein schnee- uns kältereicher Februar j günstiger, als ein milder. Dieser lockt von den vielen Früh- Z lingskindern, die ungeduldig des lebenspendenden Heroldsrufes s des Lenzes harren, allzu zahlreiche hervor aus dem winter- ? lichen Verstecke, und wenn dann die rauhen Nachwinterstürme i über sie dahinbrausen, dann muß das zarte Leben wieder i erstarren. — Dem i» nächst?» Herbst wieder zusammentretcnden Landtage soll auch eine Petition der Bureau-Assistenten in den Hauptverwaltungs-Bureau» der königl. Sächs. StaatS- eisenbahn-Berwaltung zugehen, in welcher um Verbesserung der Besoldung«- und Beförderungs-Verhältnisse in der ge nannten Beamten - Kategorie gebeten werden soll. Unter Anderem wird in dieser Petition die Gleichstellung de» Ge halte» dieser Beamten mit denjenigen der Bureau-Assistenten anderer Staatsbehörden erbeten. Ferner erhoffen die Pe tenten eine Aenderung des Verhältnisse» der Stellenzahl der Betriebs-Sectretäre zu derjenigen der Bureau-Assistenten, und zwar in der Weise, wie die» bei anderen Behörden, z. B. bei« Ministerium, eingeführt ist. Da» Berhältniß 1:2 einzuführen, ist bereit» in der vorigen Landtagssession für eine spätere Finanz-Periode zugesagt worden. Oschatz, 30. Januar. Der langjährige Vorstand des hiesigen Königlichen Amtsgericht», Herr Oberamtsrichter Dr. Giese, konnte heute auf eilte 25 jährige BerufSthätigkrit im Staatsdienste zurückbltcken.— Herr Theodor Nikolai, welcher 30 Jahre lang ohne Unterbrechung auf dem städtischen Aich- amte al» Arbeiter beschäftigt gewesen ist, hat heute da» Ehren zeichen für Treue in der Arbeit verliehen erhalten. Die städtischen Kollegien ehrten den Jubilar durch eine Grati fikation in der Höhe von 100 Mk. — Zu besetzen ist die Filialschulstelle in Lonnewitz. Kollator : Die oberste Schul behörde. Einkommen: außer freier Wohnung und Gart«-
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