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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189702040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-04
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1897
- Autor
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und Anzeiger Meblatl md Ämcigers. Telrgramm-Adlcflr „Tagsblatt", Riesa. Amtsötatt Fernsprrchfirll« N». 20. Kömgl. Amtsyauptmamischast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riess. 28. Donnerstag, 4. Februar 18S7, AvendS. SV. Jahrg is ptz Riesaer Tageblatt «scheint jeden Lag Abends mit Ausnahme brr Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla od« durch uns«« Tröger frei in« bau« I Marl 56 Psg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten I Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau« I Mark 65 Pfg. Anzeigeu-Anuahmr für die Nummer da» Ausgabetage» bi» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kasianirnstraße SS. — Für die Redaktion verantvortlich; Hermann Schmidt, Riesa. für das „Riesaer Tageblatt" erbitten l»s W spätestens Vormittags S Uchr des jeweilig«, Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Artikel H. 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des HauptmarktorteS Großenhain im Monat Dezember vorigen Jahres festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft Großenhain im Monat Jimuar dieses Jahres an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 8 Mk. 08.5 Pfg- für 50 Kilo Hafer, 3 - 67 5 - - 50 - Heu, 2 - 10 - - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 30. Januar 1897. T). 353 v. Wilncki. Tn. Mittwoch, den 10. Februar 1897, Vorm. 1v Uhr, kommen im Hotel zum „Kronprinz" hier 1 Pferd, (1 brauner Wallach) und 2 Kutschwagen gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. * Riesa, 1. Februar 1897. Der Ger.-Vollz. beim K. Amtsger. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Diejenigen Personen, welche im laufenden Jahre Anschluß an das Fernsprechnetz zu er halten wünschen, werden ersucht, ihre Anmeldung recht bald, spätestens aber bis zum 1. März zu bewirken. Anmeldungen nimmt das Kaiserliche Postamt in Riesa entgegen. Auf die Herstellung der Anschlüsse im laufenden Jahre kann nur dann mit Sicherheit ge rechnet werden, wenn die Anmeldungen bis zu dem oben angegebenen Zeitpunkte erfolgen. Dresden, 1. Februar 1897. * Der Kaiserliche Ober-Postdirektor. Halte. Sch. TageSgeschtchte. Deutsches Reich. Wie die „B. P. St." hören, sollen demnächst die Finauzminister der einzelnen Bundesstaaten zu einer Besprechung in Berlin Zusammenkommen. Herr Liebknecht ist wieder aus Reisen, um im Aus lände nach Möglichkeit sein Vaterland zu beschimpfen und die traurige Eigenschaft, durch die sich die deutsche Sozial demokratie vor der andrer Länder auszeichnet, nämlich in der Niedrigkeit der Gesinnung selbst vor offenbarem Vctter- landsverrctth nicht Halt zu wachen, aus's Neue zu bekunden. Jetzt beglückt der Parteigreis dir Niederlande mir seiner An- Wesenheit und hat in einer zu Dclfft gehaltenen Rede, wie die „Deutsche Wochenztg. in den Nieder!" mittheilt, folgenden Satz fertig gebracht: Die deutsche Armee kann geschlagen werden, denn das Kriegs glück wechselt; dann ist die Zeit der Sozialdemokratie gekommen. Der Kamps uin die Macht kann ansanglich möglicherweise unblutig fein, später aber wirb, muß er blutig werden. Der Umstand, daß Liebknert zu Denen gehört, die die Altersschwäche schwatzhaft macht, hat den „Genossen" schon öfter Verlegenheiten bereitet und hat aucb dem Alten auf dem Parteitage die bekannte üble Behandlung eingetragen. Der „Vorwärts" sucht deshalb die Sache abzuleugncn, was aber an der Wirkung nicht viel ändern wird. Während fast alle Einnahmequellen des Reiches für das laufende Jahr Überschüsse gegen das Vorjahr aufweisen, hat j die Börsenfteucr einen beträchtlichen Rückgang ihrer Einnahmen ' zu verzeichnen. Das Weniger am Ende des Etatjahres wird sich auf etwa 4 Millionen belaufen. Die Börsenstcuer ge hört zu den Einnahmen des Reichs, welche den Einzclstaaten überwiesen werden. Die Mehrerträzr bci den Zöllen und der Branntweinoerbrauchsaögabe werden diesen Minderertrag weit mehr als aasgleichen. Dom Reichstag. Obwohl es allmählich wohl ebenso langweilig ist, von der Leere im Reichstag zu l-sen, als über sie zu schreibe«, wollen wir doch, so bemerkt die „T. R." in ihrem Bericht, nicht unerwähnt lassen, daß Herr v. Buol gestern die Sitzung mit der niedrigsten bisher erreichten Präsenzziffer, nämlich mit » RrichSbotcn, eröffnen mußte. Allmählich fanden sich gegen 50 Abgeordnete ein, und dieser hochansehnlichen Versammlung empfahl Staatssekretär Nieder - ding den Entwurf einer Grundbuchordnung. Er pries ihn als Ausbau des Bürgerlichen Gesetzbuches und legte es dem Hohen Hause nahe, mit den zahlreichen Reservatrechten, die der Landesgesetzzebung der Bundesstaaten im Entwurf Vor behalten seien, recht glimpflich umzugehen, um das Vertrauen zu de« neuen Recht in den Einzelftaaten nicht zu erschüttern. Der Entwurf fand im Hause eine durchaus freundliche Auf nahme. Jede Partei schickte einen Juristen aus ihren Reihen vor, die Conservativen sogar ihrer zwei, um mit dem Aus druck der Zustimmung im Allgemeinen einige Abänderungs wünsche vorzubrii gen. So verlangte das Centrum, für das der Abg. Spahn sprach, eine absolute Haftung des Staats, während die Conservativen in der Zugänglichkeit des Grund buch- für Dritte eine Gefahr erblickten. Außer bei dem aufmerksam der Debatte folgenden Staatssekretär Nieberding fanden die Redner im Hause wenig Aufmerksamkeit; vielmehr war da- Stimmengewirr in dem bei seiner Leere stark widerhallrnden Saal oft so laut, daß die Redmr auf der Tribüne nahezu unverständlich blieben. Am Tische de» Bundesraths wohnte auch Graf v. PosadowSktz dem letzten Theil der Sitzung bei; auch Frhr. v. Marschall ließ--sich einige Augenblicke sehen. Die Vorlage wurde schließlich auf Antrag des Abg. Spahn der 16. Commission überwiesen, die soeben ihre Arbeit an dem Zwangsversteigerungs-Ent wurf beendet hat. Den zweiten Theil der Sitzung füllte z die Beratung der Konvertirungsvorlage für das l Reich aus. Der Schatzsekretär befleißigte sich bei ihrer Be- ! gründung unter dem Hinweis auf den fast gleichlautenden f preußischen Entwurf und die langen Debatten, die sich an f diesen im Abgeordnetenhause geknüpft hätten, lakonischer Kürze. Richt alle Redner im Hause thatcn desgleichen. Die Gegner der Vorlage konnten Neues natürlich ebenso wenig vorbringen, als ihre Freunde. Die Opposition war angesichts des be reits erfolgten Vorgehens der ausschlaggebenden Bundes staaten auch durchaus refignirr. Die Mehrzahl der Redner gab sich ungern mit der Herabsetzung auf nur 3^/, v. H. zufrieden und fand die garantirte Schutzzeit von 8 Jahren zu lang. Herr Lieber leistete sich natürlich wieder einen kleinen Ausfall gegen den „Herrn Staatsminister Dr. von Miquel"; ernstlicher Widerspruch wurde aber nicht laut, ebenso wenig wurde ein Antrag auf Commissionsverweisung gestellt. Heute GchwerinStag. Oesterreich. Die „Versöhnung der Tschechen" — so bezeichnet man in der öffiziösen «spräche die Slavisirungs- k bestrebungen der Regierung — läßt sich immer besser an. « Die Mittheilungen über die Sprachenverordnungen werden noch durch weitere Angaben ergänzt, welche deutlich beweisen, daß die Regierung in streng slavischen Sinne vorzugehrn beabsichtigt und daß man Zugeständnisse an die Tschechen zu erwarten hat, denen gegenüber die Maßnahmen TaaffeS reine kndereien sind. Die Sprachenverordnung für Böhmen und Mähren wird jedenfalls vor den Reichsraths- wählen veröffentlicht werden. So berichtet in Bestätigung eiwcrcr Meldungen der tschechische „HlaS Naroda", der zugleich eine besondere Sprachenoerorsnung zur Regelung der dreisprachigen Gleichberechtigung für Schlesien ankündigt. Als die nächste Einräumung an die Tschechen werden die tschechische Universität und das tschechische Polytechnikum in Mähren bezeichnet, deren Errichtung in da» Programm der Thronrede ausgenommen werden soll. Die weitere Ent wicklung der böhmischen Frage wird von dem Verhältnisse der Jungtschechen zum Grafen Baden! im nächsten Abgeord netenhause abhängen. Fügen sich die Jungtschechen fein brav de« neuen eisernen Ring ein, den Graf Baden! für seine künftige Mehrheit schmieden will, dann sollen sie sowohl einen Landsmann-Minister als einen Ressortminister zur Ver tretung der tschechischen Nation erhalten. Merkwürdigerweise soll nach der Absicht der Regierung diese Mehrheit auch die Reste der liberalen Partei und den verfassungstreuen Groß grundbesitz umfassen. WaS sich doch diese Reste der ehe maligen „Staatspartei" Alle- zumuthen lassen müssen! Die Regierung will Alle» aufbieten, um die Jungtschechen für den österreichisch, ungarischen Ausgleich zu gewinnen, der, wie e» heißt, für sie ganz annehmbar sein dürfte. Die Deutschen haben dabei die Zeche zu bezahlen. Belgien. Die Prinzessin Luise von koburg, die älteste Tochter des König» der Belgier, hat da- Hau» ihre« Gatten, des Prinzen Philipp, in Wien verlassen; ein heftiger Auf- * tritt mit dem Prinzen, der sie mißhandelt haben soll, war die Veranlassung zu diesem Schritt. Die ganze Skandalge schichte hat laut „Vos. Ztg." auch eine gewisse politische Be" deutung und macht einem Plan de» belgischen Königs end- giltig ein Ende. Be anntlich ist es mit der Thronfolge in Belgien schwach bestellt. Der König hat keinen Sohn, sein Bruder, der Graf von Flandern, ist so schwerhörig, daß an seine Thronbesteigung nicht zu denken ist. Die ganze Thron folge ruht somit auf dem einzigen Sohne des Grafen von Flandern, dem Prinzen Albert, der körperlich auch sehr schwach ist. Der König wollte die beiden Söhne des Prinzen Philipp und der Prinzessin Luise an den belgischen Hof kommen lassen; sie sollten naturalistrt und als belgische Prinzen erzogen werden. Der Plan des Königs fand in den maßgebenden Kreüen Belgiens infolge der Unbeliebtheit des Prinzen Philipp eine sehr getheilte Aufnahme; jetzt ist er als beseitigt anzusehen. Griechenland. Die Nachrichten über Unruhen auf Kreta kommen nicht unerwartet. Man konnte voraussehen, daß die griechische Bewegung sich mit Annäherung des Früh jahrs geltend machen würde. König Georg von Griechen land selber hat den Anfang gemacht mit militärischen Vor bereitungen, welche zeigen, daß er es für nöthig ansteht, Griechenland für alle Fälle gerüstet zu halten. ES liegen ferner bestimmte Anzeichen vor, daß der „national-griechische Verband" sich auf ein großes Vorgehen vorbereitet. Der englische Leiter der englisch, ägyptischen Bank hat kürzlich zu seinem Erstaunen bedeutende Summen für jenen Verband erhalten und es hat sich bei näherer Untersuchung herauSge- stellt, daß dieser von Alexandrien aus Rundschreiben an die in Aegypten, Rumänien und Rußland wohnenden Griechen mit der Aufforderung gesandt hat, den Verband zu unter stützen, „damit dieser das Ziel erreichen könne, das er sich gesetzt habe." Diese griechische G-Heimgeseüschaft hat sich die Aufgalle gestellt, die von Griechen bewohnten Länder, die noch unter türkischer Herrschaft stehen, mit dem Königreiche Griechenland zu vereinigen. Es wird behauptet, daß die griechischen Offiziere, die letztes Jahr ohne Urlaub nach Kreta zogen, Mitglieder des Verbandes seien, und daß dieser überhaupt im griechischen Heere viel Mitglieder zähle. — Außer auf Kreta macht sich übrigens auch in Mazedonien eine Gährung bemerkbar, sodaß die Pforte an die griechische Regierung bereit» eine Note gerichtet hat, worin sie über den Einfall griechischer Banden in jene Provinz klagt und mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen droht. Oertliches nur Sächsisches. Riesa, 4. Februar 1897. — In der am Dienstag stattgefundenen öffentlichen Stadtverordnetensitzung waren anwesend sämmtlichr Mitglieder des Kollegiums bi» auf Herrn Stadto. Barth, der entschuldigt ausgeblieben war. Als Rathsdeputirte wohn ten der Sitzung bei die Herren Bürgermeister BoererS und Stadtrath Heinrich. Unter Leitung de» Vorsitzenden des Kollegiums, Herrn Rendant Lhost, gelangten nachfolgende Gegenstände zur Berathung und resp. Beschlußfassung: 1. Bezüglich der vom Kirchenvorstande beschlossene« An stellung eine» Hilf-geistlichen resp. der vom Kollegium hierzu erforderten Mittet hatte letztere» in seiner Sitzung vo« 8. Dezember v. I. einstimmig gegen die Stimme de» Stadtv. Dr. Mende beschlossen, dem Rath-beschlusse, nach welchem vo»
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