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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189702124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-12
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1897
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger Meblatt ml) Llyriger). „ L ag^lat't^Mrs«. Amtsblatt brr König!, «mtshauptmmmschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zn Riesa. äl- SS. Freitag, IS. Februar 1897, Abends. S». Jahr,. »a» Riesaer Tageblatt rrschetut jedu, La, Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung tu den Expeditionen tu Riesa und Strehla oder durch «ns«» Tröger sret i«S Hau« 1 Mark SV Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalken 1 Marl 25 Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau« I Mark SS Pfg. Auzrigeu-Ameahmr für dt« R«m« da« Ausgabetage« bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschäsMeve »astantenstraße SS. — Für die Redaetton vrrantworttich: Hermann Schmidt, Riesa. vertliches und Sächsisches Riesa, 12. Februar 1897. — Das EiS der Elbe hat sich, wie uns bestimmt ver sichert wird, bereits bis Steh la, unterhalb Mühlberg, festgesetzt, und zwar bei einem Wasserstande von 5,80 rn nach de» Torgauer Pegel. Die gewaltigen Eismassen, die sich bis auf den Grund festgesetzt haben, gestatten den Durch zug des Masters nicht, dasselbe bricht sich zu beiden Seiten des Strombettes aus den angrenzenden Wiesen Bahn. Bei wei ter anhaltendem Thauwetter ist dort große Gefahr in Aussicht. — Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr Passitte hier durch auf der Elbe als „Erster" nach kaum eisfrei gewordenem Strome der ca. 160 Pferdekräfte starke Schraubendampfer „Oesterreich" der Herren Schöppe L Barthel« in Aussig, Kapitän Äug. Knobloch, Häupter Moritz Hcsse. Der Dampfer, von Aussig kommend und nach Mühlberg gehend, führte einen mit ca. 9000 Ctr. böhmischer Braunkohle be. ladenen, für den Kohlenhändler Herrn Otto Schrödter in Mühlberg bestimmten, dem Heren Franz Wegener in Ham burg eigcnthümlich gehörigen Kahn, mit sich. Die Fahrt ist glücklich von Sratteu gegangcn, trotz des immerhin noL trei benden Eises. Heute gegen Mittag bereits kehrte der Damvf.r nach hier zurück und setzte nach kurzer Pause seine Fahrt weiter nach Dresden fort, um sich daselbst, wie schon vor der Abfahrt von Aussig geplant, auf der Schiffswerft der Österreichischen Nord-West- Dampfschiff,ahrrsgescUschaft einer Reparatur zu unterwerfen. — Man schreibt uns: Gehr willkommen wird unseren Musikfreunden die Gelegenheit sein, dir weltberühmte Hof capelle aus Berlin in zwei Csncerten bewundern zu können, welche der Lisztverein in Leipzig SA 16. und 17. Februar im Crystallpalast zu Leipzig veranstaltet. In Berlin ist es dem Fremden ganz unmöglich die Concerte der Hoscapelle besuchen zu können, weil sämmiliche Billets in den Händen der Abonnenten sind und auch die Proben regelmäßig aus verkauft find. Diese großartige Anziehungskraft der Con certe wird zum guten Theil der Person des genialen Hof- capellmeisters Felix Weingartner zugeschrieben, der auch beide Leipziger Concerte dirigiren wird. Das erste Concert ist ein Beethovenabend mit den Quverturrn zu „Coriolan" und Egmont, sowie der Symphonie „Eroica." Das herrliche Vtolinconcert Beethovens spielt Professor Carl Halir, seit Joachim der berufenste Vertreter des schönsten aller Biolin- Loncerte. Wie wir schon mittheilten nimmt Vormerkungen für Billets zu diesen Concerte» dir Musikalienhandlung von Joh. Hoffmann in Riesa entgegen. — Wie bereits gemeldet, starb gestern in Radeberg der Landtagsabgeordnete, Direktor der Aklien-Exportbterbrauerei, Herr Gustav Philipp. Er stand im besten Manncsalter, im 56. Lebensjahre. Am 2S. November v. I. hat er das Jubi läum 25jähriger Landtagsangehörigkeit gefeiert, bei welcher .. Gelegenheit ihm ein Ehrendipl om der Zweiten Ständekammer überreicht wurde. Philipp gehörte der Fortschritcsfraktion im sächsischen Landtage an; er vertrat seit seiner erstmaligen H Wahl am 29. November 1871 den 9. ländliche» Wahlkreis ° (die Bezirke der vormaligen Gerichtsämter Radeburg, Rade- j berg, Moritzburg und Schönfeld). Er zeichnete sich durch? offene, ehrliche Geradheit aus, und er lag seinen Landstands- z pflichten getreulich und fleißig ob; er urtheilte als vieler- H fahrener Mann mit praktischem Sinne. Er gehörte 13 or- ! Lentlichen und 2 a> ßerordenilichen Landtagen an und hat in ! diesen 1061 abgetzaltenen Sitzungen bcigewohnt. Seit 1873 war er Mitglied der Finanzdeputation 8. Geboren am 14. März 1841 in Frauenstein, besuchte er die Volksschule, Gymnasium und Handelsschule, wurde Kaufmann und Land- wirrh. Als LehnSrichter in Kleinwolmsdorf bei Radeberg erfolgte seine Berufung in die Zweite Ständekammer; später, sei: etwa 1883, lebte er als Privatus in Dresden, seit 1895 war er Brauereidirektor in Radeberg. — Wegen d:s Uebcrhandnehmens der Brände in Folge unvorsichtigen Umgehens rr.it Zündhölzern hat der „Verband Deutscher Privat-Feueroersicherungs-Gesellschaften" in diesen Tagen eine Denkschrift an den Reichskanzler scwie an die Regierungen der Bundesstaaten gerichtet, in welcher die Frage der Zündholzbrände und der Abwchrmittel dagegen einer eingehenden Erörterung unterzogen wird. Der Verband hält eine strenge Handhabung der Vorschriften über Ausbe- Wahrung, Verwendung rc. von Zündhölzern sowie ein Verbot des Feilhaltens selbstentzündlicher Streichhölzer für noth- wendig und stellt es ferner dem Ermessen der Regierungen anheim, ob dem von den öffentlichen FcuerveriicherungSan» stalten ausgegangenen Vorschläge der Besteuerung der Zünd- Hölzer etwa insoweit beizutreten sei, daß durch eine wirksame Verbrauchsabgabe der Preis der gewöhnlichen Phosphorzünd hölzer erhöht würde. Der Verband nimmt an, daß die Konsumenten hierdurch zur vorsichtigeren Aufbewahrung der Zündhölzer veranlaßt werden würden. Ob mit Recht, mag dahingestellt bleiben — Vernickeltes Kuplergeld befindet sich zur Zeit in be- ! deutender Menge im Verkehr. Es handelt sich um Ein- und z Zweipfcnwgstücke, deren Wappenseite und Rand vernickelt ? und die so als Fürst- und Zehnpfennigstück- ausgegeben wer- z den. ES scheint eine derartige Knpfervernicklung ein recht Z lohnendes Geschäft zu sein, »ach der Zahl der Münzen zu s schließen, die sich zur Zttt irn Umlauf befinden. * Rüde rau. Wohl selten ist ein ländlicher Ort der ? näheren wie auch der weiteren Umgebung durch Wahlen so in f Erregung gebracht worden, wie der unsrige. Es hat dies seinen Grund darin, das; bei den letzten Ergänzungswahlen zum Ge- meinderathe die Socialdemokratie einen solchen Zuwachs an j Vertretern mit geringer Stimmenmehrheit erlangt hat, daß H letztere nun in großer Mehrzahl im Gemeinderathe den übrigen Ausschußpcrsonen überlegen sind und die Wohlfahrt unseres - Ortes nunmehr in deren Händen liegt. Dieser Wahlausfall s läßt sich wohl kaum anders erklären, als daß die sozial-demo- kratische Partei selbst in solchen Kreisen Anhänger hat, in ( denen man sie eigentlich nicht sucht, während auf gegnerischer Seite k mancher Einwohner, trotz Anregung der Wahl kein Interesse : entgcgenbringt und derselben fernblieb, somit der zuerst ge- s nannten Partei indirekt Vorschub leistete. Nun ist dem Ver- Z nehmen nach die Giltigkeit der Wahl angefochten worden und « steht uns vielleicht ein nochmaliger Wahlkampf bevor, nur würde - derselbe für die Ordnungspartei unter den angegebenen Ver- z hältnisscn wahrscheinlich auch nicht günstiger ausfallen. Prausitz. Am Dienstag Nachmittag 3 Uhr entgleiste ? vom Gemischten Zug 1175 zwischen Lommatzsch und Prausitz ß ein österreichischer Güterwagen wegen Radbruchs, so daß die «trecke bis um 6 Uhr gesperrt war. Verunglückungen von Menschen sind nicht vorgekommen. ch Dresden. Das Königspaar reist am 18. Februar nach Cap Martin. * D'resden. Von den seiner Zeit vom Dienst sus- pendirten und später zur Aburtheilung gekommenen Hypotheken buchführern Dresdens sind die Herren Moritz Wilhelm Kämpfe und Oskar Clemens Letzsch wieder in den Staatsdienst in der Weise eingestellt worden, daß sie Stellen in Großenhain bezw. Meißen übertragen erhielten, welche aber mit dem Amt eines Hypothckenbuchführers nicht im Zusammenhänge stehen. Amts- gerichtsaktuar Hypothekenbuchsührer Heinrich Robert Uhlmann ist aus dem Staatsdienerverband ausgeschieden und hat Stellung bei der hiesigen Filiale der Preußischen-Bod-n-Credit-Aktien- Bank angenommen. Dresden. In der Nacht vom 12. zum 13. August verkehrte der Bauunternehmer Ernst Emil Thomas im Rathskeller zu Pieschen. Als die Kellnerin Böhme seinem Ansuchen, neben ihm Platz zu nehmen, Folge leisten wollte, drehte oder zog Thomas den dazu bestimmten Stuhl zur Seite, so daß die Böhme rücklings zu Boden stürzte und eine schwere Verletzung am Rücken erhielt. Nach ärztlichem Ausspruch dürfte das zunächst an Knochcnhautentzündung er krankte und monatelang im Krankenhause untergcbrachte Mädchen schwerlich auf eine vollständige Wiedergenesung zu hoffen haben. Der schlechte, an Rohheit grenzende Scherz des Angeklagten führte zu seiner Verurtheilung wegen fahr lässiger Körperverletzung zu 2 Monaten Gefängniß. Das !i schöffengerichtliche Erkenntniß wurde von Thomas, dessen E Schuld mehrere Zeugen aufs Neue feststellten, mit Berufung Z angefochten, dock blieb das in 2. Linie auf eine Milderung s der Strafe zi >idc Neck mittel ohne Erfolg. Blaser tz ä heschlicßung Sr. Exccllenz des E Herrn «iaat !> ;! -' rind Ministers des König!. Hauses, - ^on Seydcw' r '' -r Esther verw. gewcsencn von Kyaw, z geb. von Ca »-. -e gestern, Donnerstag, vor hiesigem 8 Standesamt staug.-stmden. In der Mittagsstunde darauf ß schloß sich kr ü -mmg a" die auch in hiesiger Kirche erfolgte r und wodci § r . vo>« Skydewitz aus Leipzig, der Bruder r des Herrn .-äc:S, die Traurede hielt. Dippoldiswalde. Das städtische ElekcrizitätSwrr schließt nach entsprechender Abschreibung auf die Anlage au das Jahr 1896 mit einem wenn auch kleinen Ueberschuß ab Damit ist die Befürchtung von manchen Seiten, daß da» Werk Zuschüsse aus der Stadtkasse erfordern werde, beseitigt. Zufolge regerer Benutzung der Anlage bedarf das Werk der Erweiterung und werden demnächst zwei weitere Dynamo- Maschinen aufgestellt. Bad Elster, 11. Februar. In dem zwischen hier und Krvgsreuth nach der böhmischen Grenze zu gelegenen OrtStheile Juchhöh sind am Dienstag Nachmittag zwei kleine Kinder, der zweijährige Knabe und die fünfjährige Tochter des Färbereiarbeiters Christian Hofmann, in der elterlichen Wohnung erstickt. Während die Mutter in einem etwas ent legenen Nachbarhause sich aufhiclt und die Kleinen daheim eingeschlossen hatte, haben diese muthmaßlich mit Zündhölz chen gespielt; bei der Rückkehr der Mutter in die Stube war die letztere mit dichtem Qualm angefüllt, ein Kinder bett, sowie der Tisch und anderes Hausgeräth auch bereits verbrannt. Das kleine Mädchen hatte augenscheinlich in der Todesangst verzweifelte Anstrengungen gemacht, die ver schlossene Thür zu öffnen und sich dabei die Händchen blutig geriffen, leider aber dem Verderben nicht entrinnen rönnen. Freiberg, 10. Februar. Seit Jahren steht dir Stadt betreffs der Errichtung eines ElectricitätswerkeS zur Abgabe von Licht und Kraft, und einer Straßenbahn für unsere Stadt mit verschiedenen Gesellschaften in Unterhand lung. Nunmehr hat die Stadtgemeinde nur noch zwischen der Firma Kummer in Dresden einerseits und der Llectrici- täts-Actien-Gesellschaft vormals Lahmeyer L Co. andererseits zu wählen. Beide Gesellschaften sichern der Stadt Freiberg die größten financiellen Vortheile zu. Unter den Vortheilen, die, abgesehen von dem großen Werthe, den die Errichtung einer electrischen Centrale und einer Straßenbahn an und für sich sür eine Stadt wie die unsere haben muß, sei er wähnt, daß die Stadt nicht nur an dem Reingewinn des Unternehmens participiren soll, sondern daß auch noch neben den zu zahlenden öffentlichen Abgaben und Steuern seitens des Unternehmers ein besonderer Beitrag zur Straßenreinigung an die Stadt entrichtet werden soll. Nach Ablauf der Con- cession aber fällt die gesammte Anlage unentgeltlich der Stadt- gemeinde Freiberg zu, die überdies noch das Recht hat, zu einem vorher bestimmten Preise schon vor Ablauf der Ver tragsdauer das Werk jederzeit nach vorheriger einjähriger Kündigung zu erwerben, s Chemnitz, 10. Februar. Wegen Entführung eines 15jährizen Müschens wurde heule der 1869 in Offenbach a. M. geborene, zweimal vorbestrafte Fleischerzeselle Anton Weller aus Chemnitz von dec 3. Strafkammer des Königs. Landgerichts zu einem Jahr Gefängniß verurrhM. Weller hatte mit dem einzigen Kinde eines in Äadlsnz wohnenden Menageriebesitzers, bei dem er als Gehilfe in Stellung war, ein LiebcSverhältniß angeknüpft und das Mädchen veranlaßt, mit ihm ohne Erlaubniß der Eltern und unter Mitnahme einer größeren Summe GUdes nach Offenbach zu reisen. Hohnstein, 10. Februar. Nach einem gestern hier stattgesunoenen Begräbnitz einer neunzigjährigen Frau aus Goßdorf hatten sich eine llnmhl Theilnehmende aus genanntem Orte gegen 4 Uhr in Meschke's Restaurant begeben, um sich vor ihrer Heimkehr zu erwärmen. Nicht weit davon, hinter dem Armenhause, ist ein Bruch angelegt worden, in welchem gegenwärtig unter Aufsicht eines Schachtmeisters Steine zum Bedarf des Bahnbaues gebrochen, aber avch tyeilweise ab- gesprengt werden. Bei einem solchen Sprengschuß ist nun ein Stein zum Fenster genannter Restauration hineinge flogen, hat vorher das Rouleau und den Vorhang durchschlagen und den am Mitteltische sitzenden GutSauszügler August Franze an die linke Seite des Gesichts, hart unter dem Auge, ge troffen. Der schnell herbeigeholte Arzt hat den alten Mann verbunden und die Schmerzen einigermaßen gelindert, doch ist vorläufig noch nicht vorauSzusehen, welche Wendung die ziemlich gefährliche Verwundung nehmen kann. OelSnitz i. E. Auf hiesigem Bahnhof ist gestern Vormittag gegen 9 Uhr beim Rangiren ein Arbeiter zwischen die Puffer gekommen und dabei so stark gequetscht worden, daß er wenige Minuten später seinen Verletzungen erlag. Au« dem Erzgebirge. Dir Therese Richter, die im Verdachte steht, in Pöhla ihre Schwiegermutter und drei andere Personen vergiftet zu haben, ist in Böhmen testge nommen und an das K. K. Bezirksgericht Petschau einge-
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