Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189702250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-25
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Telegrauwi-Adrefle „Tageblatt", Riesa. Amtsötatt FerusprrchstrL, Rr. 26. derZKönigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. 4«. Donnerstag, SS. Februar 1897, Abends. 59 Zahrg. La» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Lag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Vierteljährlicher vezngSPreiS bei Abholung tn de» Lxprdlriou«» io Riesa und Sttehla oder durch s«i»„ Lrikger srei in« Hau» I Mark LV Psg., bei Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstaltrn 1 Mark 88 Pfg., durch dm BriestrSgrr srri in» Hau» 1 Mark « Psg. Anzrigrn-Aumihnu sSr die Nummer de» Au»gabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GrschästSstellr Kastanienstraßr 59. — Für dir Redaktion verauttoortNch: Herma»« Schmidt, Riesa. Unzetge« für daS „Riesaer Tagoblatt" erbitten uns SIS spätesten« Bormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Di« »eschiisUfter«. Bekanntmachung. Am 1V. dsS. MtS. wurde im Elbstrome bei Promnitz ein Stück fichtenes Bau holz (anscheinend ein Lagerholz von einem Sandsteinkahne) aufgefangen, was zur Ermittelung des Eigenthümers unter Hinweis auf 8 239 des Bürgerlichen Gesetzbuches hierdurch bekannt gemacht wird. Meißen, am 22. Februar 1897. Königliche Amtshauptmannschaft als Elbstromamt. 21 o von Schroeter. SV. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Bermögen des Handelsgärtners Gruft GottlieN Geifiler i« Weida ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden For derungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 22. März 1897, Vormittags V-12 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Riesa, den 25. Februar 1897. Aktuar Gänger, Gerichtsschreiber des Königliche» Amtsgerichts. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 25. Februar 1837. — In der am Dienstag stattgehabten öffentlichen Stadtverordnetensitzung waren anwesend 14 Mit glieder des Kollegiums und zwar die Herren Barth, Barthel, Berg, Förster, Fritzsche, Hammitzsch, Heldner, Müller, Dr. Mends, Nitzsche, Pietschwann, Schütze, Thalheiu» und Thost; entschuldigt waren ausgeblieben die Herren Braune, Donat, Richter und Starke. Als Rathsdeputirte wohnten der Sitzung bei die Herren Bürgermeister Boeters und Stadtrath Hein rich. Unter Leitung des Vorsitzenden des Kollegiums, Herrn Rendant Thost, gelangten nachfolgende Gegenstände zur Be- rathung und resp. Beschlußfassung: 1. Nach einem einstimmig hierzu gefaßten Beschlüsse wurde die in voriger KollegiumSfitzung begonnene Durchbe- rathung der Haushaltpläne der Kirchen-Aerar-Kasse und der Kirchengemeinde.Kasse auf das Jahr 1897 fortgesetzt. Beide Haushaltpläne haben die Genehmigung des Rathes gesunden und auch Kollegium genehmigt dieselben einstimmig. 2. Es gelangen zur Berathung s., der Haushaltplan der Gasanstalt. Derselbe schließt ab in Bedürfnissen mit 67 850 M. (gegen 65 689 M. im Vorjahre) und in Deckung«. Mitteln mit 97 000 M. (gegen 95 700 M. im Vorjahre), somit mit einem Ueberschuß von 29 150 M. (gegen 30011 Mar! im Vorjahre.) Auf eine vom Stadtv. Heldner gestellte Anfrage, die früher beabsichtigte Erweiterung der Gasanstalt betreffend, verweist Bürgermeister Boeters auf den zur Be rathung kommenden Nachtrag zum Haushaltplan der Gasan- ftaltskasse. Der Hausyalrplan auf das Jahr 1897 wud? hierauf einstimmig genehmigt. — Der erwähnte Nachtrag ge- r langt darauf zur Berathung. Nach demselben macht sich die 8 VerwiUigung einer Summe von 10000 M. erforderlich für ! Vergrößerung des GaSbeMlerraumes, dis vom Rathe be schlossen ist. Bürgermeister Boeters führt hierzu aus, daß eine durch den hierzu als technischer Sachverständiger heran- gezogenen Direktor, Herrn Wunde, der städtischen GaSan- » stallen zu Leipzig vorgenommene Revision der Gasanstalt S ergeben habe, daß die jetzigen Einrichtungen derselben für den bedeutenden Konsum als unzureichend zu bezeichnen, vielmehr die vom Gasanstaltsausschuß geplanten ErneuerungS- und Erweiterungsbauten unbedingt nothwendig seien, da es sonst der übrigen» unter tüchtiger Betriebsleitung stehenden Anstalt nicht möglich sei, den an dieselbe zu stellenden Anforderungen gerecht zu werden. Wegen der in Aussicht stehenden Errich tung eines ElectricitätSwerk« sei eine wesentlite Abnahme des Konsums, wie sich die» auch in anderen Orten gezeigt, durchaus nicht zu befürchten, es sei vielmehr auf das Gegen- thril zu rechnen und die nothwendigen Arbeiten könnten des halb nicht unterbleiben. Zur Charakterisirung der jetzigen Verhältnisse führt der Herr Redner an, daß die Gasentnahme am 23. oder 24. Dezember v. I. eine so starke gewesen sei, daß nur noch ein GaSvorrath von 90 edm vorhanden war. Stadtv. Hammitzsch frägt an, ob bei einer Erweiterung der Gasanstalt die Rohrleitung nicht eine zu enge sei. Bürger meister Boeters bemerkt darauf, daß mit der Erweiterung auch an eine allmählige Einlegung weiterer Rohre gedacht werden müsse. Dieselbe werde sich zuerst in der Pausttzer- straße nothwendig machen. Hierauf erfolgt einstimmig die Genehmigung des RathsbeschlussrS. e. den Haushaltplan für das Feuerlöschwesen. Derselbe wird in den Bedürfnissen ge nehmigt, über die Deckungsmittel, welche nicht mit voriiegen, z wird in nächster Sitzung berathen werden. 3. Der Rath hat beschlossen, zu den Kosten der 100 jährigen Z .Geburtstagsfeier Kaiser Wilhelms I. «inen Betrag von 400 - Mark zu verwilligen. Kollegium nimmt an, daß in diese« Betrage richt sämmtliche erwachsenden Kosten inbegriffen find, es soll deshalb die Vorlage zur Klärung eines etwa vorliegenden Mißverständnisses an den Rath zurückgegeben werden. 4. Herr Uhrmacher Költzsch hat beim Rathe die Ge nehmigung nachgesucht, an seinem an der verkehrsreichen Wettinerstraße gelegenen HauSgrundftück eine Normaluhr mit zwei Transparentzifferblättern, die bis Nachts 12 Uhr durch Gaslicht erleuchtet werden soll, anbringen zu dürfen und um kostenfreie Ueberlassung des Gases hierzu gebeten. Das Anzünden der Uhr flamme könne durch den Anzünder der Straßenlaternenflammen mit geschehen, während das AuSlöschen automatisch selbst pünktlich erfolge. Das Gesuch war vom Rathe im Prinzip genehmigt worden. Der GaS- anstaltSauSschuß hat beschlossen, Herr Költzsch soll den Gas verbrauch bezahlen, jährlich jedoch 20 Mark zurückgezahlt erhalten. Diesem Beschlüsse ist der Rath beigetreten und Kollegium wird um Zustimmung ersucht. Dieselbe erfolgt einstimmig. 5. Einem Beschlüsse des GaSanstaltSansschuffeS zufolge sollen die Reparaturkosten der Gasmesscr der Konsumenten zur Hälfte auf die Gasanstalt übernommen werden. Der Rath hat darauf beschlossen, daß die Bertheilung der Repa raturkosten zur Hälfte auf die Gasanstalt und zur Hälfte auf den Eigentümer dann nicht eintritt, wenn dem Eigen tümer ein Verschulden an der sich nothwendig machenden Reparatur trifft. Kollegium wird ersucht, dem Rathsbe- schlusse beizutreten. Der Beitritt erfolgt einstimmig. 6. Dem Rathsbeschlusse, dem Rathskopisten Hofmann vom i. Januar 1897 ab eine jährliche Zulage von 100 M. zu verwilligen, tritt Kollegium einstimmig bei. (Stadtv. Fritzsche verläßt die Sitzung.) 7. Ueber den Rathsbeschluß, das durch Herrn Theoror Zeidler Hierselbst im Jahre 1896 von der verehel. Lauschte zum Preise von 5700 Mark erworbene, an der Parkttraße gelegene HauSgrundftück seitens der Stadt zu dem mit Herrn Zeidler vereinbarten Preise von 4868 Mark anzukausen, ent- spinnt sich eine längere Debatte. Stadtv. Heldner wünscht zu wissen, ob und auf Grund welcher Feststellungen der Werth des Grundstücks ermittelt se'. Bürgermeister Boeters bemerkt, daß jetzt eine Werthsfeststellung nicht stattgefnnden habe. Stadtv. Barth verlangt vor Ankauf Vorlegung einer Taxe des Mundstücks. Stadtv. Pietschmann: Die Taxe würde wohl kaum so hoch ausfallen, wie der vereinbarte Preis, doch sei die Lage des Grundstücks für die Stadt eine sehr günstige und mitten zwischen bereits angekauften gelegen. Bors. Thost meint, es lägen noch andere Grundstücke in Mitten der angekauften, da müßten diese dann auch noch an gekauft werden. Wohin aber solle der Ankauf führen? Ueber den Werth der gekauften Grundstücke sei in der Bürgerschaft viel gesprochen, der ganze Ankauf aber mit Rücksicht auf die gezahlten Kaussummen an 21000 M., 18000 M. rc. für einzelne Grundstücke getheilt ausgenommen worden. Stadtv. Nitzsche befürwortet den Rathsbeschluß, das Grund stück habe eine ansehnliche Fläche und sei in der Nähe des neuen Amtsgericht« gelegen, habe also wohl eine Zukunft. Bors. Thost meint, dann würden die Ankäufe kein Ende nehmen, die Mittel reichten nicht au». Die Stadt setze jetzt außer an Gasanstalt und Sparkasse an Allem zu, die Ueberschüsse würden geringer. Die Stzcht solle nicht speku- liren, das möchten Andere thun. SS sei jetz'. schon nur mit z Mühe gelungen, für das Jahr 1897 Steuerzuschlägc zu ver- » meiden, es thue äußerste Sparsamkeit Notv! Stadtv. s Nitzsche bemerkt, ihm sei nur bekannt, daß der Ankauf der Grundstücke in der Bürgerschaft gut aufgenommen sei» Bors.« Thost: Der Werth der Grundstücke müsse vor dem Ankauf ermittelt werden mittelst Schätzung durch Sachverständige. Stdtv. Pirtschmann: Bei solchen heimlichen Ankäufen könne man nicht erst den Werth ermitteln, es würde hierbei nur der Grund und Boden gekauft, nicht was darauf stehe. Stadt». Berg empfiehlt den Ankauf. Stadtv. Nitzsche glaubt, di« Stadt würde möglicher Weise später das Grundstück noth wendig gebrauchen, es sei übrigens von allen Anderen das billigste. Hierauf wird der Rathsbeschluß mit 10 gegen 4 Stimmen (Bors. Thost, Stadtv. Barch, Dr. Mende und Baumeister Förster) angenommen. 8. Die zwischen der Stadtgemeinde Riesa und den Herren Ferdinand RaffS und Oswald RaffS vom Rathe ab geschlossenen Verträge über Erwerbung kleinerer Flächen Landes zu Straßenbauzwecken werden einstimmig genehmigt ' und der Herr Vorfitzende zur Mitvoöziehung derselben er mächtigt. S. Der Arbeiter Carl Friedrich Kriegler, welcher vor Kurzem sein HauSgrundftück an die Stadt zum Preise von 6000 Mark verkauft hatte, war bei« Rathe um eine Kauf preiserhöhung von 1050 Mark eingekommen mit dem An führen, daß den Nachbarbesitzern ebenfalls höhere Kaufpreise gezahlt worden seien. Der Rath hat diese Rachforderung abgelehnt, jedoch beschlossen, den von Kriegler zu zahlenden Miethszins von 60 Mark auf 30 Mark herabzusetzen. Collegium tritt dem bei. — Hierauf nach Vorlesung und Vollziehung des Protokolls Schluß der Sitzung. — Der Wasserstand der Elbe ist in den letzten Tagen stark gewachsen und dürfte in Anbetracht des herrschenden milden Wetters a"ch noch weiteres Steigen zu gewärtigen sein, da in den O rellgebieten der Elbe und deren Neben flüssen noch recht bedeutende Schneemengen lagern, die sich nun auflösen und die Wasser dem Stroms zuführen. Eine Depesche der K. Wasserbaudireccion Dresden von heute Vor mittag 11 Uhr 10 Mn. meldet: Zuflüsse in Böhmen in mäßigem Steigen. Morgen Vormittag Dresden ungefähr 150 em über Null zu erwarten. Weiteres langsames Steigen wahrscheinlich. (Vergl. Wasserstände S. 3.) — Aus Melnik ist die Nachricht vom Abgang de» Eise« der kleinen Elbe eingcgangen. — Unsere gestrige Mittheilung vom Abgang des Eis schutzes bet Torgau bestätigt sich. Die an beiden Ufern zu rückgebliebenen mächtigen Eisstücke lassen erkennen, wie stark trotz der andauernden milden Witterung die Eisdecke noch war. Welches Hinderniß dieselbe für die zufließenven Wasser massen gewesen, ersieht man daraus, daß nach Abgang des Eises auch das Wasser, daß vorgestern noch ca. 15 Fuß hatte, ganz bedeutend fiel uud gestern früh nur »och 9 Fuß hoch stand. Da nach Berichten aus Magdeburg der Unterlauf der Elbe schon zu« Lheil Sonntag uud Montag vo« Eise frei wurde, scheint die Hochwassergefahr, die diesmal für die Torgauer Gegend so drohend erschien, für diesmal wieder glücklich überstanden zu sein., — Am städtischen Elbquai ist nunmehr der erste Kohlen kahn, dem Schiffseigner Herrn C. Kerd. Hering Hierselbst gehörig, eingetroffen und mit der Entladung heute Morgen begonnen und damit also der Elbquaiverkehr eröffnet wor den. I« Uebrigen herrscht jetzt schon auf der Elbe ein be wegtes heben. Leere Dampfer ko««en thalwärtS, Schlepp züge gehen bergwärts, um Ladung zu nehmen. Bei anhaltend günstigem Wetter, wie es jetzt in Aussicht steht, und falls der Verkehr nicht durch Hochwasser gehemmt wird, dürfte der selbe bald zu vollem Umfange sich entwickeln. — De« Vernehmen nach, befinden sich die hiesigen Steinmetzen im Ausstand. Wie «an sagt, hatten dieselben
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite