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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189703059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-05
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1897
- Autor
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Riesaer G Tageblatt rend An; riger Wtblall Md Lytigtl). T.lrgr«mc.«drrfse gA 6 I* F» KernIPrrchsteL, ^r«g,bl»t.t". m«,-. 44^ H-N V H. u H-Rr. 20. »er Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrath- zu Riesa. SS Freitag, 5. MSrz 18S7, Abends. S». Jahr«. Va» Mesa« Tageblatt «scheint ftd« La« Abend» mit Vlu»nahmr der S»rm- und Festtag«. Bierteljilhrttcher »«Pigspre» bei Abholung in dm «xprdttioneu in Ries, Md Strehla ob« durch «q«, LÄlg« srri in« Hm» 1 »art SO Psg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanpaltm 1 Mar! 28 Pfg., durch dm Briefträger frei in« Hm« 1 Mart S5 Pfg. «n,e«^n Amahme Pir dk Rnmmer d« Au»gabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. DmüHmd »erlag von L-nger L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle «astanirnstraße SV. — Für die Redaktion verantwortNch: Herman« Schmidt, Riesa. Bekanntmachung. Ban dem Königlichen Landstalamt zu Moritzburg sind eine Anzahl Exemplare der Brochäre „Gieh-rhAte Mittheil««, am hie sSchfische« Pferdezüchter für 4«, Jahr 18V« «che, gelangt. Landwarthe und Pferdebesitzer bez. Pferdezüchter im hiesigen Verwaltungsbezirke können diese Druckschrift an hiesiger Kanzleistelle, soweit der Barrath reicht, unentgeldlich entnehmen. Oraßenhain, am L. Mürz 1ÜS7. Die Königliche Amt-Hauptmannschaft. I. A.: »1». L. vr. H«berl»«h, Bez -Ass. Mke. Bekanntmachung. Die östliche Hälfte des hiesigen neuen Gottesacker» soll wieder mit Gräbern belegt und demzufolge eingeebnet »erden. Alle Diejenigen, welche Gräber von Angehörigen u. s. ». daselbst haben und diese Gräber resp. Denkmäler zu erhalten wünschen, können dies durch Bezahlung der bezügl. Gaaöstelen erreichen. Diese Bestimmung gilt auch für früher bezahlte Grabstellen. DieSbezügl. Gesuche, »der etwaige Reklamationen sind hi- spätesten- am 2V. Marz d. I. an den Unterzeichneten zu richten. Spätere Gesuche können keine Berücksichtigung «ehr finden und falle« dam» etwaige Leichensteine oder sonstige Denkmäler, Pflanzen n. s. w. als Eigenthnm der Kirchenkaffe z« Gröba zu. Grvba, am 4. Mürz 18S7. Der Kircheuvorstarrd. »68. A. Otto, stell». Vorsitzender. Freiwilliges Rettungscorps Riesa. In Folge einer Inspektion, welche in nächster Zeit stattfindet, können Ne»riatrrt0»he nicht jederzeit, wie bisher, angenommen werden. ES werden deshalb hiermit alle diejenigen Einwohner von Riesa, welche gesonnen find, dem Corps beizntreten, ersucht, hi- 14. März er. schriftliche Anmeldung einz« reichen. Da- Kommando. vertlicheS «nd Sichstsches. Riesa, S. März 1SS7. — Der Wasserstand der Elbe behält noch immer eine ansehnliche Höhe. Bon Aussig traf heute hier die Nachricht ein, daß der Ladeverkehr mit böhmischer Braunkohle wegen zunehmender Steigung der Wassers eine unliebsame Unter brechung erfahren hat. Hoffentlich ist der gelinde Wuchs des Wassers nicht von langer Dauer. — Um die am 1. April cr. vacant werdende Schul direktorstelle sind beim Rathe nachträglich noch weitere zwei Bewerbungen eingegangen, so daß sich die Anzahl derselben auf 28 beläuft. Es werden nunmehr seitens des^RatheS Erkundigungen über die einzelnen voraussichtlich sich quali- ficirenden Bewerber eingezogen und je nach dem Ergebniß wird die Wahl voraussichtlich innerhalb der nächsten vier zehn Tage stattfinden. — Hier war gestern Abend das Gerücht verbreitet, die Mörder des Privatus Pfordte in Meißen seien dortselbst verhaftet worden. Die Sache wurde mit bestimmten Ein- ( zelheiten erzählt. Dieselben scheinen sich auch im Allge- k meinen zu bestätigen. Allerdings meldet das „Meißner Tageblatt" in dieser Sache nur sehr kurz: „In Sachen des Mord.'» an dem Rentier Pfordte ist aufs Neue eine - Verhaftung ettolgt. Weiteres mitzutheilen müssen wir mr heute unterlassen." — Die „Mittels. Ztg." berichtet: „Ein Arrestant mir angelegten Handschellen wurde gestern Nach- . mittag in der 3. Stunde von einem Schutzmann in Beglei tung des Polizeiinspektors nach der« Dorschen transportier, - um daselbst im Pfordte'schcn Grundstücke eine Lokalbesick- tigung vorzunchmcn.ffVon der amtlichen zuständigen Polizei- Stelle ist eine Auskunft darüber, ob Liefer Arrestant mit dem Mörder identisch ist, für uns nicht zu erlangen gewesen." — Dagegen schreibt der „Dresdner Anzeiger": „Heute (Don- , nerStaz) wurden durch die Meißner Schutzmannichast der Dienstknecht Breitenzcll aus Zehren und der Schiffer Schil ling aus Neudörfchen verhaftet, da Beide dringend verdächtig find, den Mord an dem Rentier Pfordte verübt zu haben. Die Verhafteten wurden mit dem 6 Uhr-Zuge unter starker Bedeckung nach hier (Dresden) übergeführt. Seitens der Kgl. Staatsanwaltschaft sand gestern eine Lokalbefichtigung statt. — Uns selbst berichtet man heute Nachmittag au« Meißen: I« der Pfordte'schen Raubmordangelegenheit sind durch un ser- Schuhmannschaft gestern als Thäter der am 16. Sept. 1876 in Jessen geborene Arbeiter Richard Otto Breitenfeld und der am 1». Mai 1878 in Obersparr bei Meißen gebo rene Arbeiter Paul Robert Schilling Hierselbst ermittelt und verhaftet worden. Beide wohnten erst seit einigen Tagen hier und sind noch gestern Abend unter militärischer Be- deckung nach Dresden überführt worden. — Der Monat März hat gleich an seinem ersten Tage Abend« «in Gewitter gebracht, in dessen Gefolge eine kurze Zeit hindurch andauernder Weftsturm austrat. Betroffen von dem Gewitter wurde da- Vogtland und ein großer Theil Thüringens, woselbst man mehrere grelle Blitze mit rollendem Donner und später auch starke« Wetterleuchten gewahrte. „Schreckt Dich Donner im März, wird fröhlich beim Ernten Dein Herz" — so lautet eine alte Bauernregel. Daß sie Erfüllung bringen möge, wird gewiß Jedermann lebhaft wünschen. — Die StationS-Assistente« und Aufseher 2. Klaffe der sächsischen Gtaatseisenbahn-Verwaltung bereiten für den in» nächsten Herbst zusammentretenden Landtag eine Petition vor, in welcher sie die Erlangung der Gleichstellung mit den Bureaubeamten hinsichtlich der Rangverhältniffe, der Dienst zeit und des Gehalts, die Gewährung von WohuungSgeld, den Wegfall der zweiten Prüfung oder die Verschmelzung beider Asfistenteuklaffen und die Möglichkeit der Erreichung eines Höchstgehalt; von 2820 Mark zum Ausdruck bringen wollen. — In verschiedenen Bundesstaaten bestehen vielfach po lizeiliche Verordnungen, nach denen sich junge Leute beiderlei Geschlechts unter 17 Jahren auch in solchen Räumen einer Gastwirthschaft nicht aushalten dürfen, von denen aus der Tanz zu übersehen ist. Für die strikte Befolgung dieser Verordnung wird oer Wirth haftbar gemacht, den eine Strafe trifft, so bald ein solcher Fall von seiner Gastwirthschaft zur Anzeige kommt. Hiergegen haben der Bund deutscher Gast- wirthe, der bekanntlich in Leipzig seinen Sitz hat, und der Verband Deutscher > astwirthe in Berlin einen gemeinsamen Schritt gethan, indem sie an den Reichskanzler eine Pention absiurdttn, cs möchte Lahrn gewirkt werden, daß r ickt der Wirth gegebenen Falls bestraft wird, sofern er nach bestem ' Wissen und Gewissen seine Schuldigkeit getha.i, sondern daß eventuell Eltern und Vormünder zur Verantwortung gezogen > werden. — Wie schön es in der „guten alten Zeit" gewesen, f das kann man häufig genug hören, wenn beispielsweise cisi lcrc Leute aus ihrer Jugendzeit erzählen und dabei Vergleiche mit der Jetztzeit anstelle-:. Daß cK damals aber nich im- . mer „schön", sondern mitunter auch recht traurig war, das weisen die alten Chroniken vielfach recht deutlich nach. Auch im Jahre 1847, also gerade vor 50 Jahren, war es nichr „schön" bei uns, denn damals herrschte eine große Theuerung. In Folge einer durch ganz Deutschland gebenden Mißernte und der mangelhaften Verbindung mit dem Auslande waren die Getreidepreise gewaltig gestiegen. Die Bäcker waren damals in großer Verlegenheit, sie sollten Brod schaffen und konnten doch nirgends Getreide austreibcn. Der Scheffel Korn, der Ende Januar mit 6 Thaler 2»/, Ngr. bezahlt wurde, stieg bis Ende Juni so bedeutend im Preise, daß er schließlich S—10 Thaler kostete. Bon da an gingen in Folge der günstigen Ernteaussichten die Getreidepreise nach und nach wieder zurück, so daß schon Ende August der Scheffel Korn nur 4 Thaler kostete. Jetzt stellte es sich auch heraus, daß so Mancher in der theuren Zeit seine Borräthe deshalb nicht verkauft hatte, weil er «einte, die Preise würden noch mehr in die Höhr gehen. Seinen Egoismus mußte er nun schwer büßen, denn er sah sich gezwungen, die zurückgehalte- nen Bestünde ebenfalls zu billigerem Preise zu verkaufen. Der Verdienst der arbeitenden Klaffe war damals ein äußerst geringer und Arbeit überhaupt nicht leicht zu finden. Ein Taglöhner erhielt bei einer Arbeitszeit von früh 5 bis Abends 8 Uhr täglich 50 bis «0 Pfennige, ein Maurer oder Zim mermann 7'/, bis 10 Neugroschen Lohn. —* Barackenlager Zeithain. Bisher find die hiesige« Tobten auf dem Kirchhofe zu Zetthaiu beerdigt war ben, gegen eine gewisse Abfindungssumme. Da aber der dortige Kirchenvorstand den darüber bestehende« Vertrag ge kündigt hat, so ist die Militlrbehörde mit de« Kirchenvor stande zu Lichtensee in Verbindung zetteten, und e» ist nun ein Vertrag zu Stande gekommen, nach welche« die Lobten nach dem dortige« Kirchhofe überführt und dort betaesetzt werden. Nachdem die Oberbehörden diesen Vertrag genehmigt haben, tritt derselbe mit dem 1. April dieses Jahres in Kraft. Meißen, 4. März. In d-r Nacht zum Mittwoch ist hier ein 12 Tage altes Kind anscheinend unter Vergiftungs erscheinungen gestorben. Die Mutter, eine ledige hiesige Kellnerin im Alter von etwa 22 Jahre«, wurde »srliusig in Gewahrsam genommen. Dresden. Der Vertrag über die Vereinigung der Gemeinden Pieschen und Trachenberge mit der Stadt ist nun von allen betheiligten Körperschaften unter Vorbehalt der Genehmigung der Aufsichtsbehörden endgiltig vollzogen worden. Chemnitz, 3. M arz. Ein sehr gefährlicher Verbrecher ist der 1872 zu Ehrenfriedersdorf geborene, zuletzt in Schei benberg wohnhaft gewesene, bisher noch nicht bestrafte Uhr macher Markert. Derselbe stand vor der 2. Strafkammer des hiesigen Landgerichts unter der Anklage, mit Kindern unter 14 Jahren, sowie mit einem zwöWhaizen Güeskinde unsittliche Handlungen vorgenommen u-d si ne Stiefkinder ' überhaupt rn der un menschlichsten Weise mißhandelt zu haben. Die Beweisaufnahme erfolgte in gchettner Sitzung und der ihm beigem sse aen Strafthalen für schuldig erachtet, wurde der bruralr Mensch zu der wohlverdienten Strafe von 6 Jahren Zuchthaus und « Jahren Verlast der bürger- ! lachen Ehrenccchce verurtheilt. Zwickau, 4. Mürz. Das 4. Bataillon des d. Jnfan- - terieregimertts Ne. 133 wird mit den 4. Bataillonen der s Grenadierregimcnrer Nr. 100 und 101 und des 6. Jnfan- ! tcrieregimentS Nr. 105 zu einem aus 2 Bataillone« be- ° stehenden Regiment formirt, das die Rr. 177 führen wird, f Das 1. Bataillon diese» Regiments wird in Dresden, da» 2. Bataillon, dem das 4. Bataillon des Zwickauer Regiments (Nr. 133) zugetheilt, auf de« Königstein garnisoniren. Johanngeorgenstadt, 3. Mürz. Rachde« i« vorigen Jahre ein Theil de« fast seit Gründung unserer Stadt alljährlich a« FastnachttdienStage stattfindende« Berg festes, der Bergaufzug, wegen verschiedener Tranerfälle a««- gesetzl worden war, fand derselbe gestern wieder statt und lockte wie gewöhnlich eine große Zahl Schaulustiger erbei, die die Bergleute in ihrer »chmucken Tracht bewunderten. Erfreulicherweise ist auch dir Ausbeute gegen da« vorige Jahr um ca. 12000 Mark gestiegen. Ebens» ist der Preis des WiSmuth«, der leider sehr zurückgegangen »ar, saft doppelt so hoch al« im Varjahre. Infolge dieser erfreulichen That- sache konnte auch auf rerschiedcnen Gruben mehr Mannschaft angelegt werbe«. Dom Vogtlande. In Schönheide wurde ein Brandstifter auf frischer Thal ertappt und festgenommen; das Feuer konnte gedämpft «erden, bevor e« größeren Um- sang annah«. — Einem dreizehnjährige« Schulmädchen in
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