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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189704010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-01
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1897
- Autor
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Donnerstag, 1. April 1887, Abends Konkursverfahren Riesa, den 1. April 1897. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Berichtsschreiber: Aktuar Sänger. und Anzeiger (Llbetlatt und Ayelgn). Lrlegrauim^Slbrrsit HAH- ß Kerusprechfiell» „Lag,blatt«, Riesa Agg NVmH Nr. 2V. d« König!. Amtshanptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa 75 Dar Konkursverfahren über das Vermögen deS HandelSgärtners Ernst Gottlieb fiirdaS ^Riefa« Lageblntt" «bitten unS bi« spätesten» «eistler in Weida wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. SGHbKkTAkU Go«nittags » «hr de« jewGigen Ausgabetage«. Die »eschLstsfteLe. so. IMS. »a« Riesa« Tageblatt erscheint seden Lag Abend« mtt Au-nahm, d« Sonn, und Festtage. BicrteljShrlich« vezagSpreiS bei Abholung tu dm Expedition« i» SNesa und Strehla oder dmch uns«» Träger frei in« Hau« 1 Mark 50 Psg., bei Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstaltm I Mark 28 Psg., durch dm Briefträger frei tu« Hau« 1 «art SS Psg. »Weigm-Snunh«» für di« Rmmn« de» AuSgabrtage« bi« Bonnittag S Uhr ohne Bewähr. Druck und Brrlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße VS. — Für di« Redaction »«antwortlich: T. Langer, Riesa. Vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 1. April 1897. — Die hiesige Leimfabrik von I. H. Richter u. Co. feiert heute das 25 jährige Bestehen ihres Geschäftes. Au- Anlaß dessen wurden den jetzigen Inhabern von verschiedenen Seiten ehrende Beweise der Anhänglichkeit und Freundschaft zu T^eil. Das Geschäft wurde von Herrn Richter ssn. in ganz bescheidenen Verhältnissen gegründet, ist dann auf die Söhne resp. Schwiegersohn übergegangen, und hat sich im Laufe der Zeit so vergrößert, daß im Jahre 1890 eine eigene Fabrikanlage außerhalb der Stadt an dem Wege nach Poppitz erbaut wurde. Zu Ehren di seS Tages werden die Geschäfts inhaber heute Abend ihren Arbeitern im Gas. Hofe zuMergen- dorf ein Vergnügen veranstalten. — Zum heutigen Geburtstag des Fürsten Bismarck hatten mehrere Gebäude unserer Stadt Flaggenschmuck angelegt. — In Hopfners Hotel findet am Sonntag ein ein maliges Gastspiel der weltberühmten einzig existirenden Sand malerin Lucie Giovanni vv« Idsntro vnrit» in Rom und des preisgekrönten Concertmalers Eugeuio Grisanto vom Dresdner Victoriasalon statt. Die Darbietung der Künstler ist sensationell und noch nie gesehen. Das Concert wird von der Ersten Wiener Solisten.Capelle „Schramm" gegeben. — Der Sächsische Radfahrerbund hält seinen dieSjiih- rigen Bundestag in Leipzig ab. Die zu dieser Gelegenheit angesetzten Festlichkeiten, welche für den 17., 18. und IS. Juli vorgesehen sind, versprechen Großartige zu werden. — Die Direktion Apel, welche bereit- seit einigen Wochen im hiesigen Schützenhause Vorstellungen giebt und die sich stets eines regen Besuchs zu erstellen haben, hat gestern den Zöglingen des Rettungshauses dadurch eine Freude be reitet, indem sie ihnen den Besuch der Nachmittag-Vorftellung unentgeltlich gestattete. — Die deutsche Elbschifffahrts-Gesellscbaft „Kette" in Dresden hatte im Jahre 1896 unter denselben ungünstigen Verhältnissen zu leiden, wie andere Schifffahrts Unterneh mungen. Der Bruttogewinn beträgt 573 610 M., nach Ab schreibungen verbleibt ein Reingewinn von 89 572 M. ver fügbar. Zu einer Dividende von 1 Prcc. (im Vorjahre 4^ Proc.) sind 64 500 Mark bestimmt. — Die Prüfungs-Ordnung für die Bahnmeister der König», sächsischen Staatseisenbahnen ist vor Kurzem dahin abgeändert worden, daß die Bewerber um diese Stellen nun mehr das Reifezeugniß einer technische» Lehranstalt mit den Endzielen der technischen StaatSlehranftalten zu Chemnitz (mindestens Baugewerkenschule) oder des Technikums zu Mitt weida beibringen müssen. Die Bahnmeister find bekanntlich in erster Linie für die Betriebssicherheit der Gleise sowie Instandhaltung aller anderen bauliche» Bahnanlagen ver antwortlich. * Großenhain. Mt der Ausstellung in der Zeit vom 24. Juni bis 20. Juli findet die mit chr verbundene Thterschau am 25., 26. und 27. Juui, die GeflügelauS- stellung »om 17. bis 20. Juli, die bienenwirthschastliche Aus stellung »ährend der ganzen AuSstrllungSdauer und die Kischereiausstellung Anfang Juli statt. Der gezeichnete Garantiefonds hat eine Höhe von 100200 Mark erreicht. Eingegangen find 250 Anmeldungen für gewerbliche und großtndustrielle Erzeugnisse einschließlich verschiedener Collectiv- Anmeldungen, ausschließlich derer jedoch für Landwirthschaft, Viehzucht, Bienen- und Fischzucht. Verschiedene Kraftmaschinen für gewerbliche und landwirihschaftliche Betriebe werden während der Ausstellung thätig sein; auch wrrd die hiesige Bäckerinnung einen dauernden Bäckereibetrieb auf der Aus stellung inr Gange erhalten. Mtt der Ausstellung wird eine Verlosung von Ausstellungsgegenständen verbunden sein. Der Vertrieb von 50000 losen ist für den kreishauptmann ¬ schaftlichen Bezirk Dresden genehmigt worden. Der Aus- - stellungsplatz erhält elektrische Beleuchtung. Großenhain, 30. März. Den letzten 3 sächsischen Landtagen lagen Petitionen vor, welche auf eine Eisenbahn verbindung zwischen Radeburg und Großenhain und Ver mittelung einer Bahnverbindung für die östlichen Ortschaften des amtshauptmannschaftlichen Bezirks Großenhain mit der Bezirksstadt Großenhain gerichtet waren. Auf dem letzten Landtage wurde die betreffende Petition durch eine Sonder petition aus Radeburg, welche von dort aus einen Anschluß an den Bahnhof Böhla an der Verlin-Dresdner Bahn ode^ an den Bahnhof Priestewitz an der Leipzig-Dresdner Eisen bahn anstrebte, so durchkreuzt, daß dadurch den Kammern die Stellungnahme zu dieser Eisenbahnfrage sehr erschwert wurde. Neuerdings nun haben in den betheiligten Kreisen Verhandlungen stattgefuuden, die ein gemeinsames Vorgehen sichern. In einer vor Kurzem in Radeburg abgehaltenen Versammlung hat «cm sich für Niedersetzung von Ortsaus schüssen in Radeberg, Radeburg und Großenhain unter Leitung des Hauptausschussrs zu Radebi'rg entschieden, um bei dem nächsten Landtage darum zu petiren, daß eine Bollbahn mit Echmalspurbetrieb zwischen Radeburg und Großenhain her gestellt und mit geeignetem An chluß an die Klotzsche-KönigS- brücker Bollbahn in der Richtung von Radeberg und Arns dorf an die Sächsisch-Schlesische Bahn »eitergeführt »erde. Dresden. In den nächsten Tagen beziebt sich Se.. Majestät der König nach Baden-Baden, um seine hohe Ge mahlin, die von Mentone daselbst eintrifft, nach Dresden zurückzugeleitcn. — Am Königlichen Hofe ist für den zweiten Osterfetertag, den 19. April, in herkömmlicher Weise die Abhaltung eincs HoskonzerteS in Ausficht genommen, zu dem eine besondere Ansage noch ergehen wird. Bei dieser Ge legenheit wollen Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Königlichen Hoheiten die Pcinze» »nd Prinzessinnen des Königlichen Hauses Vo stellungen angemrldcter Damen und Herren annehmen. Dresden, 31. März. Ein bedeutender Jurist und Staatsdiener, Herr Oberjustizrath Dr. Stein, ist heute Vormittag gestorben. — Heute Vormittag wurde die aus dem Schutt und Mauerwerk emporgearbeitete große Glocke der Kreuzkirche, deren Schallöffnung nahezu 2 Meter mißt, verladen. Sie war arg beschädigt, durch den ganzen Körper ging ein Sprung, der Helm war völlig abgeschlagen und auch sonst waren Stücke herausgebrochen. Nachmittags verlud, man die beiden kleinen Glocken, von denen die eme völlig erhalten -war, fie gab beim Anschlägen einen Hellen Ton. Zur Hebung der Kolosse waren starke Seile aus der Thurm höhe zu Winden verwendet wordeo. Alle drei Glocken wurden »ach der Glockengießerei von Bierling gebracht. — Am nächsten Montag tritt hier die Zwischendeputation des säch sischen Landtages zu einer Sitzung zusammen, um über die von dem Geh. Baurath Professor Wallot nachgeprüsten Pläne zur Erbauung eines neuen Ständehanses Beschluß zu fassen. Im Wesentlichen handelt e» sich mn die Frage, ob da» Brühl'sche Palais mit zum Neubau verwendet oder dasselbe niedergerifsen werden soll. Der Zettwerth des Palais beträgt nach fachmännischen Schätzungen 2400000 Mark. König Albert bestimmte jedoch, um den Bau des Ständehauses nicht aufzuhalten, daß die Civilltste nur '/, dieser Summe bean spruchen solle. Der Cioilliste würden demnach 1160000 Mark für da- Palais überwiesen und derselben eine Summe von 400000 Mark für Aufgeben einer Anzahl Rechte und Nutznießungen gewährt. Nach den ursprünglichen Festsetzungen soll der Bau einschließlich der oben näher bezeichneten zwei Millionen Mark sechs Millionen kosten. Ob diese Summe auch jetzt noch al- Norm zu gelten hat, darüber werden die verathungen entscheiden. — In einem hiesigen Hotel ver suchte in der Nacht zum Mittwoch ein Fremder durch Ein- athmen von Kohlengas sich zu vergiften. Er wurde dem Stadtkrankenhause zugesührt.—Infolge plötzlich überkommenen Unwohlseins trat gestern Abend ein 61 Jahre alter, hier wohnhafter Herr in ein Haus auf der Amalienstraße ein, sank jedoch sofort hinter der Thüre zusammen und war, von einem Herzschlage getroffen, alsbald verschieden. — Rach einer heute hier eingegangenen Nachricht ist am 29. März am Slbheger bei Serkowitz der Leichnam eines unbekannten, vielleicht 15 bi- 18 Jahre alten Mädchens aus dem Wasser gezogen worden. — In feierlicher Weise ward heute Nach mittag in Löbtau das an der Wilsdrufferstrabe Nr. 27 ge legene, von der Genoffenschaft „Schwerterheim" errichtete erste Doppelhaus geweiht. Dasselbe enthält 26 Wohnungen, die mit Gärtchen an würdige Familien preiswrrth vermiethet »erden sollen. Die Idee ward von einer Anzahl Mitglieder, die der „Schwerter-Loge" angehören, in'S Leben gerufen. — Eine interessante Wette wurde in Tolkewitz zwischen zwei Dresdner bekannten Herren abgemacht. Da- Wettobjekt, welches bereits deponirr ist, beträgt 1000 Mark. Der sehr wohlbeleibte Herr Rentier B., früherer Besitzer eines renom- Wirten Etablissement- in Dresden, wettet mtt einem Fabri kanten H., daß er die ca. 650 Kilometer betragende Strecke von Dresden nach Wien zu Fuß zurücklegen wird und zwar so, daß er pro Tag mindesten» 50 Kilometer ohne Rasttag marschirt. Diese Wette kommt im Monat Mai zum Aus trag. Zur Begleitung des Herrn B. hat sich bis Wien ein Herr N., sehr guter Fußgänger, bereit» erboten und der be treffende Herr H. führt die Kontrole über diesen Marsch bis Wien per Rad selbst. Bischofswerda, 31. März. Die beiden Brüder Börner, welche sich seit fünf Lagen von hier entfernt hatten, find, laut Meldung an das hiesige Polizeiamt, gestern in in Dresden bei Bekannten eingettoffen. Pirna, 31. März. In sämmtltche» 25 Steinbruch«- betrieben des Gottleubathales ist heute früh 6 Uhr die Ar beit wieder ausgenommen worden. Allerdings hat sich nur ein Theil der Arbeiterschaft Ungesunden, aber man hofft, daß die noch in abwartender Stellung sich Befindenden am näch sten Montag, spätestens aber bis zum 10. April, welcher Tag als Schluß der Einzeichnungslisten angegeben wurde, die Ar beit zu de» seitherigen Bedingungen wieder ausnehmen wer den. Zur Einstellung gelangte auch ein größerer Trupp Italiener, die auf die verschiedenen Brüche vertheilt wurden. Zwickau, 31. März. Bei der gestrigen Aufführung von Kleists „Käthchen" im hiesige» Stadttheater brach da» Holzkreuz. Die Bencfiziantin Gitschmann stürzte in Folge dessen 1>/, m herab. Die Vorstellung mußte unterbrochen werden. Reichenbach i. B. Die jugendliche Hochstaplerin Marie Matthes aus Gera, die mtt seltener Frechheit die Rolle eines vor Jahren vo» Zigeuner« geraubten und dann in Folge eines glücklichen Zufalls ins Elternhaus zurückge- kehrren Mädchen« spielte, ist schon seit etwa 9 Monaten im Geudarmrrteblatt wegen eines schwere« Diebstahls ausge schrieben. Mt einem schier unbegreifliche« Raffinement wußte fie aller um sich herum zu täusch««. Vetters gegenüber, die sie in Heller Freude als ihr Kind heimstthrte«, hüllt« fie sich in völlige Unwissenheit, so daß fie nicht einmal ihre« Namen anzugeben wußte. Bei Dampfeffen frug fie unwissend, wa» das für Dinge seien, ebenso bei Kirchthürmen, wa« diese Spitzen für einen Zweck hätten und dergl. mehr. Schreiben und Lesen waren ihr unbekannte Dinge. Die Zigeuner hätten ihr nur ihren Namen schreibe« und von 1 bis 100 zählen gelehrt, sonst nicht». Sie hätte schon gewußt, daß sie nicht zur Zigrunerfamilte gehöre, aber fie habe nicht« ge sagt, und man habe sie immer nur in den Winkel des Wa gen» placirt. Alle» da» und vieles mehr log fie vor, und es wurde ihr geglaubt. Sie wußte auch später, als fie be reit» hier heimisch »ar, öfter von dem Zig«u»erleb«n Epi soden zu erzählen, wobei fie manchmal darauf zu sprechen kam, wie fie in Palmenhainen und unter Orangenbäumen » gelagert hätten, wie ihr« Zigeunerfamilie mtt Säcken Geldes
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