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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189704100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-10
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1897
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au»gesprochen, daß e- nach der durch die KartcUparteien her. detgefährten Aendcrung de» Wahlrecht» den allerübelsten An. druck hervorbringen müsse, wenn man jtzt den Kampf ge^,en die Soctaldrmokratte unterschätzen und Strettigketten unter den in derselben vaterländischen Gesinnung verbundenen Par- ttien entstehe« lassen wollte. Die Grundlage für da» Land- tag»kartell sei noch dieselbe wie bisher; über der Partei stehe da» Vaterland, besten gemeinsamen Interessen zu dienen nicht ein Aufgeben der Grundsätze der einzelnen Partei, sondern nur die Unterordnung persönlicher Wünsche unter da» Interesse der Allgemeinheit verlange. Bi» auf 2 Wahl- kreise (4. Wahlkreis der Stadt Leipzig, 1. Wahlkreis der Stadt Chemnitz), über welche noch beschlossen werden soll, ist mit Ein.immigkeit der Besitzstand der zum Kartell gehörigen Parteien festgestellt worden. Dem Vorsitzenden der Ver sammlung wurde auf Antrag de» Abgeordneten Georgi zum Schluffe der Sitzung der besondere Dank für seine loyale «nd arbeitsreiche Leitung der Geschähe Seniorenkonvente» einstimmig zum Ausdruck gebracht. In derselben Nummer bringt da» „Journal" eine Bekanntmachung der Mit. glieder de» Seniorenkonvente» der Zweiten Kammer, in der gesagt ist, daß „der 1. und 4. Wahlkreis der Stadt Dresden, der 2. und 11. städtische Wahlkreis, der 10., 1k., 18., iS., 20, 21, 24., 27., 28, 29., 30., 33., 35. und 40. Wahlkreis de» platten Lande» zum Besitzstand der konservativen Par- t e i, der 1. Wahlkreis der Stadt Leipzig, der 12., 15., 18, IS., 21., 23. und 24. städtische Wahlkreis zum Besitzstand der nationalliberalen Partei, der 7., S. und 11. Wahlkreis des platten Lande» zum Besitzstand der Fort- schrittspartei gehören. Demgemäß fordern wir, heißt es zum Schluß, hierdurch unsere Parteigenossen im Lande auf, zu« Wohle unsere» sächsischen Volkes und Vaterlandes im Sinne dieses Beschlusses bei den bevorstehenden Wahlen einmüthig zu handeln. Bescllußfaflung über den 4. Wahl- kreis der Stadt Leipzig und über den 1. Wahlkreis der Stadt Chemnitz ist Vorbehalten worden. Dresden, 7. April 1SS7. Georgi, May, Dr. Mehnert, Niethammer, Opitz, Reißmann, Dr. Schill, Dr.,Schober, Uhlemann, Uhlmann." — Unsexe Staatsforsten sind durch Ankäufe in den letzten Jahren nicht unbedeutend vergrößert worden, so daß sich der gegenwärtige Bestand auf über 180000 tt» beläuft. Die Frage der Berwerthung des Holzes ist für die Verwaltung eine brennende geworden, da vor einigen Jahren die Holpreise eine fortwährend weichende Tendenz auswiesen. Neuerdings ist zwar eine Aufwärtsbewegung der Preise zu verzeichnen, aber die Anfuhr des ausländischen Hol-material» drückt schwer auf den heimischen Holzhandel. In den letzte« Jahren hat es sich au» diesem Grunde die Forstverwaltung angelegen sein lassen, zu prüfen, ob sich unter den ausländischen Holzarten auch solche befinden, die sich zum Anbau unter hiesigen Verhältnissen eignen würden. Ans den Anbauversuchen mit der Douglasfichte, welche in großen Mengen eingeführt wird, hat sich ergeben, daß diese Holzart dr« Frost nicht in der Weise widersteht, al« er unser Klima erfordert, und bez. der amerikanischen Siche kommt man mehr und mehr zu der Ueberzeugung, daß die Qualität de» Ho'zeS gegenüber der deutschen Ache zurück, steht. In neuerer Zeit sind auch versuche mit der Strand- sichte (kstoossttcttsnsls) gemacht worden, welche den Vor zug haben sollte, daß sie von dem Wilde nicht verbisse« und geschält würde. Aber auch hierüber stehen bestimmte Er fahrungen aus. Au» den Kreisen de» Holzhandels wird be richtet, daß der Grund für die niedrigen Holzpreise i« Lande darin zu suchen sei, daß die sächsische Umtriebszeit eine zu kurze sei und deshalb die inländische Holzproduction au gute» Bauhölzer« nicht zu decken vermöchte. Die meisten im Erz gebirge gelegenen Sägewerke müssen deshalb viele bayerische und böhmische Hölzer kaufen, um concurrenzfähig sein zu können. Strehla. Auf Görziger Rittergutsflur wurde am Donnerstag ein weiblicher Leichnam au« der Elbe gezogen. Die Ertrunkene ist circa 50 Jahre alt, groß und kräftig gebaut, hat graumelirte Haare und ist mit schwarz« und grau- gestreiftem Rock und gleicher Taille, schwarzen Strümpfen und Lederstiefeletten bekleidet. 1 Dresden, 10. April. Zur Beisetzung des Staats- secretärs Dr. v. Stephan in Berlin wird der Oberpost director Halle mit mehreren hohen Dresdner Beamten morgen Vormittag in Berlin eintrcffen. s Dresden, 10. April. Im Hinblick auf das späte Ostern fällt die Königsparade auf dem Alaunplatz am 23. April au». Dresden. Wie stark der Aberglaube immer noch grassirt, zeigte gestern auch wieder eine Verhandlung vor dem K. Landgerichte. Im vorigen M nate kam ein Mäv- chen aus Böhmen zu einer hiesigen Stcllenvc,Mittlerin und klagte dieser ihr Leid, daß sie keinen Dienst habe und auch der Geliebte ihr untreu geworden sei. Die SrcUcnoir- Mittlerin wie» das Mädchen an eine Frau Schneider geb. Richter mit dem Bemerken, dieselbe sei Kartcnsck-lägcrin und ttisse Rath, de« ungetreuen Geliebten zur Umkehr zu be wegen. Al» da» leichtgläubige Machen bei der Angeklagten erschien, wurde e» von der Kartenschlägerin v ranlaßk, den Namen seine» Geliebten mit Blut auf ein Stück Papier zu schreiben, letztere» dann zu verbrennen und dessen Asche in die Elbe zu streuen. Außerdem mußte die Böhmin noch mit einem rostigen Nagel den Namen ihres Geliebten in einen Ziegelstein einkratzen und de« Stein eine Woche lang unter ihr Kopfkissen legen, (l) Für diesen Humbug mußte das Mädchen der „klugen Frau" 1 Mark zahlen. Das Gericht belegte die Schneider mit einer 2 tägigen Gesängnißstrafe. Kötzschenbroda. Die wegen Mordes, verübt an dem 73jährigen Brezrlträger Kunz« in Kötzschenbroda, in der Schwurgerichtssitzung vo« 22. Februar d. I. zum Tode ver- Mlheilte Ernestine Pauline Kunze geb. Strohm, Ehefrau des Ermordeten, und der Satllergeselle Kurt Johanne» Berthold au» Plaue» i. v. wurden von dr« König zu lebenslängliche« Zuchthaus begnadigt. Roßweiu, 8. April. Tödtltch verunglückte h.ute vormittag in der Nähe der Vurgmühle auf königlichem Forst revier der Waldarbeiter Franz Starke au» Marbach beim Zersägen eine» Baumstamme». Letzterer überschlug sich plötz lich und zerquetschte dem bedauernswerthen Mann den ober» Körpertheil, so daß der Tod sofort eintrat. Leisnig. Ja Minckwitz verstarb i« Alter von S3 Jahren da» älteste Mitglied der dortigen Kirchgemeinde, der GutSauszügler Johann Karl Gottlob Döge. Er wurde geboren am 2. Januar 1804 und verheirathete sich mit seiner ihn überlebenden Gattin am 2S. April 1827. Ihm war r» also vergönnt, die grüne, -silberne, goldene, diamantene («0 Jahre) und eiserne (65 Jahre) Hochzeit zu feiern; am 2S. d. M. wären 70 Jahre seit seiner Hochzett verflossen gewesen. Zwei Töchter, ik Enkel und 30 Urenkel von ihm find am Leben. Markranstädt. An tragische» Ereigniß spielte sich hier ab. Als der siebenjährige Schulknabe Schleinitz den Schafen blökend nachsprang, warf der Schäfer, der schon früher mehrfach von der Straße «jugend geneckt worden war, seinen Stock nach dem Knaben, den er so unglücklich traf, daß da» spitze Asenende des Stocke» dem Getroffenen in die Brust drang und die Lunge schwer verletzte. Trotzdem der verwundete sofort ärztlich behandelt wurde, ist er gestorben Meerane. Die für den 1. Osterfeiertag d. I. im Saale des Thüringer Hofes hier geplante Konferenz der Textilarbeiter und Arbeiterinnen Sachsens ist von der hiesigen Polizeibehörde nicht gestattet worden, da nach 8 8 des Ge- setze« vom 10. September 1870, die Sonn-, Fest- und Buß- tagSfeier betreffend, die Abhaltung von Versammlungen an den ersten Feiertagen der drei hohen Feste verboten ist. Langburkersdorf. Schwer heimgesucht ist der hier wohnende GutSauszügler Hermann Marx. Derselbe fiel dieser Tage in seiner Wohnstube vom Sopha und brach hier bei den linken Arm. Marx, welcher kaum von einer schweren Krankheit genesen ist, verlor vor mehreren Jahren seine Ehefrau infolge Absturzes auf die Scheuoentenne, während sein jetzt 13 jähriger Sohn beim Turnen den Unterarm so unglücklich brach, daß derselbe abgenomme« werden mußte. Werdau, 8. April. Die Erben des am 10. Januar d I. verstorbenen CommerzienratheS Schön hier haben, um da- Andenken desselben dauernd zu ehren, zwei Stiftungen errichtet und unter die Verwaltung des hiesigen Stadtraths gestellt. Die Capital« der Stiftungen betragen 35000 M. und 15000 M. Die Zinsen des ersteren sind zu Wohl- thätigkeitSeinrichtungen der Stadt, insbesondere zur Unter stützung verschämter Armer und zur Unterbringung kranker Kinder in Hellanstalten bestimmt, während die Zinsen der zweitgenannten Stiftung den Arbeitern der Firma C. G. Schön zu Gute kommen sollen. Au» dem Reiche. Ein sonderbar liebevoller Vater scheint der Uhrmacher Ludwig Prizler in München zu sein. Seine Frau hat ihm nämlich ei» etwa 1*/, Jahre altes Kind in die Ehe gebracht, dem ein kleines Vermögen von 500 bis 600 Mark ausgemacht ist und dieser Umstand bewog den Prizler augenscheinlich, dem Kinde nicht die Sorgfalt ange deihen zu lassen, wie man sie von einem Vater sonst er warte» sollte, wie es überhaupt zwischen ihm und seiner Ehe frau häufig zu stürmischen Auftritten kam, da er in letzter Zeit sich stark dem Trünke hingab. In solchem Zustande kam er auch wieder eine» Nachts nach Hause »nd schüttete dem armen Kind ein ganze» Schächtelchen Juckpulver in da» Bett (l!), wodurch der Rumpf und die Füße röthlich gefärbt und dem Kinde durch den Reiz große Schmerzen verursacht wurden. Der lieblose Vater erhielt für diese unmenschliche Behandlung wohlverdiente 7 Tage Vefängniß. Ei« schreckliches Drama ereignete sich kürzlich wie aus Paris geschrieben wird, in der Vorstadt Passy. Eine Frau Thibaud, 40 Jahre alt, die dem Trünke ergeben war, erwartete am Fenster ihrer Wohnung im dritten Stock mit ihrem vierjährigen Töchterchen auf dem Arme die Rück kehr ihres Mannes und machte bei der Ankunft desselben, »ermulhlich in einem Anfalle von Delirium, Miene, ihm das Kind herabzuwerfen. Thibaud hielt sie durch Zurufe hiervon ab und eilte die Treppe hinauf. Aber in dem Augenblicke, als er in da» Wohnzimmer eintrat, warf seine Frau das Kind zum Fenster hinaus und sprang demselben nach. Beide wurden todt aufgehoben. Ein wie crasser Aberglaube selbst in solchen ultra- k montanen Kreisen gepflegt wird, die noch einen Anspruch auf ? Wissenschaftlichkeit erheben, hat Graf Hoensbroech in Nr. 3 ? der „Preußischen Jahrbücher" vom März dieses Jahres aus r den Schriften des Professors an der Königlichen Akademie zu » Münster, Bautz, gezeigt. Einen noch interessanteren Beitrag f zu diesem Capitel hat, nach der „Münchener Post", Dr. David Leistle, Professor der Moraltheologie, Patrologie und Päda- gogik am Königlich Bayrischen Lyceum zu Dillingen, seit : 1895 Rector dieser Königlichen Studienanstalt, soeben ge- s leistet. „Die Besessenheit mit besonderer Berücksichtigung der i Lehre der heiligen Väter" — so betitelt sich ein von Herr« s Dr. Leistle verfaßter Aufsatz, der im Programm der König- ! lichen Studienanstalt zu Dilligen für 1896—97 abgedruckt t ist. Darin berichtet Professor Dr. Leistle über die Erscheinungs- i sonnen des Obersten der Teufel Folgendes: „Es bestätigen f uns auch die heiligen Väter und Theologen die Thatsache, daß j Satan zum Zwecke der Menschenversührung und Menschen- i plage sich auf Erden zeige in der angenommenen Gestalt von s Verstorbenen, von wilden Thieren, von Vögeln. Unter den f verschiedensten Thiergestalten ist Satan schon erschienen, nur k die der Taube und deS LammeS, sagt Majolu», glaubt man, , sei ihm verboten. Die Form der Ziege «nd deS BockeS kommt i gar häufig in den Versuchungen vor. Weil im großen Drama * de» Weltgerichts dem Bock seine Rolle als Symbol de» Sklaven der Sünde zugewiesen ist, so steht der Annahme, der Dämon habe ja bisweilen unter dieser oder einer entsprechenden Ge stalt seine Besuche gemacht, nicht» im Wege. MajoluS sagt, diese Erscheinungsgestalt komme ihm zu, weil die» geile und hochmüthige Thiere seien! Satan ist ferner schon erschienen al» Löwe, Bär, WoA Stier, Schwein, Fuchs, als schwarzer Hahn oder Hund. Ss zum Beispiel erblickten der heilige Stanis laus und der ehrwürdige Pfarrer von ArS den Teufel in Hundsgestalt, mit feurigen Augen, also eine» Thiere», der al» Sinnbild der Schamlosigkeit bekannt ist. Letzterer sah ihn auch in Gestalt eine» Kopfkissen», oder die bösen Geister be lästigten ihn auch in der Gestalt von Fledermäusen. Fern« zeigt sich der Satan al» Hahn, Eule, Geier, Drache, Schlange, Kröte, Eidechse, Skorpion, Spinne, Fliege, Mücke, Wespe. Auch die Menschengestalt gebraucht er al» Hülle und erscheint als Bauer, Schiffer, Geistlicher, als geputztes verführerische» Weib, als Mädchen. Der ehrwürdigen Maria CreScencia von Kaufbeuren zeigte sich der Teufel in Gestalt einer Nonne, eines Neger» oder auch in verschiedenen Thiergestalten. — Satan erscheint auch in Göttergestalten, als Jupiter, Merkur, als Venu» und Minerva. Er kleidet sich nicht bloß in die Lichtgestalt eines Engels, sondern umgiebt sich mit der Pracht des Purpur» und dem Glanze des Diadem», selbst mit dem Heiligenschein, und spricht die fromme Sprache heiliger Per sonen nach, um mit mehr Erfolg seine Bersührerrolle zu spielen. Er sucht sogar die Gestalt der heiligen Jungfrau und Christi nachzuahmen." Darauf folgt esn Cttat von Görres: „Der Teufel ist jedesmal mitten durch die Umhüllung zu er kennen. Er ist entweder schwarz, unsauber, stinkend, furcht bar, oder doch wenigstens erdunkelnd; dabei häßlichen Ange sichts mit schnabelartig gebogener oder platter Nase, versteckten, flammenden Augen, krallenden Händen und Füßen, die Beine haarig, oft eine» oder daS andere lahm, die ganze Statur ist nie proportionirt und wohlgestaltet, sondern immer etwas un gewöhnlich uud die innere Unschöne verrathend." In einem besonderen Capitel behandelt dann Professor Leistle die Be sessenheit und den ExorciSmus und ihut kund und zu wissen, daß bei Besessenheitssällen in alter und neuer Zeit man immer aus da» schaudererregende Schauspiel stößt, daß der böse Geist, wie er beim kxorcisimus den besessenen Menschenleib verläßt, unter der Gestalt von «^erregenden Thieren sich zeigt, zum Beispiel von Spinnen, Megen, Ameisen, kleinen Vögeln, Fleder mäusen, Nattern und dergleichen. Da Capo. Ein junger Student hatte da» Pech, im Examen d»rchzufalle«. E» qäulte ihn nun die Angst, seine Eltern könnten von dem schlimmen AuSgang etwa» erfahren, weshalb er folgende» nach Hause telegraphirte: „Prüfung glänzend verlaufen. Professoren enthufiasmirt wünschen dringend Wiederholung im October." -weste -echiW« «« tztüMMt vom 10. April 1887. -s- Wien. Die Blätter melden: In der gestrigen Kcmeinderathssitzung widmete Bürgermeister Dr. Lueger dem verstorbenen Staatssekretär v. Stephan einen warmen Nach ruf, in welchem er besonders die hohen Verdienste de» Der- storbenen ans dem Gebiete des Postwesen» hervorhob. Der Gemeinderath erthellte hierauf seine Zustimmung zur Ab sendung eine- Beileidstelegramme» an die Vertretung der Stadt Berlin «nd die Hinterbliebenen Stephans. — Dr. Lueger widmete auch Joh. Brahms einen warmen Nachruf. Der Gemeinderath beschloß ein Ehrengrab für Brahm» er richten zu lassen. -s- Paris. Mehrere Blätter halten es für möglich, daß die Panama-Affaire in der heutigen Kammerfitzung einen stürmischen Zwischenfall Hervorrufen und die Regierung nöthigen werde, ihre Absage auf Vertagung aufzugeben. -s- Paris. Das „Echo de Pari»" meldet: Die Be schädigungen, die da» Panzerschiff „Jourszuiberg" durch da vorzeitige Losgehen eine- Torpedos unlängst erlitten, würden sich als so schwer erweisen, daß daß Schiff dem activen Ge- schwader nicht zugetheilt werden könne. -f Athen. (Havas-Meldung.) Die Insurgenten be traten am Mittwoch das mccedonische Gebiet. Die Bevöl kerung bereitete ihnen enthusiastische Abschiedskundgebungen. Die Banden werden von früheren Offizieren der regulären Armee befehligt. Cipiani befindet sich als Freiwilliger bei den Insurgenten, welche auf Kosten der Nationalliga gut bewaffnet sind. Der Verpflegungsdienst ist gut organistrt. P Athen. Wie versichert wird, hatten Aufständische beim Ueberschreiten der makedonischen Grenze einen Zusammen stoß mit zwei türkisch n Posten. Der Ausgang dieser Begeg nung ist noch unbekannt; die Aufständisch-« konnten indessen wetterziehcn. -s- Athen. 1'/, Uhr früh. HavaS - Meldung. Nach einer aus Kalabaka hier eiugegangenen Prioardepesche hat eine Bande, welche dorthin zurückzukehren gezwungen war, ein lebhafte» Gewehrfeuer zwischen griechischen und türkischen Stationen vernommen. Amtliche Depeschen melden lediglich den Einmarsch drerer Banden von zusammen 2600 Mann. — Die Türket hat bei der griechischen Regierung wegen der Besetzung Kretas Protest erhoben. -s- Elassona. Wettere hier eingegangene Nachrichten bestätigen den Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen griechi schen Irregulären und türkischen Truppen. Der größere Theil der in Grevena stationirten türkischen Divisionen unter Hakki-Pascha rückt gegen die in da- türkische Gebiet Einge fallenen vor. Marschall Edhem-Pascha wird de» sofortigen Abmarsch de» türkischen Heere» befehlen. In den Reihen der Angreifer sind griechische Uniformen bemerkt worden. Die Lage wird hier al» äußerst ernst betrachtet. Marschall Edhem-Pascha verweilt tm Hauptquartier in Er wartung weit«« Nachrichten. D r Marschall hat die Divi-
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