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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189704171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-17
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1897
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* > " " ' ' M . ML Uiesaer D Tageblatt n»d Anzeiger Metläll «t Aychch. .,S7S!.,. Amtsölatt -L-r^ der König!. «mt-hauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und de- Stadtrath- r« Meta. ""188. Tonnadeud, 17. «HM 1897, Mead». »9. Jahr,. «chaer TagOlatt «Ochcktt je»« »a, «d«d, mit «udrmhme der San» und Festtag«. Bterteljährltcher v«MD«n«S bet »HM«, w »« «Oedvi««» h, «Mi Md ««HI, v« d«ch D^fre! «, Hm» 1 «art VS «9, »et «5-od», «u Schalt« d« k-tserl. Pastmstalt« 1 Ma» » «g., d«q »« vriestrüger st« HO H«O 1 Mal « «O. «WchWaMmchm, fist dst M««, HO «««Oetap, «, «ormttst, 9 «hr Seat«. D«ck und «erlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Aasta«ir«straße VS. — Ust dst Sstdaeti« veamvnortlich: -»,«««» Gch«ldt st, Rstsa. Znr^ Feier des Geburtstage- Seiner Majestät de» König» soll Freitag, den 23. April dieses Jahre- VS« Nachmittag- 7 Uh, ah i« den Nimmt« der tzieß-e« vah«h»f-,eßa«ratioil ein —-U kv-ImM M— «-gehalten werde». Alle patriottsch gesinnten Herren der Stadt und ihrer Umgegend werden zur Lheilnahme au dieser Feier mit dem Ersuchen «rgebenst ringe-- laden, ihre Betheiligung bis 21. April in de« in der RathScanzlei und im Festlokal ausliegenden Listen einzntragen. Der Preis eines Gedeckes (einschl. Musik) ist auf 3 M. 50 Pf. festgesetzt. Riesa, den 12. April 1897. Heldner, Amtsgerichtsrath. Boettr», Bürgermeister. Gthr. I« Gasthofe -« Klein-fchepa komme» Donnerstag, den 22. dies. Mon., vorm. 10 Uhr, r Säge», 1 Nähtisch, 1 Wa»duhr, 1 Spiegel, 1 Lampe, 1 Schlitten, 1 Badewanne, 2 Gummi ¬ schläuche »>d 1 Stück Zmkdlech gegen sofsrtige Bezahlung zur Versteigerung. ^ßRies«, 15. April 1»S7. Der Ger.-Vollz. des K. Amtsger. Eidam. Mittwoch, den 21. April 1897, st», vormittag- 1« Uhr «a, fall«» i« Hotel zum „Kronprinz" hier LV vvv Gtck. Eignere« gegen sofortige Be ¬ zahlung »ersteigert werden. Riesa, 1». April 18S7. Der Ger.-Lollz. beim K. Amtsgerichte. Sekr. Eido«. «« Hmtzfch- Der WaNerzin- a»f da- 1. Vierteljahr diese- Jahre- iß baldigst, längst«- ab« -bi- r«« S«. April 1897 die hiesige Stadthauptkaffe abznfüheea. Gegen Säumige wird gemäß - 11 der WafferwerkSoMmng »«fahre« »ach««. Riesa, am 10. Apnl 1897. Der Rath ber Stabt Schwärzender». W Ist st ad ast O st« fEr da- „Riesaer Tageblatt" «bitt« uns bi- spätesten- »onaittag- 9 Uhr deS jeweilig« «us-abew^S. Die Geschäftsstelle. Zum Osterfest. Osterheld, Osterheld Siegreich kommst du auS dem Feld; Jauchzend klingt's in alle» Landen: Christ, der Herr, ist auferstanden. Segnend wandle durch die Welt, Osterheld! Osterheld! So singt Gerok, der gottbegnadete Dichter unserer Kirche, in einem seiner köstlichen Osterlieder. Beides, Glau- benssreudigkeit und Siegcshoffnung, weht uns aus diesen Worten entgegen, und beides brauchen wir zu einer gesegneten Feier des Osterfestes. Wenn irgend eines, so ist es dieses Fest s der Kirche, das einen lebendigen, alle Einwände und Zweifel ? überwindenden Glauben fordert. Wer aus Golgatha das Ende i und den Abschluß des Heilandslebens sieht; wer nur das ° Kreuz des Herrn kennt und im besten Falle bewundernd in / das Zeugniß des römischen Hauptmanns einstimmt: „Fürwahr, > dieser ist ein frommer Mensch gewesen", der kann in Wahr heit keine Osterseier halten. Er kann wohl den Frühlings stimmen lauschen, die zur Osterzeit draußen in der Natur das Erwachen neuer Freude und neuen Lebens künden; er kann wohl ein offenes Auge haben für daS junge Grünen und Blühen, mit dem sich unsere Erde nach langem Winterschlaf schmückt; er kann wohl jubelnd mit einstkmmen in den tausend stimmigen Chor, den die leichtbeschwingten Sänger der Lüste ihm entgegenklingen lasten — aber die eigentliche Bedeutung des Osterfestes, die in der Thatsache der Auferstehung Christi, in seinem Sieg über alle Mächte der Finsterniß, die Tod und Verderben bringend sich ihm entgegenstellten, liegt, geht spur los an ihm vorüber: Ohne Glauben ist eS unmöglich die Herrlichkeit Gottes schauen. Ohne Glauben ist eS erst recht unmöglich Ostern halten, das unS auf das gewaltigste -eug- ntß göttlicher Allmacht und Liebe zugleich hinweiset. Nicht unter dem Kreuz aus Golgatha, sondern am leeren Grab des erstandenen Osterheide» scheiden sich die Geister, stehen sich Glaube und Unglaube am schroffsten gegenüber. Hier giebt es nur ein Entweder — Oder, und jedes Dritte ist ausge schlossen. Entweder Christus ist nicht auferstanden. Die Geschichte seiner Auferstehung, wie sie in den Evangelien er zählt und in den Briefen der Apostel bezeugt ist, ist nur ein Märchen, ein Phantafiegebilde seiner schwärmerisch ««gelegten oder auch weltklug schlau berechnenden Jünger — «nd dann ist da» ganze Ehristenthum eine große Lüge, und alle, die im Leben und Sterben ihr Glauben und Hoffen darauf gründen, sind die Betrogenen. Oder Christus ist auferstanden und hat auch über den letzten und größten Feind, den Tod, siegreich triumphirt — und dann wird dies« gewaltigste aller Gottes- thaten zum Mittelpunkt alles christlichen Glaubenslebens. Der Apostel Paulus, dieser scharfe Denker und doch zugleich auch glaubensfreudige Bekenner Christi, zieht den allein folgerich tigen Schluß, wenn er sagt: „Ist Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube eitel, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, so in Christo entschlafen sind, verloren. Angesichts des Osterfestes erfüllt sich's wiederum: „Jauchzend klingt's in allen Landen: Christ, der Herr, ist auf erstanden!" Die Glocken verkünden es von den Thürmen der Gotteshäuser und die Diener der Kirche predigen es von den Kanzeln. Darum gilt es aber auch heute auss Neue für unser christlich Volk und jedes einzelne Christenherz, sich zu entschei den zwischen Glauben und Unglauben, für Christum, den Auf erstandenen oder für Jesum, de» Gestorbenen und Begrabenen. Ostern halten, und doch die große Osterthatsache, den Sieg des Lebens über den Tod, den Triumph der Wahrheit über Lüge und Bosheit leugnen, daS wäre der größte Widerspruch in sich selbst. — O daß man aller Orten, wo die Gotteshäuser ihre Pforten öffnen und die Glocken zur Osterseier laden, mit osterfestlich geschmückten Herzen und im freudigen Glauben sich um den LebenSfürsten schaarte I Daß man auf die Osterbot- schaft: „Was suchet ihr den Lebendigen bei den Tobten? Er ist nicht hier; er ist auferstanden", keine andere Antwort hätte «IS daS auS dem Glauben geborene und im Glauben wurzelnde Bekenntniß: „Deß wollen wir unS herzlich freuen und unser Trost soll Christus sein. Gelobt sei er!" Wo aber daS gläubige Menschenherz sich mit Christo, dem LebenSfürsten zusammenschließt, da ergießen sich auch in dasselbe unaufhörlich erquickende Lebe»-- und Segensströme. Sowohl die Völkergeschichte als der Lebensgang der Einzelnen ist reich an Dunkelheiten und Mthseln. Kein Scharssin» des natürlichen Verstandes, keine Wissenschaft und keine Kunst kann sie uns verstehen lehren. Aber vom Osterfeste her mit seiner großen GotteSthat, mit de» unumstößlichen Zeugniß: „Gott sitzt im Regimente und führet Alle- wohl," fällt das rechte Licht auf alle- Dunkel und kommt Trost und Friede in das arme, bange Menschenherz. Der Tod ist noch immer die feindliche Gewalt, der sich Jede- z» entziehen sucht, und der doch Alles unterworfen; der gefürchtete Schnitter, dessen Sichel Alles dahinrafft und wäre eS daS Thruerste und Liebste, waS wir aus Erden unser »«»en. Uber in» Glauben an d« Sie, des Osterheld« überwinden auch wir deS Todes Schrecke» und die Hoffnung trägt uns auf sanften Schwingen aufwärts zu den lichten Höhen einer neuen Heimath. „Ich lebe, und ihr sollt auch leben," ruft unS triumphirend der Fürst des Lebens zu, und durch ihn wird jedes Todtenfeld zu einem Gottesacker, da Saat der Erde übergeben wird in Hoffnung des ewigen Lebens; zu einem Friedhof, da die Heimgegangenen in Frieden schlum mern dem großen Auferstehungsmorgen entgegen. Die Welt liegt noch immer im Argen. Viel geistliche Erstorbenheit und viel sittliche Verkommenheit ist trotz aller Fortschritte und Vorzüge unserer Zeit bei ihr zu finden. Aber wo die Siegespredigt von Christo, dem Auferstanden«, mächtig an die Herzen schlägt, wo sie die geistlich Tobten auS ihrem Geistesschlaf erweckt, da hat sie auch ein neues, sittliches Leben im Gefolge. Frühling wird es dann, nicht bloß draußen in Wald und Flur, sondern auch da, wo er uns am meisten noth thut, in dem christlichen Familien- und Gemeindeleben. Dann hebt sich schon in dieser untern Welt zu erfüll« an, waS einst seiner Vollendung entgegengehen soll: „DaS Alte ist vergangen; siehe, es ist Alles neu geworden!" Möchten von d« festlichen Tagen, die jetzt wieder für uns gekommm, solch sittlich erneuernde und belebende Kräfte in alle Schichten unseres Volkes sich ergießen! Möchte mit der freudigen Osterbotschaft: „Jauchzend klingt's in allen Lande«: Christ, der Herr, ist auferstand«," auch die Erfüllung deS OsterwunscheS und der Osterbitte Hand in Hand gehen: „Segnend wandle durch die Welt, Osterheld! Osterheld!" —
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