Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189704150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-15
- Monat1897-04
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1897
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. / „r«g«r!,tt-, m«s«. rr rr d Anxeiser Wttlsll mtt Zliyri-nj. Amtsblatt « der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- mW deS Stadtrath- -« Riesa. 87. Donnerstag, IS. April 18S7, Abend». S» Jahr, Brehm. Ans Fol. 118 de» Handelsregister» für den Bezirk de» unterzeichneten Amtsgerichts ist Leute verlautbart worden, daß die Firma H. Stempel in Nies« Da» RkesaeeßDageblatt erscheint jeden Lieg Wend» mit »«»nähme der Soun- und Festtage. Vierteljährlicher «ezn^prei» bei Abholung tu den Egpedltimwu in R!«sa mW Strehla oder durch »st« rrügerxfve^ha^Hm» 1 Mart 50 Psg., bet Abholung am Schalter der kaisett. Postanstalten 1 Marl W Psg.» durch den Briefträger srtt in» Hau» 1 Mat «i Psg. »n»«iW»Snnah«, filr di, Rnmn« dB Ausgabetage» bl» Bormtttag » Uhr ich» Gewähr. Druck «nd Verlag d« Langer L Winterlich in Riesa. — S«schäst»stelle Kastnnlrnstraß« SS. — Für die Redaktion verantwottllch: -ermann Schmidt in Riesa. erloscht« ist. Ries«, am 15. April 1897. Königliches Amtsgericht. Held««». Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen VootSmann 8«0«h«rd — genannt Leo — JttlinO Ostrowski an» Fischerei-Reuenbura, der sich »erborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen in Mittäterschaft begangenen HauSfnedmSbruchS nnd Beamtenbeleidigung verhängt. Es wird ersucht, chn zu verhaften und in da» nächste GerichtS-Gefängniß abzuliefern. Riesa, den 13. April 18S7. Das königliche Amtsgericht. 0r. Wuemer Brehm. Beschreibung: Atter: 2S Jahre, Statur: kräftig, Sröße: 1,7S oa, Haare: blond, Stirn: hoch, Augenbrauen: blond, Rase: klein, Zähne: gut, Gesicht: voll, Sprache: deutsch, «art: kl. blond. Schnurrbart, Augen: braun, Mund: klein, Kinn: rund, Gesichtsfarbe : gesund, Kleidung: muthmaßlich blauer Echifferanzug. Besondere Kennzeichen: am linken Mittelfinger fehlt ein Glied. stir doS „Riesaer Tageblatt" -rbittan uns Zt» spätesten» Bonmittaas » Rhr des jeweijsgen Ausgabetages. Die »eschLstsstelle. Brehm. Da« unterzeichnete Amtsgericht hat heute im Handel-register für seinen Bezirk auf Kol. SS 7 die Firma B. Nake in Riesa und als deren Inhaber Herrn Friedrich Bernhard Nate in Niesa eingetragen. Riesa, am 14. April 18S7. Königliches Amtsgericht. Held««». vertliche» «nd Sächsische». Riesa, IS. April 18S7. — Charfreitag ist morgen. Ueber der christlichen Welt liegt der Ernst innerer Einkehr ; dankbare Glanbenszuverficht breitet sich am Tage der Erinnerung au den Tod des Welt erlösers über die Christenheit aller Länder. Und wie in dem Sedächtniß an den gekreuzigten HeUaud der Glaube da» Kreuz ergreift, um demüthig und bußfertig dem An fänger und Vollender de» Glauben» nachzuwandeln durch Nacht zum sicht, so geht auch de» Winters Dunkel ei» in das fröhliche Licht de» OstertageS. Den Winter, der n»S vor Kurzem noch ««gab, hat die FrühltngSkraft besiegt, uud Wald und Flur legten da» winterliche Kleid ab «nd ziehen an da« grünfrische Gewand des Lenze». Und wie Keime uud Knospen, Blätter und Blüthen der Erde wärmenden Mutterschoß, der Rinde einhüllende Decke sprenge» und ver- verlassen, so schält auch der Mensch sich aus den Winter hüllen heraus, entflieht der Enge der Häuser uud badet seine Brust in freier Luft, seine Augen in wohlthuendem Grün. Es „aufersteh»' die Natur, und „auferstehen" werden wieder Hoffnungen und LebenSmuth für die, welche mit der Hirte des Winters, de» Leben» den Kampf der Noth zu kämpfe« hatten. Licht uns Wärme verbreitet in herrlicher Fülle und gleich »ertheilt für jede» Erdeukind da» große Gestirn, und wen Kummer und Gorge drückt, dem wird da» Herz wieder weit und hoffnungsreich, den erfüllt wieder da» Vertraue« an den allmächtigen Lenker unserer Geschicke, der tritt von Neuem gestählt, von Neue« durchdrungen von Gottes All macht und Liebe, mit nenem Muth in das Leben hinein. — Einen schier unglaublichen Mordversuch hat gestern Nachmittag ein 12 jähriger Gchulknabe gegen seinen 10jährigen Bruder ausgeführt, indem er denselben im Stadt park zu erschießen und da ihm die» nicht gelang, dann zu erwürgen suchte. Der Mord wurde mdeß durch da« Da zwischenkommen von Leuten vereitelt, woraus der iS jährige Bengel die Flucht ergriff und sich zu Hause versteckt hielt, «ährend der 10jährige Knabe in das Krankenhaus überge führt werden mußte, woselbst er sich noch jetzt befindet, doch sollen seine Verletzungen lebensgefährlich« nicht sein. — Wir werden in nächster Nr. auf die Angelegenheit zurückkommen. Der Thäter ist, wie wir hören, heute am Spätnachmittag an da» K. Amtsgericht abgtlirfert worden. — Gestern, Mittwoch, schied Herr Turnlehrer Menzel au» seiner bisherigen Stellung «ad de« hiesigen Lehrer kollegium und siedelte nach Oschatz über, wo er die Stelle eine« Turn-, Gesang- und Zeichenlehrer» an der Realschule übernimmt. — Die S7. ordentliche General - Versammlung der „Kette," deutschen Elbschifffahrtt-Sesellschaft, welche «ater Leitung des Herrn Rechtsanwalt Or. ^ur. Wolf gestern i« Dresden abgehalten wurde, war vou 14 Aktionären in Ber- tretung von 171S Aktien durch gleichviel Stimmen besucht. Bor Eintritt in die Tagesordnung wurde dem Andenken de in letzte« Geschäftsjahre verstorbenen Mitgliedes de» Auf- stchtSrathe» und gleichzeitigen Mitbegründer» Generalkonsul Karl Mankiewicz unter eiamüthige« Erheben von den Plätzen eia ehrender Nachruf gewidmet. Der l8S6rr Geschäftsbericht gab zu einem knrzea Meinungsaustausch Veranlassung, worauf einstimmig der vorgeprüfte i8S6er Rechnungsabschluß genehmigt und der Verwaltung Entlastung ertheilt wurde. Die in vorgeschlagener Höhe von 1 Proc. genehmigte Dividende kann sofort bei den bekannten Zahl stellen der Gesellschaft erhoben werden. Die Ergänzung de» AuffichtSratheS erfolgte durch zurufsweise «nd einstimmige Wiederwahl der ausscheidenden Mitglieder Herren Direktor Franz Kürstenberg «nd Konsul O. Harla«, beide in Dresden. — Von dem Stadtgemeinderath und sechs Firmen in Strehla war die Handelskammer zu Dresden gebeten worde«, ihr Gesuch an die sächsische Regierung um die Er richtung eines Schiff-entladeplatzeS in Strehla «nd Einleguug eines Schieneustranges in die Bahnstrecke Oschatz-Strehla zur Benutzung für normalspurige Wagen zu unterstützen. Be gründet wurde da» Gesuch in der Hauptsache mit der Unzu länglichkeit der Riesaer Hafenanlagen und damit, daß in Strehla der Bau von Quaianlagen sich billiger stellen würde, al» in Riesa. Der Verkehrs-Ausschuß hat sich aber nicht in der Lage gesehen, da» Gesuch zu befürworten, da eine Nutz barmachung der Strehlaer Elbufer für die Schifffahrt den Umbau der Oschatz-Strehlaer Sah» zur Voraussetzung haben müsse, letzteres aber nur mit großen Kosten zu bewerkstelligen sei, wodurch ein« Berzinsmig de» Aulagrcapital» dieser Lahn, die bisher große Zuschüsse erfordert habe, noch mehr in Krage gestellt würde. Riesa würde «ich, da e» die Vorthrile de» größeren Hafens besitzt, durch derartige Anlagen in Strehla kau« entlastet werden und außerdem sei die Erweiterung der Hafenanlagen in Mesa sicher zu erwarten. Nach alledem ließe sich die Anlage von Elbguais in Strehla nur durch da» Bedürsniß der Stadt selbst uud deren Umgebung be grün en, was indessen nicht geschehen war. Die Grsuchsteller wurden von diesen Gründen gegen eine Unterstützung de» Gesuches in Kenntniß gesetzt. Der Stadtgemeinderarh in Strehla richtete nun ein erneutes Gesuch um Unterstützung an die Sammer. Der Verkehrs-Ausschuß, der in eine noch malige Erörterung der Angelegenheit eintrat, vermochte in dessen auch diesmal nicht, de« Wunsche de- Stadtraths zu entsprechen, zumal auch in diese« Gesuche ein örtlicher Berürfniß für die gewünschten Anlagen nicht nachgewiesen wurde. — Der Begründung einer thüringifch-anhaltischen Staats lotterie habe« bis jetzt di« Staate« Weimar, Meiningen, Loburg-Gotha, Altenburg, Rudolstadt, Sondershausen zuge- ftimmt. Muß jüngere Knie wird sich nicht anschließen, son dern hat de« Vertrag mit dem Königreich Sachse« erneuert; von de« Absicht«, die Muß ältere Linie hat, verlautet noch nicht». Der Landtag von Sondershausen hat bereit» über di« durch die neue Lotterie zu erwartende Mehreinnahme verfügt. Ju der Hauptsache soll diese den Gemeinden zur Unterstützung der Wegebaulasten zufließen. — Nach de« Gottesdiensten am zwetten Osterfeiertage wird in de« evangelischen Kirche« unsere» Lande» wie all jährlich «ine Lollecte zum Beste« der sächsischen Hauptbibel- Gesellschaft veraastaltrt «erden. Diese Lollecte betrug im vorige» Jahre laut eine« von jener Gesellschaft kürzlich ver ausgabten Flugblatt« 1S.S74 Ml. E» ist da» die einzige regelmäßtge Einnahme, durch welch« e» möglich wird, di« heilige Schrift unter dem Selbstkostenpreise zu verkaufrn uud Gottes Wort so auch dem Aermsteu leicht zugäugig zu machen. Möchte darum auch di« diesjährig« Sammln«- recht reichlich , ausfallen, damit die Bibelgesellschaft eine immer gesegnetere Thätigkeit entfalten kann. —* Zu der innerhalb de» K. G. MilitLroereinsbundes am LS. März ins Leben gerufenen Sachsenftiftung zum Ge« dächtniß Kaiser Wilhelms I., von deren Zinsen die Kosten eine» über das ganze Land au-zudehuende» unentgeltlichen Arbeitsnachweises für gediente Soldaten bestritten werden sollen, ist in der kurzen Zeit seit de« Bekanntwerden der Absicht bereit» ein erfreulicher Grund gelegt worden. König liche Amtshauptmannschaste», städtische und Gemeinde-Verwal- tungen haben ansehnliche einmalige Beiträge bewilligt, zum Theil überdies laufende Beihilfen in Ausficht gestellt, falls in ihrem Bereiche Geschäftsstellen für ArbeitSvermitteluag errichtet würden. Bon Ofstzierkorp» de» aktive» und des Beurlaubtenstande», von Vereinen und Privaten erfolgen täglich Zuwendungen, einzelne Gönner und Förderer haben der Stiftung Beiträge bi» zu bOO und 1000 Mark über- wiesen. Freilich wird das Unternehmen, selbst bei möglichster Sparsamkeit und großer Opferwilligkeit aller an der Ge schäftsführung Bethriligte«, einen so bedeutende« jährlichen Aufwand erfordern, daß der jetzige Bestand der Stiftung erst einen kleinen Theil des »öthigen Kapitale» ausmacht. Wie wir hören, find der Stiftung zahlreiche wettere Beiträge zu gedacht; im Interesse der Sache wäre e» sehr zu wünschen, daß mit der Ausführung dieser Absichten nicht gezögert werde. Welche Theilnahme dem Plane entgegengebracht wird, be- weisen die bet dem Ausschuß für unentgeltlichen Arbeitsnach weis eingehenden Anfragen, Rathschläge und Winke von könig lichen und städtischen Behörden, von Industriellen und Grund- besitz»«, sowie anerkennende Zuschriften au» hohen und höch sten Kreisen, insbesondere von sämmtlichen fürstlichen Ehren mitgliedern des Mililärvereinsbunde». — Betträge nehmen entgegen die Bankhäuser: Allgemeine Deutsche Kreditanstalt in Leipzig, Günther L Rudolph in Dresden, Landständische Bank de» K. S. MarkgrafenthumS Oberlausitz in Bautzen und deren Filiale in Dresden, Landwirthschastlicher Kredit verein in Dresden, Leipziger Bank in Leipzig, Sächsische Bank in Dresden und deren Filialen, sowie der Schatzmeister des K. G. Militärvereinsbuodes, L. Beyer in DreSben-A., Ammonstr. SO. Oeffentliche Quittung erfolgt i» der Leip ziger Zeitung und dem Dresdener Journal. — Für viele Eltern und Vormünder kpusirmirter Mädchen entsteht jetzt zur Osterzett di« schwierige Frag«, wie uud wo sie ihre Kinder bezw. ihre Pflegebefohlenen unter bringen, ohne daß ihrem körperliche« mW.geistige« Wohle insbesondere in sittlicher Beziebnng Schaden erwächst. Die Gefahren «ach dieser Richtung hin sind nirgends größer al« in der Großstadt. In Leipzig besteht deshalb unter der Direktion de- Verein» für Innere Misst« da» „Marien- heim", eine Mädchenherberg« und Stellenvermittelung, da» e» sich zur Pflicht gemacht hat, auziehenden stellenlosen Dienst boten mit Rath und That zur Seite zu stehen. Dasselbe erläßt z. Zt. an die Ortsbehörden der in Leipzig» Nähe ge legenen Städte und Ortschaften ein Circular folgenden Inhalt»: An de» Stadtratb ru wie la. Laut polizeilicher Statistik treten jährlich allein au» der KveiS- hauptmamischast Leipzig fast SOOtt Dienstmädchen in unserer Stadt Stellen an. Wir Manche geht im Strudel de» großstädtische« Lei«» unter, wenn fie nicht entweder rechtzeitig voll Enttäuschung zurückkehrt oder unter liebende Fürsorge genommen wird. Um hier ankommende Mädchen zn bewahren und zu brrathrn, haben wir unsere Dienst-
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