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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189705134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-13
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1897
- Autor
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Telegremm-Adresi» „Tageblatt", Rtrsa. Fernsprrchftell« «r. 20. Tageblatt und Anzeiger Meblall und Ayeiger). Amtsötatt er Köntgl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts »nd des Stadtrath- zu Ries ,. ios. Donnerstag, 1Z. Mai 1897, MendS. 50. Jahrg. »a» Riesaer Tageblatt erscheint je»« Lag Abend» mit Ausnahm, der Son» «nd Festtage, vierteljährlicher lSezngshrrt» bet Abholung tu dm Expeditione» 1» Riesa und Strehla oder durch uns«, Trilgrr srrt in» Hau» l Mart SV Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalteu 1 Mart 25 Pfg., durch dm Briefträger srei in« Hau» 1 «art SV Psg. Au^rgmMuuah», stir di« Amumr de» «ubgabetage» bi» Bormittag V Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Grschäft»strlle Kastanteustratz« 5V. — Für dl« Redaktion verantworüichr Hermann Schmidt in Riesa. DaS unterzeichnete Amtsgericht hat am 10. Mai 1897 den Gutsbesitzer und Gemeindeältesten Herrn Carl Ernst Gehre in Nickritz als Ortsrichter für diesen Ort in Pflicht genommen. Riesa, am 11. Mai 1897. Königliches Amtsgericht. Heldner. Brehm. Bekanntmachung. Die diesjährigen öffentliche« Impfungen und Jmpfrevisione« des hiesigen Jmpfbezirks (Stadt und Rittergut Riesa mit Vorwerk Göhlis) werden an nachgenannten Tagen und zwar am 14 , 17., 21., 24., 28., »1. Mai und 4. Juni dfs. IS. BormittagS 9 Uhr die Erstimpfungen und am 14 , 17., 21., 24., 28. Juni «nd 1. Juli dfs. IS Vormittags v Uhr die Wieder-Impfungen vorgenommen werden. Die Erstimpfungen finden im Gasthofe „zum Kronprinz" Hierselbst, die Wieder-Impfungen in de« Schulen statt. Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder der impfpflichtigen Kinder werden hiermit aufgefordert, die Impflinge zu den oben festgesetzten Terminen in den genannten Jmpflokalen vorzustellen. Befreiungen von der Impfung sind durch in den Impfterminen vorzulegende ärztliche Zeugnisse nachzuweisen. Den Eltern und Erziehern der zum ersten Male impfpflichtigen Kinder ist es freigrstellt, die letzteren an den Impfterminen in der Wohnung des JmpfarzteS, Herrn Sauitätsrath Vr. Wgä. Haymann, Hauptstraße Nr. 61, 2. Etage, Nachmittags von 2—3 Uhr zur Impfung vorzustellen. Für die Erstimpfungen werde« befondere Vorladungen ergehen. Die Impflinge müssen mit rein gewaschenem Körper und in reinlicher Kleidung zur Impfung gebracht werden, widrigenfalls dieselben zurückgewieken werden. Die Impfungen erfolgen unentgeltlich. Das Jmpfgesetz vom 8. April 1874 enthält in 8 14 folgende Bestimmung: „Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlenen ohne gesetzlichen Grund und trotz erfolgter amtlicher Aufforderung der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung ent zogen geblieben sind, werden mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder mit Hast bis zu drei Tagen bestraft." Auf diese Bestimmung wird hiermit ausdrücklich aufmerksam gemacht. Riesa, am 11. Mai 1897. Der Rath der Stadt - Boeters. Wlthr. Oerttiches ««d Sächsisches. I Riesa, 13. Mai 1897. — Seit 1. April ist Herr Amtsrichter Dr. Rudolf Kran er Vorstand des Konservativen Vereins für Riesa und Umgegend und hat damit die Leitung der Geschäfte ge nannten Vereins übernommen. Alle bezüglichen Schriftstücke sind demnach künftig an den oben genannten Herrn zu richten. — Die Dampfschifffahrt-. Gesellschaft vereinigter Elbe- und Saale-Schiffer zu Dresden hielt vorgestern eine außer ordentliche Generalversammlung ab, in welcher über die Erhöhung des Grundkapital- der Gesellschaft um 1 Mill. Mark durch Ausgabe von 1000 Stück auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 Mark Beschluß zu fassen war. Der Antrag wurde vom Vorsitzenden eingehend begründet mit dem Hinweise auf die Vermehrung des Schiffsmaterials durch Beschaffung von 3 oder 4 neuen Dampfern und SO bis 25 Kähnen. Nach längerer Verhandlung wurde der Antrag angenommen. Die neuen Aktien sollen au» den 1897er Erträgnissen 5 "/<> pro rsts tsmporis, vom 1. Januar 1898 ab aber vollberechtigt mit ven alten Aktien sein. Die Crevitanstalt für Industrie und Handel über nimmt Len Gesammtbctraz zum Curse von 120 °/o und räumt den jetzigen Aktionären ein Dezugsrccht auf je 1 neue Aktie zu 1000 Mark auf je 1 alte Aktie s 1000 Mark und auf je 2 alte Aciien s 500 Mark zum Curse von 125°/« ein. Das Bezugsrecht ist innerhalb vier Wochen nach Erscheinen der Bekanntmachung amzuüben. Nach ein stimmiger Genehmigung dieser Anträge wurde weiter be schlossen, die Umwandlung der bisherig,» auf den Namen lautenden Aktien in Inhaberaktien Len Aktionären in der Weise frei zu stell--«, daß je 1 Aktie zu 1000 Mark und je 2 Aktien zu 500 Mk. in je 1 Inhaberaktie zu 1000 Mk. umgewandelt werden können. — Dem Monat Mai wird nirgends ein Loblied ge. s jungen. Statt mildem Sonnenschein har's Überall Regen, > Schnee und Eis gegeben. Ebenso wie von unser«» sächsischen ? Erzgebirge wird auch von Hamburg Schneegestöber ge- meldet. Dort trat vorgestern gegen 11 Uhr ohne sichtbaren ! Nebel tiefste Finsterniß ein. Die Straßenbahnen mußten stundenlang Beleuchtung einschalten. Da- Thermometer zeigte auf zwei Grad. Luch in Eisenach trat wiederholt heftiger Schneefall ein. Auf dem Jnselsberg lag eine Schneedecke von 10 Eentimeter. Auch im Oberharz war e- Mai nur im Kalender. „Nachdem es schon einige Tage schüchterne Versuche dazu gemacht hatte, schneite e» — so schreibt «an von dort — seit Montag Abend 7 Uhr ununterbrochen, und eine Schneedecke von mindestens 15 Eentimeter liegt au-ge- ? breitet über Berg und Thal. Welch' ein eigenartige- Bild! ' Tief beugen sich die mit dem ersten Frühling-grün geschmückten j Zweige unter der weißen Last und in den sprossenden Hecken ? thürmen sich die Schneewehen zu hohen Schanzen, denn e» l herrscht ein Schneetreiben wie im Januar. In St. An- j dreasberg wurden Dtrn-rag Morgen viele kleine Mädchen j von größeren Geschwistern oder dienstbaren Geistern zur Schule gebracht, weil sie nicht durchkonnten, und vor den Schulthüren mußte Bahn geschaufelt werden — im wunder- schönen Monat Mai. Die Herren Jungens wissen sich na- türlich am besten in die Sache zu finden; Schueeschuhlaufen im Mai, da- ist doch einmal etwa-; im Januar kann da» Jeder. Die Erwachsenen stöhnen freilich ob de» erneuten Heizens, wenn auch der Galgenhumor über den größten Kummer hinweghilft. So schrieb Einer am Schluffe einer Karte: Maimonat ist's, doch fußhoch liegt der Schnee — Die Bäume ächzen unter ihrer Last — Wer weiß, wenn ich Dich morgen wiederseh — Ob Du die Nase nicht er froren hast! — Erfreulicher Weise scheint sich das Wetter endlich bessern zu wollen, heute war nach langer Zeit wie der einmal ein leidlich schöner Lag. — Am 31. d. M. trUt im Cultusministeriu« in Ber lin der neuerrichtete Apothekerrath unter de« Vorsitz des Ministerialdirektors Dr. v. Bartsch zu seiner ersten Sitzung zusammen. Die verathungen werden voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen und sich mit einem für den Apothekerstand besonders wichtigen Gegenstände beschäf tigen. Die Frage der Betheiligung der Frauen an den ver schiedenen Erwerbszweigen steht schon seit Jahren zur Er örterung, da die Leben-Verhältnisse auf die Erschließung neuer Erwerbsquellen für das weibliche Geschlecht drängen. Zu diesen gehört auch die Ausübung der Apothekerkunst. Der Minister der Medizinangelegenheiten Dr. Bosse wünscht da her durch die im Apothekerrath vertretenen hervorragenden Sachverständig«» die Frage eingehend erwogen zu sihen, inwieweit und unter welchen Bedingungen sich weibliche Kräfte im Apothekrrberuf verwenden lassen. Es wird hierbei hauptsächlich darauf ankommen, zu prüfen: 1. ob nach den bisher gemachten Erfahrungen anzunehmen ist, daß sich weib liche Kräfte überhaupt zur Erlernung und Ausübung des Apothekerberufs eignen; 2. ob und welche besonderen Anfor derungen an dieselben bei der Zulassung zum Apothekerbe- ruf zu stellen find; 3. ob ihnen der Betrieb einer selbst ständigen oder doch einer Zweigapotheke, und unter welchen Bedingungen, gestattet werden kann; 4. ob es zu diesem Zweck de- Erlasses neuer oder der Abänderung bestehender gesltzlicher oder administrativer Bestimmungen bedarf. — Man ersieht hieraus, daß es sich bei den bevorstehenden Beratungen um «ine Angelegenheit handelt, welche für weite «reise von nicht geringem Interesse ist. SO. — Betreff« der elektrischen Bahn Dresden-Leipzig erfolgen jetzt von anderer Seite Angebote, nachdem da» Wittesche Projekt, wie bereit- erwähnt, keine Aussicht auf Verwirklichung hat, weil sich erwiesen, daß dasselbe 1) voll ständig der Unterstützung durch Finanzgesellschasten entbehre, 2) aber weil die Staatsregierung dem Bau einer solchen Bahn gegenüber eine ablehnende Haltung einnehme. Neuer ding» ist nun wieder ein Schreiben (Abschrift) durch Herrn Bürgermeister Lobeck-Grimma an die Mitglieder de» betr. Aus schusses gelangt. Dieses Schreiben geht von der Allgen», deutschen Kleinbahn-Gesellschaft (Actirn-Gesellschaft) in Berlin au- und ist an Herrn Rittergutsbesitzer E. Naumann-Sitten bei Bockelwitz, eine« warmen Vertreter de» Proj ct» einer elrct- rtschen Bahnverbindung zwischen Dresden. Leipzig, gerichtet. Letzterer hat sich infolge der mit Witte gemachten trüben Erfahrungen mit der genannten Aktiengesellschaft in Ver bindung gesetzt und hat diese angeregt, dem Projekt einer Kleinbahn Dresden« Leipzig näher zu treten. In dem Schreiben drückt sich die Aktiengesellschaft u. A. wie folgt aus: Wenn sich die Absicht auf elektrischen Betrieb bei einer größeren Anzahl von Interessenten festgesetzt hat, so müsse «an aller dings auch mit dieser Betriebsart rechnen; unter Berücksich tigung der hohen Kosten des elektrischen Betriebes und seiner Dortheile erscheint es vielleicht al- vortheilhaft, diesen für den Personenverkehr anzuwenden und andererseits den Güter verkehr mittels Lokomotiven zu bewältigen. Wie bereit anläßlich Ihres freundlichen Besuche» am 20. Februar 1897 erwähnt, find wir bereit, der Angelegenheit der projectirten Kleinbahn zwischen Dresden und Leipzig näher zu treten, doch müßte vor allen Dingen seitens de» dortigen Comitees un» Mittheilung werden, daß auch andererseits die Absicht besteht, mit un» zwecks Durchführung nähere Verhandlungen einzugehen." Nach diesem scheint also die Möglichkeit einer Verwirklichung des Projekts — vorausgesetzt, daß die Staats regierung ihre Haltung ändert, — noch nicht ganz aus geschlossen. — Eine Untersuchung der Blitzableiter muß augenblick lich als eine dringende Nothwendigkeit bezeichnet werden, wenn anders man sich nicht in große Gefahr begeben will. Bekanntlich gewährt ein Blitzableiter nur dann Schutz, wenn die Leitungsschienen genau zusammengesügt sind; sobald die Verbindung schadhaft ist und sich Rost oder Moos zwischen die einzelnen Theile gesetzt hat, so springt der Blitz leicht auf das Gebäude, da» er schützen sol, ab, und der Blitz ableiter wirkt durch die Anziehungskraft seiner Spitze eher nachtheilig als nützlich. * Lichtensee. Zur Ausschmückung unsere» im Bau begriffenen Gotteshauses giebt nächsten Sonntag der Männer gesangverein zu Gröda unter Leitung seines Dirigenten, Herrn Lehrer urd Organist E. Härtig, frühreren Lehrer in Wülknitz, ein Concert mit vorzüglich ausgewähltem Pro gramm. Da der ganze Ertrag dem Baufonds zufließt, so ist ein reger Besuch und dadurch eine große Einnahme zu erhoffen. Näheres über da» Concert befindet sich im In seraten theil heutiger Rr. Blasewitz, Zu der Einstellung der Dauermarsche» von Dresden nach Wien durch de» Rentier Baumann wird jetzt mitgrtheilt, daß Letzterer plötzlich in Mährisch-Vudwitz von eine« unheimlichen Schwitzen befallen wurde. Auch stellte sich Herzklopfen ein und die Füße schmerzten ihm furchtbar. Sr brach infolge dessen die Tour ab und fuhr nach Hause. Der ganze Weg betrug 478 Kilometer, davon hat Baumann 3K6 Kilometer in 7 Tagen zurückgelegt, so daß nur noch 112 Kilometer übrig blieben. Der Schritt messer zählte: am 1. Tage 77,200 Schritte, 2. Tag 74,300, 3. Tag 66,100, 4. Tag 63,000, 5. Tag 52,300, 6. Tag 72,300, 7. Tag bi» BormittagS 10 Uhr 20,300, ergtebt 425,000 Schritt. Herr Baumann hat die Wette verloren, doch hat er sie ehrenvoll verloren, da ihm e» wohl nicht gleich «in And-rer von solcher Leibesfülle — Herr Baumann wog beim Antritt der Reise 232 Pfund — nachmachen wird, was er in 7 Tagen geleistet hat.
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