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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189705194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-19
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1897
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„Da hast recht, Nanctte; meine Abneigung vor Max aber ist r» eben, über welche ich niir selbst keine Aufklärung geben kann; ich weiß nur, bah sie besteht." 16 „Sie glauben also, de« Graft« niemals heiraten zu kön nen ?" „Niemals. Mein Entschluß ist gefaßt; sobald wir in Pa ris cintreffen, werde ich ihm mitteilen, daß aller Kummer, welchen ich so unerwartet erleben mußte, meinen Entschluß nur noch rascher zur Reift brachte, al« «» sonst wohl der Fall gewesen wäre." „Warum in aller Welt folgt an» denn dann Herr Alton?" „Julie errötete and schlug di« Augen nieder. „Nanette," sprach sie ernst, „Da darfst dein keine falsche Deutung beile- legen. Herr Alton weiß ganz gnt, wie die Sachen stehen. Ich sehe in ihm einen Ersah für meinen armen toten Bruder." Ein etwa» ungläubiges Lächeln umspielte die Lippen der alten Frau. „Er ist mir nur gefolgt, nm mich zn beschützen.* „Zn beschütze», Fräulein, und vor wem?" „Ich weiß nicht. Ich bi» nervös erregt und recht thvricht, Herr von Alton war in den Stunden der Not um uuS, er erwir« sich so sehr al« Freund, daß .. „Daß," vollendete die alte Dienerin anstatt ihrer dm Satz, „Sie froh waren, al» er erklärte, er wolle uns folgen. Sie batten recht, Fräulein, denn Sie stehen gar so allein. Herr Max ist jetzt Ihr Vormund und er würde seine rechte Hand darum hergeben, Sie heiraten zu dürfen; e« ist also nicht mehr al» recht und billig, daß Sie einen Freund, einen un eigennützigen Freund besitzen, der mehr Macht ha», al« die arme Nonette. Ach ja, ich verstehe. Ich bin mit Ihnen ein verstanden. Doch ich vergess« meine Botschaft. Der Herr Graf beauftragte mich, Ihnen zu sagen, daß, wenn Sie nur im ge- rmgsten ermüdet wären, er di« nötigen Befehle erteilen wolle, nm die Weiterreise «och für eine oder mehrer« Stunden zu verschieben." „Ich bin wirklich gar nicht ermüdet; sag'ihm da». Na- nette, mit meinem verbindlichsten Danke. Ich bin bereit, ab- znreisen, wann immer e» ihm beliebt." „Gut, Fräulein! Jede Stunde, welche wir außerhalb Pa ri« zubriugen, ist eine dem Paradiese geraubte Zeit." „Max' ausgesprochener Wunsch, auch länger zu verweilen, wenn e» mir angenehm sei» sollte, weist deutlich daraus hi«, daß er keinen Verdacht schöpft, daß er Karl«, meinrS Bruder«, Näh« nicht ahnt." Al» Julie ihre Toilette beendet, folgte sie Nanette nach dem Erdgeschoß; nach eingenommenem Morgen Imbiß that der Graf sein möglichste», um recht heiter und unterhaltend zu sein; e« gelang ihm auch allein Anscheine nach, seine Cou sine zu zerstreuen, bi» der Reisewageu vorfuhr. Al« der Graf Julie zu demselben führte, konnte sie nicht umhin, «ine, raschen Blick durch die ziemlich lange, malerisch gelegene Straße schweifen zu laste». Mehrere Bauern and Bäuerinnen wa ren sichtbar, di« neugierig die Frrmden betrachteten, aber nicht« verriet die Anwesenheit de» Manne», den zu sehen sie einerseit« froh gewesen wäre und vor dessen Anblick sie sich"doch an dererseits fürchtete. Auch Nanette blickte aufmerksam um sich; von ihrem erhöh ten Sitze auf dem Kutschbock au« lvendete sie sich häufig u ach rückwärt», um za sehen, ob nicht ein anderer Wagen dem ihren folge; sie war bitter enttäuscht, al» sie nicht» denn eiuru elen den Kastenwagen bemerkte, der aber doch mit ihrem Reise wagen so ziemlich Schritt hielt. Hatte sie sich am Ende doch getLuscht and war e« gar nicht Herr Alton gewesen, welchen sie gestern gesehen? No nette blickte ernst vor sich hin, dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Nein, unmöglich I" murmelte sie vor sich hin. Nanette hatte sich nicht getäuscht: Alton war es gewesen und folgte auch hent« morgen dem Wagen der Reisenden. Auf dem Bahnhofe ließ er sich erst sehe», al» jene den Waggon t. Klaffe bestiege» hatten, dann nahm er Platzin einem 2 Klasse und freut« sich über die glücklich« Au»führnng seine» Plane«, nicht ahnend, welch böse Folge« derselbe noch haben werde. Und so ward denn die Reis« fortgesetzt. Al» sie auf einer der letzten Stationen vor Pari« an langten, stieg Graf Castelnau einen Augenblick au», angeblich von drei Polizist«« ermordet worden ist, ja er soll vorher sogar gefoltert worden sein. AlSdaua wurde der Leichnam, um den Schein de« Selbstmorde« zu erwecken, in den Hof de« Gefängnisse« htnabgefttirzt. Die Thätrr wurden verhaftet. Nk«». Wie «ttgetheilt wird, hat der Sultan den Befehl zur Einstellung der Feindseligkeiten auf dem griechisch türkischen Krteg«schauplatze gegeben. — Der deutsche Bot schafter in Konstantinopel ist angewiesen worden, bet Herbei führung einer Waffenruhe «ttzuwirkrn. Afrike». Urberrascht hat die Nachricht, daß da« britische Geschwader unter Admiral Rawson, weiche« nun seit drei Wochen in der Delagoabat liegt, in dieser Woche nach der SimonSbai zurückkehren soll. Diese Maßregel ist in einer g:wisten Uebereinstimmung mit anderen Erscheinungen, au» Lenen sich der Anfang einer Beruhigung entnehmen läßt. Zunächst hatte Transvaal durch sein allgemeine« «erhalten, wie durch die Aufhebung des Fremdengesetze« eine Selbst verleugnung ohne gleichen geübt. Den tiefsten Eindruck hatte aber in England der Beschluß der Regierung zu Prätoria über die Feier de« Jubiläum« der Königin Viktoria gemacht; überhaupt sprechen viele Ai z i-hen dafür, daß die Rücksicht auf da« Diamant-Jubiläum der Königin dahin gewirkt hat, zunächst alle aggressiven Pläne wenigsten« hinauSzuschieben. Die englischen Zeitungen schlagen daher auch jetzt einen fried- ltchen Ton an und suchen auch die unscheinbarsten Dinge heraus, um die Besserung der Verhältnisse darzuthun. Australien. Schon seit etwa zwei Monaten ist in den kontinentalen Kolonien, unter anderen Viktoria, New South Wale«, Queensland und South Australia, so gut wie -ar kein Regen gefallen; eine anhaltende Dürre könnte leicht von de« ernstesten Folgen für die Produktion de« Lande« se'n. Während der großen Dürre vor zwei Jahren starben circa 10000000 Schafe au« eine» Bestände von 90000000 auf dem Kontinent Australien. Au« vri«bane wird unter dem 10. April gemeldet, daß in centralen und nördlichen Gegenden große Btehstände zu Grunde zu gehen drohen, »eil e« an Gra« mangelt. Sie dürfen die «egen der Viehseuche gezogene Quarantänelinie nicht passiven. Die Viebbesttzer sind daher in großer Besorgniß und bitten um Aufhebung der Quarantäne, damit sie mit ihren Heerden nach Süden ziehen können. Viehseuchen würden entfernt nicht so »tele Opfer fordern wie HungerSnoth. — Selbst in den Berg werken find infolge Wassermangel» Betriebsstörungen ein getreten. Z«r Lraueufrnge. Freunde wie Gegner der Frau nbewegung sind darin einig, daß die Krankenpflege ein» Thätigkeit ist, die Frauen die vollste Befriedigung gewährt, und in der sie die Männer weit übertreffen. ES fehlte nur bis vor Kurzem die rechte Gelegenheit zur leichten Erlernung und zur geeigneten Be schäftigung in der Krankenpfl ge. Auf der einen Seite standen die Mutterhäuser (Viakomfsenhäuser und Rolhc.Srcuz Ver eine), die durch ihre Verfassung nicht für Jedermann paßten. Und recht wenig verlockens war auf der anderen Seite die Stellung einer Wärterin im Krankenhause. Einen, kür Aus bildung und Anstellung neuen Weg, hat der Ev. Diakonie verein eingeschlagen, der dadurch in noch nicht drei Jahren .1- etwaläOOjDamtN der Krankenpflege zugeführt hat. Derselbe gewährt einjährige Ausbildung in der Krankenpflege unent geltlich bet freier Station und ohne irgend welche Verpflich tungen für di« Zukunft. Denjenigen Damen, di« die Kran kenpflege zu« Beruf machen und dabei nicht allein stehen, aber auch in Mutterhäuser nicht eintreten wollen, bietet er außerdem Anstellung wie Beamten mit Gehalt und Pension und mit Krankenversicherung. Die darüber erschienene Bro schüre de« Begründers de« V.rein«, Prof 0. 0r. Zimmer in Herborn, „Der E». Diakonteverein" (Herborn, Prei« 1 Mark) ist in 17 Monaten in 7000 Exemplaren erschienen. Diakonieseminare befinden sich zur Zeit in den städtischen Krankenhäusern zu Stettin. Magdeburg, Zeitz, Erfurt, Elber feld. Außrrdem wird Ausbildung in psychischer Kranken- und in Frauenpflege, GcbuUShilfe und Lehr- und Wirth- schaftsdtakonie gewährt. Auskunft erteilt kostenfrei der Vor stand de» Diakonievereiis in Herborn (Bez. Wiesbaden). Marktberichte. Rirfa, IS. Mai. Butter per Kilo Mt. 2,— bi» 1,80 Käse per Schock Mk. 2.40 bi» 2,20. Eier per Schock Mk. 3, - l>'-2,70. Kartoffeln pr Cent. Mk. 2.80 bi» S.M. Kohlrüben r.-. > St. ö Pf. Möhren pe> Seb. 5 Ps 8Ulken grün, pr. St. 70 bi» 30 Pfg. Aepsel Per 5 Ltr. 60 bi» 50 Ps. Pflaumen, geb., per i 5 Liter Mk I 25 Aepsel, geb., per 5 Liter Mk. 1.25. Bimen, geb., per 5 Liter Mk. 1.25. Zwiebeln per 5 Liter Mk. 1.— bi» vO Pf. 1 Paar Tauben 80 Ps. —--777^-^. - vanüo - Vc»i»r»vnü- unaß Vkmvlr - -L— und «erkauf von Werthpapieren. U Mpsst» Spesenfreie Coupon,Einlösung. Wechsel,Diskont. Ausführung aller in das Bankfach einschl. Geschäfte. I LMNigeslYUsl, MlksU, PUUPIfN. Unbedingte Geheimhaltung aller Geschäfte. kaai viulaxvll verrinn» p. bei täglicher Verfügung mit 2>/,'/,, monatlicher Kündigung 3*/,, dreimonatlicher Kündigung 4*/,. Dresdner Börsenbericht des Riesaer Tageblotte« vom 19. Mai 1897. Deutsche Foqds. Cour» Reichsanleihe 3 87,80 do. 3'/, lO3,SO « do. 4 103,95 « Preuß. Cvnsol» 3 98 G do. 3'/. 104,20 B do. 4 1l3,90 G Sächs. Anleihe 5b er 3 97,60 « d». 3'/, 181,40 N Sächs. Rente, große 5, 3, 1000, 5«» 3 87,40 b do. S')0,20v, :00 Z 89,25 B Landrentcnbriese 3, 15W 5'/. 100 G d». 300 »9,75 G Sächs. LandeSeult. «, 1600 99,25 b do. 300 3'/. — do. 1500 1S3 G do. 300 4 — Leipz.-Drcsd -E. 4 101,49 (« Löb.-Zilt. 109 Thl. 3'/. 101,80 G 4 »'/- 4 G B Silber Sold v. 1886 „ 1893 4 3'/, 102 G 194,50 G 101,10 G 100,80 ' 103,75 101 G LSb.-Zitt. 25 Lhl. Ldw. Erbt. u. Psdbrse. d». d». Laus. Pfdbrfe. do. Sächs. Erbl.-Psdbrfe. do. Mitteld. Bodenkredit bo. d». Srunürentcnbrse. Stadt-Anleihen. Dresdner». 187 In. 75 do. d», Chemnitzer Riesaer Fremde Fonds. Oesterr. do. Cour» 4 1(3,25 « 5 94,25 S 8'/,sl01 A 4 s - 3 96 B 3-/,402,59 G 3'/, 96 G i 101,76 b<S 100,75 « 184 N 83,50 B Tour» Ungar. Gold 4 — do. Kroneureute 4 100,80 i Rumtin. «mott. 5 IW,75 G do. 1889/80 3^ >8,80 « Tärkenloose — Priorität». Auß -Tepl. Gold 4 — Felsenk«»er-Vr. — Krtedr.-Aug.-Hiitte 4 — Bankaktie«. Bk», o/, Leh-zlger Lred-Anst. i! 213,2» G Chemnitzer Manko. L« — Dress. Credlt L» 141 b« Dresdner »auk » 1S8 « Sachs. Bank 5'/. 127,60 b Industrie-Aktie«. 297 B Bergmann, elek. Anl. 14 Zimmermann 5'/, !4 ,50 b Dtsche. t ußstahlkugel 45» b S Electricität»werke Kummer 14 213,50 bE Z.-r. Go«« «eLtr.Aulu.Vahu«, L Jan. 124 « Fahrrad u. Vtasch.-- Fasrik Schladitz IS Oct. 234 B Iripz «lectricttät»». 5 Ja». Jauchhammer com». 10 Jult 198,75 bB Weißn. Etseng. Jacobi 3 86 B Seidel t Raum. X. 24 Jan. 296,10 b« d». Geuußjcheine — 1235 « Stichs, «ußstahl AN. 12 Juli 251,25 G HarNnauu A«t. «chitnherr 10 184,50 G 18 »S1 « Maudmer Fahrlädor »roodnor Papsbr. 13 Oct. 285 B 8 Juli 170,50 b »«»«itzer Papstr. — April »7 « «8,25 bA Lhodesche Papför. Gulmbacher Rizzi 1'/. Juli 8 Ang 1LS H Dresdner Felseüketler SO Oct. 501 G d». Genußscheine so.« — —- Kambriuu» Aet. 8 Oct. 1L3 S d, «enußjcheine 3S2 b Neicheldräu 12 Juli ^214,50 B Waldjchläßchen 20 Oct. 386 »D All jem. Industrie Act. Weihthaler Siemens SlaSfabr. Radeberger tvlasfabr. Dittersdorfer Filz Dhiele Act. Kahlaer Porz. Act. Meißner Ösen Büchs. Ösen Tartonnazen Jnd. Plauensche Gard. Vereinigt engl. Zünd. do. Hanfschlauch Dresdner Bauges. Deutsche Gtratzenb. Dresdner Ltraßent. d». Fuhrwesen Kette E. B. Dampfschiffs. Bauknotou. Oesterr. Roten Russische Noten Z-r. Cours 8 Jan. 124,50 G 7 Apttl Jan. 90 dB ii>/. 207 <9 2 85 bB 15 233 B 22 — 22 296 B 19 174 G 18 .... 15 Juli 372 b 17 Sept. 210 bÄ 11 Jan. 164,50 « 12'/- ,, 191,50 G 9 .. 221,50 bG 6 Jan. 195 230 bG 7 April 145 bB 1 Jan. 70 G 10 April 260,25 G — 170,50 G — — — Creditanstalt für Industrie «nd Händel Dresden, Altmarkt IS Alurk. »io. ^vtionenpit»! 10 AMionsn An- und Verkauf aller Arten Werthpapiere, Sorten und ausländ. Valuten. Zposkmkrvio LwIÖ8uliK rüior ^rlsn vou Oonpons. vt»v0LÜrw»st roll VsodsvlL null vovlssa zu coulantesten Bedingungen, invssso von Wooßrvln. l.omdaräirung von kffecten Annahme do» Baareinlagen gegen Depositenduch zur Verzinsung. Errichtet 1856. Beschaffung und Vermittelung von Hypotheken in directer Vertretung der Mitteldeutschen Bodencreditanstalt in Greiz. LakdtzAlilstrmie oüsaor vorsodlosssuor >»»»t«. kuli-ümA-M Limt-Mitr. Riesa, Kaiser-Wilhelmplatz 11. Lvservvkollä 3,15 Millionen Nnrlc. Auf Baareinlagen vergüten wir bis auf Weiteres bei täglicher Verfügung 2 "/§, bei monatlicher Kündigung 2'/^"/«, - 3 - - 3 - - 6 - - 3-/, - - 12 - - 4 - Via Oonvorbtrnnr ckor 4"/» kelvliaaulotk« vormlttal» »poovnkrvt nnä ditto» ckl» Stckok» ovkot 6»nps p. 1. Iprll ISS« nnck kolg. dnlckrotl. dol an, «lna«ral»ü»n. -I um nachzasehen, ob nicht im Bureau de« Stationschef» ein Telegramm für ihn sei. „Ich hatte an Frau v. Dumont den Tag unserer An kunft telegraphiert und bat sie, ihre Antwort, ob aller bereit sei and sie Dich noch heute bei sich aufnehmen könne, hier- her zu telegraphieren. In fünf Minuten bin ich wieder bei Dir; will nur Nachsehen, ob diese« Telegramm eiugelaufen." Bald darauf kam er zurück und erklärte, daß er da» Tele gramm erhalten habe und sie jetzt umsteigen mußten. Al« sie sämtlich in dem anderen Zuge Platz genommen hatten, «ahm der Graf wieder da» Wort und sprach: „Frau v. Dumont ist erfreut, Dich bei sich anfzunehmen, auch ihre Toch ter freut sich sehr darauf; ich glaube, ich vergaß vollständig, Dir mitzuteilen, daß sie «ine Tochter habe?" „Eine Tochter? Ah, da» ist mir lieb!" „Die beiden Damen sind nicht reich, wenn auch von sehr allein Adel; der Gemahl meiner mütterlichen Freundin starb auf dem Felde der Ehre und hat sein ganze» Vermögen dem Vaterlande geopfert. Doch da» gehört nicht zur Sache und dürfte Dich auch kaum interessieren. Frau v. Dumont« Tele gramm sagt, daß sie sich genötigt gesehen habe, Pari« plötz lich zu ver asten, am sich nach dem kleinen Landsitz zu begeben, welchen sic unweit der Stadt hat. Sie bittet mich, Dich sofort hinzubrtugen, und erklärt, daß ihr niemand willkommener fein könne, al» Stephani« v. Spinal» Tochter." „Wir gehen also nicht nach Pari»?' fragte Julie, ihren Unmut mit Mühe verbergend. „Nicht jetzt, später schon." Julie wechselte mit Nanette «inen verständnisinnigen, aber traurigen Blick. Spät am Abend de» gleichen Tage» laßen Julie and Na- nette zusammen in dem Schlafgrmach eine» Gasthause« in einer kleinen Eladt, deren Namen sie nicht einmal wußten; mit tel» Wagen» hatten sie dieselbe von der Station au» erreicht. Julie sah vor Eruiüdung and Sorg« bleich au«, Naartte war offenbar erzürnt. (Fortsetzung folgt.) 47,1»
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