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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189705216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-21
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1897
- Autor
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Riesaer und Anzeiger Wetlsü M Aykiger). releg«uun.»Lnff, Ä »L 6 KU s«»chrochpe»e «ttesa. AH-44TH.N AI H. TT H« T «r.20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. H II« Freitag, 21. «et 1887, Abends. S» Jahr, La» Riesa« Tageblatt «scheint seden Rag Abend» mit »«»«ahm« d« Som, und Festtage. vierteljährlich«: ve-NOlpwi» bei Abholung tu den Expeditione» de Ries» und Strehla ob« durch «s«, Lröger^sni in»'Hau» 1 Mark 50 Psg, bei Abholung am Schalt« d« katserl. Postaustalt« I «art 25 Pfg., durch d« Briestrtlg« frei in» Hau» 1 Mart SS Psg. An»eigen »«atz«, siir di, Rn>WN« MS ' »««gabetage» di» Vormittag 9 Uhr ohue EenMhr.! DmS'und^verlag von Langer K winterlich in Riesa. — G«schLft»stül« Kastanienstraß» SV. — Für di« Redaktion verantwortlich; Hermann Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Die Drucklegung des Haushaltplanes für die städtischen Kaffen ans das Jahr L8S7 ist erfolgt. Druckexemplare hiervon können, soweit der Borrath reicht, zu dem Selbstkosten preis von 1 Mark 40 Pf. das Stück in der Stadtkaffenexpedition in Empfang genommen ««den. Ries«, am IS. Mai 1897. Der Nach der Stadt Bieters. Eulitz. Oertliches «ad Sächsisches. Riesa, 21. Mat 18S7. — Der Hochwafferstind der Elbe ist in langsamem Rückgänge begriffen; es steht zu erwarten, daß bi- morgen früh das hiesige Eltq rai wieder frei sein wird, so daß der Ladeverkehr, der jetzt vollständig la m gelegt ist, wieder aus genommen werden kann. Die Schleppschifffahrten haben heute wieder begonnen, wenn auch vorerst in beschränktem Maße. Im oberen Elbgebiet hat es leider wieder stark geregnet (s. Schandau) und e» ist deshalb auch nur ein langsamer Rückgang de» Wafferstandr» zu erwarten. — Da» Auftreten de» Schnell- und Dauerläufer- Gerhardt hatte gestern Abend auf dem Albertplatz ein sehr zahlreiches Publikum zusammen geführt. Herr Gerhardt umlief den Platz in ca. «0 Minuten SS «al. Ein Mit läufer aus dem Publikum gab mit der 22. Runde die Con- currenz auf. Heute Abend soll der Dauerlauf nochmal- statt finden in Concurrenz mit einem Radfahrer. — Gestern Nachmittag fand die amtliche Probefahrt der beiden aus der Werft der SSchs.-Böhm. Dampfschifffahrts- Gesellschaft neuerbauten Eildampfer „Hohenzollern- und „Habsburg- statt und ergab trotz des Hochwassers und dem während der Fahrt ausbrechenden Gewittersturm ein sehr be friedigendes Resultat. — Die Dampfer sind von vollständig gleichmäßigen Dimensionen, haben eine Länge von 54,6 m und eine Breite von 5 m über die Spanten. Sie zeichnen sich durch ihren weithin leuchtenden cremefarbenen Anstrich von den übrigen Schiffen der Gesellschaft aus und führen außerdem als besondere»- Abzeichen für die Eildampfer am Kamin eine weiß-grüne Kappe mit dem Namenszeichen der Gesellschaft. Das große Promenaden-Oberdeck ist durch ein Zelt überspannt, ebenso wie auch die Hälfte des Borderdeckes Zeltdach erhält. — Die innere Einrichtung ist in besonder elegantem Ton gehalten und war die Ausstattung der Salons -er bestbekannten Firma Udlust L Hartmann übertragen, welche unter Verwendung der edelsten Holzarten ein wahres Meister werk der Lischlerkunst geschaffen hat. — Die für 10 Atmos phären Dampfdruck bestimmten Kessel, sowie die aczillirenden Compoundmaschinen von je 140 indigirten Pferdekrästen ent stammen der Schiffs- und Maschinenbauanstalt „Kette- in Uebigau. — Die beiden neuen Dampfer, welche einen sehr vortheilhastrn Gesammteindruck machen, sind nur für den Per sonen-Eildienst zwischen Dresden und Außig bestimmt und treten vom 23. d. M. bereits in den regelmäßigen Dienst. — Der Bunde-ralh wird sich nach Berliner Meldungen in allernächster Zeit bereit- mit der vielbesprochenen Bäckerei- Verordnung vom 4. März v. I. beschäit'gcn und an der Hand des von den Einzelregierungen gesammelten reichhal tigen Materials eine Entscheidung darüber treffen, ob und in welcher Richtung in jener Verordnung, die in den zunächst bethestigten Kreisen zu lebhaften Klagen Anlaß gegeben hat, Aenderungen einzuireten haben werden. — Die Versteigerungen von Meißner Porzellan an der König!. Manufaktur im Triebischual werden nicht so von Käufern besucht al» im Interesse de» Staate- zu wün schen wäre. Der kreis der Bieter ist naturgemäß eia kletncr und e» ist hauptsächlich die Bevö.kerung von Meißen selbst und seiner Nachbarschaft, die züm Birten erscheint. Bei diesen Auktionen kommt von den Erzeugnissen der weltbe rühmten Meißner Porzellanmqnufaktur ausschließlich nur die sogenannte „Zweite WH!" unter den Hammer, d. h. solche, die einen kleinen, ost unmerklichen, erst nach langem Suchen auffindbaren Fehler haben, eia Pünktchen, ein Tipp-chen, einen Riß, oder einen klrincn Schaden an einem Blättchen, einer Figur t». dergl. Wn kämt da wirklich ganz außerordentlich schöne und werthvolle Sachen zu ungemein niedrigem Preise erstehen. E» kommen ja nicht bloß die bekannten Gegen stände de- AlltagSgebrauchl (Tcller, Taffen, ganze Strvice, Schüsseln u. dergl.) theils in Zwirbelwufler, thetl- in neueren Mustern und Farben zur Versteigerung, sondern auch kost bar« Schmuck, und Dekoratton-grgenständ«, al- Base», Fi- » guren, Leuchter, Büsten u. s. w. Diese Auktionen von Meißner Porzellan find in» Publikum noch viel zu wenig bekannt; sonst würde mancher Liebhaber die wenigen Groschen Eisen- bahnfahrt nach Meißen nicht scheuen, um sich dort Porzellan geschirr oder Kunstgegenstände für recht annehmbare Preise zu erwerben. Die Zusendung der erst«ndenen Waaren be sorgt die «önigl. Porzellanmanufaktur auf« Entgegenkom- «endste. Die diesjährige Auktion dauert noch bi- 2S. Mai täglich von r/,io bi- 4 Uhr Nachmittag». — Für die Fahrt nach Plauen i. V. zum 2. sächs. Kreisturnfeste ist von der Generaldircction der sächs. Staats eisenbahnen der einfache Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt von jeder Station au» gegen Vorzeigung und Abstempelung der Festkarte bewilligt worden. Die ausführlichen Bekannt machungen darüber erscheine« sofort nach Bewältigung de» Pfingstreiseverkehr». — Eine neue, noch wenig bekannte Fahrpreisermäßigung ist von der preußischen Eisenbahnverwaltung für den sommerlichen R.iseverkehr eingeführt worden. Hiernach wird denjenigen Reisenden, welche zehn Fahrkarten der dritte» oder acht Karten der zweiten Wagenklaffe löse«, somit in der Lage sind, ein ganzes Wagenabthetl zu besetzen, auf Zahlung de» einfachen Fahrpreises für die Karten auch die freie Rückfahrt zugestanden. Für Ausflüge läßt sich diese Vergünstigung auch aus weitere Fahrten anwenden, da diese sogenannten Kupee- karten zur Rückfahrt zehn Tage Giltigkeit besitzen. Durch diese Erleichterung wird es besonders kleineren Bereinigungen möglich gemacht, zu billigen Fahrpreisen größere Sommer ausflüge vorzunehmen. — Große Vorsicht muß diese» Jahr beim Genuß von Petersilie beobachtet werden, da infolge des «affen Frühjahr» der von der Petersilie schwer zu unterscheidende Gartenschier linz ein üppiges Wachsthum entwickeln konnte. In zwei Blasewitzer Familien find bereit» Vergiftungen durch mit Petersilie genossenen Schierling vorgekommen, welche glück licher Weise «eist nur leichtere Erkrankungen zur Folge hatten. Eine Krau, die sich eine sogenannte grüne Suppe von Petersilie zubereitete, liegt noch immer darnieder, während deren erwachsene Kinder infolge geringen Genusses von jener Suppe leichter davon kamen. Die Petersilie wurde in einem Falle dem Hausgärtchen entnommen, während dieselbe in einem anderen Falle von Grünzeughändlern gekauft wurde. Bautzen, iS. Mai. Heute fand vor dem Königlichen Schwurgericht die Hauptverhandlung gegen den 4S Jahre alten Förster Albin Theodor Horn in Hainewalde wegen Mordes statt. Horn ist bekanntlich beschuldigt, die im 21. Lebensjahre stehende Dienstmagd Anna Marie Gärtner aus Hainewalde im dafigen Rittergutswalde am 12 Januar d. I. ermordet zu haben. Der Staatsanwalt beantragte in seinem Plaidoy er, den Angeklagten de» Mordes schuldig zu sprechen, während der Vertheidiger Horn» wegen Mangels an Beweisen die Freisprechung de- Angeklagten befürwortete. Horn selbst betheuerte weinend seine Unschuld und sagte zu den Geschworenen: „Sie haben keinen Mörder vor sich, nur einen armen, unglücklichen Familienvater.' Nach einstündiger Berathung verlündeten die Geschworenen um »/.10 Uhr ihren Wahrspruch, auf Grund dessen die Schuldsrage wegen vor- sätzlicher Tödtung der Marke Gärtner bejaht wird. Die weitere Frage, ob Horn die Thal mit Ueberlegung auSge- führt, wurde dagegen von den Geschworene» verneint. Da- Urtheil de» Gerichtshofes lautete dementsprechend wegen Todt- schlag- auf Ib Jähre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Al» dieses Urtheil verkündet wurde, weinte Horn, sonst aber nahm er da» Urtheil ruhig auf. Zittau. Der Glasermeister Herr P. Jung, der sich auch mit dem Fangen lebender Kreuzotter« befaßt, hat dieser Tage in den städtischen Waldungen da- 1000. Exemplar dieser Reptilienart eingefaogen. Herr Jung, der die Thiere an verschiedene wissenschaftliche Jnpitute, namentlich an Uni- verfitätrn versendet, ist unlängst mit einer größeren Lieferung für die Universität Greifswald betraut worden. Zittau, 19. Mai. In Aufregung versetzt wurden gestern Nachmittag die Bewohner verschiedener Ortschaften hiesiger Gegend durch da» Auftreten ungeheurer Librllen- schwärnte, die man vielfach für Heuschreckenschwärme hielt, weshalb man eine Schädigung der Saaten fürchtete. In Herwigsdorf gemachte Beobachtungen ergaben, daß der Schwarm aber iso Meter breit war. Ueber eine Stunde, von 12 bi» nach 1 Uhr, dauerte der ununterbrochene Durchzug de« Schwarmes, der den Himmel verdunkelte. Nachmittags s Uhr kamen nochmals große Schwärme an. Auch aus den Ort schaften Wattersdorf, Hartau wird da« Auftreten der Schwärme gemeldet, in Waltersdorf dauerte der Durchzug sogar mehrere Stunden. Theilweise konnte man die Thier« mit den Händen Haschen, so niedrig flogen sie. — Auch anderwärts find der artige Schwärme, wie ge«eldet, beobachtet worden. Schandau, 20. Mai. von eine« schrecklichen Un wetter wurde gestern Nachmittag kurz nach 4 Uhr unser, ganzer oberes Elbthal heimgesucht. Dunkle Wolkenmaff-n, von» Lilienstri« da» Thal heraufziehend, bedeckten mit einem Male da- ganze Kirmament und ein wolkenbruchartiger Regen stürzte hernieder. Nach einer knappen Viertelstunde fing da» Unwetter erst recht an zu toben. Grelle Blitz; durchzuckten die Wolkengebilde und Hagelstücke in Haselnuß größe fielen, die Gartenftücht« und Obstbäume durch Ab schlagen von Blättern, Blüthen und ganzen Zweigen stark beschädigend, etwa S Minuten lang herab. Der eine reich liche Stunde anhaltende starke Regen überschwemmte Straßen und Plätze, Alle» in einen großen See verwandelnd. Bon den Berghängen schoß da» Wasser wild zu Thale. Nament lich argen Schaden richtete e» am Schützenhause im Kirnitzsch- thale und an einer Billa auf der Rudolf Sendigstraße an; an diese« letzteren Grundstücke, das gleich wie viele andere an den Bergabhängen liegende Häuser vollständig überschwemmt war, zerstörte es einen Theil des Hintergebäude». Stolpen, 19. Mai. Eine Angelegenheit, die sich vor etwa zehn Tagen in Lauterbach zutrug und bei der ein Menschenleben al» Opfer gefordert wurde, setzte jenen kleinen Ort in nicht geringe Aufregung. Der Hausbesitzer Hart mann schlachtete seine Kuh und verbrauchte da» Fleisch der selben zum Genüsse in seinem Haushalte. Einige Tage da rauf wurde die Ehefrau de» H. plötzlich krank und »erstarb auch alsbald. Ebenso erkrankte der Fleischer, der dje Kuh geschlachtet hatte, so daß er in ein Dresdner Krankenhaus überführt werden mußte. Wie sich nun herau-gestellt hat, war die geschlachtete Kuh an Milzbrand erkrankt, und zwar war da» Fleisch davon in solchem Maaße befallen gewesen, daß die Frau Hartmann, welche von demselben genossen, binnen kurzer Zeit verstarb. Zwickau, 19. Mai. In der Brandruine der Kaserne, und zwar zunächst im Ostflügel, ist gestern Nachmittag mit der Niederlegung der Feueressen begonnen worden. Diese Arbeit-n werden i« Auftrage der König!. Garnisonverwal tung durch Baumeister Selbmann hier aasgesührt, und zwar werden zur Nirderlegung große Feuerhaken verwendet. Um die städtische Westbaracke vor herabfallenden Gestein zu schützen und um den bis jetzt gesperrt gewesenen Fußgängerverkehr in der Kasernenstraße zu ermöglichen, ist läng« de- OstflüaelS der Kaserne eine Bretterplanke errichtet worden. Mit Ab tragung des stehen gebliebenen Mauerwerk» wird jetzt noch nicht vorgegangen, sondern es werden nur die oberen Mauer- theile von losem Gestein und aus dem Inneren der Schutt geräumt. Trtmmitschau, 19. Mai. Heute sand hier die feierliche Einweihung de» an der Ltndenstraße errichteten Realschulgebäudes statt. Hohenstein, 20. Mai. Hier wurde ein zweijährige» Kind beerdigt, da» in einer Lad« erstickt ist. Vermutlich hatte da» Kind irgend etwa» der offen stehenden Lade ent nehmen wollen und war dabei in diese gefallen, zugleich hatte sich aber der Deckel geschloffen. Die Eltern suchten da» Kind und dadurch, daß vor der Lade Spielsache« drffrlben standen, wurden sie veranlaßt, dieselbe z« öffnen und fanden ihren Liebling darin leider erstickt vor. Alle Hilfeversuche waren ersolglo». Lau« «stein. Bon eine« furchtbaren Unwetter ist am Mittwoch Nachmittag die Gegend von Fürstenwalde heim gesucht worden. E» entlnd sich unter dichtem Hagelschlag «in
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