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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189705252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-25
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1897
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Messer I Tageblatt und Anzeiger Weblatt md Aiyriger). Ltlegronm.Adr.si« Ä L 6 ckU Mr»spttchsi«ll« „Lag.blatt«, «t.s«. 444 44 S Nr. so. ter KSnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- «nd des Stadtrath» r« Riesa. 119. Dienstag, SS. Mat 1897, MenVS. SS. Jahr,. Da» Riesaer Tageblatt «scheint irden Lag Abend» mit «»»nähme der Som» und Festtage. BiertrijShrlicher D«gag»preig bei Abholung tu den Expeditione» in Nirs« und Strehla oder durch «ser» Lrilgi r frei tu» Hau» 1 Matt SV Psg., bei Abholung am Schalt« d« katserl. Poftanstaltm 1 Mart 25 Psg., durch dru Briefträger frei tu» Hau» 1 «art SV Psg. >»»eigen Annah»« für di, Nmmun »4» Au»gabrtage» bi» Bormittag S Uhr ohu« Gewähr. Druck und Verlag von Lang«» L vlntrrllch t« Rt«sa. — G«schaft»stell« Kastautrupraß« SS. — Mr dt« Red actio« »««twortltch: Hermann Schmidt in Ni«sa. Konkursverfahren. Da» Konkursverfahren über das Vermögen des Windmühlen- nnd WirthschaftsbefitzerS August Krirdrich Gustav Herrmann m Strehla wird nach erfolgter Abhaltung de« Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Riesa, den 25. Mai 18S7. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber. Aktuar Säuger. für da» „Riesaer ragetlatt" erbitte« un» bl» spätesten» ^Gö4Kk4Ak44 Garmittag- » Uhr de» jeweiligen Au»g>betage». Die »eschöstsstele. vertliches «nd Sächsisches. Riesa, 25. Mai 1897. — Auf eine heute an den Herrn Reich-tagSabgeordneten Gachße gerichtete telegraphische Anfrage theilt un» die Con- servative Fraction de» Reichstag» mit, daß Riesa in die zweite ServiS-Classe versetzt worden ist. Die Nach richt wird natürlich von unseren Herren Militär», wie von allen Reichsbeamten mit Freude begrüßt werden, doch auch für die Stadt selbst ist die Versetzung in die höhere Gervis- classe von wesentlicher Bedeutung. Außer Riesa war noch für Pirna und Großenhain die Bersetzuug von der bisherigen dritten in die zweite ServiSclaffe beantragt worden. Für Großenhain ist indeß die Erhöhung abgrlehnt worden. — Eine Deputation der Gemeinde Cölln bet Meißen hatte gestern Gelegenheit genommen, unsere neue Kirche zu be sichtigen, besonders aber, um die elektrische Beleuchtung in Augenschein zu nehmen. In größerer Anzahl hatten sich hier zu Mitglieder unseres KlrchenvorstandeS eingefunden, um die fremden Herren zu begrüßen und zu führen. Auch einige Mit glieder des RatheS und der Stadtverordneten waren anwesend, ebenso war es einem geringen Theile auS der Mitte unserer Bürgerschaft beschieden, der Besichtigung nach vorher einge holter Erlanbniß, die übrigens bereitwilligst ertheilt wurde, bei wohnen zu können. Alle Diejenigen, welchen noch nicht Gelegen heit geboten gewesen war, die Kirche in ihrem herrlich strahlen den Glanze zu sehen, waren über die Wirkung der Beleuchtung erstaunt. Diese» Stannen aber erhöhte sich noch mehr, al» mit einem Präludium auf der noch nicht einmal gänzlich fertigge stellten Orgel begonnen wurde und darauf die Gesänge der Chor schüler ertönten, denen sich ein reizendes Sopransolo, gesungen von einer hiesigen Dame, anschloß. —8 Landgericht. Gelegentlich des letzten Riesaer Jahrmarktes lockte der 1877 in Görlitz geborene Handarbeiter Karl Richard Paul Schäfer, wegen fahrlässigen Falscheides und Betrugs vorbestraft, ein 10 Jahre altes Mädchen in eine Marktbude, um sich an derselben nach 8 178' des Reichsstrafgesetzbuches zu vergehen. Da die Thal in den Grenzen de« Versuchs blieb, kam der Missethäter diesmal. noch mit 3 Monaten Gefängniß, welche ihm auferlegt wur- i den, weg. Die 4. Strafkammer al» Berufungsinstanz verhandelte f heute anderweit in der gegen den Spediteur Ernst Smil H Jäger aus Riesa in der gegen denselben anhängigen Straf sache wegen Körperverletzung, verübt am 10. November v. I. an seinem HauSwirth, den Kaufmann Walther, wes wegen er vom Schöffengericht Riesa zu 8 Monaten Ge fängniß verurtheilt war, wogegen er, gestützt auf das Zeug- niß von ihm gedungener Zeugen, Berufung einlegte, wa» bekanntlich die BerurtheUung dieser Zeugen, sowie de» Jäger zu namhaften Zuchthausstrafen nach sich zog. Die gegen das Urtheil de» Schöffengerichts Riesa eingelegte Berufung wurde verworfen. — Da» Königl. Ministerium de» Innern hat neuer dings entschieden, daß Gemeinden «ine Umsatzsteuer auf Ton- um-, Maaren« Ankaufs- und ähnliche Vereine legen dürfen, obald ein örtliche» Bedürfniß vorliegt. Oschatz, 23. Mai. Am 22. d. M. Nachmittag- 4 Uhr trafen Prinz und Prinzessin Friedrich August auf dem hie sigen Bahnhofe ein, um eine« vom Offiziercorp» veranftal- tet-n Rennen beizuwohnen. Empfangen wurde der hohe Besuch von den Herren Oberst v. Haugk, Amtshauptmann Freiherr v. Salza und Lichtens» und Bürgermeister Härt- wig. Ueberall freudigst von der Bevölkerung begrüßt, be- gaben sich die Herrschaften, im offenen Wagen fahrend, sofort nach dem großen Exerzierplatz« zum Renneu, zu welchem sich trotz der unfreundlichen Witterung eine nach Tausenden zäh lende Menge Schaulustiger eiugefunden hatte. Im ersten Rennen „Oschatzer Jagdrennen", 2500 Meter Distance, liefen 5 Pferde, und im zweiten Rennen, „Merkwitzer Jagdrennen", 4 Pferde. Al« Sieger gingen im ersten Nennen hervor: Sccondlieutenant Freiherr v. Fritsch» br. St. Tante, Pre- mierlieuteuant v. Anderten» br. St. Türke und Second- lieutenant Freiherr v. Steiman» br. W. Türke. I« zwei ten Rennen siegten: Secondlieutenants v. Steiman» F.-St. Lapwing, Secondlteutenant Freiherr v. Boxberg» F.-W. Zellen und Secondlieutenant v. Römers br. W. Bowmem. Nach dem Rennen begaben sich Ihre Königlichen Hoheiten «ach der festlich geschmückten Stadt und stiegen im Hotel zu« Löwe« ab, wo Prinz Friedrich August eine Abordnung de» hiesigen Verbandes der „Sächsischen Fechtschule" empfing. Später begab sich da» hohe Paar mit den übrigen zahlreichen Gästen nach dem OffizierSkasino, um dort an dem Diner und an den sich anschließenden Festlichkeiten theilzunehmen. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte 11 Uhr 33 Minuten. Döbeln. Am Sonnabend Abend in der 8. Stunde verbreitete sich in der Stadt die Nachricht, daß an einem lljährigen Schulmädchen ein abscheuliches Sittlichkeitsver brechen verübt worden sei. Die sofort eingeleiteten polizei lichen Erörterungen führten noch in später Nachtstunde zur Festnahme des Verbrecher». An der Haltestelle wurde näm lich kurz vor Abgang de- in der Richtung nach Nossen 10 Uhr 52 Mn. fälligen Zuge» der Tigarrenmacher Hugo Görne, 1876 in Döbeln geboren und bisher in Roßwein wohnhaft, von zwri Polizeibeamten verhaftet. Görne, fest einigen Tagen bei einem hiesigen Malermeister thätig, Sonnabend Mittag von diesem aber entlassen, war eben im Begriffe, nach Roßwein abzuretsen. Zur Polizeiwache gebracht, wollte Görne bei eine« «tt ih« vorgenommenen Verhör von de« Verbrechen nicht- wissen, hat aber dann ein Geständniß da hingehend abgelegt, daß er da» Verbrechen verübt habe Da» Mädchen, ein anscheinend etwas beschränkte- Kind, ist schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. -8. Dresden. (Schwurgericht.) Unter unge heurem Andrange des Publikums begann heute Vormittag 5 Uhr die Verhandlung gegen den dezw. die Mörder de» 65 Jahre alten Rentners Pfordte in Meißen, Dtenstknecht Richard Otto Breitenfeld aus Jessen, 1876 geboren, und l Arbeiter Robert Paul Schilling aus Oberspaar, 1878 geb. f Die Anklage gegen Breitenfeld lautet auf schweren Diebstahl, Mord uno wegen versuchter Tödtung, — Tochter Dora, 16 Jahre, und Sohn Rudolph, 13 Jahre alt, betreff. — bet Unternehmung einer strafbaren Handlung und führt die Verthridigung Herr Staatsanwalt a. D. vr. Thieme ; die- jenige gegen Schilling wegen Beihilfe zum schweren Dieb stahl. Es find 16 Zeugen und 3 Sachverständige, Tezirk»- arzt Or. Erlrr in Cölln a. d. E., Or. mscl. Fiedler, Meißen und GerichtSasfistenzarzt Or. wscl Bechstein, Dresden, ge laden. Der Hauptangeklagte Breitenfeld wurde nach Ver büßung einer ihm wegen schweren Diebstahl- zuerkannten mehrmonatigen Sefängnißstrafe am 24. Februar d. I. aus der Strafanstalt Hohenick entlassen und begab sich direct nach Meißen, woselbst er mit noch im Besitz einer vaarschaft von ca. 10 M. anlangte. Ueber die Elbbrücke gehend, traf er mit dem dastehenden Mitangeklagten Schilling, welchen er vorher «och nicht kannte, zusammen. Sie klagten sich gegen seitig ihre Arbeitslosigkeit und Geldnoth, bis sie schließlich einig wurden, daß durch «inen zu verübenden tüchtigen Ein bruch de« Allen abzuhelfe» sei. B. erzählte, daß er schon diesbezügliche Pläne geschmiedet habe und Willens sei, in die GambrinuSbrauerei einzubrechen. Schilling machte den Vor schlag, bet Pfordte die That vorzvnehmen, dessen Verhältnisse, Atter, häusliche Einrichtung und LebenSgewohnheitrn er kannte und de« B. erzählte. Dieser rühmte sich seiner Unerschrocken, hrit und seiner Vorthaten. Auf dies« Weise vergingen zwei Tage. Bereit- in der vor der That liegenden Nacht, zu« 26. Februar, ttieb B. zur That, doch zögerte Sch., weshalb ihn Ersterer schalt. Jetzt faßte v. den Entschluß, die That in folgender Weise zu bewerkstelligen. Zunächst galt e» eine Brechstange zu stehlen. Mit dieser wollte der Dieb die Läden und dann den Geldschrank öffnen. Falls die» nicht gelang, stand in seinem Plane schon fest, den Ermordeten niederzuschlagen. Am 26. Februar trennten sich die Ange klagten und trieb sich Breitenfeld in der Gegend von Lommatzsch herum, woselbst er in Seilitz ein veil von einem Wagen stahl, wa- ih« für seine Zwecke für ge eignet schien. Bereit» a« Nachmittag benutzte er da» Beil zu einem Einbruch in eine V«rrath»ka«mer eines Gutsbe sitzers, um Leben-mittel zu stehlen. Hierbei fiel ihm auch das bei der That benutzte Messer zu eigen. Nachdem er die Nacht in einer Scheune geschlafen, kehrte er am Morgen de» 27. Februar früh gegen 7 Uhr nach Meißen zurück und be- gab sich nach dem Pfordte'schen Hau». Hier bemerkte er in der Küche Licht und hörte Kaffee mahlen, wa», wie der Mörder richtig vermuthete, Pfordte that. Durch Aushängen einer Thüre baute sich der Thäter ein Gerüst und stieg in die 1. Etage, als der Ermordete wieder herunter gegangen war. Mt Streichhölzchen leuchtend, orientirte er sich in der Wohnung. Die Absicht, den Seldschrank gewaltsam zu öffnen, gab der Dieb auf, gab vielmehr seine« zuerst gehabte« Ge- danken, den Ermordeten niederzuschlagen und ihm die Geld- schrankschlüffel abzunehmen, den Vorzug. Plötzlich kam Pfordte und die That geschah durch zwei wuchtige Hiebe mit der Breitseite des Beil». (Schluß folgt.) Zittau. Kürzlich ertönte in einem nahen Dorfe die Sturmglocke der Kirche. Groß und Klein war rasch M Hand und rief in Schrecken: „ES brennt, es brennt!" Aber nirgend» war Feuer zu sehen. Jetzt rannte man hin zur Kirche, doch diese war verschlossen, aber immer noch ertönte da- schauerliche bimm bamm bumm! Schon glaubte mau, ein übernatürliches Wesen setze die G.'ocke in Bewegung. Endlich drangen einige Beherzte in die Kirche ein und fan den — die Frau, welche da- Kirchenreinigen besorgte, am Glockenstrang ziehend. Die Sache war bald zur allgemeinen Heiterkeit aufgeklärt: während de» Reinigen» hatte der Wind die Kirchenthür zugeschlagen, so daß die Frau nicht von innen öffnen konnte. Da ihr laute» Rufen Niemand hörte, läutete sie die Sturmglocke und siehe da, sie ward gerettet! Bautzen, 24. Mai. In den frühesten Morgenstunden des gestrigen Tages konnte man in den am Spreeflusse ge legenen Grundstücken rin rege» Leben beobachten. Infolge eine» in der Nacht eingegangenen Telegramme»: „Hochwasser infolge eine» Wolkenbruche»" waren die Bewohner des Spree- thaleS eifrigst bemüht, alle bewegliche Habe in Sicherheit zu bringen und Vorkehrungen zur Verhütung größeren Schaden» zu treffen. Gegen 6 Uhr früh hatte da» Wasser die Ufer überschritten und die Niederungen glichen einem See. In den Vormittagsstunden trieben hier mächtige Balken, die von der Zertrümmerung einer Brücke herzurühren schienen, sowie Kisten, Bretter u. s. w. hier an. Bis gegen Mittag war da» Wasser im Steigen begriffen, sank aber im Laufe de» Nachmittags wieder. Neustadt b. St. Von einem furchtbaren Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen ist am Sonnabend Nachmittag abermals die Gegend um Neustadt heimgesucht worden. Die herniedergegangenen Waffermaffen bildeten auf den Fluren und Feldern stellenweise größere Seen und richteten daselbst bedauerlicher Weise nachhaltigen Schaden an. Wiesen und Kornfelder wurden vielfach arg verschlämmt. In Polenz schlug der Blitz in die zu« Gate Amalienhof gehörige, mir Stroh und Futtervorräthen gefüllte Feldscheune und äscherte dieselbe rin. Bei dem Gartennahrungsbefitzrr Ehristoph schlug der Blitz in da» Wohnhau«, zerstörte die Dachung, nah«
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