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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189705318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-31
- Monat1897-05
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1897
- Autor
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Riesaer K ssageblaU ß und Anzeiger Mrblalt und Ämeizch. Dil^ramm-Ad«», A IG» FernsprechsteUi „Lageblatt", Riesa. 444 4 N V 4 44 4^ 4^ Rr. 20- derMnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Mesa. ISS. Montag, AI. Mai 1897, MendS. SV. Jahr«. Da» Riesa« Tageblatt erscheint srde« Ta« Abend» mit AuSrmhmr d« Tonn- «nb Festtage. Vierteljährlicher veza^prei» bei Abholung in den Gkpebitiou« M Riesa und Strehla oder durch «sen Träg« frei in« Hau« 1 Mark SV Psg., «ei Abholung am Schalter der kaisrrl. Poftaustaltm 1 Mark 2S Psg., durch den BrirstrSgrr frei tu« Hau« 1 Mark «8 Psg. «Mtt»e»A«mhmo sitr die Rmum« M» Ao«gabetage« bi« Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck «id vrrlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Grschäft»stiN« Kapantrnstrab« SV. — Für di« Redaktion vmmtwortlichi Hermann Schmidt in Riesa. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft wird wegen gründ Hafter Her- Gostewitz, am 31. Mai 18S7. Der Semeindevorstarrd. 7'» '."N Aureiaen LL? DK «eschMftel«. Bestellungen auf da« «it Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abend« erscheinend« »Zlksttt keikdlett «9 Aijkijkk'' für , MG" ckunl -ME werden von sämmtlichen Kaiserlichen Postanstaltm und unfern Austrägern angenommen. Bezugspreis: 50 Pfg. bei Lieferung des Blatte» durch unsere Austräger frei in« Haus, oder bei Abholung in der Expedition; durch die Post frei ins Hau» 59 Pfg. Im „Erzähler an der Elbe" beginnt in nächster Nr. wieder ein größerer spannender Roman: Die Feuerliese. Von Irene v. Hellmuth. finden durch da» „Riesaer Tage- ^444Zk»NkH4 blatt", der im Bezirk Riesa der- breitetsten Zeitung, «eite und vortheilhaftr Verbreitung. Die »el»eft«fte»r. OertlicheS «ud Sächsisches. Riesa, 31. Mai 1897. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordneten- fitzllng Dienstag, den 1-Juni 1897, Nachmittag» 6 Uhr. 1. Beschlußfassung über Richtigsprechung der Sparkassen rechnung auf das Jahr 1895. 2. R rthSbeschluß, Rachver- willigung von 300 Mk. zu den Kosten der angeordneten Untersuchung durch Sachverständige von Butter, Käse, Schmalz. Margarine, Margarinekäse und Kunstspeisefett, ingUichm des Petroleums auf seine Entflammbarkeit betr. 3. Rathsbe schluß, Berwilligung von 3360 Mk. zu Anlegung von ver- miethbaren Familiengäiten an der unteren Gart-nstraße auf dem vormal« Naumann'schen Bauhose. 4 Die umgearbeitele Sparkassenordnung der Stadt Riesa. 5. Geschäftliches. Rathsdcputtrte: Hrrr Bürgermeister Boeter», Herr Stadt rath Hynek. — Frequenz der 2« sächsischen öffentlichen Realschulen im laufenden Sommersewester: Leipzig-Reudnitz 783, Leipzig 1U 691, Leipzig 1 645, DreSden-Johanostadt 499, Chemnitz 446, Plauen 427, Meißen 282, Pirna 276, Großenhain 259, Stollberg 257, Dresden-Friedrichstadt 240, Bautzen 234, Reichenbach 231, Glauchau 225 Grimma 222, Meerane 219, Löbau 207, Werdau 173, Crimmitschau 171, Franken berg 138, Rochlitz 135, Mittweida 133, Leisnig 120, Oschatz 120, Auerbach 114 und Aue 94 Schüler. Gegen das Vor jahr ist der Gesammtbesuch dieser Anstalten um 625 Schüler gestiegen. Denn «» werden gegenwärtig 7341 gegenüber 6716 Schüler im vergangenen Sommer unterrichtet. — Man schreibt un«: Da» in unserer Stadt unter dem Vorsitze des Milttärvereinsvorstehrr» Herrn Friedrich Scheibe bestehende Komitee (Patriotenbund) zur Errichtung eine» Kaiser Wilhelm- und Kriegerdenkmal» auf dem Kaiser Wilhelm-Platze hat, wie schon früher, auch kürzlich wieder an die in unserer Zeit von verschiedenen Seiten erheblich in Anspruch genommene Opferwilligkeit de» Publikums apprllirt und bei der Ausführung der zu Gunsten de» Denkmals- Fond» vom Kgl. Ministerium de» Innern genehmigten Ber- loosung, bei welcher auf je io Loose 1 Gewinn zu entfallen hat, eia recht erfreuliche» Resultat zu verzeichnen, da wert volle Gegenstände, die ohne Theilung zu Gewinnen verwendet werde«, sowie auch größere und kleinere Geldbeträge zum Ankäufe von Gewinngegenständen nach Kräften gespendet worden find. E» find nun von jetzt an die 500 zur Ber- loosung kommenden Gegenstände zu« größten Theile in de« von den Geschwistern Fräulein Geudtner bereitwilligst zur Verfügung gestellten Laden, Hauptstraße, dem Albertplatze gegenüber, zu Jedermann» Ansicht ausgestellt. E» möge hiermit nur auf folgende Gewinne hingewiesen sein: 1. Eine Zimmereinrichtung bestehend au» 1 Tisch, 4 Stühle«, eine« Sopha, 1 Vertiko«, 1 Spiegel «it Console und 1 Stuben teppich; 2. eine goldene Uhr mit Kette (««»gestellt i« Schnitt- waarenlager de» Herrn Kaufmann Barthel); 3. em vollstän dige» Bett (Bettstelle, Matratze, Federbetttheile, au» ganz frischen Daunen hergestellt, Ueberzug rc.); 4. eine Nähma schine (ausgestellt bei Herrn A. W. Hofmann, Ecke der Haiipt- uud der Paufitzerstraße); 5. eine Standuhr. Wir könnten noch andere werthvolle Gegenstände aufzählen, überlassen e» aber Jedermann, sich dieselben selbst anzusehen. Die Ber- loosung soll Ende Juni im Hotel Höpfner stattfinde». Loose find an verschiedene« Stellen, z. B. bei den Herren Stadt sekretär Scheibe, Kunst, und Handelsgärtner Pinkert, Müglitz, Krakau, Militärvereinsvorsteher Hofmann (Jäger u. Schützen), Kaufmann Barthel, Kaufmann Haacke und in mehreren Restaurationen (z. v. Rathskeller und Elbterrafle) zu habe«. — Die am vorigen Sonnabend stattgefundene Haupt versammlung de- Deutsch-Socialen Reform-Verein» für Mesa und Umgegend war leidlich gut besucht. Der 1. Vorsitzende de» Verein», Herr Fabrikbesitzer Hille, eröffnete die Ver sammlung, worauf der Jahre»- und Rechenschaftsbericht zu« Vortrag gelangte und de« Kasfirrr Decharge ertheilt wurde. Hierauf erfolgten die Neuwahlen de» Gesaanutvorstandeg. Herr Fabrikbesitzer Hille, der da» Amt al» 1. Vorsitzender 6 Jahre lang verwaltet hat, lehnte die Wiederannahme der Wahl al» solcher ab. E» wurden deshalb gewählt zn« 1. vor- fitzenden Herr Kaufmann Pietschmann, zum 2. Vorsitzenden Herr Fabrikbesitzer Hille und zum 3. Vorsitzenden Herr Ge meindevorstand Schlag-Weida. Nach Erlegung einiger un- wesentlicher Punkte erfolgte der SPuß der Versammlung. — Auf der Rieja-Strehlaer Straße beim Eisenwerk wurde heute Vormittag ein Knabe durch ein Geschirr über fahren und dabei anscheinend erheblich verletzt, so daß er in ärztliche Behandlung gegeben werden mußte. — Nach anher gelangter Mittheilung ertrank beim Baden im Rhein bei St. Goarshausen der ca. 18iihrige Bäckergeselle Gteßmann, der Sohn des Herrn Boden meister» Gießmann Hierselbst. Der Leichnam de» Verun- glückten hat, wie man meldet, trotz eifrigen Suchen« noch nicht gefunden werden können. — Morgen beginnt der Juni, der duft- und blüthen- reichste Monat de» Jahre». Er bringt un- hoffentlich reichen Ersatz für da», was der unfreundliche kühle „Wonne monat" Mai versäumte. Im Juni entfaltet sich di« Farben pracht unserer Gärten in höchster Vollendung. Die weiße Lilie, da» Sinnbild der Unschuld, die anmuthige Rose, der Blumen Königin, und viele andere der schönsten Kinder Flora« öffnen ihre Kelche dem Blicke der Sonne. Da steht die unbeweglich vornehme, au» dem fernen Persien gebürtige, erst im 16. Jahrhundert in Deutschland eingewanderte Roß kastanie mit ihrer mächtigen vlätterkuppel. „Auf grünem Kandelaber hat sie di« Blumen gelb und roty al» Kerzen aufgestrckt." Der türkische Flieder senkt allmählich seine rothen und weißen Blüthenpyramiden ermattet nieder und bedeckt den grünen Rasen «it einem Mosaik von Blüthen- sternchrn. Vom giftigen Goldregen triefen die schweren, gelben Blüthentrauben herab, und au» anderen vornehmen Sträuchern, die dem im Volksglauben eine hervorragende Rolle spielenden schwarzen Hollunder- oder Hollerbusche ver wandt find, schwellen weiße Schneeballen hervor. Die Weiß- dornbüsche hüllen sich in stark duftende weiße und rosenrothe Schimmer. Mit dem Blüthenkleide angrlhan, gehören sie unstreitig zu unfern schönsten Holzgewächsen. Schon im Alter- thum wurden fie in Griechenland und Rom hochverehrt. Sie waren der Lieb« und der Ehe geheiligt. Brautleute trugen Weißdornzweige zu dem Orte, an dem fie sich ehe liche Treue gelobten, die Angehörigen folgten mit Fackeln au» demselben Holze. Eine Gage erzählt, daß Joseph von Arinrathia al» Heidenbekehrer «Uten im strengen Winter nach England gekommen sei. Hier habe er seinen Wander- stab, der au» Weißdornholz geschnitzt war, in die Erde ge steckt, und stehe da, er trieb Blätter und Blüthen. Er wurde de« Eingeborenen zu einem sichtbaren Beweise der göttlichen Wahrheit der neuen Lehre. Der Wetterglaube meint mit Hilfe der Weißdorablüthen den Charakter de» kommenden Winter» vorauSbeftimmen zu können. Je üppiger sie sich entfalten, desto zahlreicher werden die weißen Schnee- sternchrn herniederschweben. — Bauernregeln für den Monat Juni. Auf den Juni kommt e» an, ob die Ernte soll bestah«. — Biel Donner i» Juni bringt ein fruchtbares Jahr. — Wenn in» Juni Nordwind weht, kommt Vrwitter oft recht spät. — Juni trocken «ehr al» naß, füllt mit gutem Wein da- Faß. — Richt zu naß und nicht zu kühl, nicht zu trocken und nicht zu schwül, warm und »aß und kühl und trocken, dann giedt der Brachmond in die Milch zu brocken. — Wie an Me- dardus (8. Juni) da» Wetter fällt, e» bi» zum Mondes schluß anhält. — Wer auf Medardi baut, der kriegt viel Flachs und Kraut. — Regnet» an Sauct Barnaba» (1k Juni), schwimmen Trauben bi» in» Faß. — Corpori» Christi Fronleichnamsfest) schön und klar, guter Wein in diesem Jahr. — Bor Johannis (24. Juni) bitt' um Regen, nach her kommt er ungelegen. — Vor Sankt Johannistag man keine Gerste loben mag. — Regnet» um Johannistag, nasse Ernte man erwarte« mag. — Eine wichtige Rechtsfrage ist vor dem Berliner Landgericht I zur Entscheidung gebracht. E» handelt sich um die Haftung der Restaurateure für abhanden gekommene Garderobenstücke ihrer Gäste. Im August 1896 besuchte der Bankier D. au» Insterburg da» in der Friedrichstraße be- legene Restaurant „Zum Rüdesheimer." Er übergab dort einem Angestellten nebst anderen Garderobenstücken seinen kostbaren Spazierstock zum Aufbewahren. Als D. nach einer Stunde das Lokal verlassen wollte, war der Spazierstock verschwunden und ein anderer an seiner Stelle zurückge blieben. Da der Eigenthümer de» „Rüdesheimer" sich wei gerte, für den abhanden gekommenen Stock Ersatz zu leisten, erhob D. Klage, die vom Amtsgericht abgewiesen wurde. Gegen diese Entscheidung legte Rechtsanwalt Petser für den Kläger Berufung ein, die zur Folge hatte, daß da» Landge richt unter Aushebung de» amtSgertchtlichen Urtheil» den be klagte« Restaurateur zum Werthersatz vrrurtheilte. Da» Landgericht billigte die Auffassung de» klägertschen Anwalt», daß rin Berwahrungsvertrag vorlige, eventuell die Haftung daraus folge, daß Beklagter durch seine Anlage der Garde robe den Kläger jedenfalls zu der von ihm gewählten Art der Aufbewahrung der Garderobe schuldhafter Weise ver anlaßt habe. — Die Kanzlei de» 8ande»kulturrathe» giebt folgende allgemeine Ueberficht: Di« Witterung in der Berichtszeit — 15. April bi« 15. Mai — war womöglich noch schlechter al» die der vorauSgegangrnen vier Wochen, nur in der vierte« Aprilwoche waren einige regenfreie, schöne und warme Tage. Trotz dieser wenig günstigen Witterung hat der zumeist günstige Stand der Wintersaaten im Allgemeinen sich nicht nur erhalten, sondern e» haben sich die späten und deshalb dünn durch den Winter gekommenen Roggensaate« infolge der großen Feuchtigkeit zum Tbeil erholt. Au» einzelnen Bezirken wird über Rost im Weizen und mehr oder minder starke Lagerung infolge heftiger Regengüsse im Roggen ge klagt. Letzterer ist in einigen Bezirken bereit» im Schofle« begriffe». Ein« weniger günstige Einwirkung hatte die naß kalte Witterung auf die Frühjahrsbestellung. Diese «ar am Ende der BerichtSzett nur in wenigen Bezirken und teil weise unter sehr ungünstige« Verhältnissen ganz beendet, während i« Gebirge noch jetzt viel Aussaat zu bestellen und man mit dem Legen der Kartoffeln fast allerort» noch im Rückstände ist. Auch steht zu befürchte«, daß die bereit» ge-
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