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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189706034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-03
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1897
- Autor
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neuert werden »uh. Die deutsche Opposition begrtißte die Schließung al« Erfolg ihrer Haltung in der Gprachenfrage und wird es wohl an einer greignetk« Antwort auf di« Er- Mirungen der Regierung nicht fehlen lassen. I« Uedrizen wird an de, Glaotfirung eifrig weiter gearbeitet. Go bereitet eine Durchführungsverordnung für den Postdienft in Böhmen und Mähren die theilweise Slavtstrung der Postämter im deutschen Sprachgebiete vor. Für neu zu errichtende Postämter in Steiermark und Kärnten wurden, wo nur ein sloventschrr Vevölkerunasbruchtheil vorhanden ist, doppelsprachige Poststempel eingeführt. — In der deutschen Reich-Hauptstadt Wien sieht «an da« Tschechenthu« an Zahl, Einfluß und agitatorischer Kraft immer mehr erstarken. Jetzt haben gar die Wenzelssöhne bet dem Kampfe der Wiener Lehrerschaft um die sechs Lehrersitze im veztrksschulrathe der Stadt ihrerseits sechs nationaltschechtsche Candidaturen aufge« stellt. Ist an ihre Wahl zur Zett auch noch nicht zu denken, so liegt darin doch ein sehr ernster Hinweis auf die natio nalen Eroberung-oersuche der Tschechen, die gegen das Herz der deutschen Bildung Oesterreichs selber ihren Angriff zu richten wagen. Groftbritarmierr. Tie Beweisaufnahme über de« Einfall JamesonS ist am Dienstag im parlamentarischen Untersuchungsausschüsse geschlossen worden, nachdem der Vor sitzende bemerkt hatt^ daß es nunmehr nothwendia geworden sei, dem Unterhaus Bericht über die Weigerung Rhodes' und seine« Anwalt« Hawksley zu erstatte», di« in» Besitze de« Letzteren befindliche» Telegramm« auezultrfern. — Diese De peschen sollen Material enthalten, inwieweit da« Tolontalamt dem Einfall zugrftinnnt habe. Afrika. Segen Tran«vaal wird von englischer Seit« anscheinend wieder etwa« i« Schild« geführt. Der britische Vertreter in Pretoria ist nämlich, wie «an den „Verl. R. Nachr." meldet, nach Kapstadt abgrreift und zwar mit allen amtlichen Schriftstücken Transvaal« bezüglich seiner angeblichen Neutralität«Verletzung, deren sich ein Srenzbeamter j-ner Republik schuldig gemacht haben soll. Einige Kaffer» hatten diesen beschuldigt, eine« Häuptling der Eingeborene«, der sich gegen die Behörden der Kap. Kolonie aufgelehnt hatte, Beistand geleistet zu haben. Rach der von der Tran-oaal- Regierung eingeleitrten Untersuchung ist e« aber erwiesen, daß die gegen den Beamten Transvaal- erhobenen Anklagen unbegründet waren, und nun herrscht in Pretoria eine ge wiss- Mißstimmung darüber, daß den Au-sagen der Kasf-rn ! von de« Premierminister der Kap Kolonie Sir Sordon Sprigg ' > eine übertriebene Bedeutung beigelegt worden sei. Einige I f Blätter geben sogar der B-rmurhung Aufdruck, daß di« I ganz« Angelegenheit in Kapstadt nur auf« Tapet gebracht worden sei, um Verwicklungen mit Transvaal herbeizüführen. Mrche»machr1cht«« für «lnwbitz m» Zfchattr«. 1. Pftngstfetertag Slaubttz: Festgottesdtenst 8 Uhr und Tommunivu. — Zs chatten: Krühktrch«. 2 Pfingstfeiertag Slaubitz: FestgottrSvienst 10 Uhr. — Zschatteu: Frstgotte-diknst 8 Uhr und Tammunion. Allgemein« Lande«, und Kuchencollecte am Pfingstfeste. Mrchmmachrichte« für Zetchain «mV «öderau. 1. heil. Pfingstfeiertag Zeithain: Frühkirche 8 Uhr mit Abendmahl-fiter. Beginn der hl. Beichte >/,8 Uhr. — Röderau: Spätkirche >/,11 Uhr. 2. heil. Pfingstfeiertag Zeithain: Spätkirche >/,1lUhr. — Röderau: Frühkirche 8 Uhr. Rö. An beiden Feiertagen Frstcollecte für den Sächfischen LandcSkirchenfond. Mrcheufie Kastantenstraß« 17. ExPedittonSzett: Bonn. 10 bi« Nachm. 2 Uhr. Gras-Verpachtung. Tie diesjährige Grasnutzung der Ränder und Gräben des Ritterguts Jahnishausen soll Montag, den 7. dss. Mts., Uhr Bor«, in Gasthof zu JahuiShansen meist- bietend versteigert »erden. Schlafstelle frei Garlcnstr. 6b, » Tr. Areundl. wöbt. 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Laura empfindet Eifersucht und haßt all« schonen Menschen: deshalb haßt sie auch mich. Ach, von dem Mädchen habe» Sir nicht» zu fürchten. Lassen Sie nn» übri- gens jetzt auf da» frühere Thema znrückkommen. Sie werden doch keine sechs Monate mehr brauchen, um Ihr« Tonsine zu überrede», daß sie sich mit Jhuen vermählt." „Meine liebe Paula, ich hoffe, daß ich binnen einem Mo nat Julie beredet haben werde." „O, der Himmel sei gepriesen I" „Ich bi» meiner Sache so ziemlich gewiß; vielleicht schon in einer Woche wird Juli« mir ihr Jawort gebe». Sie wird, wie ich vermute, der Bereinsamung müde, Loiret ist nicht ge rade der Aufenthalt, welchen sie sich gewünscht." „Kein Wunder ! Dann also ?" „Soll un« ein Priester an» Banne» in aller Stille traue» nud sie nimmt al» meine Gattin in Pari« ihren Aufenthalt." „Gut, sehr gut, und da» Geld?" fragt« Frau von Du- mout. „Durch Zufall wird nach einiger Zeit in meine, oder bester noch in ihre Hände ein« alte Zeitung kommen," erwiderte der Graf. „In derselbe» befindet sich ein« Anzeige, welche nicht vrrseblen wird, ihr aufziifalle»; der Name von Epinal muß ihr Auge fesseln. Sie wird mit mir darüber sprechen; nach echter Frauenart giebt sie sich sanguinischen Hoffnungen hin, ich im Gegenteil bin ganz Pessimist. Endlich, um sie zu überzeuge», daß alle» eiue Chimäre, werde ich de» i» der Anzeige genannte» Rechtsanwälten schreiben und da« Eegrb- vi« wird natürlich ein glänzendes sein." „Ich begreife. Eie soll nicht ein mal de» leisesten Berdacht habe». Wann ist dir Frist abgelanfen „In nicht allzu ferner Zeit," entgegnete der Graf au<- weichend; er war kein Freund schrankenlosen Vertrauen«, auch da nicht, wo er vor Mißbrauch sicher sein zu köune» glaubte. Es war entschieden zn beklagen, daß Laura heute nicht, wie schon oftmals früher, di« Horcherin spiell«, doch halte sie sich niit Entrüstung gesagt, Juli« sei nicht besser wie alle an deren; im Gegenteil, vielleicht ärger noch, und sie, Laura, wolle nicht« weiter für sie thun. Juli« aber saß in ihrem Zimmer, bleich, mit einem Aus druck der Härte in den seinen Zügen, welcher denselben sonst fremd gewesen. Zorn und Bitterkeit hatten für den Augen blick selbst über da» Gefühl de-heißen Wehs de» Sieg da- vongelragen. I» ihren Hände» lag noch da« Schreiben, wel che» der Graf ihr gebracht; e-war nicht lang, aber inhalts reich genug, nm ein feinfühlende« Mädchenherz in tiefster Seele, zu verwunden. E» lautete: „Teuerste» Fräulein I Obgleich ich erst kürz lich habe schreiben lassen, konnte ich nicht umhin, Ihne» wie der einige Zeilen zu senden, al» ich vernahm, daß der Herr Graf nach Schloß Loiret reise, den» ich muß Ihnen bezüg lich Herr» Alton» eine Mitteilung zusammen laste». Gr hat Pari« ganz plötzlich verlassen und sich nach Spanien begeben. Ob er jemal» znrückznkehren beabsichtigt, weist ich nicht und ich finde, daß mir'« auch gleichgiltig wird. Mein Gott, wer hätte je geglaubt, daß ich solche Worte werde ausspreche» müssen l Hat er Ihnen geschrieben, liebe« Fräulein? Wann, liebste« Fräulein, bringt jene abscheuliche Frau Dumont, die ich haste, weil sie mir mein Fräulein so lange fein hält, Sie endlich nach Pari« ? Ihr« ergebene und treue Dienerin Na- nrtte." Fort war Alton gereist, ohne Julie eine Zeile zn senden l Pari» verlast«»! und sie hatte ihm vertraut, halte an seine Liebe geglaubt! Und dieser Manu hatte gebeten, wenigsten» Leon» Stelle in ihrem Herzen ausfüllen zu dürfe». „Mex hatte recht," flüsterte Julie vor sich hin. „Er sagte, er sei ihm schon früher im Leben begegnet und kenne ihn bester al» ich. Selbst Nanrtte sagt sich von ihm lo». Nun, es ist vorbei. Ich habe nur einen treuen Freund und da» ist Max, der gute Max, dem ich so viel dank« und dem ich e» doch nur schlecht lohn«. An seiner Liebe kann ich nicht zwei feln. Seine einzige Sorge ist mein Glück. In sechs Monden soll ich mich entscheiden, ob ich ihn heirate. Sobald Max mich wieder fragt, werde ich ihm mein Jawort geben." Da» Leben auf Schloß loiret war durch de« Grafen An wesenheit jedenfalls lebhafter und angenehmer geworden, und niemand schien die» mehr zu empfinden, al» Julie, welche den «inen Schmerz, der in ihrer Seel« lebte, mit Entschlossenheit niederdrückt«. Laura allein bereitete Max' Anwesenheit kein Vergnügen, denn sie haßte den Grafen Castelnau mit einer sich von Tag zu Tag steigernden Glut. Aber e« war nicht immer so gewesen. Al» sie ihn zuerst erblickt, hatte sie sogar schrankenlose Bewunderung für ihn empfunden; auf weibliche Schönheit war sie eifersüchtig, beim Manne aber flößte ihr die Schönheit Anerkennung ein. Nie mals hatte sie «inen schöneren Mau» gesehen, al» den Gra sen, sie blickl« zu ihm empor wie z» einem höhere» Wesen; sie war bereit, ihn anzubeten; «in Wort, ein Lächeln vo« ihm hätte sie zu seinen Füßen gesehen, hätte sie für immer zu seiner Sklavin gemacht. Doch anstatt dessen hatte der Graf in seinem ganzen We sen ihr gegenüber nur kalten Widerwille» verraten, hatte sie verspottet. Lanra» Bewunderung verwandelte sich bald in glühenden Hatz. Sie würde ihn in der Leidenschaft de- ersten Augenblick» am liebsten getötet haben, »ach und nach aber verwandelte sich ihr Emosinde» in einen berechnenden Haß, ocr klügelnd alle« überlegte, wa» sich thun ließe, nm ihm zu schaden." Laura glaubte nun «in Mittel aefunden zu haben, sich an dem Grafen zn rächen, indem sie Julie mitteilte, wa» sie wußte; doch zwei Dinge hielten sie noch davon zurück, e« zu thun: di« Furcht vor ihrer Mutter und die Ungewißheit, »b man Julie auch wirklich tränen könne. . (Fortsetzung folgt.) 47,1»
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