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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189706128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-12
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1897
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OertticheS und Sächsisches. Riesa, 12. Juni 1SS7. — »Jetzt ist die blühende goldene Zeit, jetzt find die Tage der Rosen." Allerwärt» prunkt die Königin der Blu men, die stolze, aber doch liebliche Rose, jetzt in reicher Farben- Pracht. Von ihr ist unendlich viel Poetisches zu schrei ben, aber um den poetischen, duftenden und unendlich reizvollen Rosenstar befingen zu können, muß man ihn erst haben, und — die Sache ist zwar sehr prosaisch, aber es hilft nichts, deshalb seien alle Rosenbesitzer daran erinnert, daß die Rose zur Blüthezeit viel Nahrung und auch Feuchtigkeit gebraucht. Etwas Euano in Wasser aufgelöst und damit der Rosenstock begossen, übt Wunder auf die Zeit der Blüthe. Wer Rosen besitzt, soll die schöne Blume auch gewissermaßen studiren, und die gewonn nen Erfahrungen rechtzeitig in der Kultur zur Anwendmtg bringen. Nur zu oft läßt man in der Krone des Rosenstamme» die Zweige viel zu dicht stehen, und da runter leiden die Blüthen sehr. Luft und Sonne brauchen die RosenknoSpen, oder es wird aus ihnen überhaupt nichts Rechtes! Die Rose und da» Veilchen, die stolzeste und die bescheidenste Blume, find alle Zeit LieblingSblumen im deut schen »Volke bei Hoch und Niedrig gewesen, sie werden es auch wohl bleiben, und die Rose ist die Königin unter den Blumen, sie ist doch Jedem zugängig, und wer die Rose liebt, findet auch bei Rosenbefitzrrn gern Entgegenkommen. Ob es die stolze Marschal-Niel. Rose oder die gleichsam wie aus Porzellan geformte La France ist, oder eine bescheidenere Art, deren Namen kein Täfelchen weist, alle find sie schön, alle bereiten sie Hochgenuß, und die Rosenknospe bleibt eine be gehrte Zier. — ES dürfte von Interesse sein, zu erfahren, daß die Staatsbahnverwaltung nunmehr beschlossen hat, nach und nach sämmtliche Personenwagen 4. Elaffe mit Bänken auS- zurüste». Bon der ärmeren Bevölkerung wird diese Maß nahme gewiß mit Freuden begrüßt werden. — Da« König!. Sächsische Finanzministerium veröffent licht in Nr. 131 de« „Dresonet Journals* eine Bekannt machung wegen Ausreichung neuer Zmsscheitie zu den Schuld- Verschreibungen der S'/,proceutigen ReichSameihe vom Jähre 1887. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt da« „Schiff" au« Aussig unter de« 8. Juni: In vergangener »och« waren die vrrladangen von Braunkohlen recht lebhafte wes halb auch die Frachten ihren ziemlich niedrigen Stand be haupteten. Auch heute nach den Pstagstfetertagen macht sich eine recht lebhafte Nachfrage nach Kahnraum bemerkbar, so daß der wenige verfügbare leere Raum ziemlich vergriffe» wurde, ohne daß ein Druck auf die bttherhe» Krachten aus grübt ward, für einzeln« Stationen sogar höhere Gebote ge macht wurde», ohne daß stch Rehmer dafür fanden. Der Zuzug leeren Raum«« ist schwach, und wenn der Wassrrstand in den nächst« Lag« weiter zurückgeh«» sollte, ist eine Steig««»- der Frachten nicht aa«gesch!osse», da sich dann Staffelfrachten einführ« würden. Die Zucker, «ad Güter- Verladungen «n hiesig« Platze fi»d mittelmäßig zu nenn«, während in Laube und Tetschen der Verkehr sehr lebhaft zu nennen ist. Für Zucker von Aussig nach Hamburg wurden 28 Pf. per 100 Le bezahlt. — Folgende Warnung bringt der „Reichsanzeiger": Trotz aller Warnungen in der Presse nehmen di« Fälle kein Ende, wo sich Personen, die noch dazu meistens den ärmeren Klassen angehören, durch schwindelhafte Anpreisungen hollän discher Loosgeschäfte um ihr Geld bringen lassen. Das Ver fahren dieser Geschäfte, die unter hochtönenden Firmen, meistens als Prämien-, Kredit- oder VerloosungSbanken auf treten, läuft darauf hinaus, das Publikum in den Glauben zu versetzen, daß es bei dem Erwerb von Antheilscheinen an Lcospapieren, die zu sogenannten Serienloosen zusammenge stellt find, stets einen sicheren Gewinn erzielen werde, wäh rend die Teilnehmer nach Entrichtung erheblicher Beträge fast nie einen Gewinn oder auch nur die Loospapiere er halten. Zu den Geschäften dieser Art gehört die Holländische Kreditbank in Amsterdam. Der Inhaber dieser Bank, ein gewisser Beni (Benjamin) Grün, treibt sein Wesen auch unter der Firma: Bankvereinigung Grün L Comp. Es wird dringend davor gewarnt, sich auf die von Holland aus an- gepriesene Betheiligung an LooSgeschästen der oben geschil derten Art einzulassen. — Neben anderen Industriezweigen hat auch die Brau- industrte im Königreich Sachsen seit etwa Mitte dieses Jahr. Hunderts einen bedeutenden Aufschwung genommen; zur H.bung dieser Industrie haben wohl statt der früheren pri- mitioen Einrichtungen die z. Z. bestehenden technisch-maschi- nellen Anlagen ein gutes Thetl dazu mit beigetragen. So zählte man früher wohl gegen 800 Brauereien, dle sich aber zumeist auf dem platten Lande befanden und nur vorwiegend Braunbter brauten, überhaupt wurde nur von einer Brauerei im Hauptamttbezirk Grimma Lagerbier eingebraut. Im HauptamtSbezirk Leipzig waren in damaliger Zeit etwa nur SO Brauereien im Betriebe, welche wenig über 100,000 ttl Eier erzeugten; im ganzen Königreich wurden gegen 1»/, Millionen Hektoliter Bier gebraut. Wie anders steht es jetzt aus! Während im Etatsjahre 1883/84 der Bterconsum 3,255,538 dl betrug, steigerte derselbe sich im Etatsjahr 1889/90 auf 4381,459 dl, von da au- ging er bis zum StatSjahr 1894/95 auf 3.988,384 dl zurück, erreichte aber im letzten Etatsjahre die stattliche Höhe von 4,468,535 dl. Die größte Brauerei Sachsen« und zweitgrößte Brauerei in der Norddeutschen Brausteuergemeinschast (Schultheiß.Berlin ist in Rorddemschland die größte) ist bekanntlich die Aktien- Brauerei Rtrbeck L L». in Leipzig-Reudnitz, welche i« letzten Etattjahre an Brausteuer 153,142 Mk. entrichtete; da die Brauerei Malzsurrogate nicht verwendet, muß sie 76,571 Ctr. Sersteamalzschrot verbraut Haien. — Die Ausficht« der Reklamation« gegen zu hohe Struereinschätzungrn lassen stch prozentual feststelleu. Ung«, führ 60 Prozent haben Erfolg. I« Jahre 1894 lief« nämlich in Sachsen in Einkommensteuersachen 51108 Necla- mationrn ein und 84619 wurden berücksichtigt. Bet «ehr al« der Hälft« handelt « sich um Herabsetzung um «ine Elaffe, 1605 Steuerzahler «ar« aber auch um 6—10 Elasten zu hoch geschätzt worden und 277 gar um «ehr als 10 Elasten. Jnsgesammt verzichtet der Staat in Aner kennung der Reclamationen auf mehr a's eine halbe Million Einkommensteuer. Am schärfsten wurde im Jahre 1895 in Freiberg eingeschätzt, wo allein 1015 Reklamation« einliefrn und 50 Steuerzahler um 4—10 Elasten herabgesetzt werden mußten, 1 sogar um mehr al« 10 Elasten. * Nünchritz. Aus da« morgen Sonntag in dem schönen Garten des hiesigen Gasthofes stattfindrnde Concert vom Trompetercorps des Großenhainer Husaren-Regiment« sei hiermit auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht. Die Hoffnung, daß die Sächs. Böhm. Dampfschifffahrts. Gesell schaft auch in diesem Jahre gegen 11 Uhr Nacht- ein Dampf schiff nach Riesa verkehren lassen werde, hat sich, wenigstens für diesmal, nicht erfüllt. Meißen, 11. Juni. Die Stadtgemeinde Meißen ist gestern dem Beispiele de« Staate« und vieler anderer Städte gefolgt und hat den Zinsfuß ihrer Anleihe vom Jahre 1885 im Bettage von 500000 Mk. von 4 auf 3^/, Proz. herabge setzt. In derselben Sitzung de« Stadtgemeinderaths wurde der von der Stadtgemeinde mit mehreren kleinen Nachbar gemeinden abgeschlossene Feuerlöschoertrag, welcher diesen Gemeinden, welche keine Feuerwehr haben, den Feuerschutz der Stadt Meißen zugefichert, bezüglich der Gemeinde Fischer gasse zu kündigen beschlossen, da diese Gemeinde stch weigert, den bei Brandfällen entstehenden Wasserverbrauch aus der städtischen Wasserleitung mit 12 Pfg. pro Kubikmeter zu bezahlen. -s- Dresden. Der Landeskulturrath trat heute Vor mittag zu seiner Schlußsitzung zusammen, der mehrere Re gierungsvertreter beiwohnten. Es wurden u. A. wichtige Fragen erörtert und berathen, so die Bekämpfung der Tuber kulose der Rinder, Kontingentirung der Branntweinsteuer, Rückerstattung der halben Eingangssteuer in Dresden für die bei der Schlachtung minderwerthig befundenen Rinder und da- Berhältntß der Mehlausbeute mit Rücksicht auf die Be nutzung der Einfuhrschetne al« Zollquittung. Der Ober stabsarzt 1. Klasse Dr. Selle ist al- zweiter Königl. Leib arzt angestellt worden. Bautzen, 10. Juni. Gestern Vormittag 10 Uhr fand hier die 118. Ausschuß-Versammlung des landwirthschaftliche» Kreisverein» der Oberlaufitz statt. Vertret« waren 54 Vereine durch 96 Vorsitzende beziehungsweise Deputirt«. t Al- Gäste waren di« Herren Amkhaieptmann v. Erdmann-dorf au« Kamenz und Amtshauptmann Dr. Hempel aü« Bautzen anwesend. Bei deo "Verhandlung« berichtest--Drl Weisst mann-Pulsnitz Über die Verlegung de« Dresdner Schlacht- viehmarkte« und beantragt; i» Rückficht auf die Schädigungen, welch« durch die dermalig« Zustände« auch für die Birhbe- fitzer unsere« Kreis« hnbeigesührt «erde«, wenn thunliiß unter Mttwtrknag d« landwirthschaftliche» Kreisoerein« z» Dresden dahin thätig sein, daß^ der DreSdoer Markt auf denselben Lag verlegt »erd«, a» de« auch der. Berliner Hb- gehalten werde- NM«» .der KrestkeMttz fetzmstM hatte, daß tu diese, Richtung bereit« weitgehende SchrÄe von seit« de« Krettverei« oha« , «tfolg naimrmm»« MMe, LS ISS. Sonnabend, IS. Juni 1897, Abends. so Jahr«. »« Riesa« Tag»!« «scheint jede» Tn» Abend» mit «««ahme b« Sou», und Festtage. BierteljShrltcher »eMipWrri» bei Abholung tu dm «xpedMomn M Riesa mW «rchM ob« dnrch «s«e Lrüg« srri KG Hau« 1 Mark SV Pfg„ bei »hol««« am Schalt« b« kaiserl. Postanstalteu 1 Matt 25 Pfg-, durch d« Bttesträg« sret tu» Hau« 1 Matt « Wg. An»tt«»S»nch«, Mr bi, Rmeunn »et Ausgabetag« bi« vormittag 9 Uhr oh« Grwähr. Druck und Verlag von Sauger 4 Winterlich I« Riesa. — Geschäftsstelle Kastauieustraß« 59. — Mr di« Redaktion verautvottlich: Herman» Schmidt in Riesa. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Freitag, den 18. Ium 18S7, von Bormittags 10 Uhr ab, 1 Winterüberzieher, 1 Waschtisch, 1 Vogelbauer mit Kanarienvogel, 1 Wand spiegel, 1 Kleiderschrank, 1 Kücheuschrank, 1 Sopha, 11 Meter schwarzer Cloth, mehrere Meter Stoffe und Futter, 1 Faß Rothwei«, 1 Faß Weißwein u. A. m. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, am 12. Juni 1897. Der Ger.-Vollz beim Königl. Amtsger. Sekr. Eidam. Zur Versteigerung kommt Montag, den 14. dies. Mon., Bonn. 10 Uhr, im Hotel zum .Kronprinz" ein Vertiko, alle anderen in der Bekanntmachung vom 4. d. M. ausgrführten Gegenstände fall« auS. Riesa, 12. Juni 1897. Der Ger.-Bollz. des Kgl. AmtSger. Sekr Eidam. Bekanntmachung, Feuerwehr betr. Die Mannschaften der Spritze Rr. 1, sowie die Wachmannschaft der Pflichtfeuerwehr zu Riesa haben stch Mittwoch, den IS. Jmtt er., Abends 7 Uhr am hiesigen Spritzenschuppen zu einer Uebung pünktlich einzufinden. Begründete Entschuldigungen sind vorher beim Branddirektor, Schulstraße Nr. 11, ab zugeben. Die Uniform ist anzulegen. Auf 8 27 der Feuerlöschordnung wird aufmerksam gemacht. Riesa, am 13. Juni 1897. Der Feuerlöschausschuß. Brrtschneider. * Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königliche» Amtshauptmannschaft wird wegen grnndhafter Her stellung die durch daS Dorf Röoera» nach Bahnhof Röderau und Zetthai« führende Skaße vom IS. bi- Mit LV. Juai a. e. für den Fährverkehr gesperrt und letzt«« über Bobersen »«wiesen. ' Röderau, am 10. Juni 1897. _ Der Gemeindevorstand. Deberitz. und Anzeiger Mkblalt mß Anzeiger). Amtsblatt t« König!. «mtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht» und deS Stadtrath» ,« Riese. Riesaer G Tageblatt
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