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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189706283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-28
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1897
- Autor
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Uiesaer K Tageblatt H 14« Ds Riesa« Tageblatt aschrial sw« La« «brnd« mit «»«»ahm« der So»«» und Festtag«. «iettttjShrllch« vqa«»prri» btt «bholuug t» d«u «rpr-ttiou« W Riesa und Stuhl, od«r durch »ms«« LLg« srtt in« Hau« 1 Mari 80 Pfg., btt «bholung am Schalt« d« k-isv-l. Postanstalte» L Mark 25 Pfg., durch den Bttesträg« srtt in» Hau« 1 Mari SV Pfg. SdPtt^»«»«hm, siir di, Rum»« MS Audgabttagr« bi« Bormittag S Uhr ohn« Gttvähr. Druck und »erlag von Langer - Winterlich w Riesa. — SrschLsttstttl« «asta»i,»straß, 5». — Kür bi« Redattir« vmmtvottltch: Herma«» Schmidt in Riesa. ««d Anrriger (Eldetlalt Mld Älyeigerj. Amtsötatt d:r «önigl. «mtShcmptmmmschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- und des StadtrathS z« Riesa «-»tag, 28. J«ni 1897, Abends. 5». Jahr, Bekanntmachung. Bei Ausführung deS von der Reichsmilitärverwaltung geplanten Schleusenbaues von dem Barackenlag« in Zeithain nach der Elbe muß unterhalb des Ortes Nleittzfchep« bei Grenzstein 138 der Elbhochfluthdamm durchbrochen werden. Die Ausführung dieser Arbeiten wird unter der größte« Vorsicht erfolgen, sovaß die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit deS DammeS gegen den Andrang von Hochftuthen und Eis gang hierdurch nicht beeinträchtigt werden und eine »«mehrte Gefahr für die Besitzer der hinter der Durchbruchsstelle liegenden, durch den Hochwasserdeich geschützten Grundstücke nicht «intreten wird. Gleichwohl will die Königliche Amtshauptmannschaft nicht unterlassen, die fraglichen Grund stücksbesitzer, deren Namen hier unbekannt sind, von diesem Vorhaben hinmit in Kenntniß zu setzen. Etwaige Einwendungen sind binnen 3 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, schriftlich hi« anzubringen, da andernfalls nach Ablauf dieser Frist allseitiges Ein- verständniß angenommen werden wird. Meißen, am 25. Juni 1897. Königliche Amtshauptmannschaft als Elbstromamt. von Vchroeter. Kirchweihfest zu Riesa. Zu dem Festmahl am Sonntag, d. 4. Juli, nachm. */,3 Uhr im Hotel Wettiner Hof wird hiermit öffentlich ein geladen. Tafelmarken zum Preise von 3 Mark sind bis späteste«- DormerStag, de« 1. J«li, mittag- IS Uhr bei den Herren Buchhändler Hoffmann, Friseur Blumenschein Hoteli« Seidel (i. Sächs. Hof) od« im Wettiner Hof zu entnehmen. Riesa, am 28. Juni 1897. Der Diac. Burkhardt. Der Rat der Stadt a Patronatsherrschaft. Brgrm. BaeterS. Der Kirchenvorstand Diar. Burkhardt. Der Kirchenvorstand. Diac Bnrkhardt. Kirchweihfest zu Riesa. Festordnnng. Gouutag, den 4. Juli, v Uhr vorm. Sammeln zum Festzuge auf dem Albtttplatze. r/,10 Uhr Ausbruch de» FestzugeS. 10 Uhr Weihegottesdienst. */,1 Uhr Taufgottesdienst. »/,3 Uhr Festmahl, r/,8 Uhr geistl. Musikaufführung in der «leuchteten Kirche. Montag, de« S. Juli, vorm. /,1V Uhr Festzug der Kind« von der Schule am Albertplatze aus. 10 Uhr Fest- gotteSdienst für die Kind«. Ries«, am 28. Juni 1897. Brgrm. Boeter-. Diac. Burkhardt. Kirchweihfest zu Riesa. Von dem Festzuge am 4. Juli und den Gottesdiensten am 4. Juli si«d Kinder untn 14 Jahren au-geschlosferr. Für diese findet am Montag, den 5. Juli eine besondere Fei« statt. Riesa, am 28. Juni_1897. Der Rat der Stadt als Patronatsherrschaft. Brgrm. Boeter-. Kirchweihfest zu Riesa. Die Glied« d« Kirchengemeinde, namenüich die an der Feststraße (Albertplatz, Hruptstr., Pausitzerstr.) wohnenden werden herzlichst gebeten, für die Festtage die Häuser mit Fahnen und Laubwerk zu schmücken und auch hierdurch zur Erhöhung deS Festes beizutragen. Riesa, am 28. Juni 1897. Der Rat der Stadt als Patronatsherrschaft. Brgrm. Boeter-. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 28. Juni 1897. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverord- netenfitzung, Dienstag, den 29. Juni 1897, Nachmittags 6 Uhr. 1. Mittheilung des Stadtraths, Errichtung einer elektrischen Centrale in Riesa betreffend. 2. Rathsbeschluß über Aufnahme einer amortifirbaren 3>/,°/o Stadtanleihe von 500000 Mark. 3. Beschlußfassung über Richtigsprechung der Rechnung betreff- der der Stadtqemeinde Riesa zuge- fallenen Hoffmann'/chen Erbschaft. 4. Restantenregula,io. Geheime Sitzung Raths>eputirte: Herr Bürgermeister Boeter S. Herr Stadtrath Hynek. — Seit dem Jahre 1540, in welchem Jahre das im Anfänge des 12 Jahrhundert vom Bischof Dietrich in Naum burg in Riesa gegründete ursprüngliche Mönchs- (Benedik tiner-) und spätere Nonnenkloster mit Propstei aufgehoben und in ein . Klosteramt" verwandelt worden war, hat in un serer alten, ursprünglich diesem Kloster angehörenden Kirche, über deren Ursprung zuverlässige Nachrichten nicht vorhanden find, evangelisch-lutherischer Gottesdienst stattgefunden, und es haben an derselbe^ bisher 19 Pfarrherren und, unsere beiden jetzigen Herren Geistlichen, DiaconuS Burkhardt und Bicar Oertel, nicht mit gezählt, s<it 1864, nachdem der letzte Nach mittag-Prediger, welches Amt bisher stet- der jeweilige Rec tor hier mit verwaltet hatte, Läse- Voigtländer, al« Pfarrer nach Sauter berufen worden war, 6 Liaconen gewirkt. Gestern, de« 27. Juni und Dom. 2 post rrtnltett , hat in dieser Kirche (vorläufig) der letzte Gottesdienst stattgefunden, da nächsten Sonntag unsere auf dem SeorgSplatze neu erbaute Kirche feierlich geweiht und in Gebrauch genommen «erden soll. Nach einem Beschlüsse des Kirchenvorstandes soll die neue Kirche „Trinitatiskirche" genannt werden, «ährend die alte Kirche de« Namen „Klosterkirche" führe« soll. Zur Weihe der Kirche ist vom Ktrchenoorstande folgende» Programm ausgestellt worden: Sonntag Vormittag »/,10 Uhr Festzug (nicht nur für Behörde« und andere Lorporattonen und Ver eine, sondern e» kann sich daran die ganze Kirchengemetnde Riesa mit Poppitz und Mergendorf betheiligen), 10 Uhr Wrihrakt und Predigtgottesdienst, Nachmittag» »/,1 Uhr ein TaufgotteSdienst, der aber gleichzeitig GemeindrgotteSdienst sein soll, Abends */,8 Uhr AbendgotteSdienst mit geistlicher Musikaufführung (Kirchen- Eoncert). Montag Vormittag Fest- »ug der Schulkind« und KtndrrgottrSdienst. Montag Nach finden. ES wurde ein evangelische» Pfarrhaus gebaut, un die Klostergüter wurden edlen Geschlechtern zu Lehen gegeben' von deren Gliedern die irdischen Ueberr-ste in der Gruft unter dem Altarplatze ruhen. Die Lehen-träger erwiesea dem Orte große Wohlthaten und standen mit den einzelnen Bewohnern in gutem Einvernehmen. Da» beweisen die Kirchenbücher, die bezeugen, wie oft Glieder der edlen Familien in bürgerlichen Familien Riesa» das Pathenamt verwaltet haben. Ja, es könnte erzählt werden von der strengen Zucht jener Zeit, von Krieg, HungerSnoth und böser Krankheit, ja auch von gefährlichen Wogen, die bis ans Gotteshaus schlugen; aber unter all dem Andenken an jene Zeiten darf die Geschichte vom Baterherzen Gottes, das die Menschen sucht, und vom Menschenherzen, daß sich finden läßt, nicht leiden; diese Ge schichte muß ewig neu bleiben. Zu Tausenden schlummern sie in der Erde auf und neben dem Kirchplatze, die nach Gott gesucht haben; aber derselbe Grundton des Suchens nach Gott geht noch heute durch uns, und mag e» Mönch oder evangelischer Geistlich«, Nonne oder Bürgersfrau, höriger Alle durchleben "diese Geschichte, die eben ewig neu bleibt, und untcr der das Alte jung und da» Junge alt wird und immer wieder darin Trost und Ruhe findet. — Au- den Bewerbern um unsere durch den Tod ihre» letzten Inhaber», des verehrten Herrn Pastor» Führer, erledigte Pfarrstclle hat nunmehr der jetzige Kollaror, der Gtadtrath zu Riesa, dem Kirchenvorstande 3 Herren zur Wahl vorgeschlage», die in nächster Zeit hier je eine Gastpredigt halten werden. Aus Anordnung der König!. Superintendent« zu Großen hain wird nächsten Sonntag unser jetziger Herr Diaco nuS Burkhardt al» zunächst vorgeschlagener Bewerber seine ditSbezügliche Gastpredtgt halten. — Sehr lebhafte« Jntereffe fand die gestern im Saale de» Hotel Höpfner vom Patriotenbund arrangirte Ausstellung und Berloosuug der Gewinne der zum Vesten de» Fond» für Errichtung eines Kaiser Wilhelm- und Krieger-Denkmal» Hierselbst veranstalteten Lotterie. Die verschiedenen Gegen stände waren in dem geräumigen Saale recht gefällig neben einander placirt und wurden im Laufe de« Tage» von eine» zahlreichen Publikum mit vielem Jaterefse in Angenschein genommen. Außer den «erthvollen vom Comiter »«gekauften Hauptgewinnen, waren de« Unternehmen nicht nur sehr viel«, sondern theilwei» auch sehr schöne Geschenk« überwiesen morde«, was gewiß alle Anerkennung verdient, um so mehr, da an die mittag ist die Kirche dem Publikum zur Besichtigung der- , selben geöffnet. — Seine Abschiedspredigt im alten Gottes hause gründete gestern Herr Diac. Burkhardt auf das Gleichniß vom großen Abendmahl (Luk. 14, 16—24) und wie» darauf hin, daß das Wort: .Kommt! denn es ist Alles bereitet", nicht nur bisher gegolten habe, sondern auch in der neuen Kirche weiter Geltung behalten solle. Gott habe Alles bereitet; Alle dürf ten kommen, und es sei Raum für Alle vorhanden ; auf jeden Einzelnen komme e» an, ob er kommen wolle und wo der gute Wille zum Kommen da sei, da nehme man nicht zu Ent schuldigungen seine Zuflucht. Die Einleitung der Predigt aber hatte Kanzelredner an das Psalmwort angeknüpft: „Ich will meinen Mund aufthun und alte Geschichten aussprechen" und führte au», daß sich heute viele Glieder der Kirchenge meinde noch einmal um den alten Altar und um die alte Kanzel geschaart haben, um Abschied vom alten Gotter hau'e zu nehmen; denn, wenn auch dasselbe nicht für immer ge schloffen werde, wenn auch seine Orgel ferner noch klingen und in ihm auch künftig noch tat LebevSbrot gespen det werde, so sei doch der heutige Tag ein AbschtedStag; i oder freier Bürger, Ritter oder moderner Soldat sein, sie die Hauptsache de» kirchlichen Gottesdienstes in Riesa werde von nächstem Sonntage an auf die Höhe verlegt, auf der da» neue Gotteshaus erbaut worden sei. An einem solchen Tage zieme es sich, dankbar rückwärts zu blicken; denn obwohl sich die Zetten geändert haben, so sei doch die christliche Lehre in der alten Kirche dieselbe geblieben, und die alten Klostermauern reden und die Bäume des Klostergarten« rauschen und flüstern un» alte Geschichten zu. Da« Kloster Riesa ist der Ausgangspunkt einer neuen Kultur in unserer Gegend ge wesen, die die Benediktiner durch Ehrtstiantsirung der in halber Wildniß lebenden bi» dahin heidnischen Fischer im Elbschilf und Jäger in den Wäldern der Umgegend hervor gerufen haben. Bo« Kloster au« wurde Anregung und An leitung gegeben zu einer zweckmäßigen vewirthschaftung de« Boden», und eine Nonne ertheilte in Riesa den ersten Schul unterricht. Ater e» kam eine noch größere Zeit. Gerade aus einer Klosterzelle heraus ertönte da» Lied von der Freiheit eine» Lhristenmenschen. Da» Licht de» reinen Evangelium» wurde auf eine« Leuchter gestellt. Schon vorher waren Nonnen au» dem Kloster entwichen nnd hatten sich den Pflichten al» Hausfrau hiagegrben. Die noch vorhandenen Nonnen mußten jetzt trotz ihre» wegen ihre» Alter» und de« damit verbun denen Verlangen nach Bequemlichkeit erhobenen Widerspruch» da» Kloster verlassen und an anderer Stelle Unterkunft
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