Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189707162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-16
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer K Tageblatt urrd An;eiger Weblatl m- Anzeiger). rü«r«mw««si, Ä m A««ipr«chp«ll« ^La'g«,blatt", Nl.sv. AT 44T^A V H^TT^H Nr. so. drr König!. AmtshauPtmMnschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts nnd des Stadtrath» z« Ries. 50. Zahrg Freitag, 1«. Juli 1897, MeadS I- 16S. Da» Mesa« Tageblatt erscheiut jM« La, Abend» mit Au»nahme der Sonn» und Festtag«. Vierteljährlicher Ivepi^prrtS bei Abholung tu d« Expediliou« tu Nies, und Strehla ob« burch «ft« LrSgrr frei tn» Hau» 1 Mart LV Psg., bet Abholung am Schalt« der kaiferl. Postanstalten 1 Mart 25 Psg., durch deu BrtrstrSg« frei tu» Hau» 1 Aart SS Psg. Au^i^»Ammh«« ftk dt, Nu««« HM Au»gabrtLge» bi» Bormtttag 9 Uhr oh« Gewähr. DruS und vrrlag von Lang« L »tntrrltch t» Riesa. — Geschäft»st«!Ir Kastautenstraß« SS. — Für dt« R«d«ttou »«autvorUtch: Herman« Schmidt in Ri«sa. 1 Die zum Neubau seiner 3,8 lrrn langen Bah« vom Bahnhof Röder«« nach dem Truppenübungsplatz Zellhain erforderlichen Arbeiten: Erdbewegung rd. 18800 «dm Kieslieferung - 8000 - Chaufsirung 2000 ym sollen in öffentlicher Verdingung in einem Loose vergeben werden. Pläne und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer Dresden-Albertstadt, Ad ministrationsgebäude Flügel 8., Zimmer 79, zur Einsicht aus und sind daselbst Verdingung-- anschläge gegen Erstattung der Selbstkosten zu entnehmen. , Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Verbindungsbahn Röderau Truppen übungsplatz Zeithain" bis Montag, de« iüS. d. M., Vormittags 10 Uhr postfrei an die obenbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der erschiene«« Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Dresden, 12. Juli 1897. Weetz, Garnison-Bauinspektor. OerMches und Sächsisches. Riesa, 16. Juli 1897. — Die für den 14. d. M. anberaumte Generalver sammlung der Ortsgruppe Riesa des Deutschen Schulvereins konnte in Folge zu schwachen Besuch» seitens der Vereins mitglieder nicht eröffnet werden. Ts ist dies um so bedauer licher, al- gerade jetzt eine thatkräftige Unterstützung bedräng ter deutscher Schulgemeinden in Oesterreich mehr denn je Noth thut. Eine Verwilligung aus dem jetzt 500 Mk. be- tragenden Vereinsvermögen für erwähnten Zweck wäre daher wohl angezeigt gewesen, ist aber von der Beschlußfassung der Generalversammlung abhängig. Hoffentlich zeitigt eine später einzuberusende Versammlung ein besseres Resultat. — Gestern Abend feierte im „Kronprinz" der König!. Sächs. Kriegerverein „König Albert" sein 20. Stiftungsfest, an welchem die Theilnahme im Verhältniß zur Mitglieder zahl nicht gerade zahlreich zu nennen war. Die Festlichkeit begann mit Concert in dem mit einer Pflanzengruppe deco- rirten und durch Lampions und zeitweiligem Buntfeuer er leuchteten Garten. In üblicher Weise galten die beiden er sten Hochs, ausgebracht von Herrn Vorsteher Gärtner Pin- kert, Ihren Majestäten dem Kaiser und dem König, während Herr Prokurist Seidel die erschienenen Gäste in einer wei- z teren Rede bewillkommnete. Herr Bürgermeister BoeterS dankte hierauf im Namen der Gäste für die Einladung, be leuchtete in längerer Ansprache den Aufbau und die Ziele der Militäroereine, zurückgreifend in die Gründungszeit de» Kriegervereins „König Albert" und schloß mit einem Hoch auf die Mitglieder des Verein». Nach dem Concert fand Ball statt, welcher die Kameraden und Gäste noch längere Zeit in fröhlicher Weise beisammen hielt. Concert- und Ballmusik wurde von der Artillerie-Kapelle unserer Garnison gespielt — Die „goldene Ferienzeit" ist angebrochen, die Schulen find geschlossen, Heller Jubel ist in den Kreisen unserer Schul jugend eingezogen. Eine lange Zeit ist nun die Sorge um das tägliche Lernpensum von den jugendlichen Gemüthern ge- nommen, und vier Wochen hindurch winkt eine köstliche Zeit der Freiheit, für welche natürlich inmitten der verschiedenen „Freundschaften" die mannigfachsten Pläne geschmiedet wurden. * Leib und Seele erfrischt man in Wald und Feld und neue i Kraft und Stärkung erholt man fich, um später den An- sprächen, welche die Schule stellt, um so bester gewachsen zu sein. Ein bischen verwildert kehrt las junge Volk dann wohl wieder in die Gchulstuben zurück, und vieler Ueberwindung bedarf es gewiß auch, um fich wieder an Rechenbuch und Grammatik zu gewöhnen; da» bischen Ungestüm wird von den Lehrern aber ganz gern in Kauf genommen, wenn nur auch sonst die rechte Munterkeit fich bemerkbar macht. Alle Kenntnisse, alle Fähigkeiten gedeihen doch nur und finden richtige Verwendung, wenn auch der Körper gesund ist, und darum wollen wir duldsam nicht nur ein, sondern alle beide Augen zudrücken, wenn e» die Jungen in den Ferien etwa» zu laut machen und dann und wann auch mit einem Riß in Jacke oder Hose nach Hause kommen. Da» Herumtollen, wenn e» nicht gar zu sehr die nun einmal für Alle- gezoge- nen Grenzen überschreitet, thut gut und ist nöthig. In vielen Familien find Koffer und Taschen gepackt, und e» geht für einige Wochen in» frische Grün, in die erfrischende Lust der Bergwilder oder an die rauschenden Wellen de» Meere». Anderswo ist'» ^bescheidener bemessen, ein lange geplanter Besuch bei verwandten oder Bekannten wird gerade in den freien und killen Sommerwochen zur Au-führuag gebracht, anderswo reist auch «in kleiner Kerl stolz und glücklich, wie ein König, allein los, und erzählt unterwegs Jedem, der e» hören will, welche Genüsse seiner warten. Und wem gar keine Reise vergönnt, der „ftudirt" die heimtschen Naturschön- heilen. Allen aber, die die schöne Ferienzeit recht genirßrn wollen, ist „gut Wetter" sehr von Nöthen und wir wollen ihnen dasselbe von Herzen wünschen. — In drr jetzigen Reisezeit dürften einige Mittheilungen über Begriff, Behandlung und Beförderung de» Reisegepäcks bez. Passagiergute- von Bortheil sein, da gerade über diesen Punkt bei den meisten die Bahn benützenden Personen noch Zweifel herrschen: Als Handgepäck können kleine, leicht trag- bare Gegenstände, die durch Geruch oder auf andere Weise die Mitreisenden nicht belästigen, soweit nicht Zoll-, Steuer oder Polizeivorschriften entgegenstehen, von jedem Reisenden in die Personenwagen mitgenommen werden und zwar in 8 dem Umfange, als der über oder unter de» Sitzplatz be findliche Raum zur Unterbringung ausretcht; die Sitzplätze , dürfen nicht verwendet werden. (Auf den süddeutschen Eisen bahnen darf da« Gewicht de» in den Wagen mitgeführten Handgepäcks 10 trx für eine Person nicht überschreiten; für jedes Gepäckstück über 10 lrx, gleichviel ob es einer oder S mehreren Personen gehört, wird Gepäckfracht erhoben.) » Reisenden IV. Elaste ist die Mitführung einer Traglast al» ß Handwerkszeug, Körbe, Kiepen, Marktwaaren usw. gestattet. Auf den sächsischen Staatsbahnen ist die Mitnahme von Traglasten nur bis 25 Lg frei; das übersteigende Gewicht wird zur Frachtberechnung gezogen. Als eine Traglast find auch mehrere kleinere Gepäckstücke anzusehen, sofern der Reisende sie allein zu tragen im Stande ist; jede weitere I Traglaft wird als gewöhnliche» Gepäck behandelt, für welche» i Gepäckfracht bezahlt werden muß. Feuergefährliche Gegen- S stände, leicht entzündliche Stoffe sind von der Mitnahme aus- S geschlossen ; Zuwiderhandelnde haften für etwaigen Schaden ? und haben außerdem eine Strafe von 12 Mk. für jede» g Kilogramm des Gepäcks zu zahlen. Jägern und im öffent lichen Dienste stehenden Personen ist die Mitführung von Gewehren und Handmunition gestattet. Der Lauf de- Ge- r wehres ist nach oben zu richten. Das Gewehr darf nicht Z geladen sein. — Als Reisegepäck gelten im Allgemeinen die ß Gegenstände, welche der Reisende zur Reise bedarf; Koffer, Mantel- und Reisesack, Hutschachtel, kleine Kisten und Reise- ( körbe; zu den Reisebedürfnissen werden ferner gerechnet: § Fahr- und Rollstühle, weiche Kranke mit sich führen, Kinder- z wagen für mitreisende Kinder, Musikinstrumente in Kasten, » Futteralen und sonstigen Umschließungen, Meßinstrumente, bis 5 m Länge, Handwerkszeug und Fahrräder (für Fahr- k räder werden folgende Normalgewichte angenommen: ein- s sttzigs Zweiräder 20 Ls, zweisitzige 30 kg, einsitzige Drei räder 40 lcg, zweisitzitze 50 kg Wird Verwiegung verlangt, s und kann dieselbe mittels der Stationswaage erfolgen, so wird das ermittelte Gewicht der Gepäckfrachtberechnung zu Grunde gelegt), sofern diese Gegenstände zum persönlichen Gebrauch dienen und nicht Gegenstände des kaufmännischen Verkehrs (Handelswaare) sind, ferner Warenproben (Muster), welche Gestäftsreisende in Ausführung ihre» Geschäftes mit fich führen, und welche nach ihrer Verpackungsart als Proben erkennbar find, sowie Hausirerwaaren, sofern die Ausgeber di« Ul. Tlaste benutzen, und sich die Gepäckstücke nach Größe rc. al» Traglasten für Haufirer erkennen lasten. Auf den sächsischen Staatsbahnen wird für kleinere Kisten, Koffer, Körbe, Säcke und dergleichen, auch wenn sie Gegen stände des Handel»- und Marktverkehrs oder der Hausin dustrie enthalten, da» tarifmäßige Freigewicht gewährt. — Die Nonne, dieser gefürchtete Waldschädling, welcher bereit» im verfloffenen Jahre so massenhaft in den Wal- düngen auftrat, hat abermals in einigen Forstbeständen Sach sen» ihren Einzug gehalten. Die grau-weißen Falter ze-gen sich seit kurzer Zeit. — Die Schonzeit für Edel- und Damwild hat nunmehr auch im nachbarlichen Oesterreich ihre Endschast erreicht, und von jetzt ab werden tn der Hauptsache die Zusendungen von Hirschwtld, welche seit dem 1. Juli au- unseren! Erzgebirge, preußisch Schlesien rc. vielfach nach den böhmischen Bädern und Sommerfrischen erfolgten, aushörr». Wie reich« Jagd ausbeuten gerade Oesterreich zu liefern vermag, dürfte au- folgenden Zahlen erhellen. Allein im Kronlande Böhmen werden jährlich im Durchschnitte über 1800 Edel- und 1600 Damhirsche, außerdem annähernd 11000 Rehe, 500000 Hasen und 560000 Rebhühner, 12000 Wachteln, 3000 Wald schnepfen, 14000 verschiedene Waffervögel, 700 Wildschweine und 50000 allerhand Raubsäugethiere und Raubvögel, al» Füchse, Marder, Iltisse, Fischottern, Dachse, Wiesel, Uhu», Habichte, Würger rc. erlegt. Die durchschnittliche Gesammr- ftmme der jährlichen Jagdausbeute beziffert fich also mit weit über eine Million Thieren. Auf den deutschen Wild- pretmärkten freilich vermag Böhmen de» Zolle» halber nicht erfolgreich zu konkurriren, und nur i» Monat August, wenn in Oesterreich die Hühner- und Hasenjagd begonnen hat, be zieht man von dort regelmäßig namentlich Rebhühner. Großenhain. Nach dem „Bolksfreund" haben die hiesigen Aerzte durch ihren Bezirksverein bei den Kranken casten ihre Stellen als Castenärzte kündigen lassen und be anspruchen vom 1. October ab ein höheres Fixum. E» wird für ein in der Stadt wohnendes Mitglied pro Jahr 2,50 Mk. statt wie bisher 1,50 Mk. verlangt und für eine Familie 6 Mk. pro Jahr statt 2,75 Mk., welche bisher ge zahlt worden find. Zadel, 15. Juli. Eine Ungehörigkeit, welche sich am Sonmag bei der Fahnenweihe in Zadel-Diera zugetragen hat, wird voraussichtlich zu einer Beschwerde beim Bundes präsidium führen. Ein Mitglied des Militärvrreins Lommatzsch 1 hatte fich als Gigerl mit großcarrirten Hosen und rothem Frack costümirt und mit einem starken Knüttel bewaffnet. In dieser Ausrüstung nahm diese» Militärvereinsmitglied, trotz der Einsprache vieler Kameraden, an dem Festzuge und am Weiheact Theil. In diesem Gebahren erblicken viele Betheiligte eine Verletzung der Militärvereinsehre und eine Beeinträchtigung der Feierlichkeit des Fahnenweihfestes und werden deshalb da» Bundespräftdium ersuchen, dem betreffen den Verein eine Rüge zu ertheilen. Um in Zukunft der artige Vorkommnisse zu vermeiden, dürste es angebracht sein, wmn vom Bundesprästdium aus bestimmte Vorschriften über die Veranstaltung solcher Militärvneinsseste getroffen würden. Die Betheiligung einiger mit kurzen Röckchen bekleideter Marketenderinnen, welche zu einem Verein des Großenhainer Bezirks gehörten, war ebenso unpassend. (Meißn. Tgbl.) Meißen. Die am 17. bi» 19. d. M. stattfindende Hundc-AuSstellung im Schützenhause gewinnt einen ganz be deutenden Umfang, da ca. 260 Anmeldungen einzegangen find. Blasewitz. Innerhalb wenigen Tagen hatten wir jetzt Einbruchsdiebstähle zu verzeichnen! In der Nacht von Montag auf Dienstag drangen Diebe nach Zertrümmerung eines Fensters in eine zur Zeit unbewohnte Villa in der Nähe de» Waldparks, verwüsteten Alle», was ihnen in deu Zimmern unter die Hände kam, mußten aber schließlich un verrichteter Dinge wieder Kehrt machen, da sie keine kleineren, leicht transportablen und zur Mitnahme geeigneten Werthsachen vorfanden. Die Billa ist seit einiger Zeit bereit» unbewohnt, da deren-früherer Besitzer kürzlich verstorben ist. — Die Krage der Errichtung einer Schwebebahn in Loschwttz „schwebt" immer noch. Eine Commtsfion, bestehend au» dem Herrn Amt-Hauptmann von vurg-dorff, Gemeindevorstand Räther und Dr. Stoeßel, unternahm an der Stelle, wo die Bah» errichtet werden soll, eine amtliche Begehung. Da» Bedürf nis für die Errichtung eine« derartigen Verkehrsmittel» soll allgemein anerkannt worden sein. Freiberg, lieber einen Kampf zwischen Hasen und Wiesel schreibt man dem „Freib. Anz.": Al» ich gestern Nach mittag 5 Uhr auf dem Wege nach Freiberg da» Grundstück der Freiberger Dünger,xportgesellschaft passtrte, hörte ich au» eine» in der Nähe gelegenen Haferfelde heraus rin ängst liche» Geschrei, von einem Thier herrührend. Näher kom mend, gewahrte ich einen jungen Hasen, den zwei erwachsene Wiefel derart bereit» bearbeitet hatten, daß er vollständig
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite