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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189707307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-30
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.07.1897
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Riesaer G Tageblatt und Anzel-rr Meblatt m) Aiyeigch. NI <L k F«nsp«chp^. ,.r»g.»l«tt-. AH'v L-N H-L «r. sv. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Mr-» 174. Freitag, 3«. Jnli 1897, «SendS. 39. Zatzrx. »a> Riesa« Tageblatt erscheint sedrn La, Wend« mit Ausnahme d« Sonn, und Festtag«. BierteljLhrllchrr «e»»-«pret- -ei Abholung tu dm Expedition» i» Riesa und Strehla oder durch trüg« srri in» Ha», 1 Marl 80 Pfg., bei Akcholung am Schalt« b« katsrrl. Postanstaltm 1 Mark 28 Pfg., durch dm Brlestrüg« frei in. Hau» 1 «art LS Pfg. Anzrigmchlmeah», Mr di, Rmnmr» de« j Ansgabetagr» bi» vormittag 9 Uhr ich« Gewähr. Druck und «erlag von Langer » Winterlich in Riesa. — SeschäftSstell, »astanienstraß, 58. — Für di, RSsttlo» verantwortlich: Herman« Schmidt in Mesa. Im Grundstücke Meiftnerprafte s hier sollen Donnerstag, den 5. August 1897, von Bor«. 11 Uhr an, eine liegende Dampfmaschine mit Zubehör, zwei eiserne Wasserbasfins mit Hähnen und kupfernen bez. eisernen Röhren und eine Schleifmaschine mit Schmirgelscheibe gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 27. Juli L8S7. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. * Im vormals Naumann'schen Bäckereigrundstücke in Glaubitz sollen Montag, den 2. August 1897, Vor«. 11 Uhr, ca. 1200 Stück Cigarren gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 27. Juli 1897. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Selr. Eidam. Die zum Neubau eines LazaretheS auf dem Truppenübungsplätze Zeithain erforderlichen Loos I Grd-, Maurer- «ud Gteiumetzarbeiteu, „ II Zimmerarbeiten, „ III Schmiede- «ud Eisenarbeiten, sollen in öffentlicher unbeschränkter Submission vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichnete» Baubeamten DreSdeu-Albertftadt, Administrationsgebäude Flügel Q I 94 rur Einsicht nahme aus und können Berdingungsanschläge daselbst gegen Erstattung der Selbstkosten ent nommen bezw. bezogen werden. Angebote sind verschlossen, mit der Aufschrift: Neubau eines LazaretheS auf Truppen übungsplatz Zeithain Loos I, bezw. Loos II oder III versehen, bis Montag, den 16. August 1897 Loos I Vormittag 11 Uhr, portofrei an die vorbezeichnete Stelle eiuzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Die Auswahl unter den Be werbern bleibt Vorbehalten. Dresden, den 29. Juli 1897. Königlicher Garnison-Baubeamter III, Dresden. Oertliches «nv Sächsisches. Riesa, 30. Juli 1897. — Infolge sehr starker Niederschläge in Böhmen ist bedeutendes Ansteigen der Elbe in Sachsen zu erwarten. Hier in Riesa ist setzt bereits sehr schnelles Wachsen des Stromes zu constatircn. — Die heute stattgmndene Verpachtung der Nutzung der an der rechtsufrigen Zufahrtsstraße zur Elbbrücke anstehenden ca. 200 tragsähigen Aepfelbäume ergab ein sehr geringes Resultat: es wurden aur sieben Mark erzielt, gegen ca. 150 Mark im Vorjahre. Das geringe BerpachtungSer- gebniß ist begründet in dem heurigen geringen Fruchtertrag der Bäume. Auch anderwärts ble:bt letzterer, besonders bei den Aepfelbäumen gegen das Vorjahr sehr zurück. — Ein gräßliches, schauderhaftes Wetter, wie es der November kaum übler zeitigt, herrscht beute. Der Wind heult und rüttelt an Thür und Thor und in Strömen rauscht der Regen hernieder und wird klatschend an die Fenster ge trieben; es ist kein Hundstagswrtter, weit eher ein wahres Hundewetter. Schwere Sorge macht der lang andauernde Regen namentlich den Landwirthen. DaS schon seit Wochen gemähte Getreide hat erst zum kleinsten Theil eingeerntet werden können, der weitaus größte Theil steht und lregt noch draußen und droht zu verderben. Seit mrien Jahren war das Wetter zur Erntezeit kein so anhalt-nd übles wie Heuer. Leider sind auch die Hoffnungen auf ein Besserweroen zunächst nur gering, da auch für den Anfang August die Wetterankün- digung wenig günstig lautet. Falb prophezciht: Vom 1. bis 5. August: Im Anschluß an die Witterung der corausgehenden Tage dauern die Regen noch fort. Der ParoxiSmus des letzten kritischen Termins läuft noch in zahlreichen Gewittern aus, die besonders um den 4. oder 5. allgemein auftreten dürsten. Die Temperaturen sind nahezu normal. 6. bis 10. August. Nach den starken Ausscheidungen des atmosphärischen WasserdampseS in den vorausgehenden Tagen tritt nun eine auffallende Trockenheit ein. Die Tem peratur ist Anfangs, namentlich am Morgen, verhältnißmäßig kühl. In den letzteren Tagen wird es wärmer. 11. bis 21. August. Das Wetter wird allgemein trocken und schön. Niederschläge und Gewitter treten Anfangs fast gar nicht, um den 15. und 18. August etwa vereinzelt und mäßig auf. Trotz dieser Trockenheit bleibt die Temperatur bis zum 18. etwa ziemlich normal. Erst von da ab ist eine ziemlich starke Steigerung derselben zu erwarten. Der 12. ist ein kritischer Tag zweiter Ordnung. 22. bis 26. August. Es treten allenthalben bei verhältnißmäßig hohen Temperaturen zahlreiche Gewitter ein, die jedoch einen trockenen Lharacter tragen. 27. bis 31. August. Da der 28. ein kritischer Tag erster Ordnung ist, so dürfte nun die Witterung einen auffallenden Umschwung erleiden. Es wird zunächst windig und kühl. Die Niederschläge find in Zunahme begriffen. Doch find wegen der allgemeinen Tendenz zur Trockenheit im Gegensätze zu der ähnlichen Mondstellung des Vormonats bedeutende Regengüsse nicht zu fürchten. — Auf dem Truppenübungsplatz Zeithain soll der Neu bau eines Lazareths erfolgen. Die erforderlichen Arbeiten werden in vorliegender Nr. d. Bl. ausgeschrieben. Angebote sind bis 16. August d.J. bei der in der bez. Bekanntmachung bezeichneten Stelle einzureichen. — Die Schifffahrt auf der Elbe war birhrr zumeist durch einen verhältnißmäßig hohen Wasserstand sehr begün stigt und die» war der Hauptgrund, weshalb selbst bei stär kerem Güterverkehr der Frachtenmarkt sich nicht zu bessern vermochte. Die vorwiegende Trockenheit der letzten Zeit, > welche das Fahrwasser allmählich erniedrigte, hat nun die Ladefähigkeit der Fahrzeuge sehr beeinträchtigt, und da auch der Anvrang von BerschiffungSgütern der Jahreszeit ent sprechend nicht unbefriedigend, an leeren Fahrzeugen aber kein Ueberfluß war, so sind wieder bessere Zeiten für die Schiffer gekommen. Die Frachtsätze zeigen längs der ganzen Elbe eine steigende Bewegung, insbesondere auf der böhmischen Strecke, wo man für das Doppclhektoliter von Aussig nab Magdeburg 31, mit Staffelten selbst 46 Pf. zahlen muß. Z Der Kohlenverkehr entwickelt sich auf den böhmischen Um- z schlagplätzen noch immer ziemlich lebhaft. Recht rege gestaltet z sich die Verladung in Zucker und anderen Ausfuhrgütern, wie z namentlich in Malz, Spiritus, Glas, Papier, Möbeln und Z Holzwaaren, Mineralwässern, Bier, Obst, Mehl, Metallen, i chemischen Artikeln, Mmeralien, dann Wolle, Kleie, Bohnen, S Eichenrinde, Pottasche rc. Auch Bau- und Brennholz wird i viel verschwemmt. Auf der Mittelelbe bleibt vas Thalge« z schäft fortwährend schwach; von Zucke- wie Salz kommt nur S wenig zur Verladung. Dagegen zeigt der Schiffsverkehr in - Hamburg einen größeren Aufschwung. Die Güterandienue gen zur Verschiffung nach den Jnnenplätzsn, besonders im Ge treide, waren nicht unbedeutend, so daß selb l der vrele nach Hamburg herunterkommende Schiffsraum bei der großen Nachfrage reiche Verwendung findet. Die Frachtsätze bessern sich täglich — An der Umgestaltung de» Fernsprechwesens wird von den Elektricitätstechnikern, und zwar sowohl von denen der Postoerwaltung, wie auch von privaten eifrig gearbeitet. Es handelt sich darum, die Ausgabe zu lösen, daß die Fern« sprechtheilnehmer anstatt wie bisher mit einer festen Jayres- abgabe künftig nach der Zahl und der Zeitdauer der von ihnen geführten Gespräche zur Zahlung herangezozen werden. In dem heutigen Umlage-Versahren liegt insofern eine Un gerechtigkeit, als für die Herstellung de» Fernsprech-Anschlusses eines großen Geschäftsbetriebes, der während des ganzen Tages mit wenigen Unterbrechungen die Aufmerksamkeit und Thätigkeit des Fernsprechbeamten in Anspruch nimmt, der gleiche Betrag gefordert wird wie für die Fernsprechanlage eines kleinen Geschäftsmannes. Wie nun die „Boss. Zkg." erfährt, ist die Zählung der Gespräche und die Feststellung ihrer Dauer durch zweckmäßige elektrische Anlagen bei den LermittelungSämtern so gut wie vollständig gelungen. Es , handelt sich nur noch um die Ueberwindung einer Schwierig- ? kett, nämlich um di« besondere Aufzeichnung derjenigen Fälle, wo ein Fernsprechtheilnehmer das «mt oder einen anderen ' Theilnehmer vergeblich anruft. Nach dem augenblicklichen > Stande der elektro-technischen Einrichtungen würbe das An- i rufen bis zur Ertheilung einer Antwort oder bi» der An- rufende selbst den Schluß herbeiführt, als vollzogenes Gespräch - von den Controlapparaten ausgezeichnet werden. Da hierin, ! wie auch von der Fernsprechoeramltung anerkannt wird, in ven meisten Fällen eine große Härte gegen den Theilnehmer liegen würde, so sinnen die Techniker auf Mittel, um dem Uebelstande abzuhelfen. Sobalv diese Aufgabe gelöst ist, dürfte, zunächst ernstlich mit der Feststellung der Zahl und Zeitdauer der Telephongespräche vorgegangen und demnächst die anderweite Kostenberechnung für Fernsprechtheilnehmer eingesührt werden. — Unser sächsisches Vaterland, welches den 14. Kreis j in der deutschen Turnerschaft einnimmt, besitzt im Ganzen f 17 Kreise, die nach der letzten Zählung zusammen über 5'/, Tausend Vereine, mit über einer halben Million Bereinsmit- r gliedern im Alter von über 14 Jahren haben — die tur- E nenden Frauen und Wäschen nicht mitgerechnet. Der such« s fische Kreis hat die meisten Turner; ihm allein gehören über k 100,000, der fünfte Theil aller deutschen Turner, an; der ' zweitgrößte Kreis, Deutsch-Oesterreich, hat etwas über 50,000. x Wie Sachsen unter allen Kreisen am günstigsten dastehr, so f steht Leipzig am günstigsten da unter allen deutschen Städten. ? Sechzig har etwa 9^/g Tausend Turner, Berlin kommt mit i 7*/, Tausend erst an zweiter, Dresden mit 3*/, Tausend s an dritter Stelle. In L.ipzig ist ungefähr jeder 43. Ein- t wohner ein Turner. Mit Recht wird daher Sachsen das § Lanv der Turner uns Leipzig die Turnerstadt genannt. j — Der -Steinkohlenbergbau im Königreiche Sachsen i steht an Umfang und volkswirthschasrltch-r Bedeutung hinter dem rheinisch.westfälischen und ob-rschlesischsn wohl erheblich ? zurück, au- überschreitet' die Produktion die Lansesgrenzen nur in geringfügigem Maße, für die große sächst'ch: Industrie bildet derselbe aber ein unschätzbares Korrelativ, er ist mit der Vermehrung und Steigerung der Industrie Hand in Hand gegangen. Im Lugau-OslSnitzer Reviere wurde die Produktion in den letzten 25 Jahren der Menge nach versechsfacht, dem Wirchs nach dagegen noch nicht um das Fünffache gesteigert, ! woraus ein beträchtliches Sinken der Kohlenpreise hsroorgeht. Die Anzahl der Werke, welch- im Jrhce 1877 noch 16 be tragen hatte, war 1896 auf 13 zurückgegangen; dieselben förderten nahezu 1,406000 Tonnen im W-rthe von etwa 14,200000 Mt. Sämmcliche Werke mit Ausnahme der in Konkurs gerathenen Grube KarlSschacht bekunden, daß die Steinkohlenindustrie im verflossenen Jahre sich eine» zufrieden stellenden Geschäftsganges zu erfreuen gehabt habe, es konnten ein kleiner Preisaufschlag erzielt und zumeist die Produktions kosten ermäßigt werden. — Urber das Berhältniß der Lriminalpolizei zur Presse äußert sich der Vertreter des Dresdner Polizeipräsidenten, Herr Regierungsrath Höttig, in seinem kürzlich erschienenen BerwaltungSbericht der Königl. Polizeidirection in folgender beachtlicher Weise: „Die Presse ist und bleibt die geeignetste, schnellst- und beste Brrmittlerin zwischen Behörde und Pub likum. Auf die Pflege guter Beziehungen zur Presse wird daher eine umsichtige Lriminalpolizei jederzeit mit ihr Augen merk richten müssen. Nicht al» ob es bei jedem Criminal- falle nun die erste Pflicht der Lriminalpolizei wäre, ver mittelst der Presse sofort die Hilfe der Ö ffentlichkeit zu er bitten, aber von der Presse wird es jedenfalls abhängen, ob da- Publikum über den einzelnen Lriminalfall in der für die polizeilichen Ermittelungen erwünschten Weise unterrichtet wird. Der Werth der Untersuchung durch die Presse sür die
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