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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189808017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-01
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.08.1898
- Autor
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Montag, 1. August 1888, Abends 51. Jahr, IS 175 er bi» ati f die letzten Tage seine» Leben» versucht, fich in die Seele des Titanen zu versenken und den Beweggründe« .seiner Handlungen nachzuspüren, wenn diese die etoge- fahrenen Geleise verließen. Aber wie der Mensch, al» Sohn der Erde, nur eine der Erde angehörige Bor» stellung krof: besitzt und darum sicher eng begrenzt in seiner Kenntaiß vom Wesen de» WeltrSthsel» ist, so ver mochten e» auch stet» nur Wenige, vi»«arck« Genie voll und ganz zu begreifen, «l» er in der Eschenheimer Gaffe zu Frankfurt a. M. die Ziellosigkeit eine» Verhältnisse» erkannte, da» auf die Dauer nicht io» deutschen, kaum i« österreichischen Jntereffe li-grn konnte, damal» schon «ar sein« Seele «stillt von dem, «a» geschehen müsse, m» dem sür sein engere» Vaterland unwürdigen Zustande «in End« zu machen «nd damit zugleich De« schlaüd z« diene«. Der Junker Otto von Bismarck hatte eben mit de« Blick de» Genie» z» einer Zett schon erkannt, daß am» eia tre«er Vasall seine» angestammte» Herrscherhaus«» sei« und doch auch gut deutsch fühlen könne, ja müsse, zu einer Zeit, da seine damaligen Beurthriler glaubten, O, «ein, im Herzen unsres deutfchen Volkes Hat er fich selbst sein Denkmal anfgebant. — Nicht mit deS Wort- armseliger Bedeutung Sei seiner Thaten Lob verkürrdetjlaut W Fürst vi»«arck ist todtl Unser Bismarck ist nicht mehr! Diese Klagerufe dringen von deutschen König»- «nd Fürstenthronen, an» Palästen und Hütten, au» den Häusern wrrkthätig schaffender Bürger «ud vom Pfluge de» Sandmann« her, aa» den waffenblinkenden Reihe« nasere» deutschen Heere», da» den Wegbahner so großer Siege nie vergessen wird, von den Meeren, wo nur immer dentsch« Wimpel flattern, and aa fernen Küsten, wo Deutsch« sich de» gewonnenen Schutze» eine» mächtige« Heiumthlaade» «freuen! Wie «in fester Wetterthur« ragte die eiserne G«. statt «ine» der letzte« der großen Männer, die unsere» Reiche» Srnad gelegt haben, in die Gegenwart hinein «ad hrrtte, au seiner Bahre werden Millionen dankbar «ud mit tiefem Schmerze seiner gedenken. Der Dank, die Lieb« vnd verchrnng de» Volke» in fei«« beste« Schichte« ist ihm «halt« geblieve« Vi» an seine» Leben» End«. vimnarck» Lebea war reicher, inhaltsvoller al» das irgend eine» Sohne» der Matter Germania in unserer Zeit. Viele haben«»fett seine« ersten politischen Auftreten „Schlaf wohl, Du Hefd! An Deinem Sterbelager Trauert Germania um ihre« grössten Sohn! ^lnd droben, von des Himmels reinen Höhe« Winkt Deine- Wirkens reich verdienter Loh«. ismarck ist todtl So schallt die Tran er kunde Durch s ganze Land, «och fasse« wir es kaum; Noch frage« wir mit bangerfiilltem Herze«: „Jst'S möglich den«, ist- nicht ei« böser Traum?" Doch «ein! DaS Schicksal schrieb'- mit Flam- menzügeu In s Weltenbnch, dass er dem Lod erlag; Dass eine- Sturmwind- ungestüme- Brausen Die wetterfeste, deutsche Eiche brach! Dort grüsst Dich wieder in verklärtem Lichte Dein Kaiser Wilhelm, der Dich ganz verstand. Dort warte« Dein die Geister Deiner Zeiten, Die zu Dir standen, treu «nd unverwaudt. Fürst Bismarck s <1. AM ISIS — SV. Juli 1898». wäre ein Reaktionär, sonst nicht». Heute wissen wir'» daß er, der Fortschritt»»«« ohne Gleichen, der Maa» der schöpferischen Initiative i« Dienste de» höchsten Fort schritt», de» geschichtlichen nänüsth, sehr zu unrecht «in Reaktionär genannt wnrde. Fürst Bismarck» machtvolle Gestatt, fein eiserner Wille, seine unsterblichen Thaten bleiben jede« Deutschen, der offenen Blicke» Vergangenheit «ud Gegenwart zu betrachte» vermag, et» theurer, unver gänglicher Besitz, dessen Bedeutung fich heute, aa seiner Bahre, de« Bewußtsein doppelt mächtig anfdrängt. viele Schriften haben sein« LeVeuSgaug beschrieben, seine Th.trn verzeichnet, sein« Lharakter geschildert, seine Red«» wtedergegrbeu, und e» ist «naöthig und uumögltch in einem kurze« Zeitungsartikel all die gewaltigen Thaten de» groß« Führer» zu deutscher Einheit und Macht auf- »»zählen. Jeder brave deutsch« Mau» bringt dem ruhm voll«» Helden au» volle» Herz« dru schuldigen Zoll nie verlöschenden Danke» dar und verschließt sich nicht de» Au»druck de» Schmerze», daß dieser gewaltige Recke au» der Reihe der Lebenden geschieden ist. Schlaf wohl, und sei Dir leicht die kühle Erde Des deutschen Vaterlands, Dein uns erworb- «es Gntl Umranfcht ihr Eiche« dort im Sachfeawalde Das stille Grab, drin «nser «ismarck rnhtl" Selma Thurm. Was er uns war, was wir an Ihm verloren? — Die Zeit wird emS die Antwort geben drauf; Eins nur ist klar, wir fühlens tief ergriffen: „U«S Deutfchen steht kein BiSmarck wieder ans!" - Da» «test« «'-g-"-" erscheint jch« Tag Abends mit U—»-H«« der Sonn- «ud stesttage. Bterteljährltcher Bezugspreis bet Abholung tu dm Uzpeditiomn tu «test und Stichst oder durch suust-- Wst« tret tu» Lau» 1 Mark 50 Pfg., btt Abh^'m«g «a Schalt« der sttsett. Postanstalt« 1 Matt 25 Psh, durch dm Briefträger srtt st» Hm» 1 Matt 65 Psg. Auzrige, Amichm, für dst Rmumm de« Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohm Sevähr. v »ruck «ud ve^ag von Langer 5 »iuterttch i» Riesa. — Seschltftsstrll» »astauieustraß, 5V. — Mr di, Rrdartto» Verautwvrtlich: H,,«,«« Schmidt i» Riest. ' "MN- iesaer K Tageblatt «ttd A«r»rg»r Mtdlsll mck Llyetzch. Amtsblatt der «vuigl. AmtShauptmmmschaft Srotzenhain, des Sönigl. Amtsgericht» «nd de» Stadttaths z« Riesa
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