Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189707077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-07
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Uiesaer G Tageblatt und Anzeiger Dbeblatt mß Anzeiger). r.l.gr°w«.M>r^« Ä NU 6 I^ckU K«msPr«HPKl< ,r<g.vl»tt", AH-L-V V L-u H. H «r. so. ! er Königl. «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht» und de» LtadtrathS zu R-r«a 154. Mittwoch, 7. Juli 18S7, AveuvS. 5». Jotzr«. Eulitz. Hk. für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns btt späteste»» vormittag- v Uhr de» jewelligen Ausgabetage». Die «eschäNeft-»-. Bekanntmachung. Die Entschädigung für die Einquartierung vom 12.—2b. vorigen Monats kann gegen . Abgabe des OuartierbiUetS bei der hiesigen Stadthauptkasse in Empfang genommen werden. Riesa, am 7. Juli 18S7. Der Rath der Stadt «o-ter« Obstverpachtung. Montag, de« LS. Juli dss. IS. soll die diesjährige Nutzung der Obstbäume 1. a« der Laderampe auf Bahnhof Riesa, L. am Paufitz'Gröbaer Wege rechts von Station «8« L. v. unter den im Termine bekannt zu gebenden Bedingungen an Ort und Stelle meistbietend ver pachtet werden. Die Verpachtung beginnt vormittag- v Uhr an der Laderampe, gegenüber der Zimmerwerkstätte. Riesa, am b. Juli 1897. Königliche Eisenbahn-Bauinspektion. Bekanntmachung. Die Sandsturm», Eln-musterung«-, LoosungS» und BerechtiguugSfcheiue der in diesem Jahre in Riesa (Stadt) zur Musterung gelangten Mannschaften sind innerhalb 8 Tage« im hiesigen Einwohnermeldeamte — Zimmer No. 14 — persönlich in Empfang zu nehmen. Riesa, am 7. Juli 1897. Der Rath der Stadt BoeterS »r» Riesaer Tageblatt «schritt seb« Lag «Lend» mit AuSn-chw« der Sonn- und Festtag«, »lertüjährltcher bei Abholung tu dm «rpedittm« i» Riesa und «trr-l, ob« durch mchtt Lriiger srri w» Hau» 1 Mark Ü0 Pfg„ bei Abholung am Schalt« b« kalsrrl. Postanstaltm 1 Mark SS Psg., durch dm Bttestrügn frei tu» Hm» 1 Mart «8 Wg. >>q«ttr»»mah«i sik bi, Rmeuu« btt Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in «tesa. — Geschäftsstelle Kastanienstrab» VS. — Mr die Redaktion verantwort^: Herman» Schmidt in Riesa. In politischen Kreisen bildet der Besuch des Reichskanzlers Fürsten Hohenlohe und des künftigen Leiter» unsere» Auswärtigen Amte» von Bülow Seim Fürsten Bismarck noch immer daSTage»- geipräch. Die Meinungen über die Tragweite diese» Ereig nisse» gehen dort ebensoweit auseinander, wie in der Presse. Während der Besuch auf der einen Seite al» ein ganz zu fälliger und darum bedeutungsloser Vorgang betrachtet wird, hält man ihn auf der anderen Seite für den Ausgang einer vollständigen Umwälzung unserer gesammten Politik im Sinne einer Rückkehr zu allen BiSmarckschcn Grundsätzen. Ja, einige Optimisten gehen sogar so weit, daß sie den Fürsten Bismarck als eine Art Nebenkanzler hinstellen, dessen Rath und Meinung in allen wichtigen Fragen der Reichspolitik fortan eingeholt werden soll. Diese Auffassung zeugt jeden falls von einer vollständigen Unkenntniß der Personen und Verhältnisse, ganz abgesehen davon, daß eine Friedrichsruher Nebenregierung überhaupt unmöglich wäre, selbst wenn der Kaiser je ernstlich daran denken und Fürst Bismarck sich je dazu verstehen wollte. Selbst ein so friedfertiger und duld samer Staatsmann wie Fürst Hohenlohe würde sich eine derartige Obervormundschaft nicht einen Augenblick gefallen lassen. Dagegen ist es ganz unzweifelhaft, daß der Fried richsruher Besuch nicht improvistrt war, daß er vielmehr einen wesentlichen Theil des neue» Programms bildet und daß er den vom Kaiser gebilligten und gewollten Zweck ver folgt hat, den völlig zernssenen Draht zwischen Schloß Ber lin und Schloß Friedrichsruh neu anzuknüpfcn. Ob dieser Zweck erreicht worden ist oder erreicht werden wird, ist vor läufig nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Sicher ist nur das eine, daß Fürst Hohenlohe und Herr v. Bülow in Fried- richöruh überaus freundlich ausgenommen worden sind. Aber diese Thatsache beweist an sich nichts. Fürst Bismarck ist, wie er bei jeder Gelegenheit betont, ein höflicher Mann, der gewohnt ist, Artigkeiten artig zu erwidern. Er hegt über dies gegen den Fürsten Hohenlohe; seinen langjährigen werth- vollen und stets gefügigen Mitarbeiter, eine freundliche Ge sinnung. Herrn o. Bülow aber war schon als dem Sohne seines Vater», der bekanntlich jahrelang als StaatSsecretär im Auswärtigen Amte dech Fürsten Bismarck treu und diensteifrig zur Seite stand, die beste Aufnahme in Fried richsruh von vornherein sicher. Genau derselbe freundliche Empfang ist dem Fürsten Hohenlohe am 13. Januar 1895 in Friedrichsruh zu theil geworden, und Leute, die das Gra» wachsen hören, versicherten damals, -aß auf der Schlitten- fahrt beider Staatsmänner durch den Sachsenwald alle poti- tischen Tagesfragen erörtert worden seien und daß Hohen- lohe» Programm die volle Billigung und Unterstützung de» Fürsten Vttmarck gefunden habe. Man weiß jetzt, daß die Politik in den damaligen Gesprächen der beiden Kanzler kaum berührt wurde, daß jener Besuch politische Folgen jedenfalls nicht gehabt hat. Auch auf der diesmaligen Spa zierfahrt durch den Sachsenwald soll von alle« anderen, nur nicht von aktuellen politischen Fragen die Rede gewesen sein. Darau» braucht natürlich noch nicht mit zwingender Noth- wendigkeit zu folgen, daß auch der diesmalige Friedrichsruher Besuch kein« polttitschrn Folgen haben werde. Aber e» wird eben alle» auf die wettere Eutwickelung der Dinge ankommen. vor zwei Jahre« standen jeder aufrichtigen Aussöhnung zwischen Schloß Berlin und Schloß Friedrichsruh, so schreibt «an de« »Dr. Anz." «tt Berlin, die beiden StaatSsecretäre im Wege, die nunmehr durch den Grafen PosadowSIy und Herrn von Bülow ersetzt worden find. Die Haupthin- f dernisse find nunmehr beseitigt, die Bahn ist also frei. So S lange Freiherr v. Marschall der nächste Vorgesetzte und Auf- t traggeber der deutschen Botschafter war und so lange für » einen hohen ReichSbeamten eine offizielle Begegnung mit- dem Staatssekretär ». Bötticher unter Umständen unvermeid lich war, konnte von irgend einer Wiederverwendung des Grafen Herberlst-öismarck im Rrtchsdienste schlechterdings keine Rede sein. Nun ließe sich hierüber schon eher sprechen, und diejenigen dürfen immerhin auf Gehör, wenn auch vor erst nur auf schwachen Glauben rechnen, die bereits davon munkeln, daß Graf Herbert Bismarck nach Ablauf des Pro visoriums im Auswärtigen Amte und nach der endgiltigen Abberufung des Herrn v. Bülow aus Rom zu besten Nach folger beim Quirinal ausersehen sei. TageSgeschtchte. Deutsches Reich. Die „Köln. Bolksztg." will aus r angeblich wohlunterrichteten Kreisen erfahren haben, man 8 hege dort nur eine schwache Hoffnung, daß an» den Vorstadien z des Militär-StrafprozeßreformentwurfS etwas herauskommen werde, was der Reichskanzler als den Grund- ? sätzen der modernen Rechtsanschauung vollkommen entsprechend Z bezeichnen könnte. Die Hindernisse seien nicht im Bundes- r rathr zu suchen, sondern im Militärkabinet, dem der Entwurf k zu liberal sei. Die Frag- einer etwaigen Abänderung des 8 143 der f Civilprozetzordnung, nach welchem die Gerichte Bevollmächtigte § und Beistände, welche das mündliche Verhandeln vor Gericht t geschäftsmäßig betreiben, zurückweisen können, wird bei den i- im Gange befindlichen Verhandlungen wegen Revision dieses s Gesetzes näher geprüft werden. An die berüchtigten Zustände in Spanien gemahnt fol- gende Schilderung eines pommerschen Schulhauses, welche die „Preuß. Schulzeitung" veröffentlicht. Es heißt da u. A.: ? „Die Dachfirst eines pommerschen Schulhauses ist schon j mehrere Jahre offen, so daß Regen und Schnee ungehindert ! hinetnfallen können. Der Fußboden der Küche ist mit Ziegel- steinen belegt, wovon nuc sehr wenige ganz und die meisten vollständig abgetreten find. In dem Fußboden der Stube, die gedielt ist, befinden sich große Löcher; der Lehrer fürchtete, seine Kinder würden sich darin die Beine brechen, er hat jene Stellen deshalb mit Lehm au-gefüllt. Da» Master des i Schulbrunnen» hat eine grüngelbe Farbe, in ihm findet man Waflerinsekten in Hülle und Fülle, so daß ein Arzt dem Lehrer erklärte, daß es das reine TyphuSwaster sei. Schon mehrmals find die dortige Gemeinde und der Amtsvorsteher — ein früherer Lehrer — auf diese Zustände aufmerksam gemacht worden, aber vergeblich." Di« preußische Unterrichts verwaltung kann unmöglich zu einer derartigen Schilderung schweigen. Die Entscheidung in der Lippeschen Erbfo ge fragt ist durch da» unter dem Vorsitz de» König« von Sachsen in Dresden versammelte Schiedsgericht getroffen worden, wird aber sorgfältig geheim gehalten. Doch wollen verschiedene Mittheilungen, die au- Dresden an die Blätter gelangt find, wissen, daß der Spruch zu Gunsten de» Grafen Lippe-Biesterfeld ausgefallen ist. Ob sich da» bestätigt, muß abgrwartet werden. Oesterreich-Ungar«. Während den Tschechen Ver sammlungen, Aufzüge und Feste, mögen sie noch so deutlich einen demonstrativen Charakter tragen, anstandslos von den Behörden erlaubt werden, werden deutsche Veranstaltungen mit allen nur denkbaren Mitteln hinterttieben. In Brüx handelte e» sich jetzt um ein Turnfest, wie sie die tschechischen Sokolvereine seit einiger Zeit geflissentlich in deutschen Ort schaften zu veranstalten belieben. Die gesäumte deutsche Bevölkerung von Brüx beschloß, da» Fest nicht zu dulden; Tausende versammelten sich in der Ringstraße, wo da» tschechische VereinShauS sich befindet, und verhinderten den Auszug der tschechischen Vereine zum Fest. ES kam dann zu blutigen Prügeleien zwischen Deutschen und Tschechen; Polizei und Gendarmerie konnten die Ruhe nicht Herstellen. Eine Schwadron Dragoner räumte endlich die Straße; die Deut schen zogen ab, „Die Wacht am Rhein" singend. Jedenfalls sind die Tschechen in Brüx bester beschützt worden, als in den achtziger Jahren die deutschen Studenten in Kuchelbad bei Prag und die deutschen Turner in Königinhof, die den Knütteln und Steinen wüster Tschechenhorden erliegen mußten. Spanien. Wie stark in Spanien noch die Leidenschaft für Stiergefechte ist, geht aus einem Bericht des amerikanischen Consuls in Barcelona hervor. Danach fanden in der Zeit vom 5. April bis zum 15. Oktober 1896 auf der ganzen Halbinsel 478 Stiergefechte statt, bei welchen 1218 Stiere im Werthe von annähernd 1*/, Millionen Pesetas und 5730 Pferde im Werthe von ungefähr einer Million getörtet wurden. Die berühmtesten Matadore, an Zahl nur 23, steckren die hübsche Summe von 1329000 Pesetas ein. Die Matadore ersten Ranges erhalten 2500 dis 4500 P setas H für jedes Gefecht, an dem sie thcilnehmen, die zweiten Ranges ff bekommen nur 1500 bis 2000. Guerrika, der augenvlickstch r berühmteste, nahm während dieser Zeit an 68 Gefechten Theil, tödtete 174 Stiere und veroicnte 286000 Peseras, c>. h. > sechs Mal soviel als ein Minister. Mazzantini kämpfte nur k 29 Mal, tödtcte 68 Stiere uno steckte 120000 Pesetas in die Tasche. Bombi'a stieg 43 Mal in ie Arena, brachte E 112 Stiere um und kasfirte 100000 P-se:aS ein. Man steht, ? in Spanien ist noch immer das lohnendste Handwerk das H eines Stierfechters. Griechenland. Aus Wien wird der „Post" gemeldet, k es habe sich bereits eine internationale Finan »gruppe zusam- 8 m-nzesunden, welche bereit ist, Griechenland die zur Zahlung der Kriegsentschädigun < oothwendige Summe zu beschaffen. Eine Garantie der Mächte wird vorausgesetzt, aber trotzoem find die Bedingungen sehr schwere. I« griechischen R'gie- rungSkreisen macht man sich allmählig mit dem Gedanken an die Einführung einer europäischen Controle vertraut. Der Minister de» Arußeren, Skouloudi», ersuchte in eindringlicher Weise die Vertreter der Großmächte, wenigsten» die Unter zeichnung eine» provisorischen Arrangement» mit der Pforte zu beschleunigen, damit Griechenland seine Armee auflöseu könnte. VertlicheS und SüchfischeS. 7. J»l> I»»7. — Die Direktion der Sächsisch-Böhmischen Dampf schifffahrts-Gesellschaft wird anläßlich der Sonntag, den 11. Juli, stattfindendeu Fahnenweihe de» Milttair - Verein« zu Diera bei Karpfenschänke zwei Extra-Schiffe verkehre« lasten und zwar vou Karpfenschünke Abend» 9" nach Riesa und Abend» 11 Uhr »ach Meißen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite