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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189808103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-10
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1898
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rsnd ANzsiger WetlE mV LltzeWT Amt-Statt der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgericht- und des Stadtraths zu Mesa. 18». Mittwoch, 1». August 18S8, Abends.51. Johr, Sa, Rtesirrr LaMutt «scheint jeden Lag Abend« mit Ausnahme der «mm, und Festtage. Bierteljtihrltcher Bezugspreis bei Abholung tu den «rpedittoneu tu Riest, und Strehla ob« durch «sen ArVg« frei stch Hau, 1 Mark 50 Psg-, bet Abholung um Schalt« da taisrrl. Popanstaltrn 1 Mart 28 Pfg^ durch den Briefträger frei in« Han, 1 Mart 65 Psg. >-Vke»««mtz— für bi, Rummn de« WGgadetagr, bi, Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und »erlag von Langer - »tuterttch in Rksa. — GeschäfMstttle »astautenstraße SS. - Kür di« Redaktion vmmtwortlich: Her««»« Schmidt st» Ries«. DaS unterzeichnete königliche Amtsgericht hat heute im Handelsregister für feinen Bezirk stuf Fol. ISS die Firma A. Donath in Glaubitz betreffend, eingetragen, daß Herr« Gustav Theodor Fritz Donath i« Glaubitz Procura ertheilt worden ist. Riesa, am S. August 18S8. Königliches Amtsgericht. I. B. Kraue». Brehm. Zwangsversteigerung. DaS im Srundbuche auf den Namen Friedrich August Dommitzsch eingetragene Feldgrundstück, Folium 70 des*Grundbuchs, Nr. 1SL a des Flurbuchs für Prausitz, nach dem Flurbuche 1 da 67,7 » groß und mit 85,72 Steuereinheiten belegt; geschätzt aus S000 M. — Psg., soll an hiesigrr Amtsgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und eS ist der 18. August 1898, vormittag- 18 Uhr als BerfteigermtgAerutiu, sowie der 29. August 1898, vormittag- 10 Uhr «ls Dermin zu Berküuduug de- BertheUuug-pluu- anberaumt worden. Sine Ueberficht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RangverhältniffeS kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehe« «erden. Riesa, den 20. Juni 18S8. Königliches Amtsgericht. * Or. Dittel, Aff. Aktuar Sänger, G-S. vertliches und Sächsisches. »!,!». 10. 1898. — Erst gestern Abend 6 und »/,S Uhr traf, von den Nebuugen tu der Meißner Gegend kommend, die angesagte Einquartierung hier ei«. Da» Brückenschlägen der drei Pionier-Bataillone (4. MagdeburgischeS, 10. MtndenscheS und 12. Dresdner) begann heute bereit» in früher Morgenstunde ««mittelbar an der Stadt und gestaltete sich zu einem selte nen militärischen Schauspiele, da» denn auch eine große schau lustige Menge hrrbeiaelockt hatte. Da bei der heutigen Uebung Infanterie nicht beteiligt war, hatte der größte Theil un serer Sachsen die Sicherung der ganzen Aktion über sich. Der kleinere Theil derselben führte am Park die F.ußsperre au». Die beiden preußischen Bataillone arbeiteten sowohl jenseits am Promnitzer Ufer al» auch am städtischen Slbkai. Die Magdeburger flößte« da» nöthige Holzmaterial, valkea und Bretter, herbei, da» di« Firma C. F. Förster lieferte. Dir Seichtigkeit de» jenseitigen Ufer» wurde durch einen Bock bau überwunden. Da der Brückentraia (Haket«) auf der Wiese unterhalb de» Promnitzer Rittergutes ausgefahren war, wurden auch am jenseitigen User die Ponton» zu Brücken gliedern vereinigt und diese am diesseitigen Ufer aneinander gefügt. Je drei Ponton» war-n verankert. Ferner arbei- reten Mannschaften an einer fliegenden Fähre in der Nähe der Jahnamündung. In der S. Giunde erschien am jensei tigen Ufer die Generalität, ber der besonder» Se. Sxc'llenz Urieg«Minister Edler v. d. Planitz und der Kommandeur der S. Pionier.Inspektion, General Hofmann, bemerkt wurden. Zwei schwedische Offiziere, stattlich« Erscheinungen in durch aus blauer Uniform, erregten vielfach die Aufmerksamkeit de» Publikum». Ihren Höhepunkt erreichte die Uebung, al» in der Mittagsstunde die Bataillone Ausstellung nahmen und General Hofmann «ach seinem Gruße „Gaten Morgen, Pio niere!' eine Ansprache hielt, in der er seiner Zufriedenheit mit den Leistungen der Truppe Ausdruck gab und ein Hoch auf Se. Majestät Kaiser Wilhelm ausbrachte, worauf die BataillonSmustk der 12 er die KöoigShymne imonirte. Hierauf setzte sich dieselbe an di« Spitze der drei Ba taillone, worauf unter klingende« Spiel Parademarsch sek- tionSwrtse folgte. Im Laufe de» Nachmittag» wird da» Brückenmaterial zu Tranüportgltedera vereinigt werdrn und mit den sächsischen Mannschaften zugleich auf der Elbe nach Dresden befördert worden. Die Magde burger werden, wie bereit» tuttgetheilt, ebenfalls mit Elb- käh«ea in ihre Garnison befördert, wohingegen die Mindener, «nhde« sie abgekocht, gegen 5 Uhr per Bahn ihr« Rückreise «treten. lieber die militärischen Uednnge« in der Meißner Gegend berichtet da» „Mßa. Tgbl." untern, S. d. M.r Die Hebungen schließen alle Wahrscheialtchkettsberechanug au«. Dena dis jetzt ist alle« da», «a» da» Publikum oder die Soldaten selbst «mSiairtr« und vermniheten, nicht eiogetroffea. Auch grster« war die« der Fall. Allgemein nah« «an an, daß die gestern Bormittag unterhalb der Eisenbahnbrücke erbaut« Brück« in der Nacht zu einer größeren Uebung dienen «erde. Die Brück« wurde aber Nachmittag» wieder vollständig abgebrochen rmd di« Pioniere rückten nach dieser Arbeit, wie die« bereit» früher bekannt war, »ach Löbsal bei Diesbar in'» Bivouae. Der Vtvonacplatz befand sich auf eine« großen, zwischen Löbsal »ud Laubach gelegenen Stoppelfeld«. Hier bivonaquirtrn die grsaattUten sächsischen nad preußische« Pioniere mir Aus nahme einer kleinen Abtheittmg der Magdeburger, welche in Zadel rc. vrrqaartiert wurde «ad am Abend «och Schwimm übungen in der Elbe abhtelt. Der Andrang de» Publikum» bet dem Vivouac war nicht zu stark. In der Hauptsache waren dir Schlachtenbummler Sommersrischler au» Golk, Diesbar, Seußlitz und Löbsal. Die Mannschaften hatten an mehreren Stellen große Wachtfeuer entzündet und kochten dabet ihr au« Erbswurst bestehendes Nachtessen. In der., z hntea Abendstunde begann ein ziemlich heftiger Gewitter regen, und dies veranlaßte die Bwouaebumwler, schleunigst ein sch tzendes Obdach aufzusuchen, und die Pioniere suchten ihre mit Strohunterlazen versehenen Zelte auf. Lange sollten sich aber die Soldaten trotz der voraufgegangenen anstrengen- den Arbeit nicht der Ruhe erfreuen können. Um r/,2 Uhr begann bereit« der Brückentraia mit den Ponton«- und Ge- räthehaket- abzurückrn und um V,3 Uhr erfolgte die Alar- mirung des ganzen Bivouac». E» wurde in größter Elle etwa« Kaffee gekocht und dann nach Diesbar aburarschirt. Hier waren kurz nach 3 Uhr bereit« die Mannschaften de» Schützrnregiment« Nr. 108, welche nach »/,1 Uhr Nacht» au« Cölln abgerückt waren, eingrtroffen. Bald darauf kamen auch die Gardereiter und Batteriee» des Feldart.-RegtS. Nr. S2 an. I« größter Schnelligkeit waren oberhalb Diesbar mehrere sogenannte fliegende Fähren errichtet worden, mit welchen die ganze genannte große Mtlitärkolonne io möglichster Schnellig keit übergesetzt wurde. Kau« hatten sich einzelne Trupr» in di« Gelände Mischen Niedermuschütz und Niederlommatzsch be geben, so begann auch bereit« ein heftige« Gefecht, besonder» concentrirte sich dasselbe auf da» zwischen dem Görischfelsen ! u-s Naundorf gelegene Thal. Bon den sächsischen und preußischen Pionieren wurde inzwischen auf der Elbe, und zwar in unmittelbarer Nähe von Ahlemann« Grundiück, eine Pontonbrücke geschlagen. Eine zweite Brücke wurde von einer Abteilung der Magdeburger oberhalb der Karpfen schänke geschlagen. Zu dieser wurden nur wenige Ponton verwendet; die Brücke ruhte, soweit e« die Strouutefe zuließ, auf Böcken. Hierbei arbeitete «in größerer Theil der Mann schaften nackend im Wasser. Der Unterschied dieser Brücken bauten gegenüber den vorher au-geführten lag darin, daß die Herstellung an ungeeigneten oder an schwierigen Terrainstellen erfolgte. E« mußten erst an den hohen Böschungen richtige ZugangSwege hergestellt werden. Alle Arbeiten wnrden in erstaunlich schneller Zeit au«geführt. Die heutigen Arbeiten wurde« auch von dem preußischen und sächsischen Generalstabe, zu welchem auch mehrere fremdländische, besonder« österrei chische Offiziere zugezogen waren, besichtigt. Erwähnt sei noch, daß von den sächsischen Pionieren sowohl auf der Höhe von Niederjahna, in der Nähe de« Lynastguke» und im Volker Wald sogenannte Observatorien oder AurfichtSthünue errichtet wurden. Diese Thürme wurden au» dret -roßen Stämmen hergestellt, welche fest eingercuvmt «nd dann miteinander verbunden warden. Der Ausstieg erfolgte auf befestigten Lettern. — MU hrntige« Tage hat da« htefige ElectriettLtSwerk mit Ausstellung der 8ritnng««asten in den Straßen begonnen. DU Arbeit wird ammterbrochen sortgesührt werden, sodaß mit Sicherheit zu erwarten steht, daß di« elektrisch« Be leuchtung »och vor Eintritt de« Herbst,« ihren Einzug in di« Stade hatten »Kd. — Ja der Nacht zum Montag kam rS in Mergeadorf zu Differenzen zwischen einigen Ctvilpersonea »ad einigen Riesaer Artilleristen, in deren verlass letztere von der Waffe Gebrauch «achten uad ersteren blutige, glücklicher Weise aber nicht gefährlich«, Verletzungen beibrachten. Wie vnlautet soll die Sach« berrtts zur Anzeige gebracht sei». — DU gestern Nachmittag unter Vorsitz de» Herrn Alex. Andree in» Sitzungssaale der Kreditanstalt iür Industrie «nd Handel in Dressen abgehattrne außerordentliche General versammlung der Dampfschlkpp'ch.ffsahrtSgesellschaft vereinigter Elbe- und Srale-Sch ff,r war von 24 Aktionären mit 1307 Aktien und 2614 Sttmme« besucht. Zunächst begründete der Herr Vorsitzende den vorliegenden Antrag der Verwaltung auf Erwerbung des Grschä tc« der Firma Gebrüder Tonne in Magdeburg. Nach dem zur Vorlesung gelangten Kauf vertrags übernimmt die Gesellschaft von genannter Firma da« gesawmte Inventar und ihre fünf Dampfer und zwölf Kähne zum Preise von 1050000 Mk., wovon 200000 Mk. in Aktien der Gesellschaft gewährt werden. Nach Annahme diese» Anträge« wurde ferner beschlossen, das Grundkapital um 750000 Mk. durch Ausgabe von 750 Stück Inhaber aktien zu je 1000 Mk. zu erhöhen und den Mindestkur« sür die ne« auszuzebrnden Aktien auf 120 Proz. feftzusetzen. Bo» den neuen Attien, welch« rom 1. Januar 1899 ab dividenden berechtigt find, werden 550000 Mk. von einem Konsortium unter Führung der Kreditanstalt für Industrie und Handel in Dresden zum Kurse von 120 Proz. fest übernommen uad den alten Aktionären neue Bezug-rechte dergestalt eingerämnt, daß auf 4000 Mk. alte Akten eine neue Aktie zum Kurse von 125 Proz. entfällt. Dir entsprechenden Statutenände rungen sanden gleichfalls einstimmige Genehmigung. Der Antrag auf Erhöhung der Zahl der AusfichtSrathSmttglieder auf höchsten« elf wurde einstimmig angenommen und an Stelle de« Herrn Major Placke, welcher sein Amt al« AuffichtS- raihsmitgltkd airdrrgelegt, Herr Wtlh. Eichholz, Hamburg, ferner die Herren Konsul Horn, Direktor der Kreditanstalt für Industrie und Handel, Dresden, und Herr Hauptmann Tonne, Magdeburg, neu in den AusfichtSrath gewählt. — Im RrichSgesundheitSamte hat eine Kommission von Vertretern der Bundesstaaten, Delegirten au« dem ReichSamt de« Innern, au» dem Reichsjustizamt in Gegenwart der Professoren Gerhardt und Robert Koch getagt zur Berathuog über eine etwa nothwendig gewordene Revision oder Er gänzung der zu« Vollzüge de« Jmpfgesetzr« ergangenen Be stimmungen. Mehrere vom Kaiserlichen Gesundheitsamte ringeladrne Impf- und JmpfzwaugSgegner hatten e« abge- lrhut, zu erscheinen. Da« Ergebnis der Verhandlungen war die Annahme mehrerer Anträge, die darauf htazkttru, der Bevölkerung die ErMuog der Jmpfpfltcht zu erleichtern, ohne den Zweck de« Jmpfgesetzr« zu gefährden, so der Antrag de» verbot« der Menschenlhmphe, ferner, daß in Zukunft nur noch auf einem Ar«, und zwar bei Erftttupflingra auf de« rechten, bet Wiederimpfungen auf de« linken geimpft «erde» solle. Sodann »mde die Autorevaccinatioa verworfen vnd die Entwickelung nur einer Impfpustel al» au»,eichend «ne Erfüllung der gesetzlichen Pflicht erklärt. Bezüglich der Be strafung der Jmpswetgerer beschloß die Kommisfion, keine Anträge an den vuadrsrath z« richten. Di« Frage nach der Zweckmäßigkeit der Mouopoltfirung der Lpmpherzruguna in den Hände» de» Staate» wurde dahin beantwortet, daß «- im Interesse der Jorpfärzte liege, nur staatliche Lympher- zeugungsinstitute zuzulaffen. Die unentgeltliche Abgabe der Lymphe au» den StaatSanstalten an die Privatttupfärzte hielt di« Mehrheit der Kommission nicht für angemessen. Oschatz. 9. August. Zu blutigen Schlägereien zwischen Militär uad Civtl ist r» hier in voriger Woche wiederholt gekommen. Am Mittwoch Abend hatten sich ungrsähr SO bi« 80 Ulanen versammelt »nd auf « bis 7 TivUtsteu ein geschlagen, so daß dies« in ein Restaurant flüchten nad di» Thür verriegeln mußten, von den Ulanen wurden mehrfach« ver suche gemacht, letzter« von Außen arit Gewalt zu öffnen.
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