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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189808187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-18
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1898
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Donnerstag, 18. August 18S8, Abends 51. Jahre Wlthr. Scheibe. M In Artikel 11 des MÜnzgefetzeS vom 9. Juli 1873 heißt es „Die durch die Bestimmung im 8 10 des Gesetzes, betreffend die Ausprägung von Reichsgoldmünzen, vom 4. December 1871 (R. G. Bl. S. 304) vorbehaltene Bkfügniß, Silber minzen als Denkmünzen au-zuprägen, erlischt mit dem 31. December 1873." — Danach ist es selbstverständlich, daß Münzen der bezeichneten Art in der Königlichen Minze nicht geprägt werden. Eine Beantwortung der zahlreichen Briefe, die infolge der falschen Nachricht bereits an die König liche Münze gerichtet worden sind, kann nicht erfolgen. — Die für diesen Herbst zu erwartende Obsternte ist nach dem soeben erschienenen „Pomol. MonatSh." im Allgemeinen höchsten- eine mittlere zu nennen und zwar gilt die« sowohl von Aepfeln und Birnen als auch von Zwetschen und Pflaumen. Was die Kirnobsternte anbetnffl, so stehen Gegenden mit theilweise mittelguten Aulsichten, wie Württemberg, Bayern. Königreich Sachsen, Schlesien, Brandenburg, Pommern, Oldenburg, Provinz Sachsen, solche mit geringen oder geringen bi« mittleren Aussichten, wie Baden, Pfalz, Anhalt, Mecklenburg, Großherzogthum Hessen, Ost. und Westpreußeu, Schleswig Holstein, Han nover, Thüringen, Westfalen, Rheinprovinz, Hrssen-Nassau, Elsaß Lothringen gegenüber. Für Acpsel find leidliche Aus sichten in Württemberg, Königreich Sachsen, Oldenburg, Schlesien, Brandenburg, Pommern, Provinz Sachsen; für Birnen allein in Bayern. Die Ernteautsichten für Pflau men und Zwetschen bleiben quantitativ noch weit hinter denen der Aepfelernte zurück. Am besten steht e« in der Pfalz, in Baden und im Großherzogthum Hessen; weniger gute Aussichten haben voraussichtlich Württemberg, Bayern, Königreich und Provinz Sachsen, Ostpreußen, Posen, wäh rend in den übrigen Gegenden nennenswerthe Erträge voraussichtlich nicht erzielt werden. Fehleraten in allen Obstsorten find zu erwarten in den beiden Mecklenburg, in Hannover und Braunschweig. — Zu dem 20. Berbandstag der Schneiderinnungen Sachsen« und Thüringens in Wurzen waren SO Delegirte erschienen. Nach Erledigung der verschiedenen Berichte wurde auf Antrag de« Obermeisters Dachs-Leipzig beschlossen, bei den bevorrechteten Innungen dahin zu wirken, daß sie sich in ZwangStnnungen umwandrln. Ein von der Innung Wurzen gestellter Antrag, die Alters- und Unfallversicherung auf die Handwerksmeister auszudehnen und den Rentenbezug vom 60. Jahre beginnen zu lasse», wurde dem Vorstände überwiesen, ein weiterer Antrag derselben Innung, den Reichstag um ein Treditgesetz zu ersuchen, durch Urbergang zur Tagesordnung erledigt. Gegen den direkten Versandt von Stoffen durch sogenannte Fabrikanten wu'de eine Re solution angenommen. Al« Ort de« nächsten BerbandStagr« wählte man Radeberg. Der bisherige Vorstand, mit Duaert-Dresden als Vorsitzendem, wurde einstimmig wieder- grwähit. Da» Riesa« Tageblatt «scheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Emm- und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bet Abholung tu dm Expedition« tu Riesa und Strehla ob« durch «ns«»« Tröger frei tuS Hau» 1 Mari V0 Pfg., bei Abholung am Schalt« d« tats«l. Popanstaltm 1 Mark 2V Psg., durch den Briefträger frei iu« Hem» I Mart SS Pfg. Au^euGlmuchnw für di, Rum«« d«S AuSgadetageS bis Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer ck Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanieustrast« SS. — Für di« Redaktion vmmtwortlich: Herma«« Schmidt iu Riesa. Der nacherstchtliche, gegen den Kaufmann Herrn Arth«» Goertz, früher in Riesa auf hältlich, gerichtete Strafbescheid vom 18. August 1898 wird, da der gegenwärtige Aufenthalts ort des Genannten nicht hat ermittelt werden können, zum Zwecke der Zustellung gemäß 8 40 der Straf-Prozeß-Ordnung für das deutsche Reich hierdurch öffentlich bekannt gemacht. Riesa, den 18. August 1898. Der Rath der Stadt. Boeters. Strafbescheid. Laut der eingegangenen Polizei-Anzeige und der Aussage deS Kaufmanns Siegfried Goertz in Pirna ist der Kau'mann Herr Arthur Goertz, früh« in Riesa, beschuldigt, daß er vom 2. März bis zum 30. April d. I. zu Riesa in dem Hause Wettinerstraße Nr. 27 ein seinem Bruder, dem Kaufmann Siegfried Goertz in Pirna, gehöriges, in fertigen Kleidungsstücken für Männer und Knaben bestehendes und nach Riesa zum Zwecke der Weiterveräußerung erst über führtes Waarenlager im Auftrage des letzteren, ohne für dieses Gewerbe einen Gewerbeschein eingelöst zu haben, feilgeboten hat. Auf Grund von 88 4. 16 und 19 des Gesetzes vom 1. Juli 1878, die Besteuerung deS Gewerbebetriebs im Umherziehen betreffend, wird bahn gegen Herrn Goertz hierdurch eine Geld strafe von 100 Mk. — Pf. festgesetzt. Sollte Herr Goertz durch gegenwärtigen Strafbescheid sich beschwert finden und ihm sich nicht unterwerfen wollen, so kann derselbe bis zum 9. September 1898 bei der unterzeichneten Stelle schriftlich oder mündlich auf gerichtliche Entscheidung antragen, da sonst der Bescheid Rechtkraft erlangen und vpllstreckt werden wird. Wenn Herr Goertz dagegen dem Bescheide sich unterwirft, so hat derselbe den Schuldbe trag von 100 Mark längstens den 15. September 1898 an die unterzeichnete Stelle zu berichtigen, im UnterlaffungSlalle aber sich zu gewärtige», daß solch« executivisch eingebracht und im Falle der Uneinbringlichkeit der Geldstrafe wegen deren Verwandlung in Freiheitsstrafe gerichtliche Entscheidung herbeigeführt werden wird. Riesa, den 18. August 1898. Der Rath der Stadt. BoeterS. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 18. August 1898. — Der Leichnam deS, wie gemeldet, vorgestern Abend beim Baden in der Elbe ertrunkenen Sohne« de« Herrn Dammmeister Marcus in Nünchritz ist hier, in Nähe des ElbbaveS, gefunden und nach Nünchritz überführt worden. — Am 20. August wird in Großröhrsdorf eine Stadt- Fernlprecheinrichtung eröffnet. Gleichzeitig treten bei den Postämtern in Großröhrsdorf und Brettnig öffentlich: Ferr- sprechstellen in Wirksamkeit. Ferngespräche find zuzelassen u. A. auch zwischen Großröhrsdorf und Riesa, die Gebühr beträgt für da- einfache gewöhnliche Gespräch 1 Mark. — Bon dem zur Zeit in Zeithain zur Uebung an- wesenden Carabinier-Regimrnt werden morgen Freitag sowie Sonnabend in der Nähr von Merschwitz Echwimmübungen mit den Pferden abgehalten werden. — Den gestrigen 17. August hatte Falb als einen kritischen Tag zweiter Ordnung angrkreidet. EL war aber bezüglich des Wetters sowohl vorgestern, wie gestern und auch heute durchaus nichts Kritisches bemerkbar, und nur die anhaltend große Hitze wurde als überout drückend empfunden. Meister Falb- Wetteransagen ist nicht allzuviel Werth bei- zulegrnl Für das zweite Auzustdrittel, also vom 11. bis 20. August, hatte der genannte Gelehrre ausgedehnte Land regen mit Rückgang der Temperatur „vorausgesagt" — und infolgedessen schmoren wir gegenwärtig bei 25 Grad R. im Schatten. — Infolge der außerordentlich günstigen Witterung ist die Getreideernte mächtig gefördert und auf manchen Fluren der Umgegend bereit« beendet worden, so daß in einigen Gemeinden nächsten Sonntag schon die Erntedankfeste gefeiert werden. — Ein angenehme» Abkühlungsmittel, welches verhäli- Nißmäßig wenig angrwendet wird, ist folgendes: Man fülle ein Becken mit frischem Wasser und tauche in dasselbe seine Hände so ein, daß sie bi» über die Knöchel der Handgelenke vom Wasser bedeckt find. In wenigen Augenblicken wird man empfinden, wie eine wohlige Kühle den ganzen Körper durchrieselt. Auch der brennende Durst läßt bei Anwendung dieses einfachen Mittels nach. — Ein großer Theil der TageSpresie hat folgender Nach richt Raum gewährt: „Fürst BiSmar ck Ster bethaler werden inder preußischen Königlichen Münze geprägt. Mehrere Arten davon sollen angefertigt werden. Von der einen Sorte sind bereit« Probestück« in den Verkehr gekommen; sis zeigen den Kopf Bismarcks mit der Inschrift „Fürst Bismarck-Sterbrihaler, 30. Juli 1898". Auf der Rückseite befindet sich in einem Sichenkranz eine poetische Inschrift. Die Königliche Münze führt diese Bestellungen für die Privatindustrie au». Die Prägungen haben denselben Silbergchalt wir di« Thaler- münzen." Dies; Mittheilnng ist durchaus unzutreffend, Bekanntmachung, Gras-Auktion betr. Das in den an dem Jahnabach gelegenen communlichen Gärten jetzt anstehende Gras soll Montag, den 22. August 1898. Vormittags 11 Ahr an Ort und Stelle versteigert werden. Zusammenkunft an der Parksreitreppe. Bedingungen werden vor der Versteigerung bekannt gegeben. Riesa, am 17. August 1898. Der Rath der Stadt. BoeterS Bekanntmachung. Vom 18. d. M. ab beträgt d« Preis des auf hiesigem Schlachthose bereiteten Krmft- etfes für die auSwSrtige« Consumenten 1 Marr SV Pfg. pro 50 Kilogramm. Riesa, den 17. August 1898. Die städt. Schlachthofverwaltung. Meißner, Sanitätsthierarzt. — Der 14. Congreß de» deutschen Verein« für Knabenhandarbeit, der im Herbst diese« Jahres in Dresden stattfindet, wird besonder« festlich begangen werden, nachdem die städtischen Behörden dem Verein einen Betrag ki» zu 1500 Mk. al« Berechnungsgeld zugrfichert haben. Ver sammlungen und Ausstellungen von Knabenhandarbettr» werden die Hauptzeit dr« Congreffe» auSsüllen, doch ist auch ein Begrüßungsabend und ein Festabend auf dem Belvedere in dem Festprogramm vorgesehen. — Obwohl uns der Hochsommer gerade jetzt seine Gaben in Hülle und Fülle bescheert, berichten writausschau- ende Gemüther über verschiedene Anzeichen eines frühe» Herbstes. So wird gemeldet, daß Störche und Staate be reits ihre großen Versammlungen abhallen. Die Störche fleht man zunächst hoch in der Luft schweben, bis eine ge nügende Anzahl zusammenqekommen ist. Alsdann lassen fich die Langbeine aus einer Wiese oder einer sonstigen feuchten Fläche nieder und halten unttr beständigem Klappern ihre Berathungen. Die Staare dagegen kommen auf einmal zu Tausenden auf eine« Baum zusammen, dessen A;ste und Zweige von der Krone bi« zum Stamme sie besetzen; da tausendstimmige Gezwitscher dauert mehrere Stunden, worauf fich die Versammlung nach allen Richtungen hin avfiöst. Kundige Leute wollen aus diesen Vogelversammlungen An zeichen für deren bevorstehende Abreise erblicken. Hiernach würden wir, da die Zugrögel als sichere Vorboten des Wech sels der Jahreszeiten gelten, einen außergewöhnlich frühen Eintritt de« Herbste» zu gewärtigen haben. Auch «inen strengen Winter sollen wir bekommen. Die Ebereschen haben in diesem Jahre so Müssenhast Früchte angesrtzff daß da« Volk der Drosseln, dar fich im Winter vorzugsweise von diesen Beeren nährt, einen gut gedeckten Tisch vorfindet. Dieser reite Fruchtansatz soll nun einen strengen Winter bedeuten. Thatsache ist, daß in den beiden letzten Jahre», die bekanntlich sehr schwache Winter brachten, die Eberesche» so gut wie gar nicht trüge». — Wie große Lorficht gegenüber de« vom Publikum so leicht geglaubten Gerüchten von Marschunfällen infolge der Hitze geboten ist, wolle man daraus ersehen, daß die „Dresdner Nachrichten" ihre (von un« nicht reproducirte) Nachricht, derzusolge zwei Soldaten de» Zittauer Regiment« den Anstrengungen auf de« Marsche erlegen seien, berichtige». Wie de« genannten Blatte von zuständiger Sette mitgethrilt wird, beschränkt fich die thatsächlrche Begründung jene« Ge rücht« daraus, daß ein Mann «ährend eine« längeren Rast- aufenthalteS auf dem Schänkhübel erkrankte. Er wurde vor- fittthalber nach dem Garntsonlazareth Dre«den gefahrr» und nimmt bereit« jetzt wieder an jedem Dienste Theil. — Auch eine Meißner dreimal wöchentlich erscheinende Zettmeg sieht st- zu einer Berichtigung gezwungen. Diese Zett»»g hatte über den Marsch dr« Schützenregiment« nach Söll» u.«. berichtet: „Auf dem vierundrinhalbstündigen anzestr,»g- U«V Anzeiger MeisiM md Lyetzch. Telkgramm-Slbrrff, A GAI gL Ist SV Femsprechp«, «Tageblatt-, Ries, AH- «r. 2V. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgericht- und de« Stadtraths zu Mesa ck IS«
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