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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189808222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-22
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1898
- Autor
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ISS. Montag, SS. Anglist 1898, Meads. 81. Jahr, W MS Sttch« LagkLatt rrfchetnt jed« rag ALend« «st AuSruch«, d« e«M. und Festtag«. Btrrtüjährttch« Bezugspreis »et »-Mag t» d« <üzp«tl°«» dl «test« «id vtrchla oder dnrch «t— « ArügNk»fttt in, Ha«, 1 Mark V0 Pfg., bet Mhoku«, am Schalt« b« tMferl. Postmchalt« 1 M«l 98 Pf», dmch dm BkUstrüg« ft» st» H«, IMock «WR «NR>9»S»Nß»o W MM«»« M ' W >u«L»dtt»g«S M vormittag 9 Uhr ohne «Mtchr. H Druck und vnckag dm Langer st Winterlich st» Mesa. — AchchilftSste«, Kastanienpraß, 09. — Für di» Redmit« aeamstoortstch: Herman» Schmidt tu Ntcha. - Mer Mllgemm «ud Auzelger (LlßrtlAt »K Atyeigetz. AmlsLlaLt "L^ der «vnigl. AmtShauptmamrschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «ad des StadttachS za Mesa. Auf dem die Firma Ffttchtt- Vckvilke i» Riesa betreffenden Folium 298 deS HandclS- Registers für dm Bezirk de, unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute Herr Georg Schröter i« Riesa 4»lS Pr«k«r1st eingetragen. Riesa, am 80. August 1898. Mniglicheö Amtsgericht. Hslduer. Brehm. Montag, de« 29. August 1898, «itttrg» 1L Uhr sollen t« DamPfz^seletgrmtdftüeke z« Strehla ca. 1000 Meter Bahugeleise, 1 Weiche, 10 KipplowriS, 2 Mauerziegelmundstücke mit Platten, 1 dergl. ohne Platten und 1 Blasebalg gegen sofortige Bezahlung versteigert »erden. Riesa, 80. Aimuft 1898. Der Ser.-BoÜz. beim Sgl. Amt-ger. Setr. «idam. Stände, Verlaufs« und Schaubuden, Zelte, Reitschulen, Schau keln u. s. w. sind mit dem von außen deutlich lesbaren Familiennamen und mindesten« einem auS-rschriebenen Vor namen, sowie dem Wohnorte de« Inhaber« zu versehen. Die Schrift muß mindesten« 10 <rm hoch und unverwischbar sein. Zuwiderhandlungen gegm die vorstehenden Bestimmungen werden, soweit nicht durch Gesetze oder Verordnungen höhere Strafen angedroht find, mit Geldstrafe bi« zu IVO Ml. oder entsprechender Haftstrase geahndet; e« tritt auch nach Befinden Zurückziehung der ertheilten Erlaubniß ei», ebenso kann die Beseitigung der nicht vorschriftsmäßigen Anlage auf Soften der Zuwiderhandelnden angeorduet werden. — Schließlich werdm die Marktfieranten noch darauf besonder» aufmerffam gemacht, daß nach der Marktordnung für dm Jahrmarkt zu Lorenzkirch vöm 10. August 1882 alle Stättegelder in der im Budrnhause befindlichen Marktexpedition und zwar vor dem Beginn de» Verkaufe« zu entrichten find, sowie, daß wer vor Entrichtung seine« Stättegeldrs mit dem Verkaufe von Waarm oder dem Betriebe eine« Gewerbe« beginnt, in eine Strafe von 3 Mark verfällt, welche in die Armenkassen von Lorenzkirch, Kreinitz und Jaeobrthal zu fließen hat. Der Expeditionsraum der unterzeichneten König!. AmtShauptmann- schaft währmd de« Jahrmarktes befindet sich im sogenanntm Budenhause zu Lorenzkirch und wird vom 30. diese« Monat« ab Vormittags von 9—12 Uhr und Nachmittag«von 2—4 Uhr geöffnet sein. — Die Sachsenstiftung (Unentgeltlicher Arbeits nachweis für gediente Soldaten) bittet i« HiMick auf die i« nächsten Monat bevorstehende Entlassung der Reservistin Behörden und Arbeitgeber um Mitthetluag frei gewordener Stellen aus alle« Berufs- und Arbeitsgebieten. Geschäfts stellen der Stiftung befinden sich u. A. an sSnrmMcheu Sitzen der Amtshauptmannschastrn. Als Ndressr genügt „An die Sachsenstiftung". — Die Unsitte, Obftreste auf dea Bürgersteig zu werfen, führt« vor einigen Tagen in der Juvaltdmftraße in Bdrli« einen bedauerlichen Unfall herbei. Eine ältere, feingekletdrte Dame, welche, vom Lehrter Stadtbahuhof kommend, di« In- validenstraße pasfirte, rutschte plötzlich auf einem auf de« Bürgersteig liegenden Stück Obst au« und stürzte so unglück lich zur Erde, daß sie eine schwere Verletzung d« Riickgtät« davon trug. — Zur Warnung sei da« LorloMmntß Mic- gelhetlt. — Di« Zahl der tödtlich Berunglückten in Sachsen ist bedauerlicher Weise von Jahr zu Jahr geftirgeu. Sie bett« 189V r 811 Personen, 189S: 867 Personen, 1897: 960 Per sonen, 774 männlich« und 186 weiblich«. Ertrunken find davon 807 (8»8 «., 88 ».), herabgeftürzt 1L8 (187 IM, 86 w.), erschlag'«, verschüttet, erdrückt 188 (188. «., 6 uz), überfahre» 187 (106 m, 21 w), verbräm^ verbrüht, erstickt 106 (48 >., 61 w), vom Blitz getroffen 18, erschossen 8, erfroren 11, vergiftet 9, fo»Me Unglückmntm 48. Von den Verunglückten hatte» ei» Mer bis -» 14 Jahren 688 (V48 «., 80 ».), über 14 Iah« 88S (188 m, 100 Die meisten UnglückSsälle «ret-nete» sich i» dm Mmmtm Juni, Juli, August. — Die Zahl der Selbstmörder in SachfM hat i» dm letzte» Iah«» t» ganz bedmklicher Weis« mgeMmatm. SM betrug «ach Angaben des Kgl. Sächs. StMWchen Büre« 1898: 1086 Personen, (798 «., 844 ».), 1896: 1169 (888 «., 899 w.), 1897: 1818 (981 >M 969 »0. DM weitaus gr-ßr« Zahl mtleibte sich d»rch Erhäng«» (786), d«ch Ettränkr» (940), sowie durch Erschieß« (148). Dm Zahl der fti-rndltchm Selbstmörder bi» za 14 Jatzttw/be- tr»g 1897:9, und zwar llmttr Knabe». Bo» dm Selbst mördern waren 866 ledig, 604 verhetrmhH 191 verwtttmM. 19 geschieden Mw vo» 88 «ar der Kamilmrstmrd üverhempt verüiches mW Sächfisches. Riesa, 22. August 1898. — WM uns «in Telegramm von gestern meldet, hat 4n dea Tagen vo« 16.—18. d. M. ein Riesaer, Herr Kauf- mann Löb«, gelegmtlich seiner Reise tu der Schweiz in Be gleitung eine« Reisegefährten di« höchste (4378 ru) Bergspitze der Verner Alpen, da« Finsteraarhoro, und ebenso auch die 4178 w hohe, ring« vo» Gletschern urugürtete Alprn- spitze: „Jungfrau" bei prächtiger Ausficht glücklich erstiegen. — Die Weihe de« neuen Friedhoftheile« fand heut« Montag Mittag »/.12 Uhr in Gegenwart der Herren vo« Kirchenvorstande und einer Zahl GemrindeglMdera statt. Die seltene Feier, vor der ersten offenen Grabstelle vorgenommen, wurde eiugeleitet durch den Gesang de« Liede« 682: Bedenke, Mensch, da« Ende. Sodann ver einigte Herr Diak. Burkhardt die Andacht dir Versammelten um da« Schristwort Joh. 1140: «I sir« sprach zu Martha: Habe ich Dir nicht gesagt, so Du glauben würdest, Du solltest di« Herrlichkeit Gotte« sehen?' Der Herr Geist lich« wendete die« Wort auf den neuen Friedhof an, der eine Stätte der Herrlichkeit Gotte« an seinen Gläubigen, den lebenden und abgeschiedene», sei. Wenn auch die Sonne jetzt diesen Boden erwärmt, so ist er doch zur Verwesung bestimmt. Vergänglich ist Alle« mu uns, auch wir. Der Tod macht vor Keinem Halt, auch nicht vor der Jugend, fragt auch nicht nach Gabe». So find wir ror ihm Alle gleich. Gegen ihn ist kein Sraut gewachsen. Sein Mittel, keine Kraft hält ihn auf. vor ihm zerschmettert auch der Arm de« Helden, vor ihm finkt Talent und Weisheit in den Staub. Durch dies« Thatsache möchten wir uns fast bedrückt fühlen. Fast möchte un« dies Gefühl matt im irdisch« Beruf« machen, wir möchten da am liebsten gleich Feier abend machen, wett doch einmal die Feierstunde geboten werden wird. Doch da gebietet da» Schristwort: Glaube nur! Der Glaube erhebt un« aus der Bedrückung, giebt dm rechten Willen zu« Leben, setzt unser« irdischen Beruf in Bezug zur Ewigkeit und giebt ihm die rechte Wethe. Alle unser« Gaben treten so nicht nur in den Dienst diese», sondern auch jeue» Leben». So öffnet sich de« Geiste auf dem Friedhöfe eine Thür, durch die er weit hinan« schaut. Vergeht auch hier Schönheit, Jugend, Ehre und Ruh«, so tauschen wir dafür dort herrlichere, ewige Gab« ein. . Doch die Gräber verschließ« auch gethane Sünde, obwohl fie davon schweigen. Wäre es da nicht bester, gar nicht zu leben? Da antwortet die Schrift: Glaube nur! Di« Ge waltkur der Buße kann unsere Seele heilen. Darum laßt uä» «user Leben fleißig mit der Fackel der Buße durch leuchten! — Dieser Friedhof ist »in stiller Oct: „Am Ruheplatz der Ttdteu, da pflegt rS still zu sein, Man hört nur leise» Beten bet Kreuz und Leichenstein!" Doch unter dieser Stille verbtrgr sich rme Bewegung. Was wir draußen erleben, reicht nicht hwan an da«, wa« uns i» «iuer stillen Frtedho'staate bewegt. Da» «acht die Lieb«, die »ach dm Liebe» ruft und ohne Antwort bleibt, die nach de» Lieben greift und fi« doch nicht saßt. Glaube «mr! I« Glaube« schlingt fie da» Band am« Rme mrd knüpft eherne Ketten. Der Herr sagt un« angesichts de« Friedhof«»: Bekümmere Dich nicht! Ich bähe Dein« Lieben komm« und gehen heißm; doch liebe ««solange Du Deine Lieben »och hast, „solange Du noch liebe» kannst." So stillt der Friedhof all« Fragen, alle Klagest, un» die letzt« Furcht. Da «ngiebt'r uns hier wie Morgengrauen! Mit de« Wünsche, daß Alle, die im nmm Friedhöfe ein- «ud au«, nod mrr eiogiug-n, dies« Herrlichkeit Gotte« sehm möchten, schloß der Herr Dlaeome« die tröstliche Rede. Rach eine« Gebet« weiyre er die mur Stätte „znnr Dienste de« Reiche» Sottt« «nd sei«, Gemeinte auf Erdm." So erreicht« die würdig« Feier ihren Schluß. — Wie wir erfahren, wird morgm bei dm Freunde» und Gönner» unserer Schützen-Gesellschaft, sowie de« Schützen könig« und seine» Ministeriums eine Requisition von Bietualim erfolgen, welch« bei de« Abend« stanfindraden Bivouak mit zur Sonsumiruag gelangen sollen. — Gestern gelang «S, hier einen au« der Anstalt vräunüdorf vor etwa 14 Tagen mtwtcheam Zögling aufzu greifen. Derselbe war von zwei früheren hiesigen Zöglingen jener Anstalt in Folg« seiner Kleidung erkannt worvea «ad vermittelten dieselben die polizeiliche Inhaftnahme de« Defer- tirtru. — Die dritte «lasse der 134. König!. Sächs. Lande«. Lotterie wird am 8 und 6. September d. I. gezogen^ Die Ekueuerung der Loose ist bi« zum 27. laufendru Monat» zu bewirke«. — Di« Gurken brauchen zu ihrem Gedeihen warm« Nächte. Diese fehlten bi» zum ersten Drittel diese« Monat«; seitdem aber ist die Temperatur nicht nur am Tag», sondern auch während der Nachtstunden eine hohe und deshalb auch für da» WachSthum günstige. Freilich fehlt den Gurken wie den anderen Gartengewächsen, die bereit« im Preise zu steigen beginnen, ein durchdringender, aber nicht zu lang anhaltender Regen, und auch die Hackfrüchte auf dea Feldern bedürfen nun dringend der Näss». — Die König!. AmtShauptmannschast Oschatz erläßt folgende den diesjährigen Lorenzkirchner Markt be treffende Bekanntmachung. Lie dem Gemeindrvorstande zu Lorenzkirch obliegende Handhabung der Polizei aus dem in der Zeit vom 31. diese« Monat« bis 3. September diese« Jahre« Mittag« stattfindenden Jahrmarkt« zu Lorenzkirch wird mit Genehmigung de« König!. Ministerium« de« Innern auch in diesem Jahre durch die unterzeichnete König!. AmtS- hauptmannschaft bewirft werden. Unter Hinweis darauß daß die in Bezug auf den Lorenzkirchner Jahrmarkt früher von dem König!. Gerichtsamte Strehla und der RittrrgutSherr- schaft zu Kreinitz erlassenen Vorschriften und Strafandrohungen allenthalben Geltung behalten, wird insbesondere daraus auf merksam gemacht, daß zum Schänken und zum Betriebe de« Kleinhandel« mit Spirituosen, sowie zum Mufictren und zu allerhand Schaustellungen und öffentlichen Produktionen die Erlaubniß der unterzeichneten AmtShauptmannschast erforder lich ist, daß die Ausstellung der bezüglichen Erlaubnißscheine aber erst nach Vorlegung der erforderlichen LegitimatlonS- paplere und der Bescheinigung über die bewirkte Abführung der an die GutSherrschast zu Kreinitz und die Armenkaffe z« Lorenzkirch z« entrichtenden Leistungen erfolgen wird. — Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß jeder Verstoß gegen Anstand und Sitte, welcher Seite» der in den Schank- etablissrmeut« verwendeten weiblichen Bedienung etwa verübt werden sollte, ebenso wie die Aufführung anstößiger GefaugS- vorträge und Deklamationen die sofortige Schließung der be treffenden Lokalitäten und die Wegweisung der Betheiligten zur Folge haben wird. — Der Schluß der Tanzmusiken, so wie aller öffentliche« Schaustellungen hat spätesten« um 1 Uhr Rächt«, der Schluß sämmtlicher Schankstätten aber spätesten» um 2 Uhr Nacht» zu erfolgen. — WaareuauSspieluugen und der Betrieb von Glücksspielen werden nicht gestattet. — Der Einbau von Koch- und Fruerheerden in die Zelle und Buden ist »ür unter folgende» Bedingungen gestattet: 1. die Anlage oder Ausstellung de» Heerde» muß vollständig feuersicher er folgen, 2. e» dürfen nur Kochheerde von solcher Constructiou zur Aufstellung kommen, bet denen die Verbrennung de» Heiz material» möglichst rauchfrei erfolgt, 3. die zur Rauchableitung dienenden Rohre müssen von guter Beschaffenheit und hin reichend lang fein. Die Rohran»müudung ist mit Funken fänger zu versehe». — Da» Erbauen von offenen Feuer- heerden, sowie überhaupt da» Aumachen von offenen Feuern in und an den Zellen und Buden bi» zu 20 Meter Abstand vo» diesen ist verboten. Alle auf dem Marktplatz« errichtete»
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