Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189808253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-08
- Tag1898-08-25
- Monat1898-08
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Im Hotel „zum Kronprinz" hier soll Montag, den 29. August 1898, Bor«. 10 Uhr 1 Herrenpelz versteigert werden. Riesa, am 25. August 1898. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsgerichts das. I. B.: Andrae. .,.7.^7»;.,. Amtsblatt der Königs. «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- und des Stadtraths zu Riesa. IS«. Donnerstag, SS. August 18S8, «vendsT" 51. Jahr». Da« «trsarr Tageblatt erscheint jeden Lag Abend« mV «»«nahm, der Son», und Festtag», vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expedition« in Riesa und «trchl, oder durch mei. Lrtlgrr'frri in« Hau« 1 Mark 50 Psg-, bet Abholung am Schalt« der taiserl. Postanstalten 1 Mart 25 Psg., durch den BriestrSg« fni dch Ha», 1 Mart 65 Pfgl A»»elge»«»mch», svr die Rnmam de, «»«gadetage, bi, vormittag S Uhr ohne Gewähr. I Dm« und »«lag voll La«g«r L »tnterttch tu Riesa. — «eschäftSstell, «astavteastraß, 59. — Für di, RSaetio» vmmtwortllch: Herman» Schmidt i» Riesa. ! Bekanntmachung. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung vom 20. April 1898 Nr. 92 deS Riesaer Amts blattes wird bekannt gegeben, daß auch am 27. und 2S. dieses MouatS Nachmittag- vo« S»° biS 7 Uhr auf dem Artillerie-Schießplätze bei Zeithain und zwar nördlich des Wülknitzer Weges Echiesp LbtMger» durch Infanterie «»gehalten werden, und daß der Schießplatz etwa 3 Stunden vor Beginn des Schießens gesperrt wird. Der Wülknitzer Weg bleibt für den Verkehr frei. Die Ortsbehörden der umliegenden Gemeinden werden veranlaßt, der Einwohnerschaft auf dem für ortsbehördliche Bekanntmachungen vorgeschriebenen Wege Solches bekannt zu geven. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 24. August 1898. I. «- v. 1166. Schmidt. W. < Erledigt hat stch der unterm 14. März 1898 hinter dem Handarbeiter Thoma« Pilarezy? aus Bobrownik in Nr. 61 erlassene Steckbrief. Riesa, am 24. August 1898. Königliches Amtsgericht. Heiduer. Brehm. Die kriegerische Tüchtigkeit der romanischen Völker in «rrferer Zeit. Unter diesem Titel veröffentlicht Hauptmann d. R. Günther in der „Deutschen Revue- einen lesen«werthen Artikel über den kriegerischen Geist der Franzosen, Italiener und Spanier in der modrrnen Zeit. Während Deutschland 6.5 Prccent, Oesterreich-Ungarn 5 Procent, Italien 5.3 Procent, Rußland 3,9 Procent seiner Bevölkerung für das Militär auShcbt, stellt die französische Bevölkerung 7,8 Prccent. Diese günstige Ziffer ist nur dem Umstande zuzuschreiben. daß die französische EinstellungScsmmisfion alle nur irgend diensttauglichen Männer einberuft und mit der größten Milde bezüglich der Ausmusterung vorgeht. So werden in Frankreich alljährlich nur durchschnittlich 100 Mann wegen gemeiner Verbrechen als des Waffenträger, unwürdig erklärt, in dem ungleich strengeren Deutschland circa 1300. Dieser Umstand erklärt auch, warum die fran- zöstschrn Militärgerichte im Gegensatz zu denjenigen anderer Staaten über so viel mehr schwere Fälle von Verletzung der Manneszucht und crimineller Verbrechen zu verhandeln haben. Die zweijährige Dienstzeit, welche augenblicklich an- ' gestrebt wird, dürste der militärischen Tüchtigkeit Frankreich großen Abbruch thun; denn der Waffendienst ist in Frank« G reich nicht Volks« hümlich und die Landbevölkerung ist niemals kriegerisch gesinnt gewesen. 1808 wußte Napoleon eigene Streifcommando« entsenden, um die Widersetzlichen zu den Fahnen zu zwingen. Auch heute entzieht stch der junge Rekrut, vorausgesetzt, daß er einflußreiche Fürsprecher hat, unter allen möglichen Vorwänden dem militärischen Dienst; die Bemlanbungrn und Akcommavdirungen empfoh lener Leute find unzählig, daher ist auch die militätische Er ziehung der intelligenteren kreise eine vollständig ungenügende. Die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht hat die Friedensliebe der Franzosen unstreitig erhöht und sie find heute weder ein militärisches, noch ein kriegerisches Volk. In Italien find trotz der Schaffung der Einheit-armer die nationalen Gegensätze bestehen geblieben. Der Sici« lianer erkennt den Piemontesen niemals als Seinesgleichen an, ebenso wenig der Lombarde den Römer. So schließt sich eine gute Kameradschaft von vornherein aus. Der Italiener ist zwar duldsamer al» der Franzose, dennoch kommen aber häufig genug Verletzungen der Manneszucht vor. Mit Ausnahme des Piemontesen ist der Italiener kein Soldat und jede körperliche Anstrengung, die nicht un mittelbaren Nutze« einbringt, ist ihm verhaßt. Daher find auch di« Erzählungen von der Ausdauer italienischer Soldaten eine Fabel. Die Geschichte lehrt, daß die italienischen Soldaten im ehemalige« Königreich Neapel im Heere der ersten französischen Republik, unter Ssuworoff und Eugen Beauharnais wegen ihrer Unzuverläsfigkest, ihrer Raubsucht und ewigen Meuteret berüchtigt wäre« «ad zuerst den Strapazen erlagen. — KriegSgeschtchtlich ist e« interessant, daß daß italienische Heer bisher überall dort, wo es ohne Verbündete focht, ausnahmslos Niederlagen erlitt. Da» spricht ebenfalls nicht für kriegütsche Tüchtigkeit. Dazu komm, daß der Bestand de» Heeres infolge der Beur- laubuageu, die aus Ersparuißrückfichtea erfolgen, so gering ist, daß kriegsmäßig« Hebungen niemals ftattfiudea können. « Was den „Patriotismus" in Spanten aubelangt, von .O. dem di« Zeitungen in letztes Zett so viel berichte«, so darf L «an nicht vergessen, daß «Sa e« wohl zu« größten ThrU mit den patriotischen Declamattonen von Berufspolitikern oder mit solchen zu thun hat, die sich von dem Militärdienst i lcsgekauft haben. Die Söhne der Aristokratie oder de» Mittelstandes dienen in Spanien nicht in der Armee; Soldat wird fast nur der Aermste der Armen, Derjenige, der stch nicht die 1500 Pe^ata» verschaffen kann, um sich loszukaufen. Schon Wellington stellte die geringe Tüchtig keit der spanischen Armee fest und charakteristrte sie als feige, hinterlistig und grausam. Auch in Spanien wird die militärische Ausbildung, und noch viel mehr als in Italien, durch die zerrütteten finanziellen Verhältnisse geschädigt. Hauptmann Dr. Reinhold Günther schließt: „Die Rolle der romanischen Völker ist militärisch und damit auch politisch ausgespielt; die Zukunft gehört den germanischen Nationen." Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Don der Reise des Prinzen Heinrich wird au» Petersburg weiter berichtet: Während de» Aufenthalts auf der korssakowrker Rhede folgte Prinz Heinrich mehrfach Einladungen der örtlichen Behörden und sah den General Subbotisch und den Commandantrn von Korflakowsl mit ihren Damen als Gäste bei stch auf der „Deutschland". Da» Gefärigniß und da» Krankenhau» be sichtigte er eingehend. Nach einem Besuche der Bucht Pao ran Tamari verließ Prinz Heinrich korffakowsk und kam in Alexandrowsk an. Auf seinem weiteren Reisewege gelangte der Prinz am 22. August nach De Lastri, wo er bi» zum 31. d. M. bleibt. Am 1. September erfolgt die Ankunft im kaiserlichen Hafen, am 9. in Wladiwostok. Der Prinz beabsichtigt, auch Chabarowsk und, wenn möglich, Blagow« jeschrntSk zu besuchen, korffakow» war während seine» Be suche» mit russischen und deutschen Flaggen geschmückt. Die allgemeine Martoe-Correspondenz brachte kürzlich eine Mitthetlung, wonach eine ganze Anzahl kaufmännischer Unternehmungen für da» deutsche Npassa-Gebiet g-plant oder bereit» angebahnt sei. Die Nachricht wird der „Köln. Ztg." durch Mittheilungen au» jenem Gebiete jetzt bestätigt. Da fruchtbar« Rondeland beginnt stch dem Handel und Plan- tageabetriebe zu eröffnen. Dieser erfreuliche E folg ist wesentlich auf die hervorragende Förderung zurückzufähren, die der GouoeroementSdampser „Hermann von Wiffmann" durch den Verkehr mit jenem werthvollen TheUe unseres ostafrikantschrn Schutzgebiete- gewährt. Die Einnahmen au« Kracht- und Prffagegeldera sollen in den letzten zwölf Monate» über 50000 M. betrage» haben, wobei noch zu berücksichtiget» ist, daß sämmtltche Gouoernemeut-güter mit dem Dampfer befördert werden «ad daß die Missionen bei dem TrmiSport ihrer Güter erheblich« Vortheile genieße». Die Handelskammern find vo« Handel-Minister auf gefordert worden, ihm thunltchft bald Vorschläge für de» Erlaß von Bestimmungen über die Grenzen de» klein- grwerbe« »ach 8 4 des Deutschen Handelsgesetzbuches zu unterbreiten. Nach dm neue» Handelsgesetzbuch sei eia Fehlgriff in der Unterscheidung de« Minderkaufuiann» von dem vollkausmann von viel größerer Tragweite al» nach dem btehertgea Rechte. Au» diese« Grunde dürfe die Frag», wie die Grenz« »wische« «lein- und Großbetrieb zu ziehen sei, nicht lediglich der Entscheidung der einzelnen Registergerichte überlassen werden; «S bedürf« dazu vielmehr bestimmter, allgemein bindender Vorschriften. Der Erlaß solcher Vorschriften erscheine auch deshalb erforderlich, weil durch Z 126 dc- Gesetzes über die Angelegenheiten der frei willigen Gerichtsbarkeit vom 17. Mai 1898 den Organe« des HrndelSftandeS die Mitwirkung bei der Führung des ! Handelsregister- mit selbstständigem Beschwereerrcht ein- , geräumt sei und bei dieser Mitwirkung sich fortwährend MeinungSverschiidenheitrn zwischen den Gerichten und de» Hrndelskamwern über die Grenzen des klein- und Groß« betriebe» ergeben mußten, so lange nicht diese Grenzen in einer beide Theile bindenden Weise festgesetzt seien. Neber die Palästina Reise des Kaiser» werden in Eng land immer neue Lesarten verbreitet. Der „Spcctawr", eines j'ncr englischen Journale, die die Erde nur für eng« ltsche Interessen geschaffen halten, und die hinter jeder Hand lung von Ntchtengländern Berrath an dieser allein maßgeben den Doctrin wittern, hat für die Palästina-Reise Kaiser Wilhelms II. nunmehr den ausschlaggebenden Gründ ge sunden, der, beiläufig bemerkt, fast von der gesäumten eng lischen Presse für völlig glaubwürdig gehalten wird. Zwar giebt „Spectator" zu, daß der Kaiser als guter Christ da naturgemäße Verlangen hege, das Heilige Land zu besuchen, das er noch nicht gesehen habe, jedoch die hauptsächlich: Ver anlassung zu der Reise sei die Ausführung des Wunsche», crfolgretche Colonialpolitik zu treiben. Und wenn auch in erster Linie bisher Afrika und der ferne Osten den Schau platz dazu gegeben, so sei e» ganz natürlich, daß sich de» Kaisers scharfer Blick auf das näherliegende Kleinasien ge wendet habe. Die Türkei müsse die Freundschaft zu Deutsch land, da» sie bisher stet- für uneigennützig gehalten habe, eine» Tage» «Heuer bezahlen. Deutschland entwickele in Slrin- afie« eine enorme industrielle Thätigkeit. Deutsche» Geld baue die wichtigste Eisenbahn der WeU: die Verbindung Bagdad» mit dem Mittelmeere. Wenn die Zeit gekommen sein werde, da die „Freunde der Türkei" diese kräftige» wollen, indem sie ihre Stärke concentriren, was dir Ab trennung außenliezender Provinzen bedeute, so würde auch Deutschland dem guten Beispiel folgen und sicher nicht leer auSgehtn. Zum Schluß glaubt der „Spectator' den aufge regten vem-thern in England die Beruhigung zu schulden: „So phantastisch diese deutschen Pläne — es wird sogar ei» Besitz Konstantinopel» angedeutet — scheinen, so könne« sie doch in» Praktische übersetzt werden, wenn sie auch den Wider spruch der ganzen Welt herausfordern." Der „Retchsanzeiger" bertchrt über den Saatenst,a»d des dkutschea Reiches um Mitte August: Wiuterweizrn 2,1, Sommerweizen 2,5, Winterspelt 1,9 Souuurrspelz 1,8, Wtn- terroggen 2 2, Sommerrcggen 2,5, Sommergerste 24, Hefer 2,4, Kartoffel 2,6, Klee, auch Luzerne, 2,3, Wiesen 24. Während in SÜddrutschland «arme» trockene« Wetter be stand, «ar im übrigen Deutschland da» kühle nasse Welter bis End« Juli vorherrschend, so daß die Getreideernte im Süden am weitesten vorgeschritten ist; nächstdrm ist die Ernte in den ostelbischea Gegr»den am weitesten vorgeschritten. Seit Begin» de» August herrscht hier die treckeue sonnige Wit- ternag vor, welch« den Feldfrüchte« sehr zu Statten kommt. In einzelnen Gegenden litten die Saaten dmch Hzgrlschlag »ad Gewitter. Eine verblüffende Offenheit lüftet sich der „vorwärts". Er erwähnt den Erlaß de« preußischen Minister», der vor der Einführung amerikanischer Schuhwaare» warnte, weil dieses Schuhwerk da» denkbar r-iserabüste ist. Da« Lmtral- orga» der socialdemokrattsche» Partei fügt au dies« Erwähnung die bezeichnende» Worte: „Wir haben für diese Art der Et»-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite