Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-02
- Monat1898-09
- Jahr1898
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
-
-
-
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«TageblattRiesa Amtsötatt Ferafprechsttl» «r. Sv. der Köuigl. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- und des Stadtraths z» Mesa. SOS. Freitag, 2. September 18S8. Abends. 51. Jahr» DaS unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Fol. SIS des Handelsregisters für seinen ß Folium 7 deS Grundbuchs für Oppitzsch, vormals Strehlaer P arrdotalgerichtS-Antheil, Nr sowie Brehm. 34o deS NurbuchS, 8,4 Ar groß und mit 1,41 Steuereinheiten belegt, auf dem ein wohn» und Nebengebäude errichtet worden ist, geschätzt auf SO7O Mark — Pfg., soll an hiesiger SerichtSftelle anderweit, und zwar im fortgesetzten Verfahren, zwangsweise versteigert werden und es ist Bezirk die am 1. August 1898 errichtete offene Handelsgesellschaft in Firma A. W. Hofmann in Riesa und als deren Inhaber Herrn August Wilhelm Hofmann und Herrn Richard August Hofmann Beide Kaufleute in Rief«, eingetragen. Niesa, den 31. August 1898. Königliches Amtsgericht. Hellmer. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Name» Karl Friedrich Franz eingetragene Grundstück, der 8. September 18S8, vormittags 1v Uhr als VersteigernugStermin, der 15. September 1898, vormittags 10 Uhr als Termin zu Berkündung des BertheilrmgSplimS anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres NangverhältniffeS kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Riesa, den 14. Juli 1898. Königliches Amtsgericht. vr. Littel, «ff. * Aktuar Sänger, G.-S. »US Mrsarr Tageblatt erscheint jede» Lag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtag«. Vierteljährlicher BezllgSprri» bet Abholung tu den «rpeüuwutt w Rtrja und Snehtu oo« dun» «Mee Bchgasjsrei tu» Hau» 1 Mark SV Pfg., »et Abholung am Schellt« brr katsrrl. Postanstatt« 1 Mark SV Psg., durch den Briefträger frei in» Hau» l Mart Sv Psg. Aiqttg»A»atz», siir di« Rmamei de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. »ruck und Verlag von Sauger » Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kaftanienpraß« V9. — Für di» Redaktion verantwortltch: Hermann Schmidt in Msm NSW»«——MW——SiiSäSiSSii—S«——Si—MMW—WMSSSSSS»—SiS»«—»— Ein Gedenktag ist auch der morgige 3. September; r« ist der Tag, au dem vor 25 Jahren Kaiser Wilhelm I. einen Brief Pm« IX. beantwortete, der nicht» Andere« bedeutet« al» eine Ein ladung nach Eancssa. Ta» päpstliche Schreiben lautete: Im Da'ican, den 7. August 1873. Majestät! Sämmrliche Maßregeln, welcke seit einiger Zett ron Eurer Majestät Regierung ergriffen wordr» find, zielen mehr und mehr auf die Vernichtung der Katholicismu» ab. Wenn ich mit mir selber darSber zu Rathe gehe, welche Ursachen diese sehr harten Maßregeln veranlaßt haben mögen, so be kenne ich, daß ich keine Gründe aufzufinden im Stande bia. Anderseits wird mir mitgetheilt, daß Eure Majestät da» Verfahren Ihrer Regierung nicht billigen und die Härte der Maßregeln wider die katholische Religion nicht gutheißen.— Weun es aber wahr ist, daß Eure Majestät es nicht billigen, — und die Schreiben, welche Allrrhöchstdieselbe« früher an «ich gerichtet haben, dürsten zur Genüge darthun, daß Sie dasjenige, wa» gegenwärtig vorgeht, nicht billigen können — weun, sage ich, Eure Majestät eß nicht billigen, daß Ihre Regierung auf den eingeschlagenen Wegen fortfährt, die rigo rosen Maßregeln gegen die Religion Jesu Christi immer weiter auszudehnen, und letztere hierdurch so schwer schädigt, werden dann Eure Majestät nicht die Ueberzeugung gewin nen, daß diese Maßregeln keine andere Wirkung haben, als diejenige, den eigenen Thron Eurer Majestät zu untergraben? Ich rede mit Freimuth, denn «ein Panier ist Wahrheit, und ich rede, um auch eine meiner Pflichten zu erfüllen, welche darin besteht, Allen die Wahrheit zu sagen, auch Denen, die nicht Katholiken stad, denn Jeder, der die Taufe empfangen hat, gehört in irgend einer Beziehung oder auf irgend eine Weise, welche näher darzulegru hier nicht der Orr ist, ge hört, sage ich, dem Papste an. — Ich gebe wich der Ueber zeugung hin, daß Eure Majestät meine Betrachtungen mit der gewohnte« Güte ausnehmen und die in dem vorliegenden Falle erforderlichen Maßregeln treffen werden. Indem ich Allerhöchstdensrlben den Ausdruck meiner Er gebenheit und Verehrung darbringe, bitte ich Gott, daß er Eure Majestät und mich mit der gleichen Barmherzigkeit um fasse« möge. klo ?. LI. Kaiser Wilhelm I. antwortete darauf: Berlin, den 3. September 1873. Ich bin erfreut, -daß Eure Heiligkeit Mir, wie i« früheren Zeiten, di« Ehr« erweisen, Mir zu schreibe«; Ich bi« «» mu so mehr, als Mir dadurch di« Gelegenheit zu Lheil wird, Jrrthümer zu berichtigen, welche nach Inhalt de» Schreibens Eurer Helligkeit vour 7. August in den Ihnen über demsch« Verhältniffe zugegangeuen Meldungen vorge- kommen sein Er«- Wenn die Berichte, welche Eurer Hei ligkeit über deutsche Verhältniffe erstattet werden, nur Vahr heu meldeten, so wäre «» nicht möglich, daß Gare Helligkeit der Bernuuhung Rama geben könnten, daß Meine Regierung Bahnea einschtüge, welche Ich nicht billigte. Rach der ver- faffmtg Meiner Staate« kann ein solcher Kall nicht eintreten, da die Gesetze und RegierungSmoßregrla in Preuße« Meiner landesherrlichen Zustimmung bedürfen. Zu Meinem tiefen Schmerz« hat ei« The« Meiner katholische» Unterthaae« seit zwei Jahre« «ine politische Partei organifirt, welche den in Preußen seit Johrhnudrrten be- -e-ende» konfessionellen Friede« durch stratrseindlich« Umtriebe zu stören sucht. Leider haben höhere katholische Geistliche diese Bewegung nicht nur gebilligt sondern sich ihr bi» zur offenen Aufl-Hnung gegen die bestehenden Lande-gesttzr ange schloffen. Der Wahrnehmung Eurer Helligkeit wird nicht enV gangen sein, daß ähnliche Erscheinungen sich gegenwärtig in der Mehrzahl der europäischen und einigen überseeischen Staaten wiederhole». ES ist nicht Meine Aufgabe, die Ursachen zu unter- üchen, durch welche Priester und Gläubige einer der chrtft- ichen Konfessionen bewogen werden können, den Feinden jeder taatlicheu Ordnung in Bekämpfung der letzteren behilflich zu ein, wohl aber ist es Meine Aufgabe, in den Staaten, deren Regierung Mir von Gott anvertraut ist, den inneren Frieden zu schützen, und da» Ansehen der Gesetze zu wahren. Ich bin Mir bewußt, daß Ich über Erfüllung dieser Meiner König!. Pflicht Gott Rechenschaft schuldig bin, und ich werde Ordnung und Gesetz in Meinen Staaten jeder Anfechtung gegenüber aufrecht erhalten, so lange Gott Mir die Macht dazu verleiht. Ich bin als christlicher Monarch dazu ver pflichtet, auch da, wo Ich zu Meinem Schmerze diesen Be ruf gegen die Diener einer Kirche zu erfüllen habe, von der Ich annehme, daß sie nicht minder, wie die evangelische Kirche, da» Gebot de» Gehorsam» gegen di« weltliche Obrig keit al; einen Ausfluß de» un» geoffenbarten göttlichen Wil len» erkennt. — Zu Meinem Bedauern verleugnen viele der Euerer Heiligkeit unterworfenen Geistlichen in Preußen die christliche Lehre in dieser Richtung und setzen Meine Regierung in die Nothwendigkeit, gestützt auf die grrhe Mehrzahl Meiner treuen katholischen und protestantische« Umerthanen, die Br- folgung der Landesgesetze durch weltliche Mittel zu erzwingen. Ich gebe Mich gern der Hoffnung hin, daß Euere H i- ligkeit, wenn von der wahren Lage der Dinge unterrichtet, Ihre Autorität werden anwenden wollen, um der unter be- daurrlicher Entstellung der Wahrheit und unter Mißbrauch de» priesterlichen Ansehens betriebenen Agitation ein Ende zu bereiten. Dir Religion Jesu Christi hat, wir Ich Eurer Helligkeit vor Gott bezeuge, mit diesen Umtrieben nicht« zu thmi, auch nicht die Wahrheit, z« deren von Euerer Hellig keit angerufent« Panter ich mich rückhattslo» bekenne. Roch eine Aeußerunz in dem Schreiben Euerer Heilig keit kann Ich nicht ohne Widerspruch übergeh««, wenn sie auch nicht auf irrigen Berichterstattungen, sondern auf Euerer Heiligkeit Glauben beruht, die Aruß«r«ag nämlich, daß Jeder, der die Taufe empfangen hat, dem Papste ««gehöre. Der evangelisch« Glaube, zu dem Ich Mich, wie Euerer Heiligkeit bekaont sein muß, gleich Meinen Vorfahre« «nd mit der Mehrheit Meiner Nntrrthane« bekenne, gestattet «n» nicht, i» dem Verhältnis zu Gott einen anderen Vermittler al» unser« Herrn Jesu« Christum anzunehmeu. Dies« Verschiedenheit ide» Glauben» hält mich nicht ab, mit Denen, welch« den unsere« nicht theile«, in Frieden zu leben, «nd Euerer Heiligkeit den Ausdruck Meiner persön lichen Ergebenheit a«d Verehrung darzubrtngen. Wilhelm. Diese» übrrau» treffende Schriftstück verdient gewiß wieder in Erinnerung gebracht zu werden, e» hat auch de« S. September 1873 zu einem denkwürdige« gemacht. OerMcheS und Sächsisches. Riesa, 2. September 18S8. — Nachdem gestern die Besichtigung der 3 Infanterie- Brigade Nr. 47 durch Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg auf dem T uppenüdungsplotz Zeithain stattgesunden, haben heute die Regimenter das Barackenlager verlassen, um an den Manöoern theilzunehmen. Da» Barackenlager und der Uibungsplotz ist damit bis auf «in Comwando vollständig von den Truppen geräumt und e« wird sich dortselbst erst im nächsten Jahre wieder da» interessante rege militärische Leben entfalten. Auch die Postanstalt Zeithain-UebungSplatz disslS morgen Sonnabend, den 3. September, Abend» für Jahr geschloffen. — Am 1. dieses Monats hat eine abermalige AuSloosuag Königlich Sächsischer StaatSpapiere stattgesunden, von welcher die 3°/<> Staatsschulden-Kaffenscheins vom Jahre 1855 be ttoffen worden sind. Die Inhaber der genannten StaatS papiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzusügen anfmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmtlichen Bezirk»- Steuer-Einnahmen, sowie bei allen Stadttäthen, Bürgermeistern und Gemeindevorständen deS Lande» zu Jedermann» Einsicht «»»gelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen auSgeloosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Ausloosungen übersehen. ES können dieselben nicht genug da vor gewarnt werden, sich dem Jrrthume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet «ingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Einlösungsstellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten ZinLscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten ZinSschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgelooster oder gekün digter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der Auslassung zu viel erhobenen Zinsen seiner zeit am Kapitale gekürzt, vor welchem ost empfindlichen Nach theile sich die Inhaber von StaatSpapiere« nur durch regel mäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der rrstirenden Nummern) schützen können. — E« sei daran erinnert, daß Forelle«, al«: Vach-, Berg-, Stein-, Wald-, Golt» und Schwarz'orellea in den Monate« September, October, November «nd Deeembrr in nicht geschloffenen Gewässern nicht gefangen, sowie gleichviel, ob sie an» nicht geschloffenen oder geschloffenen Gewässern herrührrn, weder feilgebotra, «och verkauft oder znm Zwecke de» Berkans» versendet «erden dürfen. — Da» sächsische Staitteisenbahnnrtz wird vor Ablauf diese» Jahre» noch eine erhebliche Vergrößerung erhalte« durch Eköffnnng von drei jetzt im Ban begriffenen Bahnen. vora«»fichtlich schon Mitte September wird die schmal spurige Linie von Klingender- «ach Franrnftria in einer Länge von 19,7 Kilometer dem Betriebe übergeben werden. Sodann ist 1« Monat Deeembrr di« Eröffnung der schmal spurigen Eisenbahn von Rosse« nach Wilsdruff (37,8 Kilo meter lang) «nd der kurzen vollspnrigen Eisenbahn vom Bahnhof« Beucha-vrandi« nach der Stadt Brandi» z« er warten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht