Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-07
- Monat1898-09
- Jahr1898
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1898
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! i esa er K SlageblaU und A«rr 1 grr MeßfM M Lytisnj. Amtsötatt der König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths z« Mesa. 287 Mittwoch, 7. September 1888, Abends. 51. Jahr,. »a» Mesa« Tageblatt «scheint jede» Tag Abend» mit-AuInahm» d« Sonn- nnd Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bet Abholung tu den «xpeditiouru in Riesa und Strchla ob« durch »nftM D-ilg« frei tu, Hau» 1 Mark VO Psg., bet Abholuug am Schalt« d« katsvL. Postaustaltru 1 Mark 2L Psg„ durch dm BrirstrLg« sret tu, Hau» 1 Mark « Psg. An^gm Ammtzme PK di, Mw«« de» Au»g«drtage» bi, vormittag S Uhr ohue Gewähr. Druck und Verlag von Langer L vinterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kaftanienpraß« VS. — Mir dl« Redaktion verantworüich: Her«««» Schmidt tu Mesa. Für die städtischen Anstalten und Gebäude werden — lieferbar in den Monate» Sep tember und Oktober d I — 4400 Doppelzentner bShmifche Braunkohle« bester Omalitist und zwar 2180 Doppelzentner Mittelkohlen I und 2250 Doppelzentner Nußkohlen, gebraucht. Angebote, denen eine Probe von mindesten» 80 kßf beizngeben ist, erbitten wir un» unter Angabe de» GewinuungSorteS bis zum 14. September dsS. IS. Die Lie'erung hat bi» in den Kohlenraum der einzelnen Grundstücke zu erfolgen. Für probemäßige Lieferung bleibt der Lieferant haftbar. Riesa, am 6. September 1898. Der Rath der Stadt. Beeters. Sch. Gustav-Adolf-Verein. An die Herren Geistlichen der Ephorie Großenhain ergeht hiermit die Bitte, die Samm lungen für den Gustav-Adolf-Berein, soweit e» noch nicht geschehen zu veranstalten und dm Er trag derselben bis spätesten» zum 10. Oktober d. I. an den BereinScasstrer, Herrn Bürgerschul lehrer M. Lösche hier, Kronenstraße Nr. 837 k, emzusenden. Großenhain, den 2. September 1898. Der Zweigverein der Gustav-Adols-Stiftmrg. v. Harig, Vorsitzender. Die Krömmgsfeierlichkeit in Amsterdam. Unter festliche« Gepränge fand gestern in Amsterdam die Eidesleistung der jungen Königin ans die Verfassung statt. Ueber den feierlichen Akt und die festlichen Veranstaltungen anläßlich desselben berichtet man au« Amsterdam: Gestern früh wurden von den Zinnen der Kirchen in der Lett von 7 bi» 8 Uhr zur Weihe de« Tage» Choräle ge- dlasen, «ährend 101 Kanonenschüsse gelöst wurden. Der Platz vor dem Palais bot einen herrlichen Anblick. Der kurz« Weg, den die Königin zu Fuß nach der Kirche zurücklegte, war mit Teppichen belegt. Seekadetten bildeten Spalier. Der Platz wurde durch Truppen freigehalten und war umsäumt von einer ungeheuren Menschenmenge. Um V»" Uhr fuhren die Fürftenpaare zu Wird «nd von Weimar zur Kirche. Die Musikchöre stimmten da» WUHelwu«-Lied au. Die Trommeln wirbelten, die Truppen präsentirteo. Hierauf erschien der Vrlawagen der Königin-Mutter. Da« Publikum brach in Hurrah» aus. Um 11 Uhr verließ die Königin das Palai«. Die Truppen präsentirten, die Trommeln wirbelten und die Trompeten schmetterten. Die neu« Kirch«, in der die Feierlichkeit stattsaud, war schon früh «ft Zuschauern gefüllt, mit blitzenden Uniformen und kostbaren Toilette«. Die Kirche war prächtig geschmückt mit Fahnen, Palmen «nd altholländischen Inschriften. Im Hintergründe stand ein herrlicher Thron au» Sammet mit Math und Gold. In der Kirche waren die Generalstaaten, Vertreter der Civil- und Militärbehörden und die Geistlich keit aller Konfessionen versammelt. Gegenüber dem Thron, auf einem rothea Sammetkiffen, lagen die Abzeichen dr» Königthum», Krone, Reichsapfel, Scepter und ReichSschwert. Der Zug der Königin wurde durch Wappenkönige mit ihren in prächtige alterthüwliche Kostüme gekleideten Herolden, welche lange Trompeten trugen, eröffnet. Kurz vorher hatte die Sonne die Wolken durchbrochen; der Himmel war blau und warme Sonnenstrahlen beleuchteten da» prachtvolle un vergeßliche Schauspiel. Die junge Königin schritt in der Mitte ihre» Volke» dahin in großem Gewände mit einem in der Form der Königlichen Krone angefertigten Diadem. Sie trug ein weiß seidene» Kleid mit tanger Schleppe. Ueber die Schulter wallte ein mit Gold eingefaßter rolhsammetner Mantel hernieder. Der Enthusiasmus der Bevölkerung war unbeschreiblich. Rach 10*/, Uhr erschienen die Minister und Mitglieder de» Rathe» in oer Kirche und wurden von den Crremonien- meistern zu den Plätzen geleitet. Um 10'/i Uhr trafen die Familien Wied und von Sachsen-Weimar ein, gefolgt von den indischen Fürsten. Der Präsident der ersten Kammer verla» ein Dekret, da» beide Kammern zu einer Plena» fitzung zweck» Jnthroniscttion der Königin eiabrruft. Die Mitglieder der Königlichen Familie stellten sich recht«, die indischen Fürsten Unk« de« Throne» auf. Danu trat, uuter den Klängen der WilhelmuS-Hhmne der Königliche Zug ein. voran schritt, geleitet von Palastehrendamea, die Königin- Mutter, di« vor ihre« prächtig geschmückten Sessel sich auf stellte ; daun verkündigten Herolde vor den Lhürea mit lauter Stimm« da» Eintreffen der Königin. Diese betrat di« Kirche, ««geben von den älteste« Generalen, welche di« ruhmreichea Fahne« trugen. Sin » espsUu-Lhor trug eine Strophe de» Wilhelamsliede» vor. Die Königin war tief ergriffen, verneigte sich vor den Anwesenden und nah« de« Platz auf de» Throne «in. Alsbald erhob sich die Königin wieder vom Thron« und hielt, nachdem auch alle Aawesendeo sich erhoben chatten, »ft klarer, fester Stimme folgende Ansprache: „Meine Herren Mitglieder der Geaeralstaaten l Rach de» Lod« «eines unvergeßlichen Vaters und nach der gesegneten «egiermtgszrit Meiner Mutter, bi» Meta acht zehnte» Lebensjahr vollendet war, habe Ich nunmrhr die Regierung anzetteten, wie Ich in einer Proklamation zur Kenntniß Meine» Volkes gebracht habe. Jetzt ist die Stunde gekommen, wo Ich inmitten Meiner getreuen Generalstaaten und unter Anrufung de» heiligen Namen» Gotte« Mich de« niederländischen Volke verpflichten werde, seine Rechte und Freiheiten aufrecht zu erhalten. Fester knüpfe Ich heute da» feierliche Band, da» zwischen Mir und Memem Volke besteht. Die sehr alte Verbindung zwischen den Niederlanden und den Oraniern ist nun auf» Neue bekräftigt. Schön ist Mein Beruf, schön Meine Aufgabe l Ich bin glücklich und dankbar, das niederländisch« Volk regieren zu dürfen, ein Volk, klein an Zahl, aber groß durch Kraft und Charakter! Ich halte e« sür ein Vorrecht und eine willkommene Pflicht, alle Meine Kräfte dem Gedeihen und dem Wohlergehen Unsere» Vaterland«» zu weihen. Oranien kann nie, ja nie genug thun für die Niederlande. Ich bedarf Ihrer Unterstützung und Ihrer Mitarbeit. Ich bin überzeugt, daß Sie Mir dieselbe leihen werden, damit Wir zusammen für die Ehr« und für die Wohlfahrt Unsere» niederländischen Volke» arbeiten wögen. Da» sei da- Ziel Unsere» Leben». Gott segne Ihre und Meine Arbeit zum Heile de« Vaterlandes! ' Alle Anwesenden waren von den Worten der Königin tief ergrifftu. Die Königin setzte sich einige Minuten, erhob sich sodann wieder, um den Eid zu leisten, und sagte mit lauter Stimme: »Ich schwöre dem niederländischen Volke, daß Ich die Verfassung stet» schützen und aufrecht erhalten werde, daß Ich mit allen Kräften die Unabhängigkeit und da» Gebiet de- Reiche» vertheidigen und aufrecht erhallen werde, daß Ich die allgemeinen und privaten Freiheiten, da» Recht aller Untrrthanen schützen werde, und daß Ich alle zu Ge bote stehenden Mittel anwenden werde, um da« allgemein; Wohl und da» Wohl de» Einzelnen aufrecht zu erhalten und zu heben, wie es ein guter König thut. Dazu ver helfe Mir der Allmächtige Gott!" Die Anwesenden waren tief bewegt; einige weinten. Einige Minuten herrschte tiefe» Schweigen, dann fclzte ein dreimalige» begeisterte» Hoch auf die Königin. Der Präsi dent der ersten Kammer sprach darauf: „Wir nehmen Sie an und setzen Sie ein al« Königin Namens des niederlän dischen Volke» und in Gemäßheit unserer Verfassung!" und legte sodann Namen» der Geueralstaat«n den Treuschwur ab. Alle Mitglieder der Generalstaaten wiederholten einzeln die Schlußformel de» Treuschwure». Die Wappenköntge ver kündeten in der Kirche und draußen, daß die Königin einge setzt sei. Die Menge in der Kirche und da» Volk draußen stimmte in Hochrufe auf die Königin ein. Der Kirchenchor sang de« Choral: „Nun danket Alle Gott", während die Kö nigin, von den Generalstaaten geführt, in da« Schloß zurück kehrte. Auf dem Schloßbalkon erschienen Herolde, Fanfaren schmetterten, Kanonen ließen 101 Salutschüsse ertönen, da zeigte sich die junge Königin auf dem Balkon im vollen OrnSe. Jetzt brach «in unbeschreiblicher Jubel au» und nationale Lieder ertönten. Die Königin verneigt« sich «ach allen Setten. Als die Königin-Mutter hinzuttat, stieg die Begeistermig auf ihren Gipfel. E» war eia Jnbel, wie «an ihn bet dem ruhigen Charakter der Holländer kau« für mög- lich halten konnte. Nachmittag» unternahmen die Königin «ad die Königin-Mutter in einem sechsspännigen Wagen eia« Spazierfahrt durch di« festlich geschmückte Stadt. Ihm» folgten in wagen der Fürst und die Fürstin zu Wied «nd der Großherzog von Sachsen-Weimar. Die Wagen waren von Ehrenwachen begleitet. Ja der Stadt herrschte überall «ine große Begeisterung und allrrwärt» wnrdea die Königin ara auf das Wärmste begrüßt. vertliches und Sichfische». Riesa, 7. September 1898. — In seiner Sitzung vom 8. September o. c. hat d-r hiesige Kirchrnvorftaud «. A. auch beschlossen, ettie Diakonisstn al» Gemetndeschwest-r zur Pflege der Kranken, insonderheit unbemittelter Kranken, in hiesiger Kirchgemeinde anzufteslrn. Er hofft bei der Durchführung diese- dringend uothweudigen und allgemein anerkannten segensreichen Werke» — viel« kleinere Gemeinden al» die hiesige erfreuen sich seit längerer Zeit einer solchen Guueindepfiege — von der Kirchgemeinde thatkräftig unterstützt zu werden. — Zu besetzen ist die ständige Lrhrmsteü« im benach barten Merzdorf, «ollator: Da» Königliche Ministerium de» Kultu» und öffentlichen Unterricht«. Einkommen außer freier Wohnung und außer den gesetzlichen Dienstalterßzu- lagen 1000 Mk. Gehalt, 360 Mk. für Üebrrstunden, 72 M. sür Ertheilung de» Kortbildungsschulunterrichte» und «pent, der Frau de« Lehrer» 80 Mk. für den Unterricht in de« weiblichen Handarbeiten. Brwerbuag«g«fuche find mit allen erforderlichen Unterlagen bi» zu« 23. September an den Königlichen BezirkSschulinspektor Gchulrath Dr. Gelbe in Großenhain eiazusenden. — Herr Barth, der bisherige Lehrer in Merzdorf, ist zum ständigen Lehrer in Pilkowitz bei Laubenheim gewählt woroen. — Der AusfichtSrath der Eisenwerke Lauchhammer, Vereinigte vorm. gräflich Einfiedelsche Werke besLloß, der Generalversammlung für da» Geschäftsjahr' 1897/98 die VertheUung von 12 Prozent Dividende bei verstärkten Ab schreibungen und 280000 Mk. Rückstellung sür Baute», vorzuschlagen. Der Geschäftsgang ist wetterhtn befriedigend. — Se. Excellen, der Herr StattSwiaister Dr. Schurtg ist von seiner Urlaubsreife zurückgekehrt und hat die Leitung de» Justizministerium» wieder übernommen. — Im Norddeutschen Eisenbahnverband gelangt ab 1. Oktober d». Js. für den direkten Personen, und Gepäck- Verkehr ein Tarifnachtrag 3 zur Einführung, wonach bei Beförderung von Leichen und Fahrzeugen nicht mehr wie bisher die Entfernungen de» Gütertarife» sondern diejenigen des PersonentarifeS Anwendung finden. S» treten tbrilweise geringe Erhöhungen, theilweise Ermäßigungen «in. Der bis her über Cossebaude benützte Bahnweg kommt in Folge Ja- betrttbnahms de» Personevhaoptbahnhofe» und damit der Verkehr von und nach Dresden-Friedrichstadt in Wegfall. Rückfahrkarten nach und von sächsischen Stationen über Leip zig erhalten dann wahlfreie Giltigkeit auch über Zerbst- Elsterwerda oder Röde rau, sowie die Rückfahrkarte»» zwischen schlesischen Stationen und Stationen der Direktions bezirke Halle und Magdeburg über Sörlitz-Dresden wahlfreie Giltigkeit auch über Kohlfurt-Kottbu« oder Rohlaud. — Der Hering wird billiger! Wie au» Emde« berich tet wird, ist der Hertng«fa«g in diese« Jahre so ergiebig wie nie zuvor. Nachdem die Logger von der ersten Fangretse schon großartige Resultate hettnbrachtea, werden diese von he» Ergebnisse« der jetzt beendeten zweiten Tour noch übertroffen. Boa dieser brachten di« 48 Fahrzeuge Emden« 16890 La. (ü SO Ctr) an, während die zweite Reise im vorigen Jahre 8180 To. Heringe lieferte. Trotz der reichen Aaftchr Hütt sich der Preis «och immer ans 26 bi« 28 M. für die Tonne, da die Nachfrage bet der ausgezeichneten Qualität de» dies jährigen Fange» ungewöhnlich stark ist. — Di« öffentliche Versteigerung der in diesem Jahn au-zumustrraden Dirnstpferde der Kavallerie, Artillerie »mo de» Train» soll an dennachgunttmt «Tagen und Ort-nvonVormittag« 10 Uhr stattfindea: Montag, den IS. September in Drü ben (Garderetter-Rrgimeot einschließlich Milttir-Reitavstatt^ sowie in Oschatz vad Königsbrück, Diea«Mg, den 13. Sep tember in Dresden (1. Feldartillerie-Regiment Nr. 1»), Sonnabend, den 17. September in Grimma, Montag, dm»
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