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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-10
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1898
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««d (WMM mV AlyriM Telegramm-Adress« Tageblatt", Rt«s, Amtsölatt Dernstuichsieii «r. 20. der Königs. UmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 210 Sonnabend, 10. September 1808, AvendS. LI. Jahr» Das Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag «Lend« mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. MertetjSHÄichrr Bezugspreis bei Abholung in dm «xpedttiou« in Riesa und Strehla ob« durch uns«« Triig« srri in» Hau« 1 «art VO Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postaustalt« 1 Stark 2b Pfg., durch de« Briefträger srtt in« Hau« 1 «ar» « Psg. AurAgm-Anuah», PK di, Rum»« dB Au«gadetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck «ad Verlag do« Langer » »interlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kapauienstrab« SS. — Für di« Redaction vmmtwortttch: Hermann Schmidt in Riesa. . Bon den städtischen Kollegien ist eine Abänderung der Baufluchtlinie für die Nordseite der Großeohainerstraße beschlossen worden. Bei dieser Abänderung kommen Theile der Parzellen Rr. 279. 280. 281. 282 und 283 des Flurbuchs für Riesa in Frage. Der hierüber angefertigte Plan Nr. 44 St B. L. liegt vom 29. August 1898 ab 4 Wochen lang während der regelmäßigen veschältSstunden in der RathSexpedition zu Jeder manns Einsicht aus. Etwaige Widersprüche gegen die geplante Abänderung der Baufluchtlinie für die Nord feite der Großenhainerstraße sind innerhalb der Auslegungsfrift schri tlich bei uns anzubringen. Nach Ablauf der Frist angebrachte Widersprüche haben kernen Anspruch auf Berücksichtigung. Riesa, den 27. August 1898. Der Rath der Stadt. Boeter». * Sch. Es ist bei uns angezeigt worden, daß allwöchentlich in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in verschiedenen hiesigen öffentlichen Gast- und Schankhäusern nach 12 Uhr das Billard- und Kegelspiel fortgesetzt wird und daß Orchestrions und sonstige Musikinstrumente in Betrieb gesetzt werden. Das Gesetz über die Sonn-, Fest- und Bußtags'eier vom 10. September 1870 verbietet in 8 6 an den Sonntagen vor beendigtem VormittazSgottesdienste, daS ist von Nachts 12 Uhr ab, allen lärmenden Verkehr, sowie Karten-, Billard- und Kegelspiel in Gast- und Schankhäusern oder in den dazu gehörigen Vorplätzen und Gärten. Zuwrderhandlungen sind mit Geldstrafe bis zu ISO M. oder mit verhältnißmäßiger Gefävgnißstrafe zu ahnden Hierüber ist auch Beschwerde darüber geführt worden, daß in den Nächten der übrige« Tage bei offenem Fenster in Gast- und Schankhäusern auf den OrchestrionS, Klavieren rc. must- cirt und daß in den Kegelbahnen bei geöffneten Fenstern und Thüren gespielt wird. DaS Musiciren bei offenen Fenstern ist nach tz 34 der Straßenpolizei-Ordnung für die Stadt Riesa zwischen 10 Uhr Abends und 7 Uhr Morgens verboten. Zuwiderhandelnde trifft Geldstrafe bis zu 60 M. oder Haft bis zu 14 Tagen. Den Inhabern von Kegelbahnen wird hierdurch aufgegeben, nach 10 Uhr Abends Fenster und Thüren der Bahnen zu schließen, damit Lärm von der Nachbarscha't ferngehalten wird. Riesa, den 10. September 1898. Der Rath der Stadt. Boeter«. Sch. Roggen und Hafer kauft das , RSmgl. Proviantamt Riesa. vertltchrs «ns Sächsisches. Riesa, 10. September 1898. — Gestern Abend zwischen 9 und 10 Uhr zeigte sich ei« wundervolle» Polar- oder Nordlicht, wie es seit Jahren hier kaum beobachtet worden ist. Am nördlichen Horizonte leuchtete ein von dunkler Nicht sich scharf akhebcnder Heller weitgespannter Bogen. Au« diesem entwick.lten sich in rascher Folge l nge, schmale Lichtstreifen bald in westlicher, bald in östlicher Richtung, von denen einige bi« an den Polarstern, andere bi« in da« Siebengestirn de« Himmelswagen«, Arcturus, sich »»«dehnten. Die hell flammenden gelblichen Lichtstrahlen wechselten oft ihre Farbenpracht in rothe. Wenn auch diese» Polarlicht nicht den Glanz derer im October 1870 und Februar 1872 erreichte, so war r« immerhin eine seltene, majestätische Himmelserscheinung. — Schrecklich verbrannt hat sich vor mehreren Tagen, wie wir jetzt erst erfahren, «in htefizer Tischler, der bei einer Arbeit Benzin zu benutzen hatte. Letzterer entzündete sich, trotz aller Vorficht, die er aufgewendet hatte, und bet dem geradezu heldenhaften, emsigen B-mühen, da« Feuer zu ersticken, verbrannte sich der BedauernSwerthe in entsetz lichster Weise Hände und Arme, so daß sich Haut uud Fleisch ablöst?. Auch im Gesicht erhielt der Verunglücke schwere Brandwunden. Erst herbeieilende» Leuten gelang es, da» Feuer zu unterdrücken und de« schrecklich Verletzten Hilfe zu bringen. Er wurde später unter gräßlichen Schmerzen in einem Wagen nach dem Krankenhause gebracht; sein Befinden soll sich erfreulicher Weise etwa» gebessert haben. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" unter Aussig, 6 September: Auch in der vergangenen Woche waren die Braunkohlenverladungen am hiesigen Platze schwach, «eil die Mittelelbe immer noch mit den Bezügen zurückhält uud auf günstigeren Wafferftand rechnet. Kahnraum ist ge nügend am Platze und der Zuzug immer noch lebhaft, so daß die wenigen eingehenden Aufträge stet« prompt «»«geführt «erden können und auch die bt-herigen Krachten keine Aen- derung erfahren haben; auch für die nächste Zeit dürfte »ine Aeuderung nicht zu erwarten sein. Die Zuckerverladungen am hiesigen Platze find schwach, da nur die dringendsten Ordre« erledigt werben und in Folge de« starken Angebote» au Verschlußraum ist die Fracht von Ausfig-Schönprtesen nach Hamburg auf 7S Pf. für 100 Kg. gedrückt worden, nachdem in der vorigen Woche noch 8S Pf. für 100 Kg. bezahlt wur den. Die Kohlenfrachteu find gegenwärtig folgende: Nach Dresden 28 Mk, Meißen 30 Mk, Riesa 32 Mk, Mühl- berg 33 Mk. pro 80 Dofpelhektoliter, Dessau, Schönebeck, Magdeburg 67 Pf., Burg 70 Pf., Tangermünde 69 Pf„ Rathenow 85 Pf., Potsdam 85 Pf, Brandenburg 83 Pf., Lehuiir 100 Pf. pro Drpprlhektoltter. Nach anderen Sta tionen der Unterelbe, sowie der Havel, Spree und Oder haben Abmachungen nicht stattgefunden. — Der Elbeverkehr, welcher im diesjährigen August infolge des anhaltend trcckenea Wetter» mit einem äußerst «günstigen Fahrwasser zu kämpfen hatte, blieb noch gegen den gleichen Monat de» Vorjahre», in welche« di« E befahr- straße infolge Hochwasser» nur durch 17 Tage auSgenützt «erben konnte, um mehr al» die Hälfte de» Export« Quantum» zurück. I« diesjährigen August betrug da« G-samt-Ausfuhr- Quantum 1,29 (gegen 2.65) Mill. D.-Ttnr. Der Ausfall beziffert sich demnach mit 1.36 Mill. D-Ctnr. An böhmi scher Braunkohle nach diversen Relationen wurden nur 1.006 471 (—1330 000) D.-T'nr. umgeschlagen. — Nach der soeben veröffentlichten amtlichen Statistik über die Eheschließungen i« Jabre 1896 waren im stönig- reich Sachsen bei 46 Ehen die Bräute zwischen 60 und 70 Jahre alt, bei zwei Ehen sogar über 70 Jahre. Bon de« B'äuten zwischen 60 und 70 Jahren heirathrte eine einen Mann, der noch nicht 45 Jahre alt war; in vier Fällen stand der Bräutigam zwischen 45 und 50 in drei Fällen zwischen 50 und 55, in neun Fällen zwischen 55 und 60, in 21 Fällen zwischen 60 und 70, in 8 Fällen war er älter al» 70 Jahre. Die zw i Bräute über 70 Jahre bekamen Männer, die ebenfalls die Siebzig bereit« überschritten hatten. — Die Frage bezüglich einer leichten Sowmerkleidung für die Unterbeamten der Reichrpostverwaltung scheint gelöst zu sein. Bei der Vergebung der Klriderlieferung für den neuen OberrostdirektionSbeznk Themwtz ist nach dem „B. A." bekannt geworden, daß mit der Aprillieferung, die fich auf eine volle Uniform erstreckt, neben dem Dienstrock noch eia leichtere» Kleidungsstück, eine Litewka, geliefert werden muß. Die Tragezeit de» Mantel» wird von drei auf vier Jahre erweitert werden. Also doch noch! Zehren. Die renommirte Schloßbrau rrei in Schierttz (Herren Gebr. Leuschner) beginnt zur Zett mit dem Bau einer großen Eitanlage. Wilsdruff. Hier wurden zwei A, bester, die in einen neuen Brunnen stiegen, um ihn tiefer auszuschachten, durch giftige Gis« betäubt. Auf die Hilferufe de« einen Arbeiters gelang die Rettung desselben, während der Andere, rin Fa milienvater, nur todt hrraufgrbracht werden konnte. Königstein, 9, Septber. Im benachbarten Tunner»- dorf batten die Jagdpächter einer Privaiflur ein seltene» Jagdglück. Die Herren erlegten in der Nacht zum Diens tag ein starke» Wildschwein. E» dürft« au» dem benachbarten ThristianSburger Reviere auSgrbrochen sein. Schandau, 9. September. Seit gestern tagt hier eine Tommtsfion, gebildet von Vertretern der deutschen und österreichischen Eisenbahnen, um über die Feststellung einheit licher Frachten- und Personentarife zu berathen. Diese Sitzungen finden in der Köutg»villa de» Sendigschen Etab lissement» statt. Kamenz. Wegen eingegaugener Doppelehe wurde dieser Tage hier »in Arbeiter verhaftet uud in gerichtlichen Ge wahrsam gebracht. -Zwickau, 8. September. Da» große Stahl- und Walzenwerk „MaximUiaoShüttr bet Zwickau, Zweignieder lassung der gleichnamigen Firma in Regensburg, mit über 3 Mill. Aktienkapital, hat nunmehr setren Betrieb begonnen. Johanngeorgenstadt. In bestialischer Weise haben di« Fuhrleute Eduard und Karl Zöbisch am 12. Juli d. I. Nacht» zwei hiesige Einwohner wegen eine» geringfügigen Wortwechsel» mißhandelt. Ja, sie wollten eine» dieser Opfer, da» bewußtlos am Boden lag, noch mittelst schweren Ast wagen» übe, fahren, wenn Dritte sie nicht daran verhindert hätten. Diese Brutalität bat jetzt da» Landgericht Zwickau dadurch gerächt, daß r» die Unmenschen zu 1'/, -ez. 3 Jahren Gefängniß verurtheilt hat. Schneeberg, 9. September. Di« gerichtliche Unter suchung über de« so jähen Tod der Mutter de» Sticker» Albert hier hat ergeben, daß die betagt« Frau an eine« Herzfehler gelitten hat un> daß daher ihr plötzliche» Ber- scheiden in Folge der hochgradigen Aufregung, in der sie fich befunden, b-rvorgeruttn wo-den ist. Albert wurde au» der Haft entlast« n. Grünhain. Hier f md io feierlichster Weise die Weibe de» Kriegerdenkmales statt. Da» Denkmal besteht in ein?« Sockel mit vierseitiger Pyramide, die auf der Spitze einen Adler t äzt. Vom Boigtlande. In Brockau kann «an keine Schule «ehr halten, da der erste Lehrer krank darntederliegt, der zweite zu einer militärischen Uebung ringrzogrn, ein Vikar aber nicht zu haben ist. Die Stimmung unter der munteren Jugend soll bei den herrschenden Nothstande noch nicht gelitten habe«. In Ruppert«grün stürzte ein achtjähriger Knabe beim Obflpfltckcn von einem Pflaumenbaume herab und spießte fich auf einem spitzen Pfahle tatsächlich auf. Er erlitt da durch so schwere Berlctzungen am Unterleibe, daß er denselben wahrscheinlich erliegen wird. Oelsnitz i. V. Die in Nr. 200 d. Bl. bereit» er wähnte wichtige Eisindung — ein au» Rennthterhaar be stehender RettungSanzuz — wird hier aulgebeutet werden. Dir Unternehmer haben ihre Firma bereit» beim König!. Amtsgerichte kintragen lasten; e» wird mit der Erzeugung de» Webftcffe» schon iy nächster Zett begonnen. A« Mitt woch wurde eine Schwiwmprobe mit einer ou» dem neu artigen Stoffe, „Wellenfürst" genannt, hergestellten Joppe ge macht; der T'äzer derselben schwamm auf de« Master wie ein Stück Holz, und war nicht einmal tu» Stande, willkür lich untrrzutauchen. Hierbei ist e» gleichgiltig, ob der Träger de» Kleidungsstück» schwimmkundig ist oder nicht. Da da» letztere sich im Master vollsaugt (wodurch indessen die Trag fähigkeit de» Anzuge- fich erhöht!) so wird zur Zett die Unter kleidung de» den Rettungsanzug Benützenden noch frucht; die Erfinder hoffen indeffen ein besondere» präparirte» Futter im Innern anbringen zu können, welche» da» Eindringen de» Masters in die Unterkleider verhindert. Dabet ist der An zog (der Stoff ähnelt dem Lode») nicht theurer wie ein anderer; er stellt sich für einen kräftigen Mana auf etwa 70 Mark. Rochlitz. Die Pfarr- und Superintrndentenstelle in Rochlitz ist i« „Dresdner I." und der „Leipz. Atg." bereit» al» erledigt ausgeschrteben. Kollatorr der dortige Stadt rath; Tl. VIII (L); zu besetzen im regelmäßigen Be- fetzungSoerfahren. Leipzig. Bor etwa sechs Wochen wurde der Welt kund, daß ein angebliche» Bank« und TommifiouSgeschäft unter der Firma A. Arnold, am Neumarkt, seine Pforten hier auf- gethan hatte. Der Inhaber derselben wollte al» Specialität die Vermittelung von Darlehen betreiben. Eine große An zahl Geldbedürftiger «eldte fich und e» wurde ihnen eröffnet, daß sie da» Darlehn, sobald die etngrzogenen Erkundigungen günstig lauteten, erhalten sollten. Für angebliche Mühe waltungen rc mußte Jedermann veträgr in Höhe von 5 bi» 10 Mark pränumeranvo zahlen. Geld konnte jedoch Niemand erhallen, weil die Auskünfte angeblich stet» ungünstig ausge fallen waren. Am Mittwoch wurde Herr Arnold, ein 20 jähriger Schreiber aus Wasewitz bei Wurzen, nachdem ihn dre Triminalpoltzet al» Betrüger entlarvt, hinter Schloß und
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