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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-22
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1898
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Messer G Ta-eblaü Donnerstag, SS. September 1898, Abends mit Marmorplatte und Tonsole, 1 Ausziehtisch, L Kleiderständer, 6 Wiener Stühle, 1 Kleider ständer und L Kutschwagen (Hinterlader) gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 20. September 18S8. Der Ger.-Vollz. beim KSnigl. AmtSger. Sekr Eidam. De» Mrsarr LageLIatt «scheint jede« Lag Abend« mit Ausnahme der Soun. Md Festtag«. BterretjährUcher Bezugsprrt« bet AdhoUmg st, den Axpedtttmml v, Rtes, mb Stahl, ob« doch Lüg« stet b» Han» 1 Marl 50 Pfg., bet Abholung «n Schalt« der tatserl. Postmstaltrn I Mart 28 Psg^ durch den «rteftrüg« sat stch Hm» 1 «ml 8V Pfg. >»zel»ni Amchme Pt» dt, Nmoo« de» Anügadetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Lmck md Verlag von Langer » Winterlich st, Ntesa. — «eschMstelli »aftantrnstraß« VS. — Wir di« v^aetta, vmautvortlich: H,,«,n» Schmidt in M«fa. Mittwoch, den 28. September 1898, Bonn. 1« Uhr lösten im Hotel zum „Kroupriuz" hier 1 Schreibtisch, 1 Sopha, 2 Bertico, 1 Nähmaschine, 1 Schreibsecretär, 1 Wäsche- und 1 Kleiderschrank, 1 Kommode, 1 Waschtisch, 1 Pfeilerspiegel «ad A«§rigrr Meblatl Mlb Ayrizn). ,7!?^.,. Amt-Statt -rr- der König!. AmtShanptmannschast Grobenhain, des Sönigl. Amtsgericht- mV de- Stavtraths z« Mesa S1. Jahr, vertttches md Sächsisches. Riesa, 22. September 1898. — In der am Dienstag Nachmittag 6 Uhr abgehal- tenrn öffentlichen Stadtverordnetensitzung waren - anwesend 12 Mitglieder des Collegiums, und zwar die Herren Barth, Berg, Donath, Fritzsche, Hammitzsch, Müller, Nitzsche, § Pietschmann, Schönherr, Starke, Thalheim und Thost. Als - RathSdeputirter wohnte Herr Bürgermeister BoeterS der - Sitzung bei. Unter Leitung deS Vorsitzenden des Collegiums, I Herrn Rendant Thost, gelangten nachfolgende Gegenstände ' zur Berathung und resp. Beschlußfassung: j 1. Zum Vortrag gelangt die Sparkafsenrechnung auf das Jahr 1896, die in Einnahme mit 3289468 M. und in Ausgabe mit 3183968 M., sowie mit einem Kassen- bestande von 105500 M. abschließt. Die Rechnung ist von dem Rathskalkulator geprüft und für richtig befunden. In seinem Revisionsberichte bemängelt derselbe die Unvollständig keit der alten, mit den Sparkassenschuldnern in früherer Zeit abgeschlossenen Verträge, die eine bestimmte Festsetzung der. Zinszahlungstermine nicht enthalten, dem Schuldner vielmehr s nur die Verpflichtung auserlegen, die Zinsen halbjährlich an r die Sparkasse abzuführen. Der Sparkassenausschuß, von dem ! die Rechnung ebenfalls geprüft ist, empfiehlt den städtischen > Collegien die Richtigsprechung derselben und hat beschlossen, «ine Aenderung der alten Verträge herbeizuführen. Der Rath s ist dem Beschlüsse des Sparkassenausschusses beigetreten und s hat die Rechnung ebenfalls richtig gesprochen. Collegium f wird ersucht, ein Gleiches zu thun. Stadtv. Müller bemerkt, zu der beschlossenen Vertragsänderung, es würden in diesem I Falle, wie ihm bereits zu Ohren gekommen, viele der Be- i theiligten ihre Verträge aufkündigen und die Gelder ander- - wärts leihen. Stadtv. Pietschmann meint, es handle sich im -vorliegenden Falle nur um die Tragung der Kosten der Aen- derungen. Die Betheiligten wollten die Kosten nicht tragen, dieselben müßten vielmehr von der Sparkasse getragen werden. Bors. Thost bemerkt hierzu, daß vor einigen Jahren auch die Kirche zu Prausitz eine Aenderung der Verträge über die von ihr verliehenen Cavitalien vorgenommen, die erwachsenen Kosten aber selbst getragen habe. Wenn im vorliegenden Falle die Betheiligten die Kosten der Aenderung tragen soll ten, sei das eine Härte. Den Fehler habe s. Z. die Spar kasse gemacht, sie müsse jetzt auch dafür auskommen. Bürger- ! meister Boeters führt hierzu etwa Folgendes aus: Der Spar- i kassenausschuß sei genöthigt gewesen, bet dieser Angelegenheit in erster Linie das geschäftliche Interesse der Sparkasse zu berücksichtigen. Die Zahl der Schuldner, deren Urkunden einer Aenderung bedürfen, sei ungefähr 300, davon seien bis jetzt etwa 30 wegen ihrer Zustimmung zu einer Aenderung angegangen worden. Wenn Herr Stadtv. Müller befürchte, daß ein Theil dieser Schuldner mit der Aenderung nicht ein verstanden sek und die geliehenen Capitalien an die Sparkasse zurückgezahlt würden, so müsse andererseits darauf hingewiesrn werden, daß wohl keiner dieser Schuldner unter günstigeren Bedingungen Kaffengelder erhalten dürfte, als sie die Spar kasse Riesa jetzt ausstellt. Es sei also kaum anzunehmen, daß die Setzung strengerer Bedingungen einen Anstoß bilde, als vielmehr der Umstand, daß die Tragung der entstehenden ge richtlichen Kosten durch die Schuldner, deren Urkunden zu ändern sind, ausbedungen worden ist. Diese Frage der Kosten- j tragung sei allerdings diskutabel und insoweit könne er dem > größten Theil der Ausführungen der Herren Pketschmann und ! Thost beistimmen. Er sei auch gern bereit, diese Frage im ; Ausschuß zur Sprache zu bringen und dabei zu befürworten» j daß die durch die Einreichung der Abänderungsurkunden bei s Gericht entstehenden Kosten ganz oder wenigsten» zum Theil > auf die Sparkasse übernommen werden. Was den Grund der Abänderung betreffe, so liege dieser in der Mannigfaltigkeit > der Bestimmungen in den älteren Urkunden, insbesondere br- , träfen diese die Fälligkrits-, KündtgungS-, Zinsentermine usw., und in der Verschiedenheit der älteren und neueren Urkunden, deren Bestimmungen auf Grund der bei den Sparkassen ge sammelten Erfahrungen als die der Sparkasse Vortheilhastesten und dem zahlungswilligen Schuldner am wenigsten beschwer lichen erkannt sind. (Im Anschluß hieran gab Herr Bürger meister BoeterS eine genaue Beschreibung der Unterschiede der älteren von den neueren Urkunden, die den Entschluß deS Sparkasienausschusses, eine Aenderung der Urkunden vorzu nehmen, in jeder Beziehung rechtfertigen dürften, und wieS auch auf die Bedeutung deS Hypothekenbriefes, die nach der neuen Grundbuchordnung eine völlig andere als bisher sein würde.) Keineswegs sei beabsichtigt (Herr Pketschmann hatte entsprechende Befürchtung ausgesprochen), für die nach den Abänderungsurkunden im Grundbuch einzutragenden Zins erhöhungen einen Vorrang vor den übrigen Hypotheken, die noch eingetragen sind, auszubedingen; die Sparkasse wolle sich vielmehr mit dem Einträge hinter den jetzigen Hypotheken deS Grundstücks begnügen. Ebensowenig habe die Sparkasse ein besonderes Interesse an der Neueintragung von Kautions hypotheken, eine entsprechende Ergänzung werde auch, wenn nicht besonders hohe Copitalten in Frage stehen, nicht weiter vorgenommen werden. Stadtv. Hammitzsch wünscht die Zins zahlungstermine nicht auf einen Tag verlegt zu sehen, da die Kasse nicht im Stande sei, alle Zahlende an einem Tage ab zufertigen. Bürgermeister BoeterS erwidert darauf, der an gesetzte Termin sei nur der Fälligkeitstermin, die Zahlung der Zinsen habe bis 14 Tage nach dem Termine Zeit. Collegium erklärt sich hierauf mit den Ausführungen des Herrn Bürger meisters befriedigt und spricht einstimmig die Rechnung richtig. 2. Zu einem zwischen dem Kirchenvorstande als Ver treter deS Kirchenlehns und dem Schulvorstande als Vertreter der Schulgemeinde abgeschlossenen Vertrage, nach welchem der Kirchenvorstand von der dem Klrchenlehn gehörigen Par- celle Nr. 239 des Flurbuchs 1517,8 Quadratmeter Fläche der Schulgemeinde Riesa überläßt, von welcher Gesammtfläche ein Theil von 441,2 Quadratmeter, d. i. die Fläche für zwei je 7 Meter breite Arealstreifen für die von der Kirchstraße und dem Albertplatze her nach den Kircheingängen zu gewährenden Zufahrts- und Zugangswege unentgeltlich überläßt, während die übrige Fläche an 1076,6 Quadratmeter mit 2 Mark für jeden Quadratmeter, also mit 2153,20 M. von der Schulgemeinde entschädigt wird, ertheilt Collegium einstimmig seine Zustimmung gemäß dem Rathsbeschluffe. 3. In seiner Sitzung vom 6. d. M. hatte Collegium den Rathsbeschluß, der Hausbesitzerin Amalie Therese verw. Müller eine Besitzveränderungsabgabe von 20 M. im Gnaden wege zu erlassen, abgelehnt. Der Rath hat darauf beschlossen, der Gesuchstellerin die Hälfte dieser Abgabe zu erlassen und ersucht das Collegium um Zustimmung hierzu. Dieselbe er folgt nach kurzer Debatte einstimmig. 4. Die Unzulänglichkeit der Arbeits- und Expeditions räume des Stadtbauamtes sowohl, als auch die der RalhS- kanzlri macht sich derart fühlbar, daß eine Erweiterung bezw. Vermehrung derselben dringend nothwendig erscheint. Unter Zustimmung deS BauauSschuffeS hat der Rath beschlossen, die jetzt Der Loge im RathhauSanbau vermietheten Räumlichkeiten zu diesem Zwecke mit zu verwenden und dieselben den Be dürfnissen entsprechend vorzurichten. Der Mtethvertrag soll der Loge für 1. April 1899 aufgekündigt, jedoch, falls die selbe den Bau eines eigenen Hauses vorzunehmen beabsichtigen sollte, die Räumungsfrist bis zum 30. September 1899 auS- zudehnen. Collegium erklärt sich einstimmig mit den projrctirten Aenderungen einverstanden. 5. Von einer vom Vorstande deS Cantoren- und Orga- nistenvereinS an daS Collegium ergangenen Einladung zu seinem am 26. u. 27. d. M. in Riesa abzuhaltrnden Ver- einStage nimmt dasselbe Kenntniß. 6. Jngleichen nimmt Collegium Kenntniß von einer Einladung deS Vorstande» deS Königl. Sächs. Militärverein» zu seinem am 25. September im Hotel Wettiner Hof abzu haltenden 40. Stiftungsfeste. 7. Von dem Binnenschifffahrt-Verein für die wissenschaft lichen Interessen deS Osten» ist dem Herrn Vorsitzenden eine Denkschrift über den Berlin-Stettiner Großschifffahrtsweg in östlicher Linienführung mit Einschluß vou Alt-Friedland zur Warthemündung bei Cüstrin zugegangen. Der Herr Vor sitzende legt dieselbe zur Einsichtnahme auf den Tisch des Hauses nieder. 8. Die RathSbeschlüsie, den 22 Jahre alten Steinmetz Exner wegen eines Anlagenrestes für die katholische Kirche im Betrage von 98 Pfg. und den Handarbeiter Carl Schulze, Elbstraße 18 wohnhaft, wegen restirender Gemeindeanlagen unter daS Restantenregulativ zu stellen, werden einstimmig genehmigt. — Hierauf geheime Sitzung. — Wir verweisen unsere Leser noch besonder« auf da« Inserat, da« Kirchenconeert betreffend. Er wird un« damit wiederum ein großer Kunstgenuß geboten. Die Königl. Hof. , opervsängerin Fräulein Marie Boffeuberger wird eine Arte i („Höre J«rarl) au« dem Ora'oriuut „EliaS" von Mendel«- söhn und die Hymne „die Allmacht" von Franz Schubert fingen. Herr Stabstrowprter Günther wird a>S Biotin« Solo ein Adagio von Albert Becker rortragen. Außer dem . Credo" und „Sanctu«" (für Chor und Orchester) von Franz Schubert werden noch Orgelcompofitionen von Bach, Rhein- bergrr und Merkel gespielt werden. — DaS Königreich Sachsen ist bekanntlich da« dichtest bevölkerte Land, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Am 2 December 1895 wohnten auf 1 qlrrn durch, schntttlich 252 6 Personen oder auf 1 Quadratmeile 13910, während im gesammtr« Deutschen Reich nur 96,7 Einwohner auf 1 qlrllt entfalle«. Seiner Flächt Nuch nimmt Sachse« die fünfte Stelle, seiner Bevölkerung nach aber di« dritte unter den deutschen Staaten ein. Wenn Sachsen die große Zahl seiner Bewohner zu ernähre«, und zwar verhältnis mäßig leicht zu ernähren vermag, so verdankt es die» nur seiner hoch'ntwickelten Industrie. DaS sollten Diejenigen bedenken, welche sonst nicht müde werden gegen de» über- handnehmenden .Jndustriealismu«", wie sie e» nennen, zu Fckde zu ztrhen und denselben mehr oder weniger für alle Schären unserer Zeit mit verantwortlich zu machen. In Sachsen halten sich auch die absolut höchste Zahl der Au», länder auf, nämlich 82357, da» ist 217,5 auf je 1000 Be wohner. Die erste Stelle hierbei nehmen aus naheliegenden Gründen die Oesterretcher ein, deren 68895 al« Ausländer unter UN» leben; besonder» groß ist die Zahl österreichischer Unterthanen in der Stadt Dresden. (11626 oder 16 9 Proz. aller Oesterreicher ja Sachsen). Unter den übrigen Reichs- ausländern befand»»' sich noch 1995 Staatsangehörige vo« Großbritannien (hierunter 1184 allein in Dresden), 1033 vou Italien, 2554 von Rußland, 2844 von der Schweiz und 2074 von den Bereinigten Staaten von Amerika, von den letzteren hielten sich wiederum die Mehrzahl, nämlich 1095, hinunter 786 weibliche, in Dresden auf, die meisten offenbar zu Bllduvgszwecken. Chemnitz beherbergte bei der letzten Volkszählung 5556 RetchSauSländrr in seinen Mauern, hier- unter allein 5069 Oesterretcher. Ruffen wohnten 52, Eng. länder 88 hier, 103 waren ta der Schweiz staatsaugehörig, au» de« Bereinigten Staaten von Amerika stammten 108. Beachtlich ist, daß die früher außerordentlich rasche Vermehrung der in Sachsen lebenden östrrretchtscheu Unterthanen sich in der letzten Zett merklich verlangsamt hat. Während dieselbe in der Zählungsperiode 1885/90 53,48 Proz. betrug, war sie in 1890/95 nur 3.65 Prozent. s Dresden, 22. Srptenber. Die heutige Fest- aufführung im Königlichen Opernhaus zur Feier de« 350jährige« Bestehen« der Königliche« musikalische« Kapelle wird durch de« Besuch der Königliche« Familie ausgezeichnet werden. UeberauS zahlreich find die Zeichnungen ergangen zu dem heute Ahead */,1O Uhr auf Königl. Belvedere z« Ehren der Kapelle stattfiadende« Bankett (Couvert 25 Mk.) Rossen, 21. Septbr. Im Gasthof zu Rhäsa wurde beim Tanzen gelegentlich de» „Guten Montag«" die Wirth-
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