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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-22
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1898
- Autor
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Da die lebhafte Unterhaltung im Nebengemache, von derer hier und da neben anderen, unverständlichen Bruch stücken auch die anscheinend sehr wiederholten Namen Bellbrack und Ahorst zu vernehmen glaubte, noch sehr »veit von ihrem Ende entfernt schien, klopfte er zuletzt kurz entschlossen an die Thür und trat, ohne eine Aufforderung abzuwarten, in Berghoff» Arbeitszimmer ein. 35 ES überraschte ihn ein wenig, daß die beiden Herren, welche er da als Besucher vorfand, die ihm wohlbekannten Gebrüder Heilbuth waren, und er glaubte wahrzunehmen, daß diese ihrerseits von der Begegnung nicht eben ange nehm berührt waren; aber für ihn war es jetzt nicht an der Zeit, eingehende Beobachtungen anzustellen oder sich über kleine Absonderlichkeiten den Kopf zu zerbrechen. Sein Eindringen mit wenigen Worten entschuldigend, wandte er sich an Berghoff und zog Traugott Ohlsens Telegramm auS der Tasche. Der Hausherr überflog es flüchtig und las eS dann zur Verwunderung des Prokuristen noch einmal mit lauter Stimme von Anfang bis zu Ende vor. „ES ist nicht gerade etwas Neues, was ich da erfahre," sagte er, „denn auch an mich ist von anderer Seite bereits eine Nachricht von dem schweren Mißgeschick gelangt, des sen Opfer mein arnier Freund geworden ist. Ich würde leinen Augenblick zögern, an sein Kranken bett zu eilen, wenn nicht gerade jetzt sehr dringende Ge- schäfte meine Anwesenheit in Berlin notwendig »lachten. Aber feine Gattin muß aus der Stelle benachrichtigt wer- den, das unterliegt keinem Zweifel. Sie wissen doch, wo sie sich befindet?" „Ich kam hierher, uni es von Ihnen zu erfahren, Herr Berghoff. Meine bisherigen Erkundigungen sind ohne Er gebnis geblieben." Ernst Berghoff lächelte etwas verlegen. „Bon mir wol len Sie eS erfahren? Nun freilich, freilich. Und Sie tha- ten ganz recht daran, sich an mich zu wenden. Gedulden Sie sich nur einen Augenblick, ich werde Ihnen sogleich die betreffende Adresse bringen." Er verließ das Zimmer und die Thür war kanm hinter ihm zugefallen, als Herr Paul Heilbuth sich an den Buch halter wandte: „Sie sind der Prokurist des Herrn Bell brack, nicht wahr? ES ist mir als ob ich Sie schon zu weilen an der Börse gesehen hätte." „Allerdings, Herr Heilbuth!" lautete die Antwort, de ren kühlen und zurückhaltenden Ton der Fragende nicht zu bemerken schien, da er mit vermehrter Freundschaft fortfuhr: „Es fällt da durch die Krankheit Ihres Chefs eine große Verantwortung auf Ihr Haupt. Gerade jetzt, wo Herr Bellbrack sich, wie man hört, in ein so bedeuten des und kostspielige» Unternehmen eingelassen hat, ist seine Erkrankung gewiß ein besondere» Mißgeschick für die Firma." „Sie wird diesem Mißgeschick nicht erliegen, Herr Heil buth," sagte der Prokurist, die Ablehnung, welche in sei nen Worten liegen sollte, noch schärfer betonend, als vor- hin. „Auch für einen so unerwarten Fall, als es der vor- liegende ist, pflegen in einem soliden Hause alle Vorbe reitungen getroffen zu sein." > „Gewiß, gewiß! Wer könnte daran zweifeln! Ich hoffe, Sie werden meine Teilnahme nicht mißverstehen. Aber da auch meinen Bruder und mich die wärmste Freund- schäft mit Herrn Bellbrack verbindet, da» heißt," fügte er unter dem erstaunten Blick de» Prokuristen ohne merk liche Verlegenheit hinzu, „eine Freundschaft, die darum nicht weniger innig ist» weil sie bisher äußerlich vielleicht wenig oder gar nicht zu Tage trat, ko dürfen Sie sich nicht wundern, wenn in meinen Fragen und Bemerkungen et- was ist, das unter anderen Umständen fast wie Neugierde auSsehen könnte. Ihr Geschäft ist ein solide» Geschäft, da» weiß jede» Kind, und e» wird auch ohne den Chef ruhig seinen Gang weitergehen wie bisher. Aber diese Bohr ungen da unten in der Heide, sie können ja kaum begon nen sein, und sie werden ohne Zweifel noch viele Auf wendungen von vielleicht sehr bedeutendem Umfange not wendig machen. Haben Sie denn eine Vollmacht, auch in dieser Beziehung nach Ihrem Ermessen zu handeln?" i neuer, Mk. -, - bi» —Kocherbsen M. 8M und Kuttererbsen M. S,! 0 bi» 7,25. Heu, alte»,! neue», Mk. 2,75 bi» 3,50. Stroh M. 2,60 bi» LL t war, nah», ja nur wenige Stunden in Anspruch, und konnte okme besondere Unbequemlichkeit am nächsten 0C ist den 1. October zu beziehen. köäsrnu 26 k. Aktienkapital 18 Millionen, Reservefonds 4,S8 Millionen Mark. Errichtet 188«. Srvätt»u»1»lt kür Inäuetrio auä llanäol, killalv Kies», llsirvr MUlvImpIatt ll. Alle Arten per 1. Oktober fällige Coupons, Dividendenfcheine, ver- looste Stücke re. werden von heute ab ohne jeden Abzug an unserer Casse eingelöst. Riesa, 13. September 1898. . Meteorologische». <xm n. Naq«, o»tMr. Barometerstand Mittag» 12 Uhr. Sehr trocken 770 W Beständig schön —M Schön »etter M veränderlich 750—W Siegen (Wind) —W viel Rege» 740 Wohnungen. In meinem neuerbauten Wohnhause /rieckr. Nug-8tr. habe noch eine Wohnung, best. auS 3 Stuben, 2 Kammern, Küche u. Speisekammer desgleichen in meinem Eckhause, Elbstraße, 2 mittlere Parterrewohnungen, best. aus 2 Stuben, Kammer, Küche, Speisekammer pr. bald oder später beziehbar zu vermiethen. 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S-Mfolo«. VII. Da« Jakob«-Kl»fter. »C. Bo« Oelberg« sttrgru wir «ms eiau» andere« Weg« ia da» Mal Josaphat hinab »brr de» Brgrävaißplatz de, Jade», welch« ihre Gräber, die ta dea Kalkfelsrn de« Bergabhangr« gehaaea stad, nur «it einer einfache«, oft nicht einmal behaaeaea Steinplatte bedeckt habe«, aas der in hebräischer Sprache der Name oder eia Sprach emgemetßett ist; besuchten die Gräber der Propheten, einfache, anterirdi- sche Grotten, und traf« in der Sohle de« Thale« Josaphat wieder angekoauaea, auch die Grabmorumevie Absalow», Jakob» und de« Zicharia«. Dies« find zma Lhril au« den ansteheudru Kalkselsea her? «gehauen, zu« Theil durch Weiter bau vervollständigt« Grabdenkmäler, wie e« scheint, au« der Zett der römischen Herrschaft, fie haben dorisch« und jonisch« Säulen «it Triglypyrngebölk, aber stilwidrig und mit wenig Geschmack durchgifthrt, mit dem eghptischu», stark a«»ge- krhlttn Hauptgefiw« vrrskhea, und haben keinen Bezug zu den Namen, die «an ihnen in späterer Zett gegeben hat. Auch fie stehen mit unterirdischen Grab-Grotten in Ver bindung, von denen der ganze südwestliche Abhang de« Oel- berge» eingenommen ist. Wir verfolgten dea weg weiter, kamen nach dem Dorfe Stloah und besuchten hier die Quelle der Jungfrau, eine schöne, klare, von eine« Gewölbe über baute Quelle, zu der man 32 Stufen htnabsteigt und in der Maria die Windeln de» Christu-kindrS gewaschen haben soll. Am Nachmittage ließen wir un» nach der Burg Da üd», der jetzigen Eitadelle führen, an der wohl kein Stet» mehr au» David« Zeiten herrühren mag, besahen die htksche gothische Kirche der Engländer auf Zion, b» suchten dir S ädte, wo Lhristu» vor dem hohen Priester Hanna» stand b.i dem armenischen Nonnenkloster Dejr-eS-Letuneh und gingen dann in da» größte Kloster Jerusalem», da« armenische, zur Auf- „Auch in dieser Beziehung hat Herr Bellbrack recht zeitig seine Anordnungen getroffen." „Ah, das ist in der That eine Vorsicht, die seinen kauf männischen Tugenden alle Ehre macht. Man könnte sich ja geradezu ein Beispiel an ihm nehmen, nicht wahr, Max? Schon in gesunden Tagen ein vollständiges geschäftliches Testament zu schaffen, da» ist wahrhaft antik! Und da bei giebt es Leute an der Börse, die ihm jede Umsicht und GeschäftSkenntniS absprechen wollen. Na, mir soll nur wie der einer mit solche)» Redensarten kommen; ich werde ihn nicht schlecht beschämen. Ich werde ihm sagen .. ja .. das heißt.. was war es doch, waS Sie mir von Bellbracks Anordnungen erzählten?" „Ich erzählte Ihnen nichts davon, Herr Heilbuth, und als Kaufmann werde»» Sie auch nicht erwarten, daß ich eS thue. Ueber seine geschäftlichen Angelegenheiten zu spre«; chen, würde nur einem Chef zustehen." Herr Paul Heilbuth räusperte sich und warf dem Proku-I ristei» einen bösen Blick zu; die boshafte Erwiderung aber,! die er auf den Lippen hatte, nmßteunausgesprochenbleiben,' da Ernst Berghoff wieder in da» Zimmer trat und dem! Buchhalter sehr höflich eine»» kleinen Zettel überreichte. „Dies ist die Adresse der Frau Zeidler, in deren Be-j gleitnng Frau Bellbrack vorgestern von Berlin abgereist! ist," sagte er. „Ohne jeden Zweifel wirb die junge Fraus sich noch bei ihr befinden." Der Prokurist verabschiedete sich eilig, und nachdem ees sich in» Comptoir überzeugt hatte, daß neue Nachrichten» über da» Befinden seine» Chef» inzwischen nicht eilige-! gangen waren, faßte er den Entschluß, sich selbst zu Frau! Else Bellbrack zu begeben und sie so schonend al« mög lich von dem Geschehene»» zi» unterrichten. Die Reise nach dein kleinen Städtchen, das auf Berghoff» Zettel angege ben war, nahm ja nur wenige Stunden in Anspruch, und er I Morgen wieder in Berlin eintreffen. (Fortsetzung folgt.) Marmorhauer- und Schleifer M finden sofort dauernd lohnende Beschäftigung^ F»rma: Robert Jdler, Jena, Anton Lorenz. ffh daher steht sei» Grad, wklchl» be der Kirche de« Muster« -««ahrt wird, ja höchster verehr««. Di« Kirch«, 1» Kon» eiae« griechische» Kreuzt« «it hoher Kuppel, ist sehr reich, aber »ach unseren Begriffe» viel zu bnnt decorirt. Dir Wä»de find bi« auf Maime«höh« «it blauen, ge«»K«rte» und glafirten Ziegel» belegt; darüber laufen Reihe» von Oel- btldern hi», «eist Gerne« au« dea Zette» der Ehristrnver- folgnngen darstellend. Da« Gitter, welche« da« Ehor vo« Schiff trennt, ist «ine zierliche Arbeit armrnischer Gttter- schaiede, auch find die innere« Thürrn der Kirche, welch« in die Schatzkammer «ad da« Grab dcl heilige» Ja'vb führen, «it hübschen, herrlich"! Must«. 1 von Perlmu ter- «ad Schild krott Mosaik eiagelegt. Boa der Decke hängen zahlreich« Lampen und Straußeneier, welche hier wunderbarer Weise viel zu« Schmuck der Kirche« »erwendet werden. A« An fänge de« Ehor« steht ei« vergoldeter Throns siel «it Bal dachin, vor L:m eine ewige Lampe brennt, auf ihm fitzt — nur dem verzückten Glaube»«auge sichtbar — der heilige Jakob««. Daneben steht ein weniger prächtiger Stvhl für seinen Stellvertreter, den Patriarchen, beide find de« Thore zugrwendet, in welche« «in kostbarer seidener, reich mit Gold gestickter Vorhang da« Allerheilligste verbirgt. Ja einer Setten-Kapelle befindet sich da« hochverehrte Grab de« heiligen Jakobus; zu ihm rutschen die Armenier, einer nach de« ander«, auf de« Knien hinein, fortwährend de« Bode« küssend, Gebete murmelnd, sich bekreuzend, opferte« Wach«- kerzen und Geld und rutschte« dann durch eine ander« Thür wieder hinau«. I« einer ihr gegenüber liegenden Kavelle wurden die Pilger verl. sm, und ihre Name« von Geistlichen in ein Buch eingetragen. Sie werden wohl alle gezwungen, dorthin zu wallfahrten, damit der Patriarch ihre Opfer pfennige einsäckelt. Eigeuthümlich find die Glocken der Ar menier. Eine große Metallplatte und eia ebenso große« hölzerne« Brett hängen frei an Ketten in der Vorhalle der Kirche und an diese wird mit Hämmern geschlagen. Wir besuchten noch die große jüdische Synagoge und Chemnitz,21.September. Pro 50Kilowttzen, fremd«Sorte», Ml. 9,10 bi»SM, sächs., alt, Mk.-,- bl« nm, Mk. SM bi» 8,80. Roggen, utederlänb. sächs. «. preuß. M. 7M bi» 7,80, hüfiger M. 7,- bt» 7,30, neuer «. bl» - fremder M. 7,SO bl« 7M. Braugerste, fremd«, Mk. 8,25 bi» V,7V, »erste, sächsisch«, Ml. 7M bl« 8,25, ftuttrrgerste MI. KM bt» SM, Hafer, sächs, alt, Mk. 7,- bl» 7,28, pttuß., alt, M. 7,- bt« 7,25, verregnet R. —bl» -, -, fremder M. 7,10 bt» 7,45, Preuß., — »ocherbsen M. 8,80 bl» 9,50, Mahl. ... - M. 4,-bl« 4,-. ».»»»», V». vu» i»,uv. «tlu« V». o,vv 3,"- Kartoffeln M. 2,25 bt» 2,SS. Butter pw 1 Kilo Mk. 2M «» 2,70. Von Montag, den 26. Septbr., Vorn,. 8 Uhr ab sollen aus kromnilrvr Kitter gutsüar in der Nähe der Landbrücke WM" Kartoffeln ans dem Glocke "WW ruthen- weise verkauft werden. Die Gutüverwaltung. Ein junges braves Mädchen, welches auch Liebe zu Kindern hat, wird für den ganzen Tag zur Hülle im Haushalt per 15. October gesucht Frau Johanna Gchnmanu, Hauptstraße 51, Part. Murvr werden angenommen Pfarrneubau. ! Ostfriesländer-Milchvieh. äloutLg, den 26. September stelle ich einen großen Transpott bester ostfriefischer Kühe «ud Kalbe«, hochtragend rmd mit Kälbern, sowie '/.jährige Kuh- «. Bullenkälber bei mir zum Verkauf, ssicsitsk. Vieh trifft Sonnabend ei«.
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