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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-23
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1898
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««v A««»iser WeUM mV AlytiM Amtsktatt der Königs. «wtShanptmannfchast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadttaths zu Mesa. i SSI. Freitag, SS. September 1898, AvendS 51. Jahr» »u« Mrlau Tagrblan «ichewt leben Lag Abend« mit MGnahmr der Emm- und Festtag«. MerteljShrlichu Bezugspreis de« Abholung In den Gz-pedMm« tu Mesa und Dtrchla ob« durch «st» Artig« frei in, Hau« 1 Mari 60 Pfg., bei Abholung am Schalt« der taisrrl. Postanstaltm 1 Mart 25 Pfg., durch d« Briestrtlg« frei tu» Hau, 1 Mar! «5 Psg, für di, «NUUU« d«S Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag do« Langer » Mrrterlich t» Riesa. — Geschäftsstelle Kastanie«-,aß« SS. — Mir di« Redartion vermckwortltch: Hermann Schmidt tu Mesa. Konkursverfahren. Ueber da« Vermögen des RathskellerpächterS Gustav Gmll Joppe 1« Strehla wird heute am 22. September 1898, Nachmittags */,3 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Or. Monde in Mesa wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSfordemngen sind bis zum 1. November 1898 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falle« über die in Z 120 der KonkurS- vrdnung bezeichneten Gegenstände — auf den 20. Oktober 1898, Vormittags 10 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 14. November 1898, Vormittags 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welch« eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For derungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Kmckirsverwalter bis zum 29. Oktober 1898 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Riesa. . Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber. Aktuar Sänger. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, de« SÄ. September, von Vormittag 8 Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch eines Windes zum Preise von 40 Pfg. pro '/, kg zum Verkauf. Riesa, den 23. September 1898. Die städt. Schlachthofverwaltung. Meissner, Sanitätsthierarzt. Der im Betriebe ter Küchenverwaltungen der I.—IV. Abtheilung in der Zeit vom I. Oktober 1898 bis Ende März 1899 erforderliche Bedarf an I. Kartoffeln, II. BSckereiwaare«, III. Kaffee, trockenen Gemüsen und sonstige« Kaufmannswaare«, IV. Milch soll erneut vergeben werden. Lie'erungsbedingurgen können im Verwaltungs-Geschäftszimmer der II. Abtheilung eingesehen werden. Ebendaselbst sind versiegelte Angebote bis -NM KV. d. Mts. abzugeben. Königliches 3. Feldartillerie-Regiment Nr. 32. Oertliches u»V Sächsisches. Riesa, 23. September 1898. — In einem an da» König!. Ministerium des Innern über die Einführung de« Fahrrad - Nummernzwange» er- statteten Gutachten hat sich das Polizriamt der Stadt Leipzig in verneinendem Sinne ausgesprochen, da die Durchführung dieser Maßregel aus zu große Schwierigkeiten stoßen würde, — Die 5. Siraskawwer de« K. Landgericht« Dresden verhandelte gestern gegen die Dtenstmagd Amalie Ernestine Knauer geborene Dtetze, um sich wegen wiederholten Rück, fallbetruge» zu verantworten. Die am 5 Januar 186S zu Riesa geborene, schon vielfach, darunter um Zuchthaus be strafte Angeklagte machte sich zunächst am 4. Juli d. I«. zweier Miethgeltprellereien schuldig, indem sie sich bet zwei Gutsbesitzern al- Magd vermiethrte, ohne die Absicht zu haben, in die Dienste zu treten. Auf diese Weis: wurden die beiden Zeugen getäuscht und bewogen, der Knauer je drei Mark Draufgeld zu zahlen. Außerdem bestellte sich die An- geklagte unter falschen Vorspiegelungen bei einem Schuhmacher in Oschatz ein Paar Hübschuhe. Dieser ist j-doch mcht ge schädigt worden, weit die Knauer die bestellten Schuhe nicht abholte. Die Angeklagte verwirkte wegen dieser abermaligen Betrügereien unter Ausschluß mildernder Umstände 2 Jahre 3 Monate guchrhau« und eine Geldstrafe von 4S0 Mark, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit noch weitere 60 Tage Zuchthaus zu treten haben. — Bon dem Ursprung des Altweibersommers, dessen Zeit j.tzi gekommen ist, weiß der Volksglaube« merkwürdige Dinge zu erzählen. Bild sollen seine feinen Fäden Haare der Mutter Gottes sein, bald von der Kunkel der Waidfee stammen. In Wahrheit sind sie Gewebe der Spinnen, ihre Entstehung tst indlffen. wenn auch nicht von Poesie umflossen, doch ein höchst interessante« Naturschauspiel. Wenn die Regen tag« kommen und die Vögel nach dem Süden ziehen, begiebt sich auch die Spinne auf die Wanderschaft, um die feuchten Niederungen mit sonnigen warmen Höhen zu vertauschen. ! Miezen kann das Thierchen nicht, da» Ziel psr psclss zu erreichen, sollte ihm auch schwer fallen, e« baur sich also einen Wanderapparat und zwar einen Luftballon. Am ersten schönen Sonnentag klettert Frau Spinne auf einen «höhten Standpunkt und stellt sich dort auf den Kopf. Dann sendet sie au« den am Hinterruwpfe fitzenden Spinnrnwar-en «in Büschelchen Fäden m die Lust, da« wie eine Kahne im Winde flattert; hat sie daraus gesehen, woher der Wind kommt, so dreht sie den Kopf nach seiner Richtung und sendet neue Käsen au«, bis da« Gewebe stark genug ist, sie zu tragen. Dana läßt sie alle acht Füßchen gleichzeitig los und segelt, den Rücken nach «Men gekehrt, davon. Die Fäden bilden ein Büadelchep, da« die Spinne mit den Füßen festhält und während der Fahrt unausgesetzt durch neue Käse« vermehrt. So lange der Wind weht und dir Sonne scheint, geht die Fahit lustig weiter, denn gerade der wärmende Sonnenschein erwözlicht e« dem steinen Luftballon überhaupt erst, zu steigen. Sobald da« Tagc«gestirn verschwindet, fällt auch er, die kleine Weberin läßt ein-n Faden nach unten und klettert daran hinab, ein Obdach für dir Nacht zu suchen. Erft am ar.d«sn Morgen begicbt sie sich wieder aus die Fahrt. Die FL:en, die ihr Ballon unterwegs verliert, mehr aber «och jene, an denen sie Abends zur Erde hinabstrigt, bilden später den Altweibersommer. Wie weit eine selche Spinnenreise gehen kann, ersieht man daraus, daß Darwin noch 60 Seemeilen vom Lande entfernt Tausende von kleinen, röthlichen Spinnen mit ihren Ballons durch dir Luft segeln sah. Überrascht die Thierchen auf solcher Fahrt über Wasser ein Sonnen untergang, so finken sie sofort hinab und finden ihr Grab in den Fluthen. — Sind elektrische Glühlampen feuergefährlich? Man nimmt allgemein an, daß die elektrischen Glühlampen, weil sie von der Lust durch die Glasbirne vollständig abgeschlossen sind, ohne jede Gefahr überall, z. B. auch zwischen DecorationSstoffen usw., verwendet werden können. Nach einem im „Lancet" mitge- theilten Versuch ist aber die von den Glühlampen auSgestrahlte Wärmemenge bedeutend größer als man denkt, und sehr wohl ausreichend, um eine Entflammung hervorzurufen. Ein ein facher Versuch beweist die Richtigkeit dieser Behauptung. Legt man eine gewöhnliche Glühlampe in ein Gefäß, das mit einem halben Liter Wasser gefüllt ist und setzt die Lampe dann in Betrieb, so wird das Wasser langsam erwärmt, und schon nach Verlauf einer Stunde siedet eS. Aber auch eine directe Zün dung läßt sich durch eine Glühlampe leicht bewerkstelligen, in dem man sie in einen Haufen gekämmter Baumwolle legt. Schon nach kurzer Zeit ist die Baumwolle versengt, und sehr bald tritt die Entflammung ein. Wird Celluloid mit einer brennenden Glühlampe in Verbindung gebracht, so entzündet es sich schon nach fünf Minuten. Durch diese Versuche ist der , Beweis dafür erbracht worden, daß die Verwendung von Glüh lampen, wenn sie mit leicht brennbare« Stoffen in Berührung kommen, nicht absolut ungefährlich ist. * Großenhain, 23 September. Wie nicht ander« ' zu erwarten, gestaltete sich da« am g>strigrn Donnerstag; Abend im Saale der „Krone" gegebene Abschied«concert de- Herrn Kgl. Musikdirigenten Alwin Müller zu einem Fest. - und Ehrenabrnd für den von hier Scheidenden. No- einmal kam bet den sehr zahlreich erschienenen Musikfreunden, den Freunden und Bekannten de« Concertgebcr« die Liebe und Verehrung, deren sich Herr Müller in allen Bevölkerungs kreisen erfreut, zur roisten Gettung. Herr Müller wurde insbesondere noch durch Ueberretchung eine» Lorbeerkranz«» und eine« Reservistenfockes geehrt; beide» wurde ihm unter entsprechenden Worten überreicht. Au» der Lößnitz. In der Nacht zu« Montag wurde in Naundorf bei Kötzschenbrova der 18jährige Arbeiter Sachse au» Schlesien, al» er mit einem Kameraden »ud eine« jungen Mädchen den Gasthof verlassen harte, mitten i« Orte von eine« sie verfolgenden tschechischen Arbeiter nach kurze« Wortwechsel mit einem Messerstiche in die Brust so schwer verwundet, daß er sofort zusammenbrach. Der Begleiter Sachse«, welcher den Thürer sestnehmen wollte, erhielt gleich fall» einen Messerstich an der Hand und gelang e» de« - Tschechen, zu entkommen. Am nächsten Tage jedoch wurde der roh« Patton durch den G ndar« Rsigk al« eia Arbeiter am Schleusendem in Kötzscheabro'.a HMtUclt «nd ta da« Dresdner G-richtSgefänxniß etngeliesert. Die Verwundung Sachse» ist shwrr, da die Lunge durch den Stich verletzt ist. Dresden. Eire verhängnißvolle Explosion fand gestern früh nach 9 Uhr in dem Grundstück; Srrteseuer Straße 24 statt. Im Keller waren zwei Lmte de» dortigen Droguen- geschäft» mit Abfüllen von Benzin beschäftigt. Die sich hier bei entwickelnden Gase haben sich vermuthlich an einem in größerer Entfernung und zwar außerhalb de» Keller» stehen den Lichte entzündet und zur Explosion geführt. Vorüber gehende hatten einen Knall gehört und gleich darauf die Flammen au« den Killerfenstern schlagen sehen. Die Feuer wehr griff den nicht ungejährlichen Brand, dec einen erstickenden Qualm und «ine fürchterliche Gluih erzeugt hatte und noch immer das Explodiren anderer mit Spiritu«, Aether, Tink turen, Benzin u. s. w. gefüllter Gefäße herbeiführte, sofort mit zwei Schlauchleitungen vom Srraßenfeuerhahne an und beseitigte damit die Gefahr in kurzer Zeit. Die Srrahlrohr- sührer mußten wegen de» Qualme» mit dem Rauchhelme ausgerüstet nach dem Brandherde Vordringen. Der durch den Brand verursachte Schaden ist ziemlich vedeuteild. Eine größere Menge Maaren, Regale, Kellerverfchlägr «ud ver schiedene» Andere wurden vernichtet oder beschädigt. Außer den an den Kellerfenstern zerstörten Fensterscheiben waren auch, ein Beweis der gewaltigen Glutb. eine Anzahl Scheibe» im Erd- und sogar im ersten Oberg s -ofle gefprungen. Die mit der Arbeit im Keller betrauten Leute — ein Markt helfer und ein Lehrling — haben bei Ausbruch de» Brande» leider erhebliche Brandwunden daoongetrag«», die deren Unterbringung im Carolahause nothwendtg machten. Marienberg, 21. September. Die Einwohnerschaft hat der Stadt für die bworstrhende Feier des llbjährigen Bestehen» der Unteroffizierschule ea. 250 Quartiere zur Ber- lügung gestellt, so daß wenigsten» einige Offiziere «nd riu Theil der 700 augemelveten Kefttheilnehmer und zwar solche ehemalige Untero'stsierschüler, welche sich in den Stellen der Geheimen Sekretäre, Rechnungträthe, Sekretäre und Ober assistenten befinden, in Stadtquartiere untergebracht werden können. Ungefähr 300 Kefttheilnehmer, darunter alle jetzt noch aktiven Unteroffiziere, soweit fi: nicht von einzelne«! Ouartiergebern ausdrücklich «»«gebeten find, erhalten Quartier in der Kaserne. Der 1. October ist der offizielle Tag de» Festes, an deu jeder Theiluehmer gebunden ist. Zwickau. 22. Septbr. Eine hier abgehaltene Buch« druckerversammluna, zu welch«« Theilnrh«er au« Ehemuitz, Dresden. Leipzig, Plauen u. s. w. erschienen waren, beschloß, bei der Regierung zu beantragen, die geplante Bildung von Zwangsinnungen für da» Buchdruckergewerbe zu verhindern. Zwickau, 22. September. Gestern ist in einem Schachte des Zwickauer Revier» der Fahrgehilfe Christian Grünert, Vater von vier schulpflichtigen Kindern, von einem Förderwagen, dessen Seil zerriß, überfahren und so schwer verletzt worden, daß der Tod sofort eintrat. Werdau, 20. September. Im unweit gelegenen Orte Gauern wurde gestern die in den 40er Jahren stehende Ehefrau de» Dachdeckermeisters Mergner von dort von einem plötzlichen Tode überrascht. Im Begriffe, den Bahnwagrn zu
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