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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-29
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1898
- Autor
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rrnd Anzeiger MM« m) Llycher). Telegramm-Adresse »Tageblatt-, Riesa. Amtsötalt der Königl. Amtshaiiptmcmnschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. SS« Donnerstag, SS. September 1898, Abends S1 Jahrg. Abortemlnge an hiestger Kirche sind zu vergeben. Plan und Kostenanschläge liegen an Pfarr amtsstelle zur Einsicht auS. Bewerbungen bmdtgft an den Unterzeichneten. Erneuert wird zugleich die Ausschreibung der hiesigen Glöcknerstelle. Gröba, den 27. September 1898. Der Kirchenvorstand. k. «Verner. La« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch di« Träger frei inS HauS I Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Anzeigen-Auuahme für die Nummer des Ausgabetages bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt tu Riesa. für da» »Rief««- Tageblatt" erbitten un, bi, spätestes Bormittag- 0 Uhr de» jeweiligen Ausgabetage,. Lte Bekanntmachung. Die Arbeiten bei Erhöhung der hiesige« Kirchhof-Mauer, sowie bei einer vertttches «nd Sächsisches. Riesa, 29. September 1898. — Bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrt». G> sellschaft tritt am Monrag, den 3 Oktober a. c., ein neuer Fahrplan in Kraft, welcher bi« mit L. November a. c. Gil tigkeit hat «nd gegen den bisherigen, der vorgeschrittenen Jahreszeit wegen, etwa« verkürzt worden ist. — Die Schiffe verkehren nach demselben ab Riesa aufwärts bi« Dresden Bor«. 5" (nur Montag«), 7". 10", Nach«. und nur bis Meißen) — Au Thal fahren die Dampfer ab Riesa bi« Mühlberg vorw. 8«», 11»», Nachm. 4" und (6°° nur bi« Strehla, Mittwochs und Freitags bi« Kreinitz). — Die Restaurationen an Bord der Schiff« find, wie allenthalben bekannt, vorzügliche und zugfreie, bei rauherem Wetter gut g«heizte Cijüten bieten angenehmen Aufenthalt. — Dem Krachteoverkehr wird auch ferner besondere Aufmerksamkeit gewidmet. — Der Umzug beherrscht jetzt die Situation. Da giebt e« ««endlich viele Seufzer, so viele, daß «an für ein ganze« Jahr lang daran genug haben könnte. Steif und fest wird von Hunderten von Familien geschworen, nie und nimmer wieder zu ziehe«; Aerger, Enttäuschungen und Koste« waren doch gar zu riesengroß, aber e« geht damit wirklich wie mit de« Lotteriespielen, um« erklärt heilig und theuer: Nie und «immer wieder, u«d doch wird e« so selten da« letzte Mall Aber auch die Wohnungssuche ist kein so leichte« Ding, al« «s auf den ersten Blick scheinen könnte. Da giebt'« so Mancherlei, wa« man bei Besichtigung der Wohnung nicht gesehen, hinterher aber «nangeaehm bemerken muß. Indessen steht doch Manche« viel weniger schlimm au«, wenn man «ar kaltes Blut zur Genüge bewahrt. Und die« gilt vor allen Dingen für die ersten Tage de« Wohnen« im neuen Hei«; mancher anscheinend große Schaden ist in Wahrheit «ar kein, und manche« klein« Malheur ist leicht reparirt, viel leichter, al« der aufgeregten Hausfrau anfang« scheinen mag. Zu« Umzug gehört al« Hauptrecept kalte« Blut, da« ist nun einmal fol — Zeitungsausschnitte — Diebstahl! Manche Besucher voa Laser« und Restaurant« finden nicht« dahinter, wenn fi« von den kort avfliegendea Zeitschriften Ausschnitte wachen oxr gar ad und zu ein ihnen besonder« gut gefallende« Blatt i ganz rtnstrcken. E« ist da« nicht nur eine grobe Rückficht«- . lofigkeit gegen den Wirch und die übrigen Besucher de« Lo- ! kal«, sondern auch ganz gewöhnlicher Drebstahll Die Darm- ; städter Strafkammer hatte dteser Tag«, über die Berufung ! «ine« Werkführer« zu entscheide«, der in eine« Lakee «inen s Thrll einen Witzblatt«« herausgeschnitten und eingesteck« hatte f und deshalb vom Schöffengerichte wegen Diebstahl« zu drei Tagen Sefängniß verurtheilt worden «ar. Da« Gericht stellte fest, daß Diebstahl vorliege und bestätigte da« Urtheil erster Instanz. — Au» Dresden wird de« „L. T/ geschrieben r Da« Gerücht, daß die Zahl der Anmeldungen bet den sächsischen Seminaren znrückgegangen sei, ist nicht begründet. Es find Ostern 1899 «SS Zögling« ausgenommen, s Doppelklaffe« errichtet worden, «nd da« künftige Kraakenberger Seminar Hot im früheren Rebensemiaar Grimma seine» Anfang ge nommen. Dazu kommen 22 Schüler im katholischen Seminar z« Bautzen «nd die in di« beide» Lehreriaaensewinare auf genommenen Schülerinnen (49) Der Jahrgang 1893 der evangelischen Seminare zählt 439, der von 1894 ; 47S, von 1885: 4SS, von 489«: SS3, von 1897: 574 Seminaristen. — Der damalige Lehrermangel erklärt sich hauptsächlich au« de« schnellen WachSthum der Bevölkerung Sachsen«, au» der bedeutenden Vergrößerung «nd Erweiterung der Städte «ch der weitgehenden Ausgestaltung de« Bolksschulwescn« in diesen. Di« Vororte der -roße« Städte haben in der Organisation Hre« Schulwesen« nicht zurückbletben wolle«, und auch sooft haben sehr viele Gemeinden ihre Schulen sorg- ! sam ausgebaut, «ehr gefiedert, die Kinderzahl für die einzelnen Klaffen beschränkt, einfache Schulen i« mittler« ««gewandelt. Daher ist der Lehrerbedarf auß:rordentltch schnell gestiegen. Diesem Bedarf haben die Seminare nicht Nachkommen können. Um Doppelklasse« zu errichten, waren eine Reihe Bauten er forderlich. — Der Lehrermangel würde nach den origen Zahlen binnen einigen Jahren überwunden werden, wenn mcht mit dem Jehre 1900 die zum MM ärdieoste auSzehobenm Lehrer «in Jahr dienen wüßten. Nach den bisherigen Er schwungen werden etwa SO Prozent in de« Dienst treten wüfsen. Um dem dadurch «atstehrnden Notstände zu begegnen, ist es ein« durchaus nvthwendige Maßregel gewesen, den Semtnarkursu, auf 5'/, Jahre zu verkürzen ; erst nach und nach (etwa bi« zu« Jahre 1906) wird der durch die Em- ziehung der Lehrer entstehende, bleibende Ausfall von Lehr kräften gedeckt werden könne»; die Seminare haben demnach eine sehr schwere Zeit zu überstehe«. — Selbstverständlich ist es wünschrnswerth, daß die Anmeldung zu den Seminaren nicht zurtckgehe. — Die neuerdings wiederholt aufgeworfene Frage, ob i« Königreiche Sachsen Jedermann auf Ansuchen eine Jagd karte erhält, ist in jüngster Zkit von einem der amtlich« n Regierungsorgane dahin beantwortet worden, daß außer den in» 8 2S de« Jagdgesetzes vom 1. Dec mber 1864 aufge- führten Fällen aus Staadesrückstchten Geistlichen, Kandidaten und den dem Königlichen Kultusministerium unterstellten Lehrern die Ausübung der Jagd verboten und deshalb die Ausstellung von Jagdkarte« zu versagen ist. Almosen- ewpfängrrn sii die Ausstellung einer Jagdkarte selbstverständ lich gleichfalls zu untersagen. — Um den vielfachen, fast täglich wiederkehrenden Jrr- thümern bei der Adressirung von Briesen oder Packet-Sen- dungen vorzubeugen, hat die Verlagsbuchhandlung von Bruno Troitzsch in Chemnitz «in Berzeichniß sämmtlicher Ortschaften im Königreich Sachsen und Herzogthum Sachsen-Altenburg in ihrem Berlage erscheinen lasten. Dasselbe enthält streng alpha betisch geordnet die Namen sämmtlicher Ortschaften, sowie ein zeln stehender Wohnplätze, OrtStheil«, Häusergruppen, Schlösser, Rittergüter, Güter, Billen, Fabriken, Brauereien, Mühlen, Gasthöfe x. mit Angabe deS betreffenden Amtsgerichtsbezirkes und, waS namentlich für die genaue Adressirung der Postsen dung von Werth ist, mit Angabe der Postanstolt von welcher auS die Bestellung der Sendungen erfolgt. Es giebt in Sachsen bekanntlich eine große Anzahl Orte, deren Nomen in gleicher Schreibweise 3 bis 10 und noch mehrfach Vorkommen, — der Ort Naundorf ist z. B. 17 fach vertreten — und ist eS dann zur Vermeidung der Verzögerung in der Zustellung von Sendungen unbedingt nöthig, daß aus der Adresse die genaue Lage des Bestimmungsortes ersichtlich ist. Mit Hilfe deS genannten Ortsverzeichnisses wird dies in allen Fällen er möglicht und machen wir deshalb Behörden, sowie Geschäfts leute ganz besonder« auf dasselbe aufmerksam. DaS Buch ist in allen Buchhandlungen zum Preise von 1 Mk. käuflich. — Die Gewohnveit, da« rech» Ohr al« Hüter für den Federhalter zu benutzen, ist fast bet Allen, welche viel zu schreiben haben, üblich, und Diejenigen, die alltäglich ihre v - rufsarbeit mit dem Federhalter erfüllen, fühlen ost gar nicht, ob sie den Federhalter auf dem Ohr liegen Haven oder nickst. Wie vorsichtig man aber auch mit der Feder hinter« Oht umgehen muß, beweist folgender Vorfall: Ein Meißner Geschäftsmann wird in seinem Lontor von seinem jüngsten, erst zwei Jahre alten Töchterchen besucht. Erfreut darüber, hebt er da« Kind empoc und will e« küssen, vergißt aber dabei, daß er die Keder hinter« Ohr hat «nd vrrl-tzt, da die Begrüß«»- etwa« stürmisch grschav, da« Kind dicht am Auge ziemltch erheblich mit der Ttnt« haltenden Feder. E» trat Geschwulst «ad Entzündung am Auge ein «ad auch heute «och ist es nach dem M. Lagebl. fraglich, ob da« Kind nicht einen dauernden Schade« davonirägt. Also Vorsicht! — I« Jahre 1897 find in Sachsen 128 Hunde voa der Tollwuih befallen worden, ferner 2 Pferde und 1 Schwein. Als der Avstckung verdächtig wurden 379 Hunde und 19 Ketz:a geiörret, außerdem 48 Hunde unter Beobachtung ge ¬ stellt. Es find auch viele Personen gebissen worden, voa den BezirkSthierärzten find 64 derartige Fälle verzeichnet worden. Bon den gebissenen Personen haben sich s in Pari» und 5 in Wien de« Pasteurschen Impfungen unterzogen. Erstorben sind in Sachsen an solchen Bissen 2 Personen. * Au« der Großenhainer Pfleg«, 29.Septbr. Allgemein recht zufrieden war man in diesem Jahre mit der Ernte in hiestger Gegend. In den LandwinhSkreisrn der Umgegend kann man fich kau« erinnern, eine solch gute Ernte schon jemals erzielt zu haben. Und wie e« mit der Getreide- Ernte war, so ist e« jetzt wieder mit der Kartoffelernte. Sie ist in Hinsicht auf Qualität und Quantität gletch vor züglich ausgefallen. Die Kartoffeln find durchgängig recht gut, und solche i« Gewicht bi« zu einem Pfund find keine Seltenheit. Die gute Ernte hat natürlich bewirkt, daß der Preis dir Kartoffel« ein niedriger ist. Händler zahlen sitzt per Tentner 1,60 Mk. — Kommenden Sonnabend findet U» Großenhain die feierliche Eröffnung und Einweihung de» neu errichteten Bürgerhorpitalgebäude« statt. Da»-stattliche, auf da« Beste eingerichtet« Gebäude, da« der Stadt ebenso zur Zierde wie zur Ehre gereicht, steht an der Ecke der Weßmtzer Straße und de« nach dem Bober»berg führende» Wege«. — Zu de« gestern au« Stolzenhain gemeldeten Schadenfeuer ist noch uachzutragea, daß die den Flamme» zum Opfer gefallene« reichen Erntevorräthe größtrutheil» nicht versichert waren, die vrandkalamitosen also recht schwer betroffen worden find. Löschhilfe war «»«reichend ans der Brandstätte erschienen, doch waren die Brnnnen bald er schöpft und r« owßte eine Schlauchleitung nach der gegen 300 Meter rntserntkn Röder gelegt werden. Da« Vieh au« den Ställe« konnte gerettet werden, jedoch find zwei Hunde an der Kett« mit verbrannt. Diese« Schadenfeuer ist «un schon da« dritte fett kurzer Züt in hiesiger Gegend. Und bei de« letzten beiden wird die Entstehungsursache auf mit Streichhölzchen spielende Kinder zurückgrführt. Möchten doch die Eltern ein wachsamere« Auge auf ihre Linder habe« und ihnen solch gefährliche» Spielzeug entrücken! -f Dresden, 29. Septbr. Die Königin reift morgen zu« B.such der Fürstin Hohrnzollern, ihrer verwandte«, nach Umkirch. Dresden, 27. September. Drei «nserer berühmteste» Kanzelrednrr werden demnächst au« ihrem Amte scheide« Am 2. Oktober verabschiedet fich Herr Oberconfistorialrath v Löber. Derselbe, im 70. Lebensjahre stehend, tritt von seine« ersten Hofpredtgrrposteo au» Rücksicht auf sein hohe» Alter zurück, während er al» Mtglied de» Confistoriu«» in demselben verbleibt. Ebenso verlieren die Bewohner von Neustadt - Dre»deu den in alle« Bevölkerungskreisen hochge schätzten Pastor der DreiköaigSktrche, Herrn vr. tdsol. und pttll. Sulz«, der mit Ostern 1899 in den wohlverdienten Ruhrstand zu treten gedenkt. Ebenso hat auch vr. Fromm hold von der Annenktrche sei« Entlaffung»ges«ch eingereicht. Dre»de«, 28. September. Gestern Nachmittag reiste Sr. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August nach Eibenstock «nd begab fich voa dort mittelst Geschirre» mit de« per sönlichen Adjutanten Rittmeistrr oon Tümpling nach Wilden thal, um daselbst aus Hochwild zu jagen. Die hohe Ge» mahlt-, Prinzessin Luise, die nach überstandene« Wochenbett zum erste« Mal« in der Residenz erschien, begleitete n»tt den beiden älteste« Prinzen ihre« Gemahl zu Fuß «ach de« Hauptbahnhofe. vorher hatte die Prinzessin die Gruft in der katholischen Hofkirche besucht und daselbst ein stille» Gebet am Sarge ihre« jüngsten Kinde» verrichtet. Seine Königl. Hoheit Prinz Friedrich August Vegiebt fich am 1. Oktober von Eibenstock nach Marienberg, um daselbst der Frier der Köuigl. sächsischen Untero'ficierschule beizuwohnen, welche bekanntlich den 2S. Jahrestag ihrer Errichtung begeht. Pirna. Eine» bedeutendlnZvertrauen» - Mißbrauches «achte sich der 22 Jahre alte Buchhalter einer hiesige« Fahrradhaudlung schuldig, indem er zu« Nachtheil« seine»
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