Der Komponist und Gambenvirtuose Carl Friedrich Abel war 1746 bis 1758 Mitglied der Dresdner Hofkapelle. Dann führten ihn Reisen u. a. nach London, wo er zusammen mit Johann Christian Bach von 1765 bis 1782 die für die frühe bürgerliche Musikpraxis bedeutsamen „Bach-Abel-Concerts", öffent liche Abonnementskonzerte, veranstaltete. In seinem reichen Instrumentalschaf fen schloß er stilistisch an Johann Christian Bach und die Mannheimer Meister an. Der tschechische Komponist Jan Vanhal studierte bei Dittersdorf in Wien, trat in Italien mit Gluck in Verbindung, bereiste Ungarn und Kroatien und ließ sich schließlich in Wien nieder, wo er als erster freischaffender Künstler wirkte, Beziehungen zu Haydn und Mozart pflegte und auch als Pianist geschätzt war. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erfreute sich sein umfangreiches Schaffen größter Beliebtheit. Siegfried Thiele wurde' 1934 in Chemnitz geboren und studierte von 1953 bis 1958 an der Leipziger Musikhochschule Komposition bei Wilhelm Weis mann und Johannes Weyrauch sowie Dirigieren, danach war er Meisterschüler von Leo Spies an der Akademie) der Künste zu Berlin. Seit 1962 wirkt er als Dozent für Komposition an der Leipziger Musikhochschule. Er schrieb Orche ster-, Vokal und Kammermuisikwerke. über Praeludia et Cantus für Flöte, Violine, Viola und Violoncello äußerte der Komponist: „Das Stück entstand Anfang 1978 im Auftrag der Dresdner Philharmonie. Drei kurzen Sätzen (den Präludien) folgt ein breiter ausgeführtes Gesangsstück (Cantus). Jeweils eines der Instrumente prägt das musikalische Geschehen der einzelnen Sätze, sei es durch sadistisches Spiel oder durch Hervortreten aus dem Gesamtgefüge. Der Cantus wird eingeleitet durch ein gleichsam diffuses Kam mermusik-Tutti, aus dem sich alsbald eine Cello-Cantilene herauslöst — das bestimmende Moment dieses Satzes. Gegen Schluß des Werkes finden Erinne rungen statt an die jeweiligen Sprechweisen der einzelnen Instrumente in den vorangegangenen Präludien. Die besänftigende Ruhe des Cello-Tons läßt — allen Bemühungen um individuelles Sprechen zum Trotz — Eintracht und Stille entstehen." Frantisek Kramdr (Krammer) wurde in seiner tschechischen Heimat als Organist ausgebildet, kam als Violinist in die Kapelle des Grafen Styrum zu Simonthurn (Ungarn) und wurde schließlich Kapellmeister und Kammerkompo nist in Wien. Er hinterließ mehr als 300 Werke verschiedenster Gattung und Besetzung. Programmblätter der Dresdner Philharmonie - Spielzeit 1978/79-Chefdirigent: P r of. Herbert Kegel Redaktion: Dr. habil. Dieter Hartwig Druck: GGV, Produktionsstätte Pirna - 111-25-12 0,190 T. ItG 009-8-79 EVP — ,10 M