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01-Orchesterkonzert Dresdner Philharmonie : 29.03.1979
- Titel
- 01-Orchesterkonzert
- Erscheinungsdatum
- 1979-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Philharmonie Dresden
- Digitalisat
- Philharmonie Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id880545186-19790329017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id880545186-1979032901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-880545186-1979032901
- Sammlungen
- Projekt: Bestände der Philharmonie Dresden
- Musik
- Saxonica
- Performance Ephemera
- LDP: Bestände der Philharmonie Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- EphemeraDresdner Philharmonie
- Jahr1978/1979
- Monat1979-03
- Tag1979-03-29
- Monat1979-03
- Jahr1978/1979
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ZUR EINFÜHRUNG Fryderyk Chopin, der große polnische Komponist, verlebte seine Jugend in Warschau, wo er schon frühzeitig Musikunterricht erhielt, zuerst bei Wojciech Zwywny, dann am Konservatorium bei dem Geiger und Theaterkapellmeister Joseph Elsner. Bereits im Alter von neun Jahren errang er als musikalisches Wunderkind Erfolge. 19jährig gab er seine ersten Kompositionen heraus. Im Jahre 1831 verließ Chopin, der inzwischen in Warschau als Pianist bereits zu einem Begriff geworden war, kurz vor dem Ausbruch des Aufstandes des pol nischen Volkes gegen seine zaristischen Unterdrücker die Heimat und siedelte nach Paris über, wo er — von einigen Reisen abgesehen — bis zu seinem frü hen Tode als gefeierter Pianist und Komponist, freundschaftlich verbunden mit bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit, wie Adam Mickiewicz, George Sand, Balzac, Heine, Liszt, Berlioz, Meyerbeer u. a., geblieben ist. Das kompositorische Werk Chopins umfaßt fast ausschließlich Klaviermusik, aber auf diesem seinem ureigensten Gebiet schuf er eine Fülle kostbarer, un vergänglicher Musik, erschloß er vielfältige neue Ausdrucksmöglichkeiten, eine neue pianistische Technik, ja einen neuen Klavierstil. In seinen Klavierwerken, den Sonaten, Etüden, Mazurken, Nocturnes, Polonaisen, Preludes, Balladen, Walzern und Scherzi ist eine tiefe, höchst persönliche und ausdrucksstarke Aus sage von echt romantischer Prägung verschmolzen mit einer glänzenden Vir tuosität, die jedoch niemals wie in den Schöpfungen anderer bekannter Kla viervirtuosen des 19. Jahrhunderts, beispielsweise Fields, Hummels und Kalk brenners, zum Selbstzweck wird. Von größter Bedeutung für Chopins Schaffen war die Volksmusik seiner polnischen Heimat, von der er sich schon seit frühe ster Jugend angezogen fühlte. Ein glühender Patriot, schöpfte der Komponist, den Freiheitsbestrebungen und dem nationalen Erwachen seines Volkes stets eng verbunden, aus den polnischen Volkstänzen und -liedern die farbige Har monik, die gesangvolle, figurationsreiche Melodik und die erregende, leiden schaftliche Rhythmik, die seine Werke auszeichnen, und gab als erster dem nationalen polnischen Stil in der musikalischen Literatur Weltgeltung. Neben den von ihm besonders gepflegten intimen, lyrisch-poetischen kleinen Formen der Klaviermusik besitzen wir von Chopin auch einige wenige größere Werke für Klavier und Orchester, in denen die spezifischen Eigenschaften seines durch nationale Tradition, virtuosen Glanz und unerschöpfliche Phantasie gekenn zeichneten Stiles gleichfalls zum Ausdruck kommen; so außer den zwei bekann ten Klavierkonzerten und der Grande Polonaise Es-Dur ein Rondo ä la Kra kowiak, eine Fantasie über polnische Lieder und Variationen über ein Thema aus Mozarts „Don Giovanni". Chopin vollendete sein Klavierkonzert e-Moll op. 11 ebenso wie das f-Moll-Konzert op. 21 im Jahre 1830. Da das e-Moll-Konzert op. 11 1833 als erstes veröffentlicht wurde, trägt es allgemein die irreführende Bezeichnung I. Klavierkonzert, obwohl es nach dem f-Moll-Konzert entstanden ist. Das am II. Oktober 1830 in Warschau mit dem Komponisten als Solisten uraufgeführte Werk ist dem damals hochgeschätzten deutschen Klaviervirtuosen und Pädago gen Friedrich Kalkbrenner gewidmet. Diese Widmung erklärt auch die betont virtuose Anlage des klar und übersichtlich geformten Konzertes, das bezeich nendes Licht auf den Geist seines Schöpfers wirft. Ein längeres Orchestervorspiel stellt das thematische Material des ersten, in Sonatenform angelegten Satzes vor (Allegro maestoso). Zwei Themen mit ele gant-sentimentalem Charakter bieten Chopin Gelegenheit zu ornamentaler, figurativer, phantasievoll-virtuoser Arbeit. Das Klavier bemächtigt sich bald der führenden Rolle, während das Orchester fortan — wie überhaupt in den Kon zerten Chopins — nur noch untergeordnet in Erscheinung tritt. Der ganze Reich tum der schöpferischen Phantasie Chopins entfaltet sich im Klavierpart. Ein zauberhaftes Klangbild stellt der zweite Satz, eine Romanze, dar mit typischem Nocturne-Charakter. Der Komponist schrieb über diesen Satz, daß seine Stim mung „romanzenhaft ruhig und melancholisch" sei, daß er „den teuren Anblick des Fleckens Erde vor uns erstehen lassen soll, wo tausend liebe Erinnerungen sind ... So ein Hinträumen von einer herrlichen Stunde im Frühling, bei Mon denschein." Dem Rondofinale (Vivace) gibt der Rhythmus des feurigen pol nischen Volkstanzes Krakowiak sein sprühendes Gepräge. Virtuose Passagen und Läufe des Solisten führen am Schluß des Konzertes zu einem wahren bril lanten Feuerwerk, zu tänzerischer Entfesselung — konsequenter Gipfelpunkt ei nes aus gärender, jugendlicher Leidenschaftlichkeit heraus geborenen Werkes, das die erste Schaffensperiode des polnischen Meisters beschloß. Zu den wissenschaftlichen Ergebnissen des Schubert-Jahres 1978 gehört u. a., daß sich heute das sinfonische Werk des Meisters — wenn auch noch nicht für den Praktiker, so doch für den Wissenschaftler — erheblich anders darstellt, als es beispielsweise Otto Erich Deutsch, der Verfasser des Thematischen Ka talogs Schubertscher Werke (1951), kannte. Nach einem ersten sinfonischen Entwurf aus dem Jahre 1811 vollendete Franz Schubert in den Jahren 1813 bis 1818 die Sinfonien 1—6. Danach kam es zu einem Bruch in seinem sinfonischen Schaffen. Eine Skizze von 1818, die keine Ansätze für eine Wei terentwicklung enthielt, blieb unausgeführt. Nach dreijähriger Pause entstan den in kurzen Abständen zwei Fragmente, eines in Particellform, das andere als Partiturskizze. Diesen folgte die gleichfalls unvollständig gebliebene, musi kalisch höchst bemerkenswerte Komposition der h-Moll-Sinfonie, die soge nannte „Unvollendete". Im Frühjahr 1825 begann die Arbeit an der großen Sinfonie in C-Dur, die rund zwei Jahre in Anspruch nehmen sollte. Heute bestehen kaum noch Zweifel, daß dieses Werk, das Schubert für seine bedeutendste Sinfonie hielt, wohl identisch ist mit jener angeblich verschollenen Sinfonie, an der Schubert 1825 in Gmunden und Gastein gearbeitet haben soll, denn es ist mehr als unwahrscheinlich, daß der Komponist, der überaus kritisch an der Sinfonie C-Dur arbeitete, sich zur selben Zeit mit dem Plan zu einer weiteren Sinfonie befaßt haben sollte. Galt bisher die große Sinfonie in C-Dur als das letzte sinfonische Werk des Komponisten, ist diese Meinung aufgrund neuer Quellen forschungen (Neuordnung von Skizzen, Untersuchungen von Wasserzeichen und Papiersorten der Handschriften Schuberts) zu revidieren. Nach Abschluß der C-Dur-Sinfonie kam es nämlich 1828 zur Konzeption einer weiteren Sinfonie, (D-Dur), von der Schubert nur noch in großer Eile die ersten drei Sätze zu skizzieren beschieden war. Nach dem Scherzo (ohne Trio) bricht diese Kom position (D 936 A) ab. Der Dresdner Musikwissenschaftler und Dirigent Dr. Peter Gülke hat übrigens dieses letzte sinfonische Fragment Schuberts vervoll ständigt und zur Aufführung gebracht. Mit der großen Sinfonie C-Dur „wurde — historisch gesehen — die Periode der .nationalen Schulen' auf dem Gebiet der Sinfonik eingeleitet. Schuberts öster- reichertum hat darin sehr bewußte Züge angenommen: kernig im Wesen, weich in der Hülle, sinnenfreudig im Genuß, aktiv in der Entschlußkraft. Nicht zu Unrecht wurde das hochgemute Werk als ,die Sinfonie seines Volkes' bezeich net", stellte Harry Goldschmidt einmal fest. 1840, zwölf Jahre nach dem Tode des Komponisten, erklang das Werk erstmalig unter der Stabführung Men delssohns im Leipziger Gewandhaus.
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