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01-Orchesterkonzert Dresdner Philharmonie : 27.05.1979
- Titel
- 01-Orchesterkonzert
- Erscheinungsdatum
- 1979-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Philharmonie Dresden
- Digitalisat
- Philharmonie Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id880545186-19790527016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id880545186-1979052701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-880545186-1979052701
- Sammlungen
- Projekt: Bestände der Philharmonie Dresden
- Musik
- Saxonica
- Performance Ephemera
- LDP: Bestände der Philharmonie Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- EphemeraDresdner Philharmonie
- Jahr1978/1979
- Monat1979-05
- Tag1979-05-27
- Monat1979-05
- Jahr1978/1979
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ZUR EINFÜHRUNG Zu den phantasievollsten und bezauberndsten Opernpartituren Georg Friedrich Händels gehört „Alcina", die 1735 im Londoner Covent Garden Theatre ihre Premiere erlebte. Das musikalisch besonders reiche Werk hat seine dramatische Wirksamkeit auch in unseren Tagen verschiedentlich un ter Beweis stellen können. Wie Händels „Rinaldo", „Amadigi" und „Orlando" ist „Alcina" eine Zauberoper; der Stoff stammt aus Ariosts „Orlando furioso". Die Titelheldin ist eine Art Circe, eine Zauberin, die dämonische Lust daran findet, ihre verabschiedeten Liebhaber in Tiere zu verwandeln. Was Händel in diesem Werk, in dem er sich der französischen Ballettoper eines Jean Phi lippe Rameau näherte, an Melodik und rhythmischer Beweglichkeit aufbot, ist bewundernswert. Alles ist tänzerisch aufgelockert, verschiedentlich sind Tanzstücke (Balletteinlagen) eingefügt. Das beginnt schon bei der viersätzigen Ouvertüre B-Dur, dem Musterbeispiel einer heiter-kraftvollen „Barock ouvertüre", mit den angehängten Tänzen Musette und Menuett. Der in Venedig geborene und dort hauptsächlich wirkende Antonio Vi va Idi, dessen Geburtstag sich am 4. März 1978 zum 300. Mal jährte, war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zweifellos eine Zentralfigur nicht nur der italienischen, sondern der europäischen Musik. 1703 wurde er zum Priester geweiht (als solcher erhielt er den Beinamen „II preto rosso" = der rothaarige Priester). Vom Herbst 1703 bis 1740 war er Violinlehrer und Dirigent des Or chesters, später auch Hauskomponist am Ospedale della Pieta in Venedig, dessen Konzerte unter seiner Leitung und vorwiegend mit seinen Werken bald europäischen Ruf erlangten. Diese Tätigkeit wurde durch zahlreiche Reisen u. a. nach Wien und Amsterdam und zur Aufführung seiner Opern in italieni schen Städten unterbrochen. Vivaldi war einer der größten Violinvirtuosen seiner Zeit und hat als überaus fruchtbarer und vielseitiger Komponist das Schaffen fast aller Zeitgenossen beeinflußt. Er hat der Instrumentalmusik neue Wege gewiesen und sich insbesonders um das Solokonzert verdient gemacht. Damit wirkte er auf Johann Sebastian Bach ein, der ihn außerordentlich schätzte und mehrere seiner Konzerte auf andere Besetzungen übertrug. Vivaldi entwickelte die spieltechnische Seite (insbesondere der Violine) und trug Vir tuosität in seine Musik. Dabei wandte er sich auch Instrumenten zu, die sonst nur selten solistisch eingesetzt wurden, wie die Bläser oder gar die Mandoline. Die sechs Flötenkonzerte des Opus 10 erschienen 1729/30 im Druck und waren vermutlich auf Anregung seines Amsterdamer Verlegers entstanden, der die zunehmende Beliebtheit der Querflöte als Soloinstrument in dieser Zeit beob achtet hatte. Bis dah.in hatte Vivaldi wahrscheinlich nur Solokonzerte für die Blockflöte geschrieben. So nehmen die Konzerte aus op. 10 im Hinblick auf die Entwicklung der Querflöte als Soloinstrument eine besondere Stellung ein. Das Flötenkonzert g-Moll op. 10 Nr. 2 trägt den Titel „La N o 11 e" (Die Nacht), außerdem weisen zwei Sätze Überschriften auf: der an die Lar- go-Einleitung sich anschließende Presto-Teil wurde „Fantasmi" (Gespenster, Phantome) und das Largo vor dem Schluß-Allegro „II Sonno" (Der Schlaf) be nannt. Die seelische Unruhe, die die Vorstellung von Gespenstern hervorruft, wird u. a. durch Terzentonleitern in Sechzehnteln und kanonischer Verdich tung, durch kurzatmige Sechzehntelmotive dargestellt, während der chroma tische Sonno-Satz von den Streichern mit Dämpfer, jedoch ohne Cembalo zu spielen ist. Das Flötenkonzert D-Dur op. 10 Nr. 3 wurde „II Cardellino" (Der Stieglitz) überschrieben. Unmittelbar nach dem Einleitungsritornell des Orchesters steht eine solistische Kadenz mit naiv-fröhlicher Nachahmung des Vogelrufes. Gelegentliche Triller in der Solostimme rufen auch im weiteren Verlauf immer wieder den programmatischen Vorwurf in Erinnerung. Im übri gen ist dieses Konzert wie auch das vorher erklingende nach rein musikalischen Gesetzen gestaltet; die außermusikalische Vorstellung hat wohl die Erfindung beeinflußt, nicht aber, oder kaum, den formalen Ablauf. Der zu den namhaftesten westdeutschen Komponisten zählende Kurt Hes senberg, aus Frankfurt am Main stammend und daselbst auch seit den dreißiger Jahren am einstigen Hochschen Konservatorium, der späteren Musik hochschule pädagogisch tätig, studierte 1927 bis 1931 am Leipziger Konser vatorium bei Günter Raphael Komposition und bei Robert Teichmüller Klavier. Das sehr umfangreiche Schaffen des Komponisten, organisch auf dem Boden der Tradition gewachsen und vielfach polyphon inspiriert, umfaßt die verschie densten Genres der Kammer- und Orchestermusik (Höhepunke sind mehrere Sinfonien), Orgelwerke, Lieder und gipfelt im chorischen und Kantatenwerk, das nicht selten schulmusikalische Belange berührt. Der Durchbruch eines per sönlichen Stils erfolgte in den übermütig-humorvollen Tanzburlesken der „Struwwelpeter-Suite" op. 7 (1933), deren Vorwurf 1949 in der „Struwwel peter-Kantate" op. 4 9 erneut benutzt wurde — kein Wunder übrigens, denn der Verfasser des bekannten Kinderbuches, Heinrich Hoffmann, gehört zu den Vorfahren des Komponisten. Die Musik der Kantate illustriert mit sang barer Melodik, scharfgeprägter Rhythmik und dissonant gewürzter Harmonik und vor allem mit frischem Humor die bekannten inhaltlichen Vorgänge des literarischen Vorwurfs aus dem Jahre 1845. Tommaso Albinoni, neben Benedetto Marcello und Antonio Vivaldi bedeutender Repräsentant venezianischer Tonkunst in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, studierte wahrscheinlich bei Giovanni Legrenzi. Seine Heimat stadt Venedig scheint er nur selten verlassen zu haben, freilich ist seine Bio graphie so gut wie unbekannt. Bis 1740 komponierte er etwa 50 Opern, von denen jedoch kaum etwas erhalten ist. Seine Bedeutung für unsere Zeit liegt in der Fülle seiner Instrumentalkompositionen (Sinfonien, Konzerte, Triosonaten, Violinsonaten). Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in völliger Zu rückgezogenheit, zuletzt zwei Jahre ans Bett gefesselt. Daß Johann Sebastian Bach Albinonische Themen bearbeitete und seine Schüler Generalbässe zu Albinonischen Werken aussetzen ließ, zeigt die Wertschätzung, deren er sich erfreute. Das originell besetzte dreisätzige Konzert für Trompete, 3 Oboen, Fagott und Basso conti nuo C-Dur, dem eine energievolle Be wegungsintensität und eine geradezu gestische Qualität zu eigen sind, macht deutlich, daß die ausdrucksgeladene Tonsprache Albinonis, seine lebhaft ge gliederte Konzertform Wesensverwandtes in Bach berührt haben muß. Nicht nur die Trompete, sondern auch die anderen Blasinstrumente sind hier in kon zertanter Form eingesetzt. Wilfried Krätzschmar wurde im Jahre 1944 in Dresden geboren. Er studierte von 1962 bis 1968 an der Musikhochschule „Carl Maria von Weber" in seiner Heimatstadt die Fächer Komposition (bei Prof. Johannes Paul Thil- man), Klavier und Dirigieren. Nach einer kurzen Tätigkeit als Schauspielkapell meister am Meininger Theater erhielt er eine Aspirantur für Komposition bei dem Leipziger Komponisten Prof. Fritz Geißler (1969—1971) und wirkt seitdem als Assistent, inzwischen als Oberassistent für Komposition und Tonsatz an der Dresdner Musikhochschule. Wilfried Krätzschmar wurde 1970 mit einem För derungspreis des Weber-Wettbewerbes der Stadt Dresden und 1979 mit dem Kompositionspreis „Hans Stieber" ausgezeichnet. Er leitet die Arbeits gruppe der jungen Komponisten im Bezirksverband Dresden des Komponisten verbandes der DDR und außerdem noch das Zentrum zur Förderung junger Komponisten des Bezirkes Dresden. An Kompositionen entstanden bisher zwei Sinfonien, weitere Orchesterwerke, zahlreiche Werke kleinerer und größerer Instrumentalbesetzungen sowie Chöre, Klavierstücke und eine Kantate. Seine kompositorische Entwicklung wurde wesentlich durch die Zusammenarbeit mit der Dresdner Philharmonie gefördert, die verschiedene seiner Arbeiten in den letzten Jahren zur Uraufführung brachte (u. a. „Suoni notturni", 1974; Capriccio für Orchester, „Hölderlinfragmente", 1976). Die 1. Sinfonie Krätzschmars, im Auftrag der Dresdner Philharmonie geschaffen, wird im Herbst 1979 uraufge führt werden.
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