dene Schrauben einzusetzen, und er sei schon nach fünf Stunden unlustig und nervös geworden, weil er nicht den bescheidensten Rhythmus in die Anbringung dieser tückischen Dinger hineinbringen konnte. 1 Wir wundern uns sehr, denn immer waren wir der Ansicht, daß die eintönigen Arbeitsbewegungen Einem am schnellsten über werden. Wir befragen den Betriebs* Psychologen über diesen merkwürdigen Gegensatz und erhalten als Antwort: »Es gehört zu den Grund= ergebnissen der experimentellen Arbeitspsychologie, daß eine Arbeit, die ausgleichmäßig folgenden, gleichförmigen Arbeitsbewegungen besteht, nicht notwendigerweise um lustvoll und monoton wirken muß. Ist das aber der Fall, so ist es ein Zeichen dafür, daß es nicht zu einer rhytlu mischen Gestaltung der motorischen Komplexe gekommen ist.« Wieder hören wir das Wort »Rhythmus« und gehen nachdenklich hinaus. Auf dem Fabrikhof sehen wir vier Arbeiter damit beschäftigt, einen riesigen eisernen Träger in Position zu bringen. Und sie singen dabei: Hii-o-ruck, Hioo — ruck, Hiio — schieben! Und in diesem Takt bringen die paar Männer den Träger dorthin, wo sie ihn haben wollen, was ihnen sonst sicher nicht gelungen wäre. Mit dem Rhythmus haben sie den Koloß bezwungen. Und weiter wandernd ins Freie, verscheuchen wir eine Schar Störche und schauen ihrem Fluge zu. Wir können beobachten, wie sie alle in gegenseitiger Ab* Stimmung in Resonanz fliegen, wie im Resonanzflug 1 Kleinschmidt: Meine Erfahrungen als Fordarbeiter. Betrieb und Orga» nisation. 1925, Nr. 12.