Nachdenklich wenden wir unsere Schritte wieder der Stadt zu. — Rhythmus und Resonanz. Das eine bis# her ein Wort, mit dem wir nur Tanz und Musik ver# banden und das uns in der modernen Literatur zum Überdruß verabreicht wird. Das andere ein Begriff, den wir aus der Physikstunde der Schulzeit im Unter# bewußtsein herüberretteten. Sie bekommen beide für uns jetzt etwas Handgreifliches, Fesselndes, Konstruk# tives. Wir sehen ungeahnte Möglichkeiten. Unsere Ge# danken führen uns auf das Gebiet der Akustik, auf dieses uralte, bevorzugte Gebiet, wo wir die Ge# setze von Rhythmus und Resonanz innerlich fühlen und erleben. Wir erkennen jetzt unsere Gehörwerk# zeuge als Schwingungsindikatoren, die Töne unange# nehm als Dissonanz empfinden, welche nicht in ein# fachen gesetzlichen Beziehungen zueinander stehen; als Wohlklang aber, wo dieTöne sich in Resonanz mit# einander oder mit ihren Oberschwingungen befinden. Wir erkennen weiter, wie auch unser Auge, als Emp# fänger für die kleinsten bekannten Schwingungen, deren Wellenunterschiede als Farben#Mißklang oder als Harmonie unserem Bewußtsein vermittelt. Wir ent# decken schließlich in uns einen Sinn, der auch die har# monischen Beziehungen der Formen zueinander als solche angenehm empfindet, und spüren an unserem Schreiten, Atmen und Pulsschlag Eigenschwingungen, deren Rhythmus Resonanzerscheinungen erklären kann, die wir in der Metrik der Sprache undVerse eben# falls angenehm empfinden. Wir erinnern uns dabei an eine wundervolle Rezitation, die wir im Rundfunk hörten, und unser Grübeln läßt uns bedenken, daß ja