sehen geräuschlose Uhren ohne die komplizierte Ankerhemmung, wir sehen Glockenstühle, in denen die Glockenriesen, durch einen winzigen Motor in Re* sonanzbewegt, ihre ungefüge Masse im leichten Rhyth# mus hin und her pendeln. Wir betrachten staunend das Wunder, wie durch die Realisierung der Begriffe Resonanz und Rhythmus gewaltige Leistungssteige# rungen oder gewaltige Aufwandsverminderungen durch einfache, aber grundlegende Systemänderungen an mechanischen Vorrichtungen erzielt werden. 1 Es ist das unbestreitbare Verdienst Schiefersteins, daß er den Komplex der Schwingungsvorgänge er# weitert und Gebiete, in denen man Schwingungser# scheinungen als störende, ja zerstörende Phänomene fürchtete, der Menschheit dienstbar gemacht hat. — Damit haben wir unsere Wanderung beendet. Das Fazit nach diesen Beobachtungen an der Natur, an der Arbeit, an den Maschinen usw. ist jedenfalls, daß wir bisher an Erscheinungen vorübergegangen sind, an deren Auswertung für unsere Zwecke wir noch gar nicht gedacht, jedenfalls bewußt noch nicht herange# gangen sind. Diese Erkenntnis führt jetzt zu dem Ver# such, den Kreis der Schwingungsfragen zu schließen: Wenn, wie uns nunmehr bekannt, Rhythmus und Re* sonanz in physischer und technischer Beziehung Mittel zur Leistungssteigerung bzw. Aufwandsverminderung sind, so sind sie es auch in psychischer Beziehung. Können wir die physikalische Masse ihnen unterwerfen, so können wir sie auch in den Dienst der Psychologie der Masse stellen. Mit diesem Wortspiel und dieser kühnen Schlußfolge# 1 Schieferstein; Die Ausnutzung mechanischer Schwingungen. Industrie» und Gewerbeblatt. 1925, Nr. 19/20.