113 Liesenberg, Reklamelehre. 8 sogenannten Geschlechtern sind oft die traditionellen Qualitäten beziehungsweise deren Wertung durch Besitz, Würden, Gerechtsame, Stipendien, Titulaturen ausge zeichnet, Ruf und Ruhm sind meist mit ihren Namen ver bunden und charakterisieren ihren Stand. Man kennt das Bauernhaus, das Pfarrhaus, das Geschäftshaus, ebenso das Haus oder die Wohnung des Arbeiters, des Beamten, des Offiziers, sie alle zeigen ihre Eigenheiten, tragen ihren Stempel nach außen, wie nach innen. Die Tradition, der Stand und seine Art, wird aber nicht nur von „ihm“, von der Standesperson allein „ge tragen“, sondern auch von der Frau, von der Familie über haupt. Man redet von einer Offiziersfamilie, Pfarrers familie, ebenso von Schustersart, Bauernart, und damit sind diejenigen inneren und äußeren Kennzeichen gemeint, welche dem Stande eigentümlich sind und zwar nicht allein persönlich eigentümlich, sondern auch eigentümlich im Daheim, in der Wohnung und im Hause. Auch der Arbeiter-, der Handwerker-, der Bauern-, der Fabrikanten-, der Kaufmanns-, der Beamten-, der Offiziers-, der Geistlichen-, der Gelehrtenstand, ja so zusagen jede Berufsart, sie alle haben ihre traditionellen Eigentümlichkeiten in Lebensart, Sitten und Gebräuchen. Man kennt den Arbeiter, den Handwerker, den Bauer direkt äußerlich voneinander, ebenso den Kaufmann, den Offizier und den Geistlichen, und zwar nicht nur an der gebräuchlichen Kleidung oder der etwaigen Uniform, sondern auch an ihrem Benehmen und Gebahren überhaupt.