Persönliche, geschäftliche, politische Reklame

Militarismus überhaupt. Es gibt bekanntlich ganze Re gimenter, die nur aus Freiwilligen bestehen und bei denen meistens die Uniform das Hauptanziehungsmittel ist. Wie mancher junge Mann bringt mit Freuden seine zivilistische Unabhängigkeit und Freiheit einer schönen Uniform zum Opfer und ist froh und glücklich, sie tragen zu dürfen. Zu Hause wird er bewundert, erregt in Freundes- und Bekanntenkreisen freudiges Erstaunen, auf der Straße, oftmals sogar im ganzen Ort, helles Aufsehen, ja die schmucke Uniform macht ihn zum Helden des Tages. Das schmeichelt natürlich der Eigenliebe und bedeutet für den Träger eine stolze Genugtuung, eine schöne Erinnerung, die manchmal für das ganze Leben nachhält. Die Anziehungskraft des „zweierlei Tuches“ auf das weibliche Geschlecht ist ja übrigens sprichwörtlich. Der Zauber des Uniformeindrucks ist ein wichtiges Imponderabile und Werbemittel für den gesamten militär ischen Gedanken! Derjenige, der ihn dem Soldatentum abspricht, nimmt ihm ein eminent wichtiges „Etwas“, an dessen Stelle er ihm nichts Anderes, nichts Besseres zu bieten vermag. Die schmucke Uniform bedeutet die ver körperte Romantik des Kriegsdienstes, die Poesie heiterer, starker Männlichkeit, die Ernst und Schwere der beruf lichen Aufgabe maskiert und vergessen macht, ja frohe Begeisterung auszulösen vermag! Selbst wenn die Konsequenz des felddienstmäßigen Anspruchs eine malerische Einbuße der Uniform notwendig machen sollte, so wäre durch die Erhaltung der traditionellen „malerischen“ Uniformen wenigstens für den Friedens dienst und die Parade dem militärischen Gedanken im