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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000119014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900011901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900011901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-01
- Tag1900-01-19
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Liner klar beleuchtet worden als die eines parteilosin, neutralen, Allen gegenüber gleich gerechten, den Frieden zwischen den Deutschen und den Tscheche» an strebenden MinisttrinniS. Die Einberufung deS NeickSratheS wird nach Erzielung eines durch eine Vcrständigungs-Conferenz herbei- zusuhrenden parlamentarischen Waffenstillstandes erfolgen. — Der „Neuen Freien Presse" zufolge beabsichtigt die gemein same Negierung, die Delegationen für den Mai zur Beratbuug des gcmcinfanien Staats-Voranschlags für 19(>i einzuberusen. * Wir«, 18. Januar. (Telegramm.) An der deut sch- tschechische» Verständigungö-Eonferenz, die am 28. Januar zusainmentritt, werden alle an der Lösung der strittigen Fragen betheiligtcn Ministerien mit den Fach referenten tbcilnehmen. Zur Eonferenz werden alle Parteien aus Böhmen und Mähren eingeladen, von der äußersten Rechten angefangen bis zu den radikalsten Gruppen. Tic tschechische Hegemonie und der Trcibund. * Pest, 18. Januar. (Telegramm.) „Budapesti Hirlap" bringt eine» Artikel, der aussührt, aus den andauernden öster reichischen Krise» könne schon heute das Eine als festes Ergcbnitz bezeichnet werden, daß die föderalistischen Be» stiebnugeu todt sind und in absehbarer Zukunft nicht den Sarg deckel sprengen werden. Die letzten Wochen ergaben, Laß man in Oesterreich unter Föderalismus nicht etwa autonomisirte gleich, berechtigte Provinzen versteht nach dem schweizerischen Cantonsystem, sondern das Beugen aller Völker Oesterreichs unter die Vorherr, schait des tschechischen Fendaladels und deS Prager Landtags. Dieser Föderalismus ist aber unvereinbar sowohl mit' der inneren Structur der Monarchie als mit deren Großmachtstellnng »ach außen. Man munkelt seit Langem über ein gewisses Unbehagen Deutschlands angesichts der inneren politischen Zustände Oesterreichs. Sagen wir es frei heraus, damit jeder Mann auch bei uns es wisse: die tschechische Hegemonie ist mit dem deutschen Bündnisse durchaus unvereinbar. Wäre für uns blos die Frage, ob wir die tschechische oder die deutsche Hegemonie in Oesterreich wünschen, dann könnten wir nach Wohl- gefallen frei wählen. Allein die Frage ist, ob wir die tschechische Hegemonie ans Kosten des deutschen Bündnisses und des jetzigen europäischen Zustandes unter Heraufbeschwörung von unabsehbaren europäischen Verwickelungen wünschen. Die Antwort könne keinen Augenblick zweifelhaft sein. Andrassy blieb seinen Grundsätzen treu, als er 1867 den Ausgleich mit Oesterreich und 1879 Las deutsche Dündniß schloß, dann dem Aufzuge der slawischen Flnth aus dem Wege ging. Die österreichischen Staats- männer würden sowohl von Principientreue als von Folgerichtigkeit im Stiche gelassen, sie müßten die begangenen Fehler abbüßen. Wenn auch die Sammlung schwer sein und langsam von Stätten gehen wir-, eines steht fest, die föderalistischen Bestrebungen sind gründlich abgethan. (Magdb. Ztg.) Schweden und Norwegen. Thronrede. « Stockholm, 18. Januar. (Telegramm.) Der Reichstag ist vom Könige mit einer Thronrede eröffnet worden, die die freundschaftlichen Beziehungen der vereinigten Königreiche zu den auswärtigen Mächten hervorhebt und dann sortsährt: „Ich konnte Ihnen einen neuen Beweis der Friedensliebe durch die Entsendung eine- Specialvertreters zur Eonferenz nach dem Haag im ver gangenen Sommer geben. Die dortigen Abmachungen bilden einen weiteren Schritt, die Leiden zu vermindern, die die Kriege mit sich bringen, und es sind weitere Aussichten eröffnet worden, künftig auf friedlichen! Wege internationale Meinungsverschiedenheiten regeln zu können. Jedoch selbst bei der denkbar zufriedenstellendsten Lösung der Frageist kein Land der Pflicht enthoben, an feine eigene Berthridigung zu denken, weil das Sein oder Nichtsein eines Volkes niemals der Gegenstand eines Urtheils irgend welchen Schiedsgerichts sein kann, ebenso wenig, wie das Vorhandensein derartiger Schiedsgerichte ein Land von den Pflichten der Aufrechthaltung der Neutralität entbindet." Die Thronrede hebt di« erheblichen Crcdite zur Verbesserung der nationalen Berthridigung zu Wasser und zu Lande, die der König verlangt, sowie unter anderen Vorlagen den Gesetz entwurf über die Leistungen von Schadenersatz bei Unfällen während der Arbeit hervor und schließt mit dem Wunsche und der Hoffnung, daß im neuen Jahrhunderte die brüderlichen König- reiche sich trotz vorübergehender Differenzen mehr und mehr zusammenschließen würden. — Der Prinz Gustav Adolf, der älteste Sohn des Kronprinzen, leistete vor dem Reichstage den Eid. Rußland. Tie Juden im Heer. * Petersburg, 18. Januar. (Telegramm.) Hiesigen Blättern zufolge dürfen von nun an Soldaten jüdischen Glaubens zu Unterofficieren befördert werden. Das Recht, diesen Rang einzunehmen, wurde den Juden im Jahre 1885 entzogen. (Boss. Ztg.) Energie an die ihnen gesetzlich zugrwiesenen Aus gaben heran und sind sie bestrebt, bei der Erfüllung dieser Ausgabe» MustergiltigeS z» leisten und wirkliche Erfolge zu erzielen, so werden die Ueberschüsfe bald schwinden, zum Mindesten werden die ZiuSerträguisse roll in Anspruch genommen sein. Die Ueberschüsse werden bestenfalls die Ge währ biete» können, daß die betreffende BersichcrungSaustalt dauernd ihre Aufgabe» erfülle» kann. Wird das als richtig zugegeben, so erscheint eS nicht zulässig, schon jetzt die Krankeusürsorge aut weitere Kreise §uSzudehncn. Es ist gar nicht abzusehen, welche Kosten durch diese Ausdehnung auf die Faun'.ieu-Angebörigen entstehen werden. Tie Beschrän kung aus einen bestimmten, für diesen Zweck auSzrworfeuen Geldbetrag ist unmöglich, da die Krankeusürsorge die Fauülicn- angchvrigcn aller Versicherten nothgedrunge» umfassen muß ... Um wirkliche Erfolge auf dem Gebiete der vor- beugenden Krankeusürsorge zu erzielen, müssen die Versiche rungsanstalten bestrebt sein, diese Fürsorge möglichst intensiv zu gestalten, und eS erscheint verfehlt, eine Aus dehnung des Kreises der Fürsorgeberechtigten auf Kosten der Intensität der Fürsorge.anznstreben." * Berlin, 18. Januar. kDie ultramon tauen An- Oberflcomanblkkndt dir sämmilichen Ti'uppen der Königin, sondern vielmehr >der Oberstcokuandirende der Truppen in .Südafrika: Sir Redvcrs Buller. Sobald das Cabinet be schloffen hatte, Sir Redvers Buller zum Oberstcommandirenden in Südafrika zu ernennen, gehorchte «s jedem feiner Wünsche. Das Cabinet glaubte, Sir litrdvers Buller sei der zur Lösung der vorliegenden Aufgabe geeignetste Mann, den man finden könne, und von dem Augenblicke seiner Ernennung an wurden das Kriegsministcrium und die Admiralität seine Dienerinnen. Er hatte nur einen Wunsch zu äußern, um zu erhalten, was er haben wollte. Boni'Augenblicke seiner Ernennung au bis zum Augenblicke seiner Absetzung geschah in Siidafrita Alles noch dem Befehle des Generals Buller. Er hatte absolut c-urto blsnelm, und da dies der Fall war, ist der Tadel, der in so reichlichem Maße für während dieser Zeit getroffene Ent scheidungen den Ministern zu Theil geworden ist, unbegründet. Als General Buller in Capstadt antam, hielt er noch immer an der Ansicht fest, Vie er geäußert hatte, ehe er London verließ, und die die folgende war: Kimberley und Ladysmith sollte es überlassen bleiben, selbst so gut als möglich fertig zu werden, während eine übermächtige Jnvasions armer einen Marsch durch den Oranje-Freistaat, direct auf B l o e m f o n t e i n zu beginnen sollte. Die Minister I griffe gegen die katholische Militärgeistlichkeit hatten diesen Plan gebilligt. Nachdem aber Bnller eine lnrzc l Berlins.) Die „G-rin." kommt nochmals au. die Angriffe Zeit in Capstadt zugebracht Halle, ließ er zu, daß politische Izilnick, welche die klerikale „Deutsche ReichSztz." gegen die Argumente die Oberhand gewannen über die militärischen Gc-1 katholische Militärgeistlichkeit Berlins ans Anlaß sichtspuncte, auf welche sein ursprünglicher Plan begründet war. I ihrer Theilnahme an der NeujahrSfeicr im Zeugbause (Diese Aenderung von Buller's Plan ist schon öfter in der eng-1 gerichtet hatte. Sie betont zunächst, daß die Angriffe in den lischen Preffe angedeutet worden. Man erklärt sie daher, daß I militärischen Kreisen große Entrüstung hervorgerufen hätte», Sir Alfred Miln er in Capstadt auf Bnller einwirkte. I und gicbt dann einer Zuschrift Raum, die ihr von be- Milner stand theils unter dem Drucke von C h a m b e r l a i n , I frenndeter Seite zugegangen ist und in welcher eü heißt: der einen schnellen Entsatz von Ladhsmith und Kimberley I Mau frage sich doch ruhig, ob eS denn ein Verbrechen ist, wenn wünschte, theils unter dem Drucke von Rhodes, der selbst in I Kaiser den Wunsch hat, onr NeujahrStage seine höchste» Ojsiciere, einem Telegramm an die englnchc Regierung um >cbnelle l. ut-1 op,r katholisch, sowie dir gcsammte Militär- L^LlL^^i °.Aichk.i. V-rlü.s um sich zu veriammel.. nnd dem lbebeu Gott Donnerkeil ans di- Hauptstadt des Oranje-Freistaates hernieder- ä» danken für alle Wohlthale», die er dem Vaterland« znfahren, ließ Buller zu, daß seine Armee in die vier ohnmäch-1 «"d insbesondere d«m Herrscherhaus« im verflossenen Jahrhundert ligen Bruchtheile zersplittert wurde, in die sie jetzt vertheilt ist. I erwiesen hat; ober auch zu geloben, daß die HeereSsahnen zu Gottes Sein neuer Plan bestand darin, Lord Mcthnen zum Entsätze I Ehre geführt werden sollen? Und wenn dieser Wunsch berechtigt von Kimberley vorzuschicken, General French und General I war, dann frage man sich ebenso ruhig: wie sollte dann der- G a tac re damit zu beauftragen, die Invasion der Capcolonic I selbe ausgesührt werden? Sollte etwa die katholische Militär- zurückzuschlagen, während er selbst nach Natal absegeltc. Dieser I gejstljchkeit mit den katholischen Generalen so lange, draußen stehen Entschluß von ihm wurde mit einigem Entsetzen von denen auf- bis der Kaiser mit de» evangelische» Generalen allein seiue «enommen welche wußten w.e fest er auf s-mem ursprünglichen verrichtet hatte? Oder sollte etwa ans eine Anfrage »ach Feldzugsplane bestanden l-atte, und die Richtigkeit der Argu-1. ' . ...... , mdnte, auf welche dieser neue Plan sich stützte, wurde in Zweifel d«» «runde Les Fernbleibens der katholychen M.l,targe,flk,chke,t gezogen, aber die Minister stimmten in loyaler Weise dem Ent-1 katholische» Oyiciere erwidert werden: ^a, so lange Ee. Ma- schlaffe Bullrr's zu. Bei ihm lag di- Verantwortung, und ihreliestät der katholischen Kirche Wohlthaten erweiset — wie Pflicht bestand nur darin, ihm freie Hand zu lassen und der Aus-1 in Jerusalem, oder am Laacher See oder wo sonst es sein siihrung der Bewegungen, welche er für die besten hielt, keine I mag —, daun sind wir Katholiken gern bereit, die Religiosität Hindernisse in den Weg zu legen. Diese selbe Politik der I des Kaisers in alle» Tonarten zu rühmen; aber wenn es sich mal völligen Untenverfung unter Alles, was General Buller empfahl, I u,,, em kurzes gemeinsames Dank» und Bittgebet handelt, dann sind ^dauerte fort bis zum Augenblicke seiner verhängnißvollen Nieder-1 ^,jx zu keinem „wockua viveucki" zu bewegen; dann verkriechen tage bei Colenso. Da die.e N-ederlage der Niederlage des Ge- ^ einzelne starr- Gesetzparagraphen? All' nerals Ga acre b-, S.ormberg nnd der Niederlage Lord Fragen haben nicht allein für den katholischen Feldpropst Methuen s bei Maqersfontein direct auf dem .ruße folgte, fahl, ' .. sich di- Regierung cranlaßt, zum ersten Male von dem Ischweren Amte, sondern sur abzugehen, was bis zu dem Augenblicke ihre absolute Regel ge-1 dentichen Bischöfe die höchste theoretyche und praktische Be» wesen war. Der Zustand von Lord Methuen's Gesundheit nach dentung; an alle kann unter Umständen die Ausgabe herautreten, seiner Verwundung hatte zu ernsten Besorgnissen Anlaß ge-1 die kirchlichen Gesetze mit den manchmal plötzlich austauchenden geben, welche die Niederlage bei Magersfontein in furchtbarer I Forderungen der Praxis in Einklang zu bringen; eine Ausgabe, die Werse bestärkte. Da aber General Buller die Absetzung Lord I einen klaren Blick und eine politische Schulung voraussetzt. Methuen's nicht hatte Vorschlägen wollen, behielt dieser Öfficier I Schließlich versichert die „Germ.", die katholische Militär sein Commando, obwohl die Minister erhebliche Gewissensqualen I geistlichkeil Berlins werde eS Niemandem gestatten, wider sie empfunden haben müssen, als sie die außerordentliche Depesche I — s« eS in bedingter oder unbedingter Form — den Vor lasen, in welcher er seine Niederlage bei Magers-I wurf einer den Kirchengesetzen zuwiberlaufenden Handlungs- sontein meldete. Diese Gewissensqualen behielten sie aber I weise zu erheben. für sich und sie verschonten das Publicum! barmherziger Weise mit dem vollen T e x t e I . . . 1s. ^anuar. (DtrPapstalsSchieds- aer Telearamm -> I r I ch t e r?) Schon seit tangerer Zeit cursirt IN der Preffe die accs ccr-n-,'-n „ c l --- n-r crm-ns« I Nachricht, daß der Papst den Cardinal Vaughan beauftragt habe, unmöglich sei, nahm der Nationale Verthe-idigungS-Aus-! ? . I ? . ? ?' e>^ vberstcomTnandirenden zu befragen, be- Suttner Namens der österreichischen Friedensgesellschaft eine >E°ß er Lord Roberts und Lord Kitchener zum Kriegs- ^^e, welche das internationale Fricdensbureau inBcrn an Ichauplatze zu sch-cken und General Buller zu befehlen, noch Prcistdenten der Bereinigten Staaten, M a c K i n l e y, ge- Ger uch zu nmchen um Ladysmith zu entsetzen Lord «ad worin auch darauf hingewiesen wird, daß der Roberts .st i-tzt an Stelle S,r Redvers Buller's Oberstcomman- ^rch j^n Cardinal England seine Friedensvermittelung ^""der?n Südafrika geworden; sein Wort .st Gesetz und s-me Angeboten und den Kaiser Wilhelm hiervon verständigt habe, - .^athschlag- sind Befehle Man erwartet daß e,n« s-mer ers-n welche der Präsident zu unterstützen gLeten wird. Handlungen se.n w,rd, Lord Methuen abzusetzen. Wenn aber Bestrebungen bemerkt di- „Post": „Wenn es auch diese Entscheidung getroffen wird. w.rd d.e Verantwortung dafür glaublich erscheint, daß die deutsche Staatsregierung, und nicht beim Rationalen Verth^idigungs-Ausschusse .md! insbeson-dere der Kaiser, nach den letzten Vergewaltigungen der auch nicht be, den Ministern, sondern allein be. Lord Roberts, Ständer an unseren Schiffen, noch jetzt an eine Großbritannien der freie Hand I)at. > wohlgeneigte Vermittlerrolle denke, so entsprechen doch diese > nur noch einv hinzuzufugen: daß nämlich, wenn es! Nuchnihten, soweit es den Vatican angeht, allzu sehr den in Z n d i e n Unruhen^geben sollte, der Grund dafür nicht dann I Träumen, in welchen man sich daselbst wiegt, um sie ernstlich an- l.egen wird, daß der Oberstcomand.rende diese Möglichkeit nicht zweifeln. Wird doch schon seit langer Zeit, und namentlich seit l)at. Die Garnison Indiens ist letzt um ! Austrage des Streites um die Karolinen^Jnseln, von ultra- 1?0M Man n u n t e r d e r N o r m, welche als wesentlich ! montaner Seite verkündigt, daß der Papst der geborene Schieds ff die Sicherheit des .üblichen Reiches festgesetzt ist. Es I dichter in allen völkerrechtlichen Streitigkeiten sei. Denn wenn . ist nun beinahe zwei Monate her, seit Lord W o l s e l e y ernst-!^ ^chi mehr, wie im Mittelalter, Länder zu vergeben hat, wie l>ch darauf drang, daß die Garnison Indiens auf ihren 1 ^reinst Alexander VI. das neu entdeckte Amerika „kraft der normalen Bestand gebracht werden solle. In dieser Sache, wie Autorität des allmächtigen Gottes, die dem Heiligen Stichl vom . in vielen anderen, scheint aber die Ansicht des Oberstcomman- ! Apostel Paulus verliehen", unter Spanien und Portugal ver- direnden von Seiten der Minister als ganz unwichtig betrachtet I theilte, so wäre hierfür das schiedsrichterliche Amt über alle zil sein.' (Frkf. Ztg.) I Streitigkeiten der Fürsten und Völker immerhin ein Ersatz. I Sollte aber dieser Anspruch wirklich auf allgemeine Anerkennung ' I rechnen dürfen? Im deutschen Reiche ganz gewiß nicht. Denn les liegt auf der Hand, zu wessen Gunsten zum Beispiel im Jahre Nerefk- 11866, als der Kampf um die deutsche Suprematie geführt wurde, I I die Entscheidung des Papstes ausgefallen wäre, und nicht minder, L. Berlin, 18. Januar. (Bedenkliche AusdehnungI in welchem Sinne vier Jahre später, im deutsch-französischen des Heilverfahrens der Versicherungsanstalten.) I Kriege, der ja von der vatikanischen Jesuitenpartei angezettelt . Tie Hanseatische Versicherungsanstalt bat aus Grund des I war, um Deutschland sammt seinem „protestantischen Kaiser- 8 45 des neuen Invalidenversicherungs-Gesetzes den Beschluß I thum" zu verderben. Ebenso wenig würde das Königreich gefaßt, das Heilverfahren für Lungenkranke auch auf! Italien oder das griechisch-katholische Rußland auf eine solche die Angehörigen der Versicherten auSzudebnen. Wie leb-!Anerkennung eingehen. Der gegenwärtige Transvaal-Krieg wird hafte Sympathien naturgemäß dieser Beschluß bei allen »zwischen zwei größtentheilS protestantischen Ländern geführt. Menschenfreunden auch finden mag, so stehen ihm doch von ! Daß die Boeren sich dem Schiedssprüche des Vatikans unter anderen Gesichtspunkten aus die ernstesten Bedenken ent-1 werfen, ist nicht anzunehmen. Wer wird aber glauben, daß .aczen. Als solche macht vr. N. Freund in der „Socialen I Großbritannien, in welchem der alte Schlachtruf: ,,^c» poper?!" .Praxis"folgende geltend:„DaSGesetz stellt den Versicherungö-1 noch unvergessen ist, den Papst als Schiedsrichter acceptiren anstalten die Aufgabe, für die Versicherten die vorbeugende l würde, zumal man daselbst noch in frischer Erinnerung hat, daß Krankenfürsorge zu übernebme». Es kann keinem Zweifel l ag, Bemühungen Gladstone's, den .Heiligen Stuhl zu einer ent- ilnterliegen, daß die Ausdehnung dieser Fürsorge auf weitere I schiedenen Erklärung gegen die irische Umsturzpartei zu bewegen, Kreise nicht eber thunlicb ist, als bis die Versicherungsanstalt I scheiterten, weil es dem Papst wichtiger erschien, die katholische die ihr gesetzlich zugewiesenen Aufgaben für die Versicherten ! Bevölkerung Irlands sich wohlgeneigt zu erhalten, als der eng- voll und ganz erfüllt hat. Wollen die Versicherungsanstalten I Regierung entgegenzukommen? Wir möchten daher nich auch.nur für die eine Krankheit, die Tube.rkulose, bei den I glauben, daß auf diesem Wege des päpstlichen Schiedsspruches ein Vessicherken allen an sie herantretenden Ansprüchen erschöpfend ! tz^de des südafrikanischen Krieges zu gewärtigen sein sollte." und nachdrücklich, d. h. in vorzüglich hergerichteken und unter-1 — haltenen, Heilstätten genügen, so erfordert Lieser eine Theil! * Berlin, 18.Januar. (Das Jacobson'sche Mandat.) der Krankenfürsorae derartige Mittel, daß nur die bestsituirten I Der Beschluß der GeschästSordnungScommission des Anstaltrn in der Lage sein werden, dieser Ausgabe zu genügen. I Reichstage-, das Jacobson'scbe Mandat nicht für Nun liegt aber den Versicherungsanstalten nicht nur die Fürsorge erloschen zu erklären, ist nach emer Zuschrift der „Nat.-Ztg." für lungenkranke Versicherte ob, sondern diese Fürsorge hat sich I von parlamentarischer Seite au- folgenden Erwägungen auf alle Erkrankungen zu erstrecken. Wie die Versicherung-» I hervorgegangen: anstalt Berlin schon seit Jahren ein Sanatorium für diese I ,,i) Mit der Erklärung der Giltigkeit der Wahl eine- Abgeord- Erkrankungen mit bestem Erfolge unterhält und diese Ein-1 neten hat die Jurisdiction de» Reichstag« über die Mandate an sich richtung erheblich zu vergrößern im Begriffe steht, so werden I jh„ Endschaft erreicht. auch alle anderen Versicherungsanstalten genöthigt sein, mit I z) Di. Verfassung kennt nnr einen Fall de« späten Mandat, gaben gestellt sein, deren Erfüllung ihnen weitere erhebliche I Kosten verursachen wird. Keine Versicherungsanstalt, auch > 3) Ein. Verfassung vor Allem ist flnct zn Interpret,n» und nicht die bestsituirte, wird im Stande sein, alle diese I darf nicht auf dem Wege willkürlicher Interpretation abgeäadert Aufgaben für die Versicherten im vollen Umfange I werden. Hütte di« Verfassung noch weitere Fälle de« Mandat«» zu erfüllen. Gehen dir Versicherungsanstalten mit I verlusieS statuiren wollen, so würde st» die« onSgedrlickt haben. 4) Die tzs 8 und 4 be« Wahlgesetzes schließen von der Wählbarkeit aus „Personen, über deren Vermögen ConcurS gerichtlich eröffnet worden ist, wahrend der Dauer dieses EoncurSverfahren«. Eine sinngemäße AuSlegiing dieser Bestimmung würde höchstens dazu sichren können, daß das Mandat riiics Abgeordneten, der in ConcurS geräth, während der Tauer Lcs Coucursvclfahrens ruht. Ei» solches Ruhe» dcS Mandats kennt aber die ReichLvcrsaffnng nicht; dasselbe wurde auch im Widerspruch stehen mit dem Rechte des Wahlkreises aus VerlrMug. In der Auslegung noch weiter zu gehen und auf Le» ConcurS eiuds Mgcvrdiicten eine noch größere Strafe zu setzen, nämlich den Verlust des Mandats siir die ganze Wahlperiode, während daS Wahlgesetz nur eine vorübergehende Nichtwählbarkeit wahrend der Dauer des Verfahrens slatriirt, ist logisch und juristisch unmöglich: Anerkannt wurde, daß die Verfassung eine Lücke ausiveise und daß l es sich rmpsehlen wurde, diese Lücke durch Aenderung der Verfassung ansznfnllen." D Berti», 18. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser unternahm gestern Nachmittag eine» Spaziergang im Thier garten und arbeitete darauf bis zur Abcndtasel. Zum Thce waren geladen Herzog Friedrich Ferdinand und Prinz Albert von Schleswig-Holstein. —Heute Morge» unter nahm Lcr Kaiser den gewohnte» Spaziergang im Thiergarten und hörte von IN Uhr ab de» Vortrag deS KricgsmiiiisterS General« v. Gvßler und daran anschließend denjenigen de« Ebcss dcS Militärcabinetö Gencralabjutantcn v. Hahnte. — Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunschweig, und Prinz Friedrich Wilhelm trafen gestern aus Braun- chwcig hier ein. . (D dcrlitt, 18. Januar. . (Telegramm.) Der Kaiser nahm heute Mittag die feierliche Juvcstitnr des Herzog- Albrecht und des Herzog- Nikolaus von Württem berg, sowie dcS General- v. Bülow als Ritter des Schwarzen Adler - Lrdens vor und hielt alötauu ein Kapitel des Ordens ah. Anwesend waren die Priuzcn deS königlichen HanscS, der Reichskanzler Fürst zn Hohenlohe, Fcldmarschall v. Blumenthal, Generaloberst Graf Walderscc, die Staatsministcr v. Miquel, v. Delbrück und v. Bötticher, die Generale v. Habnte, Graf Häseler, Graf v. Schliesse», Admiral v. Knorr, Professor v. Menzel und andere capitel- sähige Ritter. Als Parrain- beider Herzöge sungirten die Prinzen Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht von Preußen, als ParrainS deS Generals v. Bülow die Generale v. Hahnke nnd Gras Schliessen. U. Berlin, 18. Januar. (Privattelegramul.) AuS London wirb gemeldet: Zu der Beschlagnahme drntscher Schiffe schreibt der „Stanvard": „In Anbetracht der in Deutschland erregten Gefühle ist cs zn bedauern, daß die betreffenden englischen SchissScapitäue nicht mehre Mühe daraus verwendet haben, zuverlässige« Beweis material zu erlangen. Die Freigabe der deutschen Schiffe muß unterEntschuldiguugen erfolgen. Wir werden um nichts das deutsche Publicum erregt haben. DaS Schlimmste ist, daß der peinliche Fehler, der gemacht worden ist, eS erschweren wird, die geeignete Wach samkeit ausznüben." Nach der „Voss. Ztg." schreiben die „Daily News", Jrrthümer seien unvermeidlich; die deutsche Regierung könne die Ausübung eines von allen internationalen Juristen anerkannten Rechtes billigerweise nicht beanstanden; die Freundschaft Deutschlands würbe nicht deS Kaufens Werth sein, wenn sie gekauft werden könnte durch PreiSgebung irgend eines britischen Recht«. Aber Englands Interesse unv Pflicht erheischen einen vernünftigen Aufwand von Sorg falt und Vorsicht in der Behandlung deutscher und anderer fremder Schiffe. Die „Times" schreiben: „Wir er mangelten, Beweise beizubringen, daher müssen wir hinläng liche Entschädigung zahlen. Wir bedauern, daß unsere Ofsiciere in allen drei Fällen falsch unter richtet waren." — Das Centrnm dringt, nach der „Allgem. Ztg ", neuerdings auf Erledigung der lex Heinze im Reichstag und ist angeblich bereit, Concessionen zu machen. * AuS her Ostmark. Die erfreuliche Beobachtung, daß die deutschen Katholiken in der Ostmark sich nicht mehr al« Vorspann für die polnischen Bestrebungen benutzen lassen wollen und sich zur Aufrechterhaltung des Deutsch- thumS zusammeazuschließen beginnen, wird durch einen Bericht der „Germania" aus Posen bestätigt. In diesem heißt eS: In unserer Provinz sind in letzter Zeit» besonders im vergangenen Jahre, von den deutschen Katholiken in mehreren größeren Orten Vereine gegründet worden, um für Familien, die durch gleicht Sprach« und gemeinsames ReligionSbekenntniß zu» sammengrhöreo, auf irgend eine Weise einen besseren Zusammenhang berbeizusühreu. Zn diesen Orten gehören Gnesen, Posen, Kosten, Schneidemühl, Jnowrazlaw, Schmiegel, Bromberg, Krotoschin u. A. Während früher, namentlich an den Orten, wo dir Anzahl der deutschen Katholiken nur sehr gering war, dieselben sich natur gemäß leicht an die Polen anschlossen, mit denen sie Kirche und Schule gemein hatten und sich allmählich polonisirten, ist jetzt den deutschen Katholiken in ihren Vereinen Gelegenheit geboten, ihre Sprache und heimische» Gebräuche und ihre Interessen mit Gleichgesinnten zn besprechen und zu fördern. ES ist keines wegs zu unterschätzen, wenn die Mitglieder dieser Vereine ihre Zu gehörigkeit zum deutschen Batrrlande, zum angestammten Herrscher» Hause u. s. w. zu pflegen und bei allen passenden Gelegenheiten auch zu bethätigen suchen. Schade nur, daß diese Vereine hierbei Halt machen zu wollen scheinen. Unter den gegenwärtigen Ver hältnissen dürfte »S doch nicht schwer sein, einen grmeinschaft» lichen Mittelpunkt zu finden, von dem aus nachher für die einzelnen Vereine die Dirrctive gegeben werden könnte. Erst dann kann allerseits nach einem einheitlichen Plane gehandelt werden, und dies liegt doch sehr im Juteresse der deutschen Katholiken in der Provinz Posen. DaS Wohlwollen der „Germ." bezüglich der Selbst ständigkeitsbestrebungen der deutschen Katholiken kommt wohl nicht ganz von Herzen. * Kitt«, 18. Januar. Nach der „Köln. VolkSztg." billigte der Vatican die Wahl des BäronS Zorn v. Bulach zum Bischof von Metz. Baron Zorn v. Bulach ist zur Zeit päpstlicher Delegat bei der Nuntiatur in Brüssel. * Mainz, 17. Januar. Die hiesigen Bäckergehilfen haben der Bäckerinnung ein Schriftstück unterbreitet, in welchem sie 14 Forderungen stellen. Die Hauptforderung besteht darin, daß die Gehilfen nicht mehr im Hause deS Arbeitgebers schlafen, noch bei ihm essen wollen. Der Lohn soll entsprechend erhöht, werden, damit die.Bäckergehilfen außer dem Hause Kost und Logis nehmen können. Bei Nichtbewilligung wirb mit Arbeitseinstellung acht Tage vor dem Gntenbergseste gedroht. * Ttnttsart, 17. Januar. Freiherr von Soden, der bisherige stellvertretende CabinetSchef de» König-, ist nach seiner eben erfolgten Rückkehr von Kamerun züm definitiven CabinetSchef ernannt worden. Oesterreich-Ungarn. CahinetSbtlSun»; verstSnStgau-Satlian. * Wien, 18. Januar. (Telegramm.) Die Blatter sehen die VorbereitungSaction für die Bildung deS Mini sterium» von Körber mit der Urbernabme de» HandeiS- Portefeuille- durch Freiherrn von Call al» abgeschlossen an.— Da» „Fremd en blatt" führt in seinem Leitartikel aus, der Charakter und da» Ziel de» Cabinet» von Körber seien durch die Allerhöchste Ansprache an den Delr- girten Zaczrk wäbrend de» Cercle» nach dem Delegation»- kÄLst-Uötol, Rittnstraßk, gegenüber dem königl. Palais, direkte Nähe der Theater und Bahnhöfe. Anerkannt vorzügliche Küche. Prima Holl. Auster». V, FFse-Leo/«/. 6rös8tvs Lr8tv8 üorvl 0sut8eklLvä8 Central-Hotel, Berlin. 500 Lmmer von 3 — 25 (teaeollder Oentraldalinliok keleärlobatraase. 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