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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189407200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-20
- Monat1894-07
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1894
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Riesaer G Tageblatt Freitag, 2». Juli 1894, ME 1«« Rd». Tn. Da« Rujaer Tageblatt erscheint jeden Tag Adens» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle», sowie am Schalter der tastert. Postanstalten 1 Mark 25 Pj., durch die Träger frei in» Hau» I Mart SO Pf., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mart 6S Pf. Anzeigeu-Annahaee s2r die Ruurmer de» Ausgabetage» di» Bormittag 9 Uhr ohne Gnvilhr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastauienfttaß« V9. — Für dir Nedaction veramwartlich: Her». Schmidt in Riefa. Konkursverfahren. Die in No. 16S dieses Blattes erlassene Bekanntmachung, betreffend das Konkursverfahren des Lohgerbers Paul Oskar Jungfer in Riesa, wird dahin berichtigt, daß der Gemeinschuldner Paul ÖSwald Jungfer heißt. Riesa, am 20. Juli 1894. Königliches Amtsgericht. «ff. Reich««. Die zur Herstellung einer Berbindungsstraße vom Bahnhof Röderau nach dem Nordwest- Ausgange des Dorfes Zeithain erforderlichen Grd», Maar«»» und Steinsetzer«»-««««, einschließlich Lieferung der Materialien, veranschlagt auf 19 800,18 Mk. sollen m einem Loose in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Die Zeichnungen und BerdingungS-Unterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten, Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Eingang 6 zur Einsicht aus un^ sind daselbst Verdingungsanschlage gegen Erstattung der Selbstkosten zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit der,AukschrM „Verstell«»« eia« BerbindunqSstraste" versehen bis Mtttwdch, dck« LS. Jä«, Bormittag« H UH« postfrei an die vyrbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der erschienenen Bieter erfolgen wird. Auschlagsfrist 4 Wochen. Auswahl unter den Bewerbern Vorbehalten. * Dresden, am 19. Juli 1894. Königlicher Garnison-Baubeamter III Dresden. Bekanntmachung. Die Königliche Generaldirertion der Sächsischen Staatseisenbahnen hat anläßlich der un günstigen Verhältnisse an der Unterführung des von Zschaibe« nach Rünchritz führenden Communirationsweges unter der Leipzig-Dresdner Staatseisenbahn das Maschinenpersonal der in der Richtung von Priestewitz nach Langenberg verkehrenden Züge oder leer fahrender Ma schinen angewiesen, bei Station 761 der Eisenbahnlinie Leipzig-Dresden ein langgrzogettstP Pfeifevfigual abzugeben, was zur Beachtung für die verkehrenden Geschirrfühxer unter Hin weis darauf bekannt gegeben wird, daß die Königliche Generaldirection jedwede Verbindlichkeit ausdrücklich abgelehnt hat, die etwa au» der Unterlassung der Abgabe dieses Pfeifensignals her- Luleiten versucht werden sollte, hiernach also von den Geschirrführern an jener Stelle die größte Vorsicht auch fernerhin zu beobachten ist. Königliche Amtshauptmannfchast Großenhain am 17. Juli 1894. O. 2207. I. v.: V0« Gn»b«N. Bekanntmachung. Diejenigen Personen, welche noch im laufenden Jahre Anschluß an das Fernsprechnetz zu erhalten wünschen, werden ersucht, ihre Anmeldungen recht bald, spätester»- aste« Pi- zmt» 1. August zu bewirken. Anmeldungen nimmt das Kaiserliche Postamt in Riesa entgegen. Später« Anmeldungen können erst «ach dem 1 April 18VS Bernis- stchttgmrg finde«. Dresden, 30. Juni 1894. Der Kaiserliche Ober-Postdirector. Halte. « « d Ans ei- »» Metlsll md Dclrgramm-Adresf« ckL 6 ckA Fernsprechstell« .rageblatt', Rtefa. AH' ßss H-N Ls H-U S> H- - Rr. »V der Königl. Amtshauptmannfchast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 47. Jahr». und Ge- Wir nur Dividenden von 9—28"/« sind keine Seltenheit; die Ursache dürfte eineStheils in der tüchtigen Geschäftsleitung, zum nicht geringen Theile aber in dem, freilich mit dem obenerwähnten Grunde zusammenhängenden Umstande zu suchen sein, daß durch reichliche Abschreibungen in früheren Jahren die zu amorttsirenden Werthe allmählich immer geringer und infolge dessen die Produktionskosten bedeutend ertnäßigt worden sind, somit auch die Möglichkeit, in Zeiten des allgemeinen Dar niederliegens des Geschäftes widerstandsfähig zu sein, in er höhtem Maße erworben ist. In der Lage des Handwerkes ist eine Aenderung zum Besseren nicht eingetreten, nach wie vor wird um den Wett bewerb der Konsum-, Beamten-, Osfiziers-Bereine, von einigen Zweigen über den zunehmenden Hausirhandel und ebenso wie bei den Großbetrieben, auch über schlechte Zahlungsweise ge klagt. Der im Laufe des Jahres veröffentlichte Gesetzent wurf über die Organisation des Handwerks hatte sich der Zustimmung der betreffenden Kreise nicht zu erfreuen, es wird an seiner Stelle eine hoffentlich befriedigendere Vorlage erwartet. Ueber die Arbeiterverhältnisse können wir uns kurz fassen. Fast alle Berichte betonen, daß keine Ursachen zu Klagen vorgelegen haben, nur ganz vereinzelt wird von Streikversuchen, dagegen häufiger von abnehmender Tüchtig keit, namentlich der jüngeren Kräfte, berichtet; in den Lohn sätzen ist im Allgemeinen keine Veränderung, wohl aber in dem Jahresverdienste bei denjenigen Werken, die zu einer Verkürzung der Arbeitszeit verschickten mußten, eine ent sprechende Reduktion eingetreten; nur in ganz vereinzelten Fällen sind Arbeiter durch unvermeidliche Entlastung brotlos geworden. Das Arbeiterangebot war im Allgemeinen reich lich, nur in einigen Gewerben, wie der Töpferei, der In dustrie der künstlichen Blumen u. s. w., begann eS an Nach wuchs von Kräften zu mangeln, was auf die neueren ver änderten Vorschriften der Reichsgewerbeordnung zurückgeführt wird. Die Reichsgewerbeordnung, ebenso wie das Gesetz über die Sonntagsruhe scheinen im Allgemeinen weniger Wider stand als in den ersten Jahren gefunden zu habe«, einzelne Klagen fehlen selbstverständlich nicht. Bon den social politischen Gesetzen gilt das in dem vorigen Berichte Gesagte; die Klagen gegen die Unfallversicherung sind jedoch weniger häufig. WaS nun speciell die Beziehungen zum Auslands be trifft, so wollen wir zunächst eine Uebersicht über die Urtheile betreffs der Wirksamkeit der im Jähre 1892 mit Oesterreich- Uttgarn, Italien, der Schweiz und Belgien geschloffenen Handelsverträge, wie sie sich au» den Berichten darstellt, geben. Im Allgemeinen können wir nur dasselbe llrtheil wie im Vorbtrlcht abgcben, nämlich daß ihr Werth weit weniger in einer starken Vermehrung, al» in der Sicherung der vor- sich zunächst in der Schwächung der Kaufkraft aller Länder, die Silberwährung haben, und damit zugleich in dem Rück gänge des Exportes nach diesen Ländern auf das Empfind lichste bemerkbar. Von vorübergehender, aber nichtsdestoweniger sehr schädigender Wirkung sind der Kohlenstreik in England, die finanzielle Krisis und damit zusammenhängend die Erhöhung des Goldagios in Spanien, Griechenland, Portugal, zum Theil auch in Italien, die politischen Wirren in Brasilien anzuführen, die alle mehr oder minder Deutschlands Ausfuhr beschränkten und hemmten, ferner der deutsch-russische Zollkrieg, der, im August ausgebrochen, das Geschäft nach diesem Londe voll ständig brach legte; im Jnlande eine lang andauernde Trockenheit, die sow.'hl mit allgemeiner Futternoth drohte, als auch den Verkehr auf den Wasserstraßen zum Theil un möglich machte. Durch alle diese Ursachen erhielt in den Geschäftskreisen des Inlands daS schon von den Vorjahren her herrschende Gefühl der Unlust, des Mangels an Vertrauen, an Unter nehmungsgeist neue Nahrung; die. an der Ausfuhr verhinderten Waarcnmengen drückten theils mittelbar, theils unmittelbar auf den deutschen Markt. Hinzu kam der Mangel an Kauf kraft, der sich unter den Landwirthen infolge der niedrigen Weltmarktpreise für ihre Erzeugnisse, und auch zum Theile infolge der drohenden Futternoth bemerkbar machte, und schließ lich in den letzten Monaten des Jahres eine Vertheuerung des Zinsfußes, die um so fühlbarer wurde, als das Geld bis dahin billig gewesen war. Daher findet man in der über wiegenden Mehrzahl der Berichte Klagen über Ueberproduktion, über Preisdruck durch die Konkurrenz, über langsame Zahlungs weise, über Verluste, die durch Konkurse von Kunden ent standen seien. Eine Anzahl von Betrieben sah sich, wie die bei uns sehr ausgebildete Mühlentndustrie, theils durch Tarif maßregeln, theils wie die Sägewerke durch die Herabsetzung der deutschen Zölle auf Schnittmaterial schwer geschädigt, während die zahlreichen mit dem Baugewerbe zusammen hängenden Betriebe den gehofften Aufschwung nicht fanden. Dem Erzbergbaus war, wie nicht anders zu erwarten, das plötzliche Sinken der Preise seiner happtsächlichsten Produkte, insbesondere des Silbers auf 27 2 , verhängnißvoll. Nach vielen Berichten — wir nennen nur manche Zweige der Metallindustrie, einzelne Pianofortefabriken, die Fabrikatton von Pianofilzen, die Papierfabrikatton — sah man sich zur Beschränkung der Arbeiterzahl und der Arbeitszeit sowie zum Stillestehenlassen von Maschine^ veranlaßt, was selbstverständlich auf de« Jahresverdienst der Arbeiter herabdrückend wiüte. Eine Ausnahme von der Regel bilden die von einer Reihe von Asti« " Mr Theitt's in früheren . Allgemeine Lage von Handel und Gewerbe. Soeben ist uns der Bericht der Handels und Gewerbe kammer zu Dresden über das Jahr 1893 zugegangen. Der Bericht giebt wieder einen erschöpfenden Einblick über Handel und Gewerbe im Kammerbezirk, ist leicht übersichtlich zusammen gestellt und wieder mit vielem Fleiß ausgearbeitet. Ueber die allgemeine Lage von Handel und Gewerbcim Berichts jahre spricht sich der Bericht folgendermaßen aus: Das Bild, das sich aus der Mehrzahl der von den ver schiedensten Geschäftszweigen eingegangenen Berichte über die allgemeine Lage von Handel und Gewerbe entrollt, ist leider kein erfreuliches, vielmehr nur eine Fortsetzung, wenn nicht eine Verschärfung der von den Vorjahren gegebenen un günstigen Schilderung. Die Hauptbedingung einer gedeihlichen Entwickelung von Handel und Gewerbe, die Erhaltung des Friedens, war zwar auch dieses Jahr gegeben und wurde so gar durch den Abschluß des deutsch?russischen Handelsvertrags nach unserer Ansicht gefestigt; dafür sind aber Störungen des wirthschaftlichen Lebens in solcher Fülle aufgetreten wirken zum Theile noch weiter fort, daß eine baldige sundung der allgemeinen Verhältnisse zweifelhaft erscheint, wollen von den auch die Zukunft beeinflussenden Ursachen den Kampf anführen, dm die Landwirthschaft mit der Indu strie und dem Handel geführt hat und der seinen Höhepunkt in den Verhandlungen über den russisch-deutschen Handelsver trag fand, ein Kampf, der nach unserer Meinung noch lange nicht abgeschloffen ist und auch für die nächsten Jahre noch kennzeichnend sein wird; dann die leidenschaftliche Erregung derjenigen Volksschichten, die durch die Steuervorlagen zur Deckung der im vorigen Jahre beschlossene» Heeresvermehrung vorzugsweise getroffen wurden, sowie das nur vorläufige Scheitern von zweien dieser Vorlagen, von denen die eine in einer oder der anderen Gestalt wiederkehren und weitere Un ruhe verbreiten wird; und von Ereignissen außerhalb Deutsch lands die durch einm Beschluß der englischen Regierung ver hängte Schließung der indischen Münzen gegen die weitere Prägung deS weißen Metalls und damit im Zusammenhangs die Aufhebung der Shermanakte in den Vereinigten Staaten, die den letzten Anlaß zu der allgemeinen verhängnißvollen > Krisis der amerikanischen Geschäftswelt gab, die ihre tieferen Ursachen wohl in der durch die abschließende Zollpolitik, ins besondere die Mac Kinley-Bill, geförderten Ueberproduktion hatte. Beiläufig sei darauf aufmerksam gemacht, daß wie die l 1873 er Wiener Krisis mit der Wiener Weltausstellung, so auch die amertkanische mit der Eolumbischm in Chicago zu- I sammen traf. Die Folgen der Stlberentwerthung find vor der »Hand noch nicht abgesehen, auch die gegenwärtige Enqußte I wird ein« Ainckmmg nicht herbeiführen; fitt un» nünhdissie
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