Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189409280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-28
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.09.1894
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Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mir Ausnahme der Sonn- und Festtage. BtertrljLhrlichrr vezngSpntS bei Abholung in den Expedition«« Nr Riesa mid Strehla, dm sowie am Schalter der lasiert. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger srei in» Hau» 1 Mark SO Ps., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. AnteigaoAttuah», flg Hz, UMM, de» Ausgabetages bi» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnftraße SS. — Für di« Redactio« verantwortlich: -er«. Schmidt bt Nias«. Bekanntmachung. Ter TNafserzi«» auf das 3. Vierteljahr laufenden Jahres ist baldigst, längstens aber bis zum 15. Oktober dieses Jahres an die hiesige Stadthauptkafse abzuführen. Riesa, am 27. September 1894. Der Stadtrath. * Klötzer. Hmysch. Bekanntmachung. Die Landrente« auf den Termin Michaelis und die BraudversicherungSbeiträge auf den 2. Termin, letztere nach 1 Pf. für die Einheit, sind bis zum 8. Oktober laufenden Jahres und die Ginkommensteuer auf den 2. Termin dieses Jahres ist bis zum 15. Oktober dieses Jahres an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Riesa, am 27. September 1894. Der Stadtrath. Klützer. Rdl. Montag, den 1 Oktober I8V4, von Vorm. 10 Uhr ab findet in Riesa in der Kaserne des Regiment» die Versteigerung von voraussichtlich 5 überzählige« Pferde« statt. Königliches 3. Feldartillerie-Regiment Nr. 32. Die bulgarischen Sobranjewahlen waren die Probe auf das Exempel, ob Fürst Ferdinand mit der Entlassung Stambulows den Volkswünschen Rechnung ge tragen hat. Der Ausfall der Wahlen ist ein der neuen Re gierung günstiger. Tas Kabinet, dem Fürst Ferdinand nach dem Sturze des während sieben Jahren allmächtigen Stam- bulow sein Vertrauen schenkte, war ein gemischtes: die Stoilow, Geschow, Natschowitsch vertraten die konservative, Tontschew und Nadoslawow die liberale Richtung; beide Gruppen charak- terisirten sich hauptsächlich durch ihre verschieden gefärbte t Stellung zu Rußland. Zunächst war nach Stambulows Ent- I sernung in dem neuen Regierungsblatt „Swobodno Slowo" ' ein merkwürdiges Schwanken zu erkennen; heute sand dasselbe für Rußland und seine Schergen und Söldner, Zankow und Genossen, freundliche Worte, morgen wurde in einem durch nichts, am wenigsten aber durch das Programm eines ge mischten Kabinets gerechtfertigten schroffen Tone Rußland ein Niemals cntgegengeschlcudert. Tas eine Mal glaubte nian Stoilow, das andere Mal Tontschew aus der „Swobodno Slowo" zu vernehmen. Inzwischen wurde aber die Hin neigung zur Aussöhnung mit Rußland immer unverkennbarer, sowohl bei der Mehrheit des Kabinets,- wie bei dem Fürsten selbst. Stoilow und seine Kollegen vom gleichen politischen Vekenntniß machten Reisen durch das Land kurz vor der Wahl, um sich überall zu empfehlen, und heute liegen in dem Er- gebniß der Sobranje-Wahlen die Anzeichen vor, daß aus der Bahn der Ruffenfreundlichkeit energisch weiter geschritten werden soll. Natürlich darf die Russensreundlichkeit nicht so weit gehen, wie sie Rußland und Herr Zankow fordern: Fürst Ferdinand soll abdanken und sich einer Neuwahl unterziehen! Indessen, wenn sich die bulgarische Politik so weiter „ent wickelt", wie seit Stambulows Sturz, so wird sie ja wohl schließlich dahin gelangen, auch diese Forderung wenigstens zu erwägen. Der österreichische Minister des Auswärtigen, Graf Kälnoky, traute schon neulich, in der Delegation, den bulga rischen Dingen nicht; in der österreichischen Presse hilft man sich jetzt gegenüber dem Wahlausfall zwar mit einer steten Wiederholung des „Man weiß heute noch nicht", aber die liberalen Mitglieder des bulgarischen Kabinets, Tontschew und Radoslawow, setzen diejenigen ins Unrecht, die jetzt noch blind sein wollen. Sie haben nämlich ihren Rücktritt als Minister angekündigt und zwar unter ausdrücklichem Hinweis auf die verhängnißvolle Richtung, welche die bulgarische Poli tik cingeschlagen habe. Es ist die Russendienerei, die Be günstigung des Zankowismus, welche das Land und die Dy nastie in Gefahr bringen. Nach der schroffen Erklärung der beiden Staatsmänner kann man nicht mehr im unklaren darüber sein, wohin jetzt weiter gesteuert werden soll, und was es in der That zu bedeuten hat, wenn 87 Conservative gewählt worden sind, also Anhänger der Richtung Stoilow. Hierzu kommen noch die südbulgarischen Russensreunde, 27 an der Zahl. Radoslawow und Tontschew zählen nur 30 Gewählte ihrer Farbe; jo, Tontschew, obwohl Minister, ist gar nicht einmal gewählt worden, während die konservativen Mi nister sogar mehrere Mandate gleichzeitig erhielten. Der Ministerpräsident Stoilow thut sich etwas darauf zu gute, daß die Wahlen dieses Mal in voller Freiheit vor sich gegangen seien. Dessen rühmte er sich, als nach den Wahlen die Wähler der Hauptstadt ihm huldigten. Aller dings ging eS dieses Mal ander» als in den früheren Jahren, wo die eiserne Faust Stambulows die Zügel führte. Aber giebt nicht doch die Thatsache etwas zu denken, daß nirgendwo ein Anhänger Stambulows gewählt wurde? Ter bulgarische Ex-Bismarck hatte allerdings seinen Freunden Wahlcnthaltung vorgeschrieben, aber auch so bleibt das unverständlich, wie die grundsätzliche Gegnerschaft gegen Rußland bei den Wahlen so ganz von der Bildfläche verschwunden blieb. Die Freiheit der Wahlen will Stoilow, wie gesagt, gesichert haben; jetzt gilt es, so kündigt er an, die Festigung des Thrones und des dynastischen Gefühls. Es kommt darauf an, wie der Mann das versteht — Stambulow hat doch gewiß das Seine gethan, um die Dynastie des Koburgers im Lande selbst zu befestigen. Der russenfreundliche Ausfall der Wahlen, so schreibt die „K. V.-Ztg.", giebt aber wohl einen Finger zeig dafür, was Stoilow sich unter Befestigung des Thrones denkt. Es wird eben die Erlangung der Anerkennung des Fürsten durch Rußland sein. Der Russensöldner Zankow hat während des Stambulowschen Eisenregiments immer verlangt, daß Bulgarien einen von der frei gewählten Sobranje srei gewählten Fürsten erhalte. Tie eine Hälfte dieser Forderung hat Ministerpräsident Stoilow, nach seiner eigenen Aussage, schon erfüllt: die Sobranje ist frei gewählt; ob aber auch nach Zankows bezw. Rußlands Anschauung? An dem Fürsten Ferdinand würde es nun sein, sich zu entscheiden, ob er sich auf den zweiten Theil der Forderung einlassen will; es würde eine Selbstentwürdigung sein, wenn er sich einer nochmaligen Wahl unterzöge, eine Wahl, für die zudem Rußland zweifel los einen „sicherer» Kantonisten" als Kandidaten beibringen und unterstützen würde, als es Fürst Ferdinand mit seiner Stambulow freundlichen Vergangenheit ist. Und dann hätte der Koburger wahrscheinlich das Nachsehen. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Wie der „Boss. Ztg." aus Thorn gemeldet wird, haben nähere Ermittlungen ergeben, daß beim Einzuge des Kaisers am vergangenen Sonnabend die Mit glieder des polnischen GewcrbevereinS, des BereinS polnischer Kaufleute und des katholischen Gesellenvereins, die zur Spalierbildung Aufstellung genommen hatten, den Monarchen anscheinend aus Verabredung nicht mit Hurrah, sondern mit polnischem Zuruf begrüßten. Der Kaiser soll davon unan genehm berührt gewesen sein, und es ist möglich, daß diese polnische Herausforderung zur Verschärfung der Rede des Kaisers beigetragen hat. Auch die „Hamb. Nachr." geben dem Befremden über das Schweigen des „Reichsanzeigers' zu der Thorner Rede des Kaisers Ausdruck, indem sie bemerken: „Unserer Ansicht nach ist c- unerläßlich, daß der „Reichsanzeiger" sein Schweigen über die Aeußerungen des Kaisers bricht, sonst kann nur zu leicht die Annahme Platz greifen, daß die Regierung den Intentionen des Monarchen in der Hoffnung auf Umschlag der Stimmung passiven Widerstand entgegensetze. Dieser Eindruck würde bet der heutigen Lage der Dinge und der Stimmung in ganz Deutschland doch von nachtheiliger Wir kung sein." - Der Regierungspräsident von Posen hat, wie die „Pos. Ztg." meldet, die Behörden angewiesen, jeden ferneren Zuzug russischer landwtrthschaftlicher Arbeiter über die Landesgrenze sowohl einzeln, w'e in Trupp», bi» auf Weitere» zu ver hindern. Diejenigen russischen Arbeiter indessen, welche die Grenze bereits überschritten haben, also sich im Jnlande be finden, werden durch das Verbot nur dann berührt, wenn sie über die Grenze nach Rußland zurückkehren und dann abermals das Inland betreten wollen. Kürzlich wurde in verschiedenen Blättern berichtet, daß zwischen der deutschen Regierung und Japan Verhandlungen über einen Vertrag schwebten, unter Anderem darüber, daß der japanischen Regierung die volle Rechtsprechung über alle Europäer, also auch über die Deutschen in Japan, und das Recht, die Einfuhrzölle nach Gutdünken gestalten zu dürfen, zugestanden werden soll, wogegen den Europäern statt der bisherigen besonderen Vertragshäfen der ungehinderte Ver kehr durch ganz Japan eingeräumt würde. Die ganze Mit- theilung ist nach der „Franks. Ztg." unbegründet. Es werde überhaupt über keinen Vertrag verhandelt. Man schreibt der „B. B.-Ztg.": „Die Reichseinnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern erweisen sich im laufenden Etatsjahre äußerst günstig, indessen erreichen sie natürlich nicht die Höhe, um den Fehlbetrag von 40 Millionen zu decken, welcher durch die Militärreorganisation hervorgerufen wurde. Dazu soll die Tabaksteuer dienen, die aber noch immer nicht in fester Form vereinbart ist, darum auch noch nicht im Entwurf dem BundeSrathe zugehen konnte. Von anderen Steuervorlagen ist durchaus keine Rede mehr. — Die Frage der Reichsfinanzreform befindet sich ebenfalls noch im Stadium der Erörterungen. Es wäre ja sicher in hohem Grade wünschenSwerth, wenn die Einzelstaaten ein- für alle mal wüßten, wie hoch die Matrikularbeiträge sind, die sie aufzubringen haben, ehe aber nicht durch Steuern die laufen den Bedürfnisse vollständig gedeckt sind, kann an die Regelung der Reichsfinanzen naturgemäß nicht herangetreten werden, weil alle Fehlbeträge eben nur durch Erhöhung der Matri kularbeiträge aufzubringen sind, wenn die Deckung der An sprüche durch Steuern nicht zu erreichen ist. Da man in dessen noch so weit zurück ist, wird der Reichstag bei seinem Zusammentritte im November auch die Tabaksteuervorlage noch n cht erhalten, so daß von einer Erörterung der Reichs finanzreform besten Falles vor Februar nicht die Rede sein könnte. Der „Reichsanzeiger" bringt folgendes Dementi: Die „Berliner Neuesten Nachrichten" haben folgende Mittheilunz verbreitet: „Ein in der Provinz ansässiger Herr sei vor einigen Wochen von dem Herrn Reichskanzler Grafen von Caprivi in Berlin gefragt worden, ob es jetzt nicht soweit wäre, daß polnische Landräthe in der Provinz Posen angestellt werden könnten. Es läge das in der Absicht Sr. Majestät und entspräche auch seinen, des Reichskanzlers, Wünschen. Auf die Entgegnung, daß man dann lieber gleich das König reich Polen Herstellen könne, habe der Herr Reichskanzler geäußert: da» sei auch so ein Polenfresser, mit den Polen ließe sich sehr gut leben." Diese Erzählung beruht von An fang bis zu Ende auf Erfindung." Gestern fand die ordentliche Generalversammlung der Deutschen Kolonialgesellschaft für Südwestafrika in Berlin statt, in welcher der Jahresbericht de» Vorstandes und die Bilanz per 31. März zum Vortrag gelangten. Es geht daraus hervor, daß der verfügbare Bermögen-bestand der Gesellschaft am Schluß de» Geschäftsjahre« 343S21 Mark betrug. Auf die Finanz- und Bermözen-verhältnisie der Ge sellschaft hat die Zerstörung de» Hermannschen Schäferei- unternehmens in Kubub durch Hendrik Witboi einen ungünstigen Einfluß geübt. Wie vorauSzusehrn war, wurde dieser Gegen- stand in der Generalversammlung von einem Betheiligten mit
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