Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010327012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901032701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901032701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-27
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2248 am Schluffe heb Jahre» noch 24 (1899 : 43) LuSständ« in Wirt- samkeit waren. Die meisten im letztenQuartal neu eröffneten AuS- ftände entfallen auf da» Baugewerbe mit 47 (1899: 56), dann folgen die Industrie der Hc!z- und Schnitzstoffe mit 23 (30), die Industrie der Stein« und Erden mit 16 (16), di« Metall» Verarbeitung mit 15 (25) und dir Maschinenmdustri« mit 14 (19). Auf Die Textilindustrie entfielen nur 7 (22) Ausstände, ein Zeichen, wie wenig dir augenblickliche Geschäftslage in dieser Industrie geeignet ist, die Arbeiter zur Durchführung ihrer For derungen mittels Ausstände zu veranlassen. Bon den Ausständen wurden 598 (1899: 1453) Betriebe betroffen, von denen 144 (172) zu völligem Stillstand gekommen sind. Bei Ausbruch der Ausstände waren in den gesammten Betrieben 20 695 (61638) Arbeit«r beschäftigt, darunter 3202 in den ausschließlich vom Ausstand betroffenen Betriebszweigen. Die Höchstzahl der gleichzeitig ausständigen Arbeiter betrug 9204; unter ihnen be fanden sich 462 gczwung en feiernde, lieber den Aus fall der Ausstände sind erst im Jahre 1900 Erhebungen angestellt. Es hatten von den im vierten Vierteljahr beendeten Ausständen 50 vollen, 45 theilwcisen und 86 keinen Erfolg. A u s -- sperr» ngen sind im vierten Vierteljahr 1900 nur 6 (1899: 7) begonnen, von denen 38 (79) Betriebe, darunter 28 (14> bis zum völligen Stillstand betroffen worden sind. Die Höchstzahl der gleichzeitig ausgesperrten Arbeiter betrug 529 (3739). Beendet sind drei Aussperrungen, darunter eine mit vollem und eine mit theilweisem, sowie eine mit keinem Erfolge. (-) Berlin, 26. März. (Telegramm.) Der Kaiser empfing gestern Nachmittag nochmals den Statthalter der Neichslande und ferner den Generaltirector der Elektricitäts- werkc Natbcnou. — Zur gestrigen Abcnvtafel bei dem Kaiser paare war der Kronprinz geladen. Nach der Tafel hielt Architekt Ebbard einen Vortrag über die HvbkönigS- bürg, zu welchem zahlreiche Einladungen ergangen waren, u. A. an die Damen und Herren der Umgebungen, an die hier und in Potsdam anwesenden Generaladjutanten, Generale ü I:r suite und Fliizeladjutanten mit ihren Damen, dieCabinetS- chess,den Minister des kgl.Haused,ferner an denReichökanzler, die Staatssekretäre Graf v. Posatowsky und v. Pod- hielSki, General-Oberst v. Loö, Admiral Hollmann, Geh. Bau rath Or. Steinbrechs, Director Berger-Hamburg. — Heute Morgen von 9'/» Ubr ab hörte der Kaiser Vorträge teS Chefs des MilitärcabinetS v. Hahnke, des Vice-Admirals v. Tiederichs und um 12*/» Uhr den Vortrag des Reichs kanzlers. D Berlin, 26. März. (Telegramm.) Die „Nordd. Allgem. Ztg." meldet: Um den Abschluß der Erörterungen über die mit deu chinesischen Wirren zusammenhängenden Entschädigungsfragcn möglichst zu beschleunigen, ist der Director der Colonialabtheilung vr. Stübcl, der als ehe maliger Generalkonsul in Suangbai mit den einschlägigen Verhältnissen besonders vertraut ist, im Auftrage teS Reichs kanzlers gestern nach London abgereist. Gleichzeitig ist Or. Stübel beauftragt, die deutsche Botschaft in London bei der Erledigung der noch schwebenden Reklamationen der deutschen Staatsangehörigen in Südafrika zu unterstützen. (D Berlin, 26. März. (Telegramm.) Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Der Dreibund ist, namentlich in der Pariser Presse, in letzter Zeit zum Gegenstand vieler, aber zumeist unzutreffender Erörterungen gemacht worden. Zunächst kann constatirt werden, daß die Verbündeten Italiens diesem zu keiner Zeit Bedingungen oder auch nur Wünsche wegen Vermehrung der italienischen Armee auferlegt haben. Ferner läßt der Dreibundsvertrag allen drei Verbündeten rolle Freiheit hinsichtlich der Festsetzung ihrer Land- und Seestreilkräfte. Falls einer der Verbündeten eine Verminderung seiner Armee durch seine eigenen Interessen für geboten hielte, würde dies weder dem Geiste und dem Buchstaben des Vertrags widersprechen. Jeder der drei Theilnebmer am Dreibund hat sowohl für sich als auch für seine Verbündeten an dem Grundsätze fest gehalten, daß die Bestimmung der HeereSstärke lediglich eine innere Angelegenheit des betreffenden Staates ist. ES ist zeitgemäß, auch diese Thatsache hervor zuheben gegenüber der von manchen Seiten geflissentlich ver breiteten Legende, daß die finanziellen Schwierig keiten Italien- mit den ihm vom Dreibunde auferlegten Verpflichtungen zusammenhängen. Solche Verpflichtungen giebt eS nicht. L. Berlin, 26. März. (Privattelegramm.) Der Bischof von Fulda hat sich in seinem diesjährigen Fasten hirtenbriefe über die gemischten Ehen wie folgt geäußert: „Die Kirche billigt niemals, sondern duldet nur, und zwar mit schwerem Herzen, diese Ehen: 1) wenn für den katholischen Theil keine Gefahr des Glaubens bestehl; 2) wenn alle zu erhoffenden Kinder katholisch getauft und erzogen iverden; 3) wenn nur die katholische Trauung siattfindet. Warum billigt sie dieselben nicht? „Wer ein Sacrament empfangen will, muß glauben, Wa es ist und was es wirkt." Was geschieht nun beim Abschluß der gemischten Ehe? Der katholische Theil glaubt, daß er ein Eacrament empfange, der nichtkatholische Theil glaubt es nicht. Für ihn ist also keine Gnade des Sakraments möglich, weil kein Glaube vorhanden ist. TaS ist aber nach katholischem Glauben eine Entweihung des Sakramentes, freilich nicht eine Ent weihung mit Willen und Wissen deS nichtkatholischen Theils, aber mit Wissen und Willen deS katholischen TheilS. Und doch ist da- noch der günstigste Fall, wenn blos von einer Seite das Sakrament entweiht wird. Wie, wenn der katholische Theil sich soweit vergißt, daß er die von der Kirche geforderten Bedingungen nicht erfüllt, also auch seiner seits das Sakrament entweiht, vielleicht gar nicht empfängt, indem er an gewissen Orten vor Gott und der Kirche überhaupt keine giltige Ehe eingeht. Ueberall nämlich, wo das Gesetz des allgemeinen Concils von Trient über die Abschließung der Ehe verkündigt ist und Geltung hat, muß dieselbe, um giltig zu sein, vor dem katholischen Pfarrer und zwei Zeugen geschlossen werden. DaS sind di« einfachen und klaren Sätze des katholischen Glaubens, und ich hoffe mit Sicherheit, daß kein Jüngling und seine Jungfrau meiner Diöcese diese bestimmten und heiligen Gesetze der Kirche mißachten und sich des Verbrechens einer unehelichen, überaus sündhaften Verbindung schuldig machen wird." Also sogar derjenige Katholik — so bemerkt hierzu die „Nat.-Ztg." treffend —, welcher alle Bedingungen erfüllt, unter denen die katholische Kirche eine gemischte Ehe „duldet", begeht eine Entweihung deS SacramentS. Derjenige Katholik aber, welcher jene Bedingungen nicht zu erfüllen vermag und deshalb „an gewissen Orten", d. b. nur vor dem CivilstandSbeamten oder in der evangelischen Kirche, seine Ehe eingeht, schließt „überhaupt keine giltige Ehe", er macht sich „deü Verbrechens einer unehelichen, überaus sündhaften Verbindung schuldig". Ein neuer Beitrag zur „Toleranz" deS KlerikaliSmuSl — DicBerlin-Brandenburger Aerztekainnrer hatte schon im December vorigen Jahre» beschlossen, von den Mitgliedern nicht einen gleichen, festen Jahresbeitrag zu erheben, wie das z. B. bei der Rechtsanwaltskammer geschieht — zu dieser hat im Bezirke des Kammergerichts jeder Anwalt jährlich 20 ckk zu zahlen —, sondern vorwiegend das Gesammteinkommen der Mitglieder, und zwar nicht blos aus dem ärztlichen Berufe, son dern auch aus eigenem Capitalvermögen, Grundbesitz u. s. w., zu Grunde zu legen. Die inzwischen gemachten Erhebungen haben festgestellt, daß im Bezirke der Aerztekammer 3376 Arrzte leben, die eine Steuersumme von 707 971 ^bezahlen; danach haben die Aerzte ein Durchschnittseinkommen von 7500 bis 8000 Mark, da» sich auf 8500 bis 9000 -/( erhöht, wenn man nur den Umfang der Reichshauptstadt in Betracht zieht. Der höchst besteuerte Apzt hat ein Jahreseinkommen von 295 000 -f/, 880 Aerzt« haben ein Einkommen von 900 bi» 3000 »/(, 581 «in solche» von 3000 bi» 5000 -F, 135 sickd steuerfrei. Die Kammer hat jetzt beschlossen, von jedem Arzte einen Jahresbeitrag von 10 oll, und darüber hinaus von jedem, der ein Einkommen von 5000 und mehr hat, 5 Procent drr Staatseinkommensteuer zu erheben. Dieser Zuschlag dürfte über 50 000 ergeben, der vorwiegend zur Unterstützung nothleidender Aerzte und ihrer Fa milien und Hinterbliebenen verwandt werden soll. -s- Halle a. S., 25. März. Der Ausstand der Wagen führer der hiesigen Stadtbahn dauert an. Im Ganzen befinden sich 64 Mann im AuSstand. Im Betrieb sind nur 2 Linien mit 6-Minutenbetrieb statt 3-Minutenbetrieb. Die Gesellschaft bat einen nicht unbedeutenven Ausfall an der Einnahme erlitten. -4- Altenburg, 26. März. Der Großherzog von Weimar traf heute Nachmittag zum Besuch auf dem hiesigen Residenzschlosse ein. (Die Nachricht, daß der Groß herzog am 24. März nach Berlin gereist sei, ist bisher un bestätigt geblieben. Red.) * Weimar, 25. März. Der Großherzog hat daS Protektorat über den Protestanten verein deS Groß- berzogthums mit der Zusicherung übernommen, „dessen Zwecke im Geiste seines verewigten Großvaters nach jeder Richtung kräftig zu fördern". V. Weimar, 26. März. Der Landtag hat in seiner gestrigen Sitzung mit der Berathung des Etats aus die Jahre >9^2,1903 und 1904 vegonnen. Bei dem Capitel Domänenrcnte des Großherzog- 1 005 266 erklärte der Abg. Baude rt (Soc.), die höhere Tolirung ablehnen zu müssen. Verschiedene Abgeordnete, darunter auch Kühner (freis.), machten dem Abg. Bändert klar, diese Position muffe aus gesetzlichen Gründen, die der Landtag genehmigt habe, be willigt werden. Bisher betrug die Tomäuenrentc jährlich 960000 im Jahre 1896 nahm indessen der Landtag eine Vorlage an, nach der sich in Zuknnft die Höhe der Domänenrente nach dem neunjährigen durchschnittlichen Jahresreinertrag des Kammervermögens richtet. Bis zum Jahre 1919 darf die Domänenrente den Benag von 1020000 nicht überschreiten. Bei dem Posten 7975 .^1 Gehalt für de» Bundesrathsbevollmächtigten erklärte Abg. Kühner, diese Mittel so lange verweigern zu müssen, bis der Bundesrath dem Beschlüsse des Reichstags aus Bewilligung von Diäten an Reichslagöabgeorduete zugrsninrnt habe. Gegen die Position stimmten 2 Freisinnige, 2 Socialdemokraten und der ultra montane Dr. Kiel. Der Landtag berieth noch die Petitionen um Aushebung des Paragraphen im Tanzgesetz, der das Tanzen in den Rächten zu Sonniagen nach 12 Uhr verbietet. Der Landtag beschloß, den Polizeibehörden die Bcfuguig rinzuräumen, für einzelne Falle das Tanzeu auch noch nach 12 Uhr Nachts zu gestatten. >v. Stuttgart, 25. März. Der Großherzog von Weimar trifft am Donnerstag zu mehrtägigem Besuche hier ein und wird im Palais des Königs Wohnung nehmen. — Die Deutsche Friedensgesell schäft hielt gestern hier ihre Generalversammlung ab, an der außer aus Württem berg auch Delegirie aus Frankfurt a. M., Wiesbaden, Görlitz, Mannheim, Hamburg und anderen Städten theilnahmcn. Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß die Gesellschaft mit ihren Be strebungen nur langsame Fortschritte macht; den größten Theil ihrer Anhänger besitzt sie in Süddeutschlnd, während das König reich Preußen die wenigsten und schwächsten Ortsgruppen auf weist. Nennenswerthe Beschlüsse wurden von der Generalver sammlung nicht gefaßt. Als nächster Versammlungsort wurden Görlitz und Erfurt vorgeschlagen, jedoch Stuttgart wieder gewählt. — Zur Affäre Schott en stein schreibt das hiesige „Neue Tagblatt", das mit Hof- und Regierungskreisen Fühlung hat: „Letzten Sonnabend durchschwärmte ein Heer der abenteuerlichsten Gerüchte unsere in letzter Zeit durch die An gelegenheit des Kriegsministers Schott von Schottenstein ohne hin sehr erregte Stadt. Sie gipfelten darin, daß mit der größten Bestimmtheit behauptet wurde, der Herr Kriegsminister sei in Nürnberg (in dessen Nähe er, wie wir erfahren, ein Gut besitzt) eines plötzlichen Todes durch eigene Hand gestorben. Aei iliche in der letzten Zeit wirklich vorgefallene Tragödien wurde , mit der Affäre ganz willkürlicher Art in Verbindung gebracht, und so erging sich die Phantasie des Volkes — notabene der sogenannten Gebildeten erst recht! — in den tollsten Sagenbildungen und Combinationen. Der Fall, um den es sich hier handelt, ist ja gewiß betrübend; aber die Sensation darf.nun auch nicht ins Maßlose gesteigert werden, und es ist Zeit, daß das Publicum doch einige Besinnung annimmt und abwartet, was aus diesem wüsten Stimmengewirr sich als positive Wahrheit entfallet. Damit, daß «ine gerichtliche Untersuchung eingeleitet worden ist, ist der offenkundige Beweis vor aller Welt geliefert, daß der Ge rechtigkeit freier Lauf gelassen werden soll, auch wenn es sich um hochgestellte Persönlich- tei ten handelt, im Falle wirklich ihre Schuld erwiesen wird. So lange aber sollte Jedermann sich mäßigen und mit seinem Urtheil vorsichtig sein über Persönlich keiten, die sonst in hoher Achtung standen. Hat llustitiv!" Oesterreich-Ungarn. Abgeordnetenhaus. * Wie», 26. März. (Telegramm.) Nach Erledigung einiger Formalien fragt Bareuther Len Präsidenten, ob es richtig sei, Laß alS Tagesordnung der morgigen Abendsitzung Delegations wahlen angeietzt seien, und erklärt, seine Partei würde in diesem Falle die Absetzung dieses Gegenstandes von der Tagesordnung beantragen, da die Aushebung des K 14 dringender sei, alS die TelegationSwahlen. Der Präsident erwidert, die Wahlen seien allerdings auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen gesetzt, es sei aber Sache des Hauses, eine Tagesordnung anzunehmen oder abzulehncn. Das Hau- geht sodann zur Tagesordnung über und verbandelt über den Antrag des Abgeordneten Steinwender auf Abänderung des Rentensteuer-Gesetzes. Gegenüber Blätternachrichten, nach denen der Präsident des Ab geordnetenhauses Gras Vetter dem Verwaltungsrathe der Staats- eijenbahn-Gesellschast angehöre, stellt der Präsident in einem Com- muniquö fest, daß, obwohl er diese Stelle mit der Stellung eines Präsidenten des Abgeordnetenhauses nicht für unvereinbar halte, er doch sofort nach seiner Wahl zum Präsidenten aus freiem Antriebe die Stelle eines Verwaltungsrathe- niedergelegt, und nur mit Rück sicht darauf, daß die Zahl der Mitglieder deS Berwaltungsratbes im Falle seines sofortigen Austritts unter das statutarische Minimum herabgesunkea wäre, seinen Rücktritt bis zum April auf geschoben habe. Frankreich. Vereinsgesetz; Tie grotzen ArbeiterauSstän-e. * Paris, 26. März. (Telegramm.) Die radikale Presse bezeichnet die Annahme deS Artikels 14 deS VerrinSgesetzeS als einen entscheidenden Sieg der Regierung und der republikanischen Partei, der größtentheilS der Energie und der Beredtsayrkeit des Ministerpräsiventen Waldeck-Rousseau zu verdanken sei. * Paris, 26. Märr. (Telegramm.) Mehrere natio nalistische Blätter verlangen, daß bei den Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und den Ausständigen in Marseille die italienischen Arbeiter ausgeschlossen sein sollen. — „Petit Sou" will wissen, der Ministerpräsident Waldeck-Rousseau babe an einzelne Präsecten ein Rund schreiben gerichtet, in dem er ibnen aufträgt, strenge Maß regeln gegen die italienischen Arbeiter zu ergreifen. Diese sollen bei den geringsten Ruhestörungen auözewiesen und sofort nach der Grenze geschafft werben. * Marseille, 26. März. (Telegramin.) Die Rheder und Spediteure theilten dem Präsecten mit, daß sie da» vorgeschlagene Schiedsgericht einstimmig abgelehnt haben. Italien und der Dreibund. * Pari», 26. März. (Telegramm.) Die meisten Blätter besprechen Las in der gestrigen Nummer der Pariser Ausgabe deS „New Uork Herold" erschienene Interview de» italienischen Minister präsidenten (nicht „Gesandten", wie erst gemeldet) Zanardelli und geben ihrer Befriedigung über Zanardelli's Erklärungen Ausdruck. Nur die „Rcpublique fran^ttse" meint: Wir sind überzeugt, daß für Frankreich und Italien daS gleiche Interesse besteht, Freundschaft zu halten, aber wir wollen nicht, daß man sich dieser Freundschaft bedien», um den Prei» der Allianz in Berlin in di» Höhr zu tr»ib«n. * Pari», L6. März. (Telegramm.) Der „Matin" bemerkt zu Zanardelli'» fraazosenfreundlichrn Aeußerungen, man werde an deren Aufrichtigkeit glaub«», wenn Zanardelli folgende bisher nie veröffentlichte Geheimclausel des DrribundvrrtrageS Weichen wolle: „Wenn Frankreich Deutschland angreist, stellt Italien Deutschland zwei Armeecorps zur Verfügung, die zum deutschen Heere stoßen, indem sie über Trient und Tirol durch österreichisches Gebiet marschiren, und die unter den Oberbefehl eine» deutschen Generals gestellt werden." (Voss. Ztg.) Italien. * Genua, 26. März. (Telegramm.) Au» Anlaß der ersten Anwesenheit der Macht „Prinzessin Victoria Luise" im hiesigen Hafen veranstaltete die Hamburg-Amerika- Linie gestern an Bord dieses Sct>iffcS ein Bankett, das unter Tbeilnahme der Spitzen der Militär-, Marine- und Civil- behörben, des Erzbischofs von Genua, LeS deutschen General konsuls und der fremden konsularischen Vertreter einen glänzenden Verlauf nabm. Trinksprüche auf den deutschen Kaiser, den König von Italien und die Freundschaft der beiden Nationen wurden begeistert ausgenommen. Orient. Russisch-türkischer Zwischenfall; Sobrauje. * Konstantinopel, 26. März. (Telegramm.) Infolge eines zwischen dem russischen Postamt in Tripolis und den dortigen türkischen Behörden entstandenen ConflicteS bat der russische Generalconsul in Beirut von dem dortigen Vali Genugtbuunz verlangt. Da die Ant wort nicht befriedigend lautete, hat der Generalconsul die Intervention deö russischen Botschafters in Konstantinopel angesprochen. * Sofia, 26. März. (Telegramm.) Die von der Sobran je als Antwort auf die Thronrede beschlossene Adresse, welche auck die Freude über die Genesung des TbronfolgerS zum Ausdrucke bringt, wird beute Abend dem Fürsten überreicht werden. Ein auf die Türkei bezüglicher PassuS findet sich in der Adresse nicht. Preußischer Landtag. Herrenhaus. G Berlin, 26. März. (Telegramm.) Ter Bicepräsident v. Manieusfel svricht seine Freude darüber aus, daß ter Kaiser in Bremen der Gefahr entronnen ist, und bringt ein Hoch auf den Kaiser aus, in daS die Mitglieder rinstimmen. Ter Vicepräsident thrttt mit, das Präsidium werde dem Kaiser die Glückwünsche zu seiner Herstellung noch persöntich üdermttletu. Nach Erledigung einiger kleineren Vorlagen vertagte sich das HauS aus morgen mir der Tagesordnung: Vereidigung der neuen Mitglieder, Druchchristen und kleinere Vorlagen. Abgeordnetenhaus. G Berlin, 26. März. (Telegramm.) Das HauS erledigt zunächst kleinere Vorlagen und überweist ohne wesentliche Debatte den Entwurf beliess- der den Medicinal- deamten für amtlich» Verrichtungen zu gewährenden Ver- gütungen gemäß dem Anträge Brütt an die Budgetcommis sion. Desgleichen wurde der Antrag Schmidt-Warburg, im nächsten Etat zur Unterstützung entlassener Straf, gefangener 50 000 Mark mehr einzustellen, sowie der Antrag Ernst Kindler auf Schaffung von Genesungs heimen und Hospitälern für Subalternbeamte und Unterbeamte der Eisenbahn der Budgetcommission über- wiesen. Im Lause der Debatte über den Antrag Ernst Kindler erhebt der Regierungscommissar gegen die Genesungsheime Bedenken und meint, gegen Curhospitäler seien weniger Einwen dungen zu machen. Ter Präsident schlägt dem Hause sodann vor, sich bis zum 23. April zu vertagen, damit die Canal, commission mehr Zeil zu ihren Berathungen habe. Abg. Sattler möchte gern morgen noch tagen. Es entspinnt sich eine lebhafte Debatte zur Geschäftsordnung. Schließlich wird der Vorschlag deS Präsidenten angenommen. Militär und Marine. * Oberst Deines L la suite des Schleswig.Holsteinschen Feld- artlllerie-Regiments Nr. 9, Chef deS Stabs drr Generaliusprcticn der Fußarlillerie, ist unter Versetzung in den Genrralstab der Armee zum AblheilungSchrf im Großen Generalstabe ernannt. * Die letzten Beförderungen in der Marine, vom 23. März, zeigen, daß in dieser das Avancement zur Zeit außer, ordentlich schnell ist. Die Fregattenkapitäne, die jetzt zu Capitäns zur See befördert wurden, sind zum Theil nur 1'/, Jahr in ihrer Charge gewesen (Patente als Fregattencapitän vom 9. Oktober 1899), und die neuernannten Fregattencapitäne haben auch nur 40, Jahre in der Stellung der Corvettencapitäne zu gebracht (Patent als Corvettencapitän vom 12. Oktober 1896). Nicht weniger als 26 Oberleutnants rückten zu Capitänleutnants aus; der jüngste von ihnen (Otto Laus) bat ein Patent vom 8. April 1895. Fünfzig Leutnants zur See wurden zu Oberleutnants be- sördert, von denen Bruno Pochhammer erst am 10. April 1899 Unterleutnant geworden ist, also nur 2 Jahre gebraucht hat, um be- fördert zu werden; seine vielen Vormänner, die ebenfalls zu Ober leutnant» beiördert wurden, haben auch erst ein Patent vom 2. Oktober 1898. Unter den beförderten Osficieren befindet sich eine ganze Reihe bekannter Persönlichkeiten. Der neue Fregatten- capitän Jacobsen, jetzt der Nachfolger des Herrn von Hreringen im Reichsmarineamt, ist als Commandant des kleinen Kreuzers „Geier" im spanisch-amerikanischen Kriege viel genannt worden. Ter zum Corvettencapitän besürderle Capitänleut. nant Eckermann vom AdmiralSstabe der Marine hat sich um das Zustandekommen der ersten Flottennovelle große Verdienste erworben. Der zum Oberleutnant beförderte Leutnant Pfeiffer (Franz) ist seiner Zeit in Ostasien schwer verwundet worden; er war damals Leutnant auf dem großen Kreuzer „Hansa" und gehörte zum ExpeditionScorpS unter Seymour. („Magdeb. Ztg.") G Berlin, 26. März. (Telegramm.) S. M. S. „Loreley", Commandant Capitänleutnant Freiherr von Dalivigk, ist am 25. März in Beirut eingetroffen und beabsichtigt, am 28. März nach Smyrna in See zu gehen. — S. M. S. „Möwe" geht am 27. März von Brisbane nach Sydney in See. Die räumliche Beschränktheit unserer modernen Wohnungen macht sich am unangenehmsten fühlbar bei irgend welcher Aenderung oder Ausbesserung auch nur eines Zimmers. Muß man ein Zimmer, mir z. B. bei gewöhnlichem Anstrich deS Fußbodens, tagelang leer stehen lassen, jo veranlaßt dies große Ungemitthlichkeit, die durch den ost unangenehmen Geruch des Orlsarbenanstrichs oder Oellackes wahrlich nicht vermindert wird. Unter diesen Umständen wird es manchem Leser angenehm sein, wenn er ans eine Erfindung auf. merksam gemacht wird, durch welche diese Unannehmlichkeit ver- mieden wird. Der seit einer langen Reihe von Jahren von Franz Christoph in Berlin fabricirte und praktisch bewährte Fuß. bo ben-Glanzl ack trocknet nicht nur während des Streichen-, sondern ist auch vollständig geruchlos. Jin klebrigen sei auf die Sondrrbeilage hingewiesen, die sich bei der Gesammtauslage der vorliegenden Nummer befindet. «r// t/r'e «/eZZ- Flacon Mk. 1,50, lange ausreichend. OlLn-iendo Lrtolxo wurden bei Liesen- urui Uarvrbbrealeren (^usllunn) mit ächten gestillt mit Lalol 0,1 uu<l äcktem Landelbolröl 0,2 errielt. tisnr veraltet« von Zerrten vergeblich behandelte livooirköen wurden gekeilt. Lenden Lis in Lrivtwnrlcsn an Apotheker I-abr in Vilrrdorg 20 ein und Lis erhalten verschlossen einen .Abdruck der unaufgefordert einxelaul'eoen lianlcsedreibeo. Cartou a 3.— in I-elprlg tickt in der lün^el-Llkrsen-Lalomonis-Lt. Oeorxs-^potkekv und Uokapotheke rum weissen ^dler; klagwltr: Lophieuapotkelco, keudnltz: lokannis-^potbohe. wühlen modern« Stiekel k modern " nnd bequem k Elegsnteflerrsn LngeIIiNlIl'5 Mejel WuMkk,k«firMMS-i,. Mlintn, AMe Ostereier,Osterhasen, ff. Tüten u Cartonnagen, Christi. Vergißmeinnicht, vorschriftsmäß. Bücher u. Schreibmat. Wiederverkäufe! Fabrikpreise. ünirM-ÜKNNKEtii? Papierhdlg., Hainstr. 1, Barthel'» Hof, m. npiail 0VHIIVNML, Pavicrwsl. nur im Hose T. 2144. Julius kllllknsi», Lulserl. unel ILüiiIlrl. Ll«rtz>tanvL«rt«r»l»r1lL, riüsol »n«i kianill08 .79. Kein Schaum! Wer hätte eS nicht schon unangenehm empfunden, wen» beim Waschen mit kaltem oder hartem Wasser die Seife wenig oder keinen Schaum giebt. Dieser Uebelstand tritt bei Ra^-Leite nie ein, weil diese durch Deutsches Reichs-Patent geschützte Toilette - Seife au» Hühnerei hergestellt ist und infolge ihres EiweißgehalteS stet» einen wunderbar zarten und weichen Schaum giebt. Dieser Schaum dringt in die Poren ein und macht selbst die sprödeste Haut nach öfteren Waschungen mit Ra^-Letts zart und weich. Nach dem Urteile an- erkannter Autoritäten, wie Prof. Dr. PaschkiS und anderer, ist die Erfindung der Kav-Zeiko von größter Bedeutung kür dir Hautpflege, weil man bisher keine Seife von ähnlicher Wirkung kannte. Preis pro Stück Mark 0,50, überall käuflich. 6rö8srs8 Lr8rv8 Liors! voursedlaiiäL Central-Hotel, Berlin. 500 Lmmei' von 3 IVlk. — 25 M. AM" Oereollber Oeutrnlbnbohok krledriekatrass«. "WW dr.l'uckhallo, 8rillll2. SLcx-l.cn'ils. lud. ?ateut- nnwnlt Laclc. Kitts verlangen Sie ausdrücklich Elfenbein-Seife mit „Elefant". Anerkannt vorzüglich für Wäsche n. Hausbedarf. Ja allen besseren Geschäften zu haben. uaeathedrlivko 2akll-6rSme ee/iütt ek/s Lfü/en« renck e/earenck. Vrskrovoo. Reiche Auswahl!!! Enorm billig!!! Spiritus - Glühlicht- Tischlanipen 8.SV. Installation!!! Reparaturen!!! (rasKlüIiHedt-Iuslllut, Schützenstr. 21. Fernspr. 5203. Tageskalender. Telephon-Anschluß: Expedition des Leipziger Tageblattes Nr. 222 Redaktion deS Leipziger Tageblattes - 153 vnchdruckerei des Leipziger Tageblattes (E. Polt) - - 1173 Alfred Hahn vorm. Otto Klemm'S Sortiment, Filiale: Uni- verfitälsstraße 3 : 4046. Louis Lösche, Filialen des Leipziger Tageblattes: Katharinen, straße 14 : 2935. Königsplatz 7: 3575. Adressen aller Branchen, Stände und Länder liefert uni,: Garantie Welt-Adrefsen-Verlag Emil Reiß, Leipzig. Katalog gratis. Fernspr 3229. Telegr.-Adreffe: „Weltreiß-Leipzig". Der Verkehrs-Verein Leipzig, Städtisches Kaufhaus, rrtheilt unentgeltlich Auskunft über Leipzigs Verkehrs- und Aufenthalts- Verhältnisse, Gasthöfe, Wohnungen, Kunst- und Bildungsanstalten, Vergnügungen und Reisegelegenheiten. AnSkunftSftelle der königlich sächsischen Staatseisenbahnen in Leipzig (Grimmaische Straße 2, Telephon Nr. 6721) und die Auskunstsstelle der königlich preutzischen StaatSeisenbahn- verwaltung (Brühl 7b u. 77, Creditanftalt, Part, im Laden), beide geöffnet an Wochent. v. 8 Uhr Bonn, ununterbrochen bi» 6 Uhr Nachm., Sonn- n. Festtags 10'/,—12 Uhr Vorm., geben unent geltlich Auskunft -- im Personenverkehr über Ankunft und Abgang der Züge, Zuganschlüsse, Reiserouten, Billetpreise, Reise erleichterungen, Fahrpreisermäßigungen«.; d. im Güterverkehr über allgemeine Transportbedingungen, Frachtsätze, Kartirungen rc. Fnndburea» derkönigl.sächs.StaatSeisenbahncn (Linien Leipzig- Hos, Leipzig-Chemnitz u. Leipzig-Meuselwitz) Bayer. Platz 2, Part. (Baher.Bahnh.,AbgangsieiIe,1.Geb.) in d.kgl.BahnhofS-Jnsptction. AnSkunftSftelle für See-SchtsffahrtS- und Reise-Verkehr. Rrlies-Weltkarte der Hamburger Rbedereien: R. Jaeger, Blücher- platz 1. Unentgeltliche AnSkunftSerth.: Wochent. 9-12 u. 3-6 U. Hanpt-Mcide-Aint des BezirkS-Comman-o» Leipzig, Ricolai- kirchhof 2, I. Stock, Zimmer I. Meldest.: Wochentag» 9—1, Sonntag» 11—12. Anden hohen Festtagen, sowieandrn GrburtS- tagen des Kaiser- und König« bleibt da» Hauptmeldromt geschlossen. Handelskammer, Neue Börse, Tr. 8, I. (Eingaag an der Sval- casse). Vorlegung von Patentschriften 9—12 «ad 3—7 Uhr F-rnsprecber Nr. 506. Letprtger vörscnballk (Neue Börse, Eingang Blücherplatz). Lese- insiitut und telegraphisches Correspondenzburrau (Filiale deS Wolfs'schen TelegraphenbureauS in Berlin). In- uud au»ländisch« Zeitungen und Journale. Politische and kommerzielle Depesche» in reichster Anzahl. AnSknnftSftelle für Wohnung» - und GeschäftSräume- Snchende: Allgemeiner Hansbesitzer-Verein, Ritterstr. 4, I. AriedhofS-Expedition und Taffe für dea Süd-, Nord- und neuen JohanniSsriedhof, Georgenhalle, 1. Et. recht» cCing. Ritterstr. 28) Vergebung drr Grabstrllen ausvorgedachten Friebhösen.Bereinoahmen der Concession-gelder »ud die Erledigung der sonstigen auf den Betrieb bezüglichen Angelegenheiten. Geöffnet Wochentag» von 9—1,1 und 3—5 Uhr. Sonn- und Feiertag», jedoch nur für dringliche Fälle, von II—12 Uhr. Schlutzzcit für den Besuch de- Neuen JohanoiS-Friedhofe» 6 Uhr, deS Liid- nnd NordsrieddofeS 6 Uhr. Städtische Anstalt für ArbeitS-Rachioeisung (Stadthaus, Obst markt 3, 1 Etage. Zimmer 95), werktäglich geöffnet Vormittag» von 8—12 Uhr, Nachmittag» von '/,7 Uhr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder