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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000214021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900021402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900021402
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- Paginierfehler auf der letzten Seite: S. 1208 statt 1280
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
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1274 spräche gehalten. Er nahm auf feine früheren Verbindungen mit ihren Regimentern in Indien Bezug und sagte, sie hätten dazu geholfen, ihn zu dem zu machen, was er sei. Er habe nie eine Campagne ohne Hochländer geführt und möchte nicht ohne sie sein, cö freue ibn, daß Macvonald gut über sie rapportirt habe. Einst hätten die Seaforth- Hochländer einen langen, beschwerlichen Marsch mit ihm ge macht, jetzt hätten sie einen kurze» vor sich. Es würde zwar kein Spaziergang, aber zweifellos ein erfolgreicher Marsch werben. Die Brigade antwortete mit drei Hocks für Roberts nnv einem Hock sur Lady Roberts (!) Robert« bedankte sich für das Compliment für seine Gattin und erklärte, sie verrichte zu Hause vielleicht bessere Arbeit als er, indem sie den Frauen und Kindern der Soldaten helfe. Der „Central News" wird aus Capstadt unterm 25. Januar nach Depeschen aus Kimberley vom 13. Januar bestätigt, daß die Bewohner erheblich unter Entbehrungen leiden. Die Fleischration ist auf rin Pfund täglich, meist Pferdefleisch, rebucirt. Eine Proclamation ist erlassen worden, welche besagt, daß auck diese täglickeRation nickt garantirtwerben könne. Der officielle Gesundbeitsbericht meldet, daß im December 60 pro 1000 Weiße und 138,3 pro 1000 Schwarze in Kimberley starben^ von Kindern unter einem Jahre starben 671,1 pro Tausend Weiße und 912,7 pro Tausend Schwarze. Die Bevölkerung von Kimberley wird auf 14 000 Weiße und 19 000 Schwarze geschätzt. Die Ursache der hohen Kinder sterblichkeit ist Mangel an Milch, frischem Gemüse und Fleisch. Während deS Monats December herrschte typhöses Fieber besonders stark vor. Seit dem 13. Januar ist bereits wieder ein ganzer Monat verflossen. Man kann sich also denken, daß die Bedrängniß der Bewohner ihren Höhepunkt erreicht hat. Jetzt meldet keine Depesche mehr daS früher bekanntlich stereotype „Alles wohl" und Cecil Rhodes ist die Lust zu schlechten Witzen vergangen. Auch in Mafeking geht es offenbar nun thatsächlich zu Ende, sonst würde Lord Roberts sich nickt veranlaßt gesehen haben, den Belagerten Muth zuzusprechen und sie zu weiterer Ausdauer aufznmuntern. Wir erhalten folgende Nachricht: * London, 13. Februar. Die „Pall Mall Gazette" veröffent licht folgende, in Gaberones am 2. d. Mts. ausgegebene Meldung aus Mafeking ohne Datumangabe: Baden-Powell erhielt von Roberts eine Mittheilung, in der ihm versprochen wird, daß ihm in wenigen Wochen Hilfe gesandt werden würde. Die Nahrungsvorräthe in Mafeking werden ansreichen. Die Boeren haben die Absicht kundgegeben, die Garnison nicht durch Kampf, sondern durch Anshungern zur Urbergabe zu zwingen. Die „wenigen Wochen" dürften in diesen Tagen ab gelaufen sein und so fangen die Boeren, wenn Lord Roberts sich nicht sebr beeilt, sein Versprechen zu erfüllen und nickt sehr vom KriegSglück begünstigt wird, vielleicht demnächst zwei Fliegen mit einem Schlag. Mit der letzten Debatte im englischen Unterhause über die englische HccrcSreorganisation tönnen die Boeren ganz zufrieden sein. Nack den Erklärungen, rie die englische Regierung in beiden Häusern abgegeben hat, beabsichtigt sie keinerlei grundsätzliche und durchgreifende Reform des Heeresorgan'Smus. Das klägiichePrincip der Söldnerarmee wird beibebalkcn. In der Hauptsache sollen nur die nebenher bestehenden Milizen verstärkt und besser ausgebildet werden. Unbefangene militärische Beurrheiler in England selbst geben sich keiner Täuschung darüber hin, daß mit einer solchen Politik der kleinen Mittel den im bisberigen Verlauf des südafrikanischen Krieges zu Tage getretenen Unzulänglichkeiten ter britischen Armee schwerlich abzuhelfen sein wird. Die Mebrzabl der Bevölkerung aber, wenig geneigt, ibr Alles an ihre Ehre zu setzen, seufzt erleichtert auf, mit jeder ernst lichen Inanspruchnahme seiner nationalen Opferwilligkeit für den Kriegszweck, besonders mit allem, was einer allgemeinen Wehrpflicht ähnlich siebt, verschont zu bleiben. In imponiren« dem Gegensatz dazu stebt die Tbatsacde, daß in der Transvaal- Republik selbst die weibliche Bevölkerung sich in zunehmendem Umfange zu thatizer Theilnahme an der Vertheidigung deS Landes drängt. Sonst wären noch folgende Meldungen zu verzeichnen: * London, 14. Februar. (Telegramm.) In Aldershot sind gestern für die 8. Division Befehle einaraangen, sich mit der für Südafrika bestimmten Kleidung und Ausrüstung zu versehen. In Woolwich sind Befehle eingetroffen, nach Afrika mehrere Batterien Maxim- und Nordenfeldt-Geschütze zu entsenden. ' London, 13. Februar. (Berl. Lok.-Anz.) Der „Liverpool Post" zufolge bereitet sich in Transvaal ein unerhörtes Schau spiel vor, nämlich eine Massenerhebung der Boerenfrauen, welche an der Seite ihrer Gatten am Kriege theilnehmen wollen und sich seit drei Monaten im Gebrauch der Waffen üben. Präsident Krüger und General Joubert konnten die Frauen bis heute von ihrem Vorhaben abhalten, mußten ihnen aber versprechen, sie am Kriege theilnehmen zu lassen, sobald die Engländer ihren Fuß auf srristaatliches oder Transvaalgebiet setzen sollten. (Die Nachricht ist ungefähr gleichwerthig mit jener, die deu Präsidenten Krüger in Pretoria und auf seinen Reisen von einem — Amazonen corps bewacht sein ließ, aber man kann daraus entnehmen, was die auss Höchste erregte Phantasie der Engländer schon für Gespenster sieht. D. Red.) Deutsches Reich. (7) Berlin, 13. Februar. (Feierlichkeiten zu Ehren des Prinzen Heinrich.) Heute Mittag fand im königlichen Schlosse Familientafel statt. Nach derselben unternahmen die Herrschaften eine Ausfahrt. Im ersten offenen Wagen hatten der Kaiser und Prinz Heinrich Platz genommen. Heute Abend um 8 Uhr fand zu Ehren des Prinzen Heinrich beim Kaiser im Elisabeth-Saale des Schlaffes ein Essen statt, an welchem theilnahmen: Prinz Friedrich Heinrich, Prinz Joachim Albrecht, Erbprinz von Sachsen-Meiningen, die Obersten- und Ober-Hofchargen, der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe, der Chef des Militärcabinets General von Hahnke, der Chef des Civilcabinets v. Lucanus, der Chef des Marine- cabinets Viceadmiral Freiherr von Senden-Bibran, die Herren des dienstihuenden Hauptquartiers, der Staatssekretär des llteichsmarineamtes Biceadmiral Tirpitz, der Chef des Admiral stabes der Marine Viceadmiral von Diederichs, die iy Bern» anwesende» Contreadmirale, Capitäns zur See, Fregatten- capitäns und Corvettencapitäns, der Commandeur des Füsilier- Regiments Prinz Heinrich von Preußen Nr. 36, Admiral Holl mann, Generalleutnant von Kessel, als Vertreter des erkrankten commandirenden Generals des Garde-Corps. Der Kaiser er hob sich während des Festmahles zu folgendem Trinkspruch: „Euere Königliche Hoheit, Mein theurer Bruder. Ich heiße Dich von Herzen in unserem Vaterland» und in unserer Hauptstadt willkommen! Bor zwei Jahren sandte Ich Dich hinaus, um Deine Ausgabe im fernen Osten zu lösen und konnte es nur Gott anheim stellen, daß Er Dir Seinen Schutz und dem Werke das Gelingen gäbe. Der freudige und begeisterte Empfang aller Schichten Meiner Residenzstadt Berlin giebt Dir Zengniß davon, mit welch liebevollem Interesse unser ganze» Volk Dich in der Erfüllung Deiner nunmehr gelösten Ausgabe begleitet hat. Der Empfang hat aber noch eine tiefere Bedeutung. Er ist rin unzweideutiger Fingerzeig dafür, wie groß daS Berständniß für die Stärkung unserer Sergeltung in der Bevölkerung geworden ist. DaS deutsch« Loli ist mit seinen Fürsten und seiaem Katse darüber nilleaSeinig, daß «» in sei«»» mächtigen Entwickelung Jüngst wurde britischerseits gemeldet, General Macdonald sei aqi 4. Februar mit der Hochländer-Brigade, einer Batterie Artillerie und einem Regiment Lancers aus dem Lager von Modder-River in Koodoosberg angekömmen. Der Koppjesdam beherrsche die Straßen von Kimberley nach Hopetown und Douglas. Macdonald's Eintreffen er folgte gerade zur rechten Zeit, da hierdurch die Vereinigung zweier starker Boerencommandos verhindert wurde; seine Streit macht hielt dann die beiden Ufer des Flusses besetzt. Zwischen den Vorposten war es zu Plänkeleien gekommen. Verfolgt man an der Hand einer guten Karie das hier in Betracht kommende Gebiet, wie wir sie unseren Lesern beistehend geben, diese Boerenzügc, so ergiebt sich, daß General Methuen sich einer Bedrohung seiner linken Flanke, zu einer Umgehung feiner Lagerstellung und Bedrohung seiner Verbindungslinie über Belmont nach de Aar erwehren mußte. Dies wird auch aus den weiteren Meldungen klar, die Folgendes besagten. Nach einer Darlegung des Obercommandirenden General Roberts an das Londoner Kriegsamt soll der Zweck der Bewegung Macdonald's nach dem Koodoosberge der gewesen sein, den „Feind abzuschneiden", welcher dieBahnlinienack Belmont bedrohte, sich aber vor den Hochländern unter Oberst Bradwood „zurückzog". Di« Stellung beherrschte die Furt über den Rieifluß. Der Feind versuchte „vergebens", die Hochländer aus ihrer Stellung zu drängen. Auf das Ansuchen Macdonald's brachte General B a b i n g t o n am 7. d. M. Verstärkungen, um die Hochländer zu unterstützen. Der Feind wurde zurückgetrieben und räumte später seine Stellung. Wie falsch diese Meldung war, insofern, als sie den offen siven Versuch Macdonald's, den Feind „abzuschneiden", in seinem Verlauf als erfolgreich hinstellt, geht aus folgender Meldung des Reuter'schen Bureaus aus Modder-River, dem Hauptquartier Methuen's, hervor; dieselbe berichtete: „Macdonald hatte sich am 7. Februar den ganzen Tag über der Angriffe der Boeren auf seine Stellung am Koodoosberq zu erwehren. Die Engländer verloren 60 Mann. General Methuen befahl dem General Macdonald, sich nach Modder-River zurückzu- jiehen." Auch Babington kehrte dorthin zurück. Das war also der „Erfolg" des britischen Vorstoßes! Aus unserer Kartenskizze, welche, soweit dies bei den höchst unklar gehaltenen Meldungen möglich ist, die beiderseitigen Truppen stellungen, sowie die Einschließung von Kimberley in großen Zügen wiedergiebt, geht hervor, daß dir Lage deS Generals I Methuen im Falle einer ernstjichen Bedrohung seiner linken I Flanke eine recht bedenkliche werden, und zu einer Katastrophe I führen kann. in die Mitglieder deS christlichen und ve» socialdemokratischrn ^extilarveiterverbande« gebracht. Der christliche Verband zwang die ihm angehörenden ausständischen Arbeiter, >ei der Firma die Arbeit auf Grund der Einigungsvorschläge der socialen Commission wieder anfzunehmen, da er ihnen eine weitere Unterstützung zahlte. Der socialdemakratische Verband dagegen zahlte weiter. So kam eS, daß eine größere Anzahl Arbeiter anö dem christlichen Verbände in den social demokratischen Verband übertrat. Beide Verbände hielten Versammlungen ab, in denen sie sich gegenseitig aufs Heftigste befehdeten, sodaß an ein gemeinschaftliches Vorgehen vorläufig nicht zu denken ist. tsi. Meiningen, 13. Februar. Für die Wanderlager hatte die Regierung dem Landtage eine wöchentliche Steuer von 40 c/l vorgeschlagen. Der Landtag war getheilter Ansicht, vier Mitglieder des Gesetzgebungsausschuffes hatten sich für eine tägliche Steuer von 40 und die übrigen drei Mitglieder ür eine wöchentliche Steuer von 100 erklärt. Schließlich entschied sich das Plenum mit 12 gegen 10 Stimmen für 40 cA auf den Tag. * Karlsruhe, 13. Februar. Zn der Zweiten Kammer erklärte Staatsminister Nokk, die Regierung könne die Zu- assung religiöser Orden nnd ordenSähnlicker Con- gregationen so lange nicht genehmigen, als nicht Sicher et für Erkaltung des konfessionellen Friedens gegeben nnb nicht zu befürchten sei, daß durch die Klöster neuer Kampf bei Verfolgung weiterer klerikaler Bestrebungen erwachse. * Stuttgart, 13. Februar. Der Kaiser zeichnete für !;aS von hier ausgehende Unternehmen zur Förderung der deutschen Ansiedelungen in Palästina den Betrag von 10 000 .4! Oesterreich-Ungar«. Zur Kohlennath in Böhmen. * Wien, 13. Februar. Eine Prager Deputation sprach gestern bei den Ministern Körber und Rezek in An- elegenheit der zunehmenden Kohlennoth vor. Die Depu tation machte unter Anderm aufmerksam darauf, daß der Transport von Kohle von Aussig nach Magdeburg sich »illiger stelle, als von Aussig nach Pr^. Die Minister ver brachen Alles aufzubieten, nm die Kohlencalamnät zu be- eitigcn. Der Wunsch der Deputation, daß die Ausfuhr von Kohle nach Deutschland verboten werben möge, erklärte Minister Rezek als nuvurckführbar, weil dann Deutschland mit dem Verbot der Ausfuhr ver oberschlesischen Kohle ant worten würde, waS für Nordböhmen eine noch schwierigere Lage herbeiführrn würde. (Mgdb. Ztg.) Großbritannien. Deutschland und überall Deutschland! " Laudon, 13. Februar. (Unterhaus.) Der Staatssekretär der Colonien Chamberlain erklärt, hinsichtlich der künftigen Stellung der Tonga-Inseln könne, ehe das Ergebniß der Mission Thomson'«, den Gegenstand mit dem Könige zu erörtern, vor- licge, keine Erklärung abgegeben werden. Die britische Regierung habe keinerlei finanzielle Verantwortlichkeit für die Schulden der Tonga-Inseln übernommen. Gibson Bowles fragt an, ob die Regierung eine Information besitze bezüglich eines Meinungsaustausches oder über Unterhandlungen zwischen der deutschen und der holländischen Regierung in Betreff einer Cooperation Hollands mit Deutschland in der Ent wickelung der sehr verstärkten deutschen Flotte. Der Parlaments-Untersekretär des Auswärtigen Brodrick erwidert: „Nein". Gibson Bowles wünscht ferner zu wissen, ob die Regierung eine Mittheilung von der Zustimmung der fremden Mächte zu der von Milner am 26. Januar 1900 erlassenen Ankündigung erhalten habe, welche die britische Negierung ver- pslichtet, Transvaal die Anerkennung der Confiscirung der Goldminen zu verweigern. Brodrick anwortet, die Re- gierung habe keine solche Mittheilung empfangen, auch habe kein Schriftwechsel mit den fremden Mächten hierüber stattgefundrn. Aus eine weitere Anfrage erklärt Brodrick, die Regierung wisse, daß der Sultan die Concession für den Bau einer deutschen Eisenbahn nach Bassorah gewährt habe und daß der Bau russischer Eisenbahnen in Asien forischreite. Falls und wenn dort britische Interessen berührt werden sollten, werde die britische Regierung die nölhigrn Schritte thun, diese Interessen zu behaupten. * London, 13. Februar. Im Unterhause fragt Hedder- wick an, ob von der deutschen Regierung eine Mittheilung eingelausrn sei, die geeignet sei, die Erklärung des Freiherrn Marschall v. Bieberstein in seinen Depeschen an den Botschafter Grafen v. Hayfcldt vom 1. Februar und 15. October 1895 zu mocificiren, daß der Anfang und das Ende der deutschen Politik in Südafrika die Erhaltung Trans vaals als unabhängiger Staat sei, wie im Vertrage von 1884 vorgesehen, und ferner die Verbürgung des »latus quo betreffs der Eisenbahn und des Hafens der Delagoa-Bai, und ob Brodrick ferner in diesem Falle sagen könne, in welcher Weise und bis zu welchem Grade solche Mntheilungen die deutsche Politik von 1895 mobificiren, und ob die Regierung eine In formation geben wolle, aus der ersichtlich sei, welches die jetzige deutsche Politik sei. Brodrick erwidert, die Regierung habe von der deutschen Regierung keine Mittheilung empfangen über den Gegenstand der Convention vom Jahre 1884, die thatsächlich durch das Vorhandensein deS Kriegszustandes ausgehört habe. Liberaler Wahlsieg. * London, 13. Februar. Bei ver Parlamentswahl für Rossendale erhielt MatheS (liberal) 5936 und KingS- bury (Unionist) 4564 Stimmen. Ersterer ist mithin gewählt. Dänemark. Die westindischen Inseln. * Kopenhagen, 13. Februar. Gegenüber der auswärts verbreiteten Nachricht, dem dänischen Reichstage werde noch vor dem Ablaufe der gegenwärtigen Tagung eine Vorlage über den Verkauf der dänisch-westindischen Inseln au Amerika für 12 Millionen Kronen unterbreitet werden, erfährt „Rilgan'S Bureau", die Frage des Verkaufs sei bei der dänischen Regierung noch in keiner Weise angeregt worden; die dänische Regierung nehme in der Frage eine passive Haltung ein. « Orient» * Bukarest, 13. Februar. Der Senat nahm mit 60 gegen eine Stimme das Petroleumsteuer-Gesetz an. Asien. Ermordung britischer Beamter. * Rangoon, 13. Februar. („Reuter s Bureau".) Ein Mitglied der birmanisch-chinesischen Grenzcommission, Scott, theilte unter dem 9. d. M. mit, daß die beiden britischen Mitglieder der Commission vr. Kiddle und Sutherland in Muanglem ermordet, und der britische Eonsul in Ssumao, Litton, der der Commission ebenfalls angrhörtr, verwundet worden seien. Er, Scott, verhandle zur Zeit mit dem chinesischen General Liu über Maßnahmen zur Bestrafung der Schuldigen. Afrika. Französische Expedition in Lran. * Algier, 13. Februar. Eine starke, aus Infanterie, Cavalleric und Artillerie bestehende Truppenabtheilung, die gegenwärtig in Duvegrier, im Süden der Provinz Oran, ziisammengezogen wird, ist bereit, auf Igli (Tust) zu marschiren. einen neuen Markstein setze» will in der Schaffung einer großen, den Bedürfnissen entsprechenden Flotte. Wie Kaiser Wilhelm der Große unS dir Waffe schuf, mit deren Hilfe wir wieder Schwarz-Weiß-Roth geworden sind, so schickt daS deutsche Volk sich a», die Wehr sich zu schmieden, durch die es, so Gott will, in alle Ewigkeit Schwarz-Weiß-Roth bleiben kann, im Ju- und im Auslände. Bei Deiner Heimkehr findest Du ei» blühend Knäb- lein in Len Armen Deiner Gattiu. Mögest Du als Palhe für den ueuen Zuwachs unserer jungen Flotte denselben sich unter Gottes Schutz in voller Stärke entwickeln sehen. Hurrah!" U Berlin, 13. Februar. Die Delegirteu des Cen» tralverbandeö deutscher Industrieller traten heute unter Vorsitz de« stellvertretenden Präsidenten, Geh. Finanz- ratbS Jencke, in Berlin zu einer Sitzung zusammen. Der Geschäftsführer, Generalsekretär H. A. Bueck, erstattete Bericht über die geschäftliche Tkätigkeit deS „CentralverbandeS" während des verflossenen IakreS. Commerzienrath Oeckel- hLus er knüpfte an die Ausführungen des Referenten über die Flottenvorlage an, um die Annahme einer Reso lution vorzuschlagen und die Mahnung auszusprechen, sich durch das Schlagwort „Jnteressenpolitik" nicht abschrecken zu lassen. ES wurde folgende Resolution einstimmig an genommen: „Tie Delegirtenverjammlung deS CentralverbandeS deutscher Industrieller erkennt an, daß die gegenwärtigen Streitkräfte Deutsch lands zur See durchaus unzureichend sind, um unserem Vaterland« die Weltmachtstellung zu geben und zu erhalten, die ihm bei der hohen Entwickelung seiner Interessen auf und über See gebührt. An diesen Interessen ist das ge sammle Volk, in besonders erheb lichem Umfange die Arbeiterschaft betheiligt, da die Existenz von Millionen derselben abhängt von dem ungestörten Fortgänge der Arbeit, demgemäß von der unbehinderten Einfuhr der Roh- Materialien, der fortgesetzten Steigerung unseres überseeischen Ab satzes und des Welthandels überhaupt. Daher haben die Mitglieder des Eentralverbandes die neue Flottenvorlage freudig begrüßt und die Dclegirtenversammlung spricht einmüthig die Erwartung auS, daß die Vorlage ungeschmälert die Billigung des Reichstags finden werde." Sodann erhielt Landtagsabaeordneter vr. Beumer das Wort zu einem eingehenden Vorträge über die Revision deS Unfallversicherungsgesetzes. GeneralsekretärBueck referirte sodann über den in der ReichSlagScommission ge stellten Antrag, betr. die Einführung des CapitaldcckungS- verfahrenS bei der Unfallversicherung. Es folgte eine ein gehende DiScussion über die vom Direciorium vorgeschlagenen Deschlußanträge, welche schließlich zur Annahme gelangten. — Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrat ks für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Eisrubahnen, Post und Telegraphen und für Rechnungswesen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Eisen bahnen, Post und Telegraphen und für Iustizwcscn kielten heule Sitzungen. — Anscheinend ossiciöS ist in der „Köln. Zlg." bestritten worden, daß allgemein angcordnet worden lei, die zweite Strophe des Liedes „Heil Dir im Siegcrlranz" für die Schulen zu streichen. Diese Meldung wirb kaum den Bei fall deS „Els. Cour." finden, denn dieser schreibt: Wir finden es vom Staudpuucte einer wahrhaft geläuterten Pädagogik als durchaus erklärlich, Laß Len Kindern nicht eine geringschätzige Ansicht über den staatserhaltendeii Werth von recht vielen Nossen und Reisigen beigcbracht wird; die Knaben werden dereinst als Wähler über Militärvorlagen zu nrtheilen haben, und La könnte sich eine Unterschätzung der Bedeutung des militärischen Apparates recht unliebsam bemerkbar machen. Vollends bedenklich ist eS, dir Kinder daran zu gewöhnen, sich einen „freien" Mann als Ideal vorzustellen. Wir freuen uns feststellen zu können, daß der „Els. Cour." vorläufig mit seiner Ansicht noch allein in Deutschland stehl. — Ein bestimmter Tag für die Berathung der Flotten novelle ist in der Budgclcommission des Reichstages noch nickt festgesetzt worden. Die Couimissiou Kat vorläufig nur die Referenten ernannt und als Hauptreferenten deu CentrumSabgeordnelen Müller-Fulda bestimmt. DaS Cor- referat ist dem Abg. vr. Paasche übertragen. Es wird voraussichtlich noch längere Zeit dauern, ehe der Gesetzentwurf in der Commission vorgenommen wird. — Die WahlprüfungS-Commission des Reichs tages beanstandete die Wahl des Abgeordneten Frbrn. von Stumm (6. Wahlkreis deS Rrg.-Bez. Trier. ReichSp.). — Die Nachricht, daß die neuen Germania-Marken bereits wieder durch eine neue Ausgabe ersetzt werden sollen, wird von zuständiger Seite als unzutreffend bezeichnet. — Auch die Gräfin v. Bülow ist an Influenza erkrankt. — Ter königlich sächsische Kammerherr Graf Fabrice ist gestern aus Pillnitz angekommen. — vr. Walther Rathenau hatte, wie mitgetheilt, im Beisein des Kaisers am 10. Februar im Postmuseum den Vortrag über „Elektrische Alcbymie" wiederholt, den er am 8. Februar an der selben Stelle gehalten hatte. Der Kaiser überreichte dem Vor tragenden den Nöthen Adlerordcn 4. Classe. /I. Lstrowo, 13. Februar. Der Herausgeber und Redacteur der „Gazeta OstrowSka", Buchdruckereibesitzer Witold Leit geber, ist, wie bereits kurz aus dem Drahlwege gemeldet, unter dem Verdachte dcö HochverrathS verhaftet und in das Posener Landgerichtsgesängniß eingeliefert worden. Der Verhaftung ging eine gründliche Haussuchung in der Privatwobnung, Druckerei und Buchhandlung des Angeklagten voraus. Diese Haussuchungen nahmen zwei höhere Regierungs beamte, sowie zwei Criminalcommissare aus Posen, unterstützt von mehreren polizeilichen Unterbeauiten, vor. Ein großer Theil der im Leitgeber'schen Verlag erschienenen Druckschriften wurde polizeilich beschlagnahmt. Wie verlautet, hängt die Verhaftung deS Redactenrs Zeitgeber mit der von ihm ver faßten und verlegten Schrift „Noch ist Polen nicht verloren" zusammen. * Osnabrück, 13. Februar. Der Regierungspräsident vr. Stueve tritt am 1. Zlpril in den Ruhestand. Als Nach folger wird der Geh. Ober-Reg.-Rath v. Kitzing im Ministerium des Junern genannt. Detmold, 13. Februar. Nachdem mit Zustimmung der Versammlung vom 11. Februar telegraphisch dem Kaiser und dem Präsidenten des Deutschen Flottenvereins, Fürsten Wied, Meldung von der Gründung eines lippischen LandcSauSschusseS deS Deutschen Flottenvereins unter dem Prvteclorat deS Grafregenten gemacht war, antwortete der Kaiser telegraphisch folgendermaßen: „Grasregeuten zur Lippe. Für die srenudliche Meldung von der erfolgten Bildung eines lippischen Landcsausschusses des Tenlschcn Flotteuvcreins unter Ihrem Prvteclorat spreche Ich Meinen freudigen und verbindlichen Dank aus. Wilhelin, I. R." „Generalmajor z. D. v. Rodewald, Detmold. Ich danke Ihnen vielmals für die Meldung von der unter dem Protektorat des Grasregcnten zur Lippe erfolgten Gründung eines lippischen Landesausschusses des Deutschen Flotteuvcreins und ersuche Sie, auch dem LandeSausschuß Meinen Dank für die Versicherung treuer Mitarbeit an der Turchsührung der großen und nationalen Aufgabe zu übermittel». Wilhelin, I. U." * M-Gladbach, 13. Februar. Der beendete AuS st and in der Weberei von Hertmanni L Deußcn hat Uneinigkeit Di- Ni-d-rlag- Alaedonald'r b-i Atoddcr-Riv-v.
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