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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189411224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-22
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1894
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Ujesaer G Tageblatt und Anzeiger Metlatl M Aujeiger). Funsprechstrl» Rr. XI Amtsbtalt der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Z71. Donnerstag, ZS. November 1894, AveudS. 47. Jahrg Das Rteiaer Tageblatt eiicheu» „den Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- uno Zesitagr Lieneljährltcher «ezu,«preis bei Abholung in den Lrprdittonen in Mrja und Strehla, h« AngMchchMWh sowie am Schalter dir lauert. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch dir Träger irei ins Haus 1 Mark 50 Ps., durch den Brtesträger frei tu« Hau« 1 Mart SS Pf. «-z-«,—P, hch Mmm» des Ausgabetages bi« Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rteia. — GefchäitSslellr: «aitaaieustrake 59. — sdllr die Redaetio» verantwortlich: -er«. Gchmtdt in Niein. Bekanntmachung. Tie Entschädigung für die Einquartierung in diesem Jahre kann gegen Abgabe der Quartierbillets bei der Stadthauptkaffe in Empfang genommen werden. Riesa, am 17. November 1894. Der Stadtrath. I. V.: Schwarzenberg, Stadtrath. vertliches und Sächsisches. Riesa, 22. November 1894. — In der am Dienstag stattgehabten öffentlichen Stadtverordnetensitzung waren sämmtliche 18 Mit glieder des Kollegiums anwesend. Als Rathsdeputirter wohnte der Sitzung Herr Bürgermeister Klötzer bei. Unter Leitung des Vorsitzenden des Kollegiums, Herrn Rendant Thost, ge langten nachfolgende Gegenstände zur Berathung und resp. Beschlußfassung: 1. In einem Berichte der Schuldirektion vom 17. vor. Mts. an den Schulausschuß legt dieselbe unter voller Aus einandersetzung der Verhältnisse die Nothwendigkeit der Ein- richtu ig einer neuen Klasse (VI gemischt) in der Mittleren und zweier neuen Klassen (V b Knaben und II gemischt) in der Einfachen Bürgerschule dar und ersucht um Genehmigung dieser Neueinrichtungen. Im Anschluß hieran bittet die Schuldirektion, die Verwilligung der Mittel zur Errichtung von zwei neuen ständigen Lehrerftellen (37 und 38) mit dem Minimalgehalte von je 1100 Mk. und 225 Mk. Wohnungs geld jährlich von Ostern 1895 ab zu genehmigen und die betreffenden Beträge auf Jahre berechnet, sowie 72 Mk. jährlich, mithin 54 Mk. aus des nächsten Jahres für sich ebenfalls durch die Neueinrichtung nothwendig machende Er- theilung von wöchentlich zwei Stunden Nadelarbeitsunterricht, in den nächstjährigen Haushaltplan einzustellen. Der Schul ausschuß hat die Nothwendigkeit dieser Neueinrichtung der bezeichneten Klassen und die hierdurch erforderliche Ver mehrung der Lehrkräfte durchaus anerkannt und der Vorlage der Schuldirektion gemäß Beschluß gefaßt. Der Stadtrath ist den Beschlüssen des Ausschusses beigetreten und das i Kollegium wird nunmehr um seine Entschließung ersuckt. I Nachdem Herr Bürgermeister Klötzer in längerer Auseinander setzung die Vorlage befürwortet und Stadtverordneter Dr. Mende betont hatte, daß hier eine Nothwendigkeit vorliege, gegen die nicht anzukämpfen sei und daß diese Vermehrung in Folge der stark angewachsenen Schülerzahl schon längst vorauszusehen gewesen, beschließt das Kollegium einstimmig im Sinn; der Beschlüsse des Schulausschusses und des Rathes. 2. Die Schuldirektion hat weiter den Schulausschuß er sucht, in Anbetracht der bedeutenden Vermehrung der Schü- lerzahl (im Jahre 1894 wurden 154 Kinder mehr ausgenom men als abgegangen sind und 1895 dürfte auf einen Zuwachs von mindestens 100 Kindern zu rechnen sein) für das Jahr 1895 zu genehmigen die Beschaffung von s, 50 Stück neuen Schulbänken, b, 3 Kathedern mit Podium, Wandtafeln und Stativen, ferner e, die Beschaffung von weiteren fünf Stück neuen Klassenschränken, 6, 100 Stück neuen Stühlen für die Aula zur Verwendung bei Festlichkeiten, im Nichtgenehmi gungsfalle aber statt der Stühle 20 Stück Bänke L 3,60 m lang, s, 3 Stück neuen Flaggen für das obere Schulhaus an Stelle der schlecht gewordenen, k, die Reparatur und den Neuanstrich der Sommer- und Winterfenster im oberen Schulhause und s, die Fortsetzung der Erneuerung des An strichs an vorhandenen alten Schulbänken. Die Schuldirek tion bittet, die unter k und 8 genannten Reparaturen wäh rend der Sommerferien 1895 ausführen zu lassen. Der Schulausschuß hat hierauf beschlossen, die Anträge zu s, d, ä (hier Beschaffung von Bänken) s, k und 8 voll, zu o jedoch die Beschaffung von nur drei neuen Klassenschränken zu genehmigen. Der Stadtrath hat hierauf den Beschluß des Schulausschuffe» genehmigt und ersucht das Kollegium um Beitritt zu diesem Rathsbeschlusse. Stadtv. Pietschmann hält die Beschaffung der 20 Stück Bänke für die Aula im Jahre 1895 nicht für nöthig, bei den vielen Ansprüchen, welche an den nächstjährigen Haushaltplan gestellt würden, könne dieselbe auf ein Jahr hinausgeschoben werden. Bür germeister Klötzer bemerkt, daß dieser Punkt im Ausschüsse und Rathe ebenfalls in Erwägung gezogen, da jedoch die Nothwendigkeit der Beschaffung vorliege und der Kostenpunkt sich nur auf 6 Mark pro Bank, mithin auf 120 Mark stelle, habe man sich doch für den Antrag entschlossen. Stadtv. H. Barth befürwortet den Rathsbeschluß und das Kollegium schließt sich hierauf einstimmig den Beschlüssen des Schul ausschusses und des StadtratheS an. 3. In der Sitzung vom 7. August cr. hatte das Kol- legium die Beschaffung eines ElbfreibadeS in Anregung ge- bracht und hierauf beschlossen, den Stadtrath zu ersuchen, sich dieserhalb mit der berr. Wasserbaubchörde in Verbindung zu setzen. Herr Bürgermeister Klötzer hat darauf bei einer Gelegenheit Rücksprache mit dem Herrn Oberst des hier gar- nisonirenden Feld-Artillerie-Regiments Nr. 32 genommen und hierbei erfahren, daß auch dieser Herr die Absicht habe, bei der Königl. Wafserbauinjpektion einen Militärbadeplatz in der Elbe zu beantragen. Die Königliche Wasserbauin spektion hat nun auf diesen dahin gerichteten Antrag geant wortet, daß an dem linken Elbufer in Riesa oder in der Nähe von Riesa die Möglichkeit, einen Badeplatz zu beschaf fen, nicht vorliege. Die einzige Möglichkeit zur Anlage eines solchen böte sich nur am rechten Elbufer unterhalb der Brücke. Dahin soll nun das Militärbad gelegt werden. Der Rath hat demzufolge beschlossen, von Errichtung eines Frei bades in der Elbe abzusehen, da ein Bad in bezeichneter Gegend zu abgelegen erscheint, wenn ein Platz hierzu über haupt noch vorhanden, schlägt vielmehr vor, den im Haus haltplan ausgeworfencn Betrag für ElSfreibäder zu erhöhen, um hierdurch unbemittelten Erwachsenen Gelegenheit zu ge ben, dieselben unentgeldlich zu benutzen. Stadtverordneter H. Barth hat auch eingesehen, daß die Anlage eines Frei bades in größerer Näh; nicht angängig ist und ist der Meinung, daß die Stelle am rechten Elbufer unterhalb der Brücke doch in Erwägung zu ziehen sei. Bürger meister Klötzer macht den Vorschlag, eine Summe im Haushaltplan für Erwachsene auszuwerfen, ähnlich wie für die Kinder. Die Arbeiter könnten alsdann Abends zu einer mit dem Bademeister zu vereinbarenden Stunde hier baden. Nach längerer Debatte, in welcher theils für, theils gegen die Errichtung eines Bades unterhalb der Brücke plaidirt, auch mehrseitig verschiedene andere Vorschläge gemacht wer den, die jedoch ebenfalls ihre Widcr.egung erfayren, schlägt Lors. Thost vor, den Gegenstand von der Tageko.dnung ab- zusetzen, den Stadtrath aber nach dem Vorschläge des Stadtv. Barthel zu ersuchen, mit dem Bademeister G>oße in Ver bindung zu treten, um event. von diesem zu machende Vor schläge zu hören und sodann dem Kollegium weitere Mit teilungen zugehen zu lassen. Das Kollegium erklärt sich einstimmig mit diesem Vorschläge einverstanden. 4. Der Ruderklub Riesa, welcher s. Zt. der Errichtung einer Eisbahn auf der Wiese an der Jahna näher getreten ist und diese Wiese zum jährlichen Pachlpreise von 100 Mark von der Rittergutsverwaltung erpachtet hat, ersucht den Stadtrath, in Anbetracht, daß chm in den Jahren 1889/90, 90/91 und 91/92 hierbei Verluste von 214,31 resp. 78,56 und 124,70 Mark und nur in den Jahren 1892/93 und 93/94 Gewinne von 291,31 resp. 24,00 Mark erwachsen sind, er somit in Folge des geringen Gewinnes die Beträge zur Ausloosung der bei Errichtung der Eisbahn ausgegebenen Antheilscheine aus den laufenden Einnahmen zu decken nicht im Stande ist, 1. ihm das aus der städtischen Wasserleitung zu entnehmende Wasser bis zu 500 odm unentgeldlich zu überlassen und 2. eine KieSbeschüttung der Wiese, um einen undurchlässigen Untergrund für die Eisbahn zu beschaffen, zu genehmigen und diese Beschüttung bei dem .^errn Rittergut«. Pachter zu befürworten. Der Stadtrath hat darauf be- schlossen, dem Gesuche die Genehmigung zu versagen, da nach den Ergebnissen nur bei ungünstigem Winter ein Zuschuß er forderlich sei, während bei strengem Winter ein Ueberschuß verbleibe, dem Ruderklub jedoch bis auf Weiteres jährlich eine Summe von 100 Mark zur Herstellung und Instandhaltung der Eisbahn zu verwilligen. Stadtv. H- Barth erkennt die Bestrebungen des Ruderklubs an, stimmt jedoch dem Raths beschlusse bei. Bürgermeister Klötzer bemerkt, daß der Rath sich nicht entschließen konnte, die Genehmigung zur Beschüttung der schönen Wiese, die möglicherweise doch noch einmal dem Parke einverleibt werden könnte, zu ertheilen. Die Erzielung eines Gewinnes hänge auch nicht von der Beschüttung der Wiese, durch die übrigens eine vollständige Undurchlässigkeit des Bodens nicht erzielt werde, sondern lediglich von der Strenge und der Dauer des Winters ab. Bei ungünstigen Wintern werde sich möglicherweise ein Deficit Herausstellen, bei günstigen jedoch stets ein Gewinnübersckuß verbleiben. Stadtv. Starke unterstützt das Gesuch des Rudercluls, als er meint, daß der Boden sehr durchlässig und hier eine Eis bahn bei gelindem Froste nickt zu erzielen sei. Die er hobenen Bedenken gegen das Beschütten der Wiese seien nicht so bedeutend, da erfahrungsgemäß nicht viel da wachse. Man solle dem Ruderclub entgegenkommen, ihm andererseits viel- leicht die Bedingung stellen, den aufgeschütteten Kies bei Zurückgabe der Wiese von derselben wieder zu entfernen. Stadtv. P.etschmann meint, der Ruderklub habe doch auch noch das Bleich, und Trocknengeld, welches in den Sommer moniten einkommt, als Einnahme zu verzeichnen, stimmt aber im klebrigen für eine Beihilfe von jährlich 100 Mark. Stadtv. Schütze plaidirt für unentgeldl.che Abgabe von 500 edm Wasser. Nach weiterer kurzer Debatte wird der Rathsbeickluß einstimmig angenommen. 5. Der Stadtrath hat beschlossen, der von ihrem Ehe- manne verlassenen Arbeiterin M. G., welche zwei Kinder zu ernähren hat und nur einen wöchentlichen Verdienst von 7—8 Mark aufweisen kann, auf ihr Gesuch um Erlaß eines Anlagenrestes im Betrage von 6 Mark 81 Pf. für den 2. und 3. Termin 1894 diesen Steuerrest zu erlassen. Das Kollegium tritt einstimmig diesem Rathsbeschluss: bei. 6. In seiner Sitzung vom 13. ds. Mts. hatte das Kollegium dem Rathsbeschlusse, den Handarbeiter Eberhardt wegen eines Schulgeldrestes im Betrage von 36 Mark 60 Pf. unter das Restantenregulativ zu stellen, beigestimmt. Nach Anzeige der Kassenverwaltung hat Eberhardt den bezeichneten Schulgeldrest am 17. November bezahlt und der Stadtrath demzufolge seinen Beschluß aufgehoben. Selbstverständlich schließt sich das Kollegium auch diesem Rathsbeschlusse an. 7. Von einer Einladung des hiesigen freiwilligen Rettunzskorps zu seinem am 3. Dezember cr. im Hotel Wettiner Hof Hierselbst abzuhaltenden 20 jährigen Stiftungs feste, bestehend in Concert und darauf folgendem Ball, nimmt das Kollegium Kenntniß. Der Herr Vorsitzende sowohl als auch Herr Bürgermeister Klötzer nehmen hierbei Veranlassung, die Kollegiumsmitglieder um recht zahlreiche Betheiligung zu bitten. — Hieraus schließt der Herr Vorsitzende nach Vorlesung und Vollziehung des Protokolls die Sitzung. — Die Wildpretsaison steht gegenwärtig auMrer Höhe, da nach dem sächsischen Jagdgesetz von jetzt ab auch die Ab schußzeit für Ziemer und Krammetsvögel begonnen hat und es damit nunmehr in Sachsen überhaupt kein jagdbares Wild mehr giebt, welches nicht erlegt werden dürfte. Eine Aen- derung tritt aber bereits am 1. Dezember sowohl in Sachsen als in Preußen insofern ein, als von da ab keine Rebhühner mehr geschossen werden dürfen, während am 16. Dezember auch die Schonzeit für das weibliche Rehwild wieder beginnt. — Die Handels, und Gewerbekammer Dresden ver. sendet gegenwärtig den 2. Theil ihres Jahresberichtes für 1893. Derselbe enthält statistische Nachweise über die Ein. kommenstcuereinschätzung des Kammerbezirks 1893 und 1892, die Bewegung der Kurse an der Dresdn. Börse, die Aktienunter nehmungen, den Sparkassenverkehr, die Aktienbrauereien, die monatlichen Durchschnittspreise der Dresdner Produktenbörse, Kleinverkaufs- und Wochenmarktmittelpreise, Durchschnitts, preise der Viehmärkte, Fabrikarbeiterzählung der Tabakfabri kation und der Tabakarbeiter, Frequenz der Verkehrsanstalten, Thätigkeit der Amtsgerichte als Registerbehörden und der Gewerbegerichte, sowie den Geschäftsverkehr der Kammern für Handelssachen. — Die Zahl der Aktiengesellschaften de» Kammerbezirks stellte sich auf 152 mit einem Aktienkapital von 244024442 M. Belastet sind dieselben mit 29544900 M. Prioritäts- uno 18668068 M. Hypothekenschuloen. Un- ter diesen 152 Gesellschaften befanden sich 12 Brauereien, welche 15582882 K8 Gerste (1242773 mehr als 1892), 14017585 k8 (134537 k8 mehr) Malz, 193547 Kg (1499 Kg mehr) Hopfen und 44985759 K8 Kohlen verbrauchten
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