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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189411161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-16
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1894
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e. 0 7344 19368 42500 55118 76210 92676 16524 26276 40567 65986 87312 95304. >e Sorten sächsischer m, Preus,, russischer raugerste, rttergersie tt. 6,50 . Kecki- 6,80 b'.s >0. Sar- bis 2,60. 2,00 2.50 3,10 4,15 4.50 5,40 7,00 2,00 4,00 4,40 5,15 5,45 9.15 9.35 1.45 2.05 7.40 8.00 3.35 10.02 i 2.20 3.10 9.10 9.45 ;siie erseife lle Haus- nd sonstige t empfiehlt arisch. nW3. ohlenes ttel bei »ise'keit, Katarry. offenen, init Schuh marke OOPfg.vor- ler Saft ist ernehme ich le Garantie Gipste, rkaufsstelle: s dauerhaft ützt. Riesaer D Tageblatt und Anzeiger Metlatt und Anzeiger). der Lclegra«m-*dr«fie .r«>e-I«tt', Nies«. Amtsblatt FemsprechsteN« Rr. » König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadnathS zu Riesa. SM Freitag, IS. November 18S4, Abends. 47. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla, d« AngWMHMU sowie am Schalt« d« laijerl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träg« frei ins HauS I Mark 50 Pf., durch dm Briefträger frei tu» Haug 1 Mark gk Pf. A>WchGi»Unnah»g Pg tzch M>WW» deS Ausgabetage« bi« Vormittag 9 Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — VeschästSstell«: Kastanieustraß« 5S. — Für die Redacti« derantwortllch: Schmidt in Maß» Freibank Riesa, Kastanienstraße No. 29 im Hofe. Das Fleisch eines Schafes gelangt Sonnabend, den 17. November 1894 Verkauf» Die Freibank ist geöffnet von 7—11 Uhr Vormittags und von 4—K Uhr Nachmittags. Der Preis beträgt 25 Pfg. pro V, Kg. Riesa, am 16. November 1894. Der Stadtrath. Klützer. Tagesgeschichte. Zu der Errichtung einer badischen Gesandtschaft in München und Stuttgart erinnert die Münchener „Allg. Ztg." daran, daß der Ministerpräsident Frhr. v. Mittnacht in der württembergischen Zweiten Kammer schon im März 1893 sich über diese Frage ausgesprochen habe, als der An trag verhandelt wurde, den württembergischen Gesandten posten in München aufzubeben. Herr v. Mittnacht wies darauf hin, daß in München noch ein vollständiges diplo matisches Korps bestehe, so ein englischer, französischer, italienischer und der einzige päpstliche Diplomat in Deutsch, land, und daß der würtlembergische Gesandte in München seine Regierung nicht nur genau über alle Angelegenheiten des bayerischen Nachbarstaates unterrichte, sondern auch Manches erfahre, was in der Welt vorgehe und was auch für die Regierung eines kleineren Staates von Interesse sei. Er bedauerte dann weiter, daß nicht auch in Baden ein besonderer Vertreter bestünde, und erklärte weiter, welchen Nutzen die Vertretungen bei den deutichen Höfen für die Einzelstaaten haben könrnen. Bismarck selbst habe 1872 gesagt, jetzt seien die preußischen Gesandtschaften bei den deutschen Höfen noch viel nö'higer, als vor Gründung des Reichs. Ein Bunde - bevollinächngkcr, so fuhr Herr von Mittnacht fort, bekomme seine Weisung, sich im Bundesrath so und so zu verhalten, er könne sich also nicht mit Kollegen von anderen Staaten ver- ständigen, sondern habe ein'ach seiner Weisung nach,»kommen. Die Verständigung über wichtige Fragen erfolge nicht im VundeSrath, sondern von Regierung zu Regierung. Der Einfluß der bayerischen Regierung nun sei aber zweifellos ein bedeutender. Sie werde in Berlin als die zweitgrößte deutsche Regierung respektirt — mehr, als manchem Preußen lieb sei. Wenn Preußen und Bay rn sich über eine Sache zum Voraus einigten, so sei sie eigentlich schon entschieden. Bayern sei aber auch die größte süddeutsche Regierung, und Württemberg habe viel gemeinsame Interessen mit Bayern. Norddeutsche und süddeutsche Interessen deckten sich nicht überall, trotz aller Korrektheit der Beziehungen. Württem- berg habe also alles Interesse an seiner bayerischen Gesandt schaft. Die Rede des württembergischen Ministerpräsidenten war von entscheidender Wirkung und führte dazu, daß nicht nur der Gcsandtenposten in München nicht aufgehoben, sondern auch in Kar.sruhe ein württembergischer Gesandter ernannt wurde. Deutsche- Reich. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung, durch die dem Statthalter von Elsaß Lothringen eine Reihe von Befugnissen übertragen wird, die nach geltendem Rechte dem Slaatsoberhauple Vorbehalten sind. Zu diesen Befugnissen gehören: die Vollziehung von Verordnungen, welche die in der kaiserlichen Ordre aufge- sührken Fälle zum Gegenstände haben; die Befugniß zum Erlaß von Geldstrafen, Steuern rc. und zur Bewilligung von Strafaufschub, endlich die Ernennung und Abberufung der Bürgermeister und deren Beigeordneter; der Gemeinde rechner ; der Präsidenten der Bereine zu gegenseitiger Unter stützung; der Mitglieder der Spezialkommissionen für die Austrocknung von Sümpfen und ähnlichen Arbeiten von öffentlichem Interesse; die Genehmigung der von den katho lischen Bischöfen des Landes vorgenommenen Ernennungen zu geistlichen Ämtern und die Genehmigung der Abberufung von solchen Acmlern; die Bestätigung der Ernennung und der Abberufung protestantischer Psi-rnr; die Genehmigung der Wahlen der Präsidenten der protestantischen Konsistorien, die Ernennung der geistlichen Inspektoren der Kirche augs- burgischer Konfession und die Genehmigung der Wahlen der weltlichen Inspektoren; die Bestätigung der Ernennung und Wahlen zu Aemtcrn des israelitischen Kultus. Es ist wiederholt darüber Beschwerde geführt worden, daß die mit Weißblech-, Eisenblech- und Zinkblech-Waaren aller Art im Deutschen Reiche herumziehenden Slowaken und Rastelbinder das Gewerbe der seßhaften Handwerker und Ladenbesitzer erheblich schädigen und daß von sogenannten slowakischen Meistern sehr viele Knaben im schulpflichtigen Alter und Burschen von noch nicht 21 Jahren zum Hausiren verwandt und trotz der entgegenstehenden Vorschriften von den Ortspolizeibehörden ganz unbehelligt gelassen werden. Die Letzteren sind daher erneut angewiesen worden, auf den Gewerbebetrieb der Slowaken ein besonders wachsames Auge zu haben und im Falle von Zuwiderhandlungen gegen die bestehenden Vorschriften wegen Bestrafung und Ausweisung der betroffenen Ausländer oder ihrer Begleiter sofort das Erforderliche zu veranlassen. Namentlich soll dabei Folgen des streng beachtet werden: Kein Ausländer darf im Deutschen Reiche das Wandergewerbe betreib'», ohne im Besitze eines für seine Person, für das Kalenderjahr und für den Bezirk, in welchem er das betreffende Gewerbe betreibt, giltigen Legitimationsscheines der zuständigen Behörden zu sein. Als Begleiter eines ausländischen Gewerbetreibenden dürfen nur Personen zugelaffen werden, die im Legitimationsscheine aus drücklich aufgeführt sind. Dies gilt auch von den nicht zu gewerblichen Zwecken, sondern lediglich aus wirthschastlichen Rücksichten mirge'ührten Frauen und Kinder unter 14 Jahren. Hinsichtlich der im Legitimationsscheine nicht zugelassenen, trotzdem jedoch mitgeführten Frauen und Kindern, bezüglich deren es an erner Strafbestimmung vorläufig noch fehlt, jo lange sie nicht zur gewerblichen Aushilfe benutzt werden, ist besonders daraus zu achten, ob sie nicht irgendwelche direkt oder indirekt zum Gewerbebetriebe in Beziehung stehende Dienstleistungen verrichten, wohin nach der ausdrücklichen Vorschrift des 8 62 der Gewerbeordnung namentlich die Be förderung der Waaren und die Wartung des Gespannes zu rechnen ist. Bei strenger Handhabung dieser Bestimmungen wird ein zu Belästigungen des Publikums und zur Schädigung des stehenden Gewerbes führender Zudrang von ausländischen Gewerbetreibenden, sowie die Betheiligung noch nicht 21 Jahre alter Personen am Gewerbebetriebe im Umherziehen sich mit Erfolg verhindern lassen. Auch wird gegen diejenigen Slowaken einzuschreiten sein, die nach dem Wandergewerbe scheine nur zum Aufsuchen von Bestellungen auf Ausbesserungen von Haus- und Küchengerälhen berechtigt sind, trotzdem aber auch fertige Geräthe aus Weißbleich zum Kaufe feilbieten, wodurch sie sich einer Gesetzesübertretung schuldig machen. Ans Karlsruhe wird vom 14. gemeldet: Der Reichs kanzler Fürst zu Hohenlohe und Gemahlin werden morgen Vormittag zum Besuche des großherzoglichen Paares in Baden-Baden eintreffen. Der niedrige Stand der Getreidepreise wird in dem neuen Militärctat zum Ausdruck kommen. Wie nämlich dem „Hamburgischen Korrespondenten" nach verlautet, ist für das Etatsjahr 1895/96 die Ausgabe für die Naturalverpflegung der Truppen in Preußen um 10 Millionen Mark niedriger angesetzt, als im Etat für 1894/95, und im Reiche um volle 16 Millionen Mark niedriger. Die Gesammlausgabe für dieses Kapitel des Etats beläuft sich nur auf 56 Millionen Mark. Die Ansätze werden bekanntlich nach den Oktober preisen des lausenden Jahres berechnet. Im nächsten Marine- Etat werden für Kreuzer folgende Forderungen erscheinen: Kreuzer 1. Klaffe „Ersatz Leipzig", erste Rate: 1 Million Mark; Kreuzer 3. Klasse „L", erste Rate: 2 Millionen Mark; Kreuzer 3. Klasse erste Rate: 2 Millionen Mark; Kreuzer 3. Klasse „Ersatz Freya", erste Rate: 2 Millionen Mark. Wie aus Darmstadt gemeldet wird, berichtet die amt liche „Darmst. Ztg." aus Dietzenbach, daß Soldaten, die anläßlich des letzten Manövers mit „socialistischen Phrasen geschmückte Exzesse" begingen, mit schweren militärischen Strafen belegt wurden. Der Hauptthäter erhielt unter Ausstoßung aus dem Soldatenstanve sechs Jahre Zuchthaus. Der Nächstbelastete erhielt süns Jahre Gefängniß, der Dritte sechs Monate Gefängniß. In das Gebiet freier Erfindung verweist der „Hamb. Korr." die Nachricht, in dem Gesetzentwurf gegen die Umsturz bestrebungen seien nach dem Kanzlerwechsel wesentliche Aen- derungen vorgenommen worden, denen die bayerische Regierung entgegenzutreten beabsichtige. Die bayerische Regierung wird dazu keinen Anlaß haben, da von sachlichen Verschärfungen der Caprioi'schen Vorlage nicht die Rede ist. Thatsache ist, daß die bayerische Regierung sich gegen die Eulenburg'schen Vorschläge erklärt bat, weil diese zu einem Konflikt zwischen Bundesrath und Reichstag hätte führen müssen, was nach ihrer Meinung von der Caprivi'schen Vorlage nicht zu er warten ist. Nach der gestern stattgefundenen Vereidigung der Rekruten in Berlin hat Se. Maj. der Kaiser an dieselben eine An sprache gehalten, die nach der „T. R." etwa folgendermaßen lautete: „So habt Ihr denn geschworen vor Gottes An gesicht, und das Kreuz auf jenem Altar sei Euch ein Zeichen, daß Ihr christliche Soldaten sein sollt. Ihr seid in Meine Garde berufen und tragt ihren schönen Rock und sollt dienen unter Meinen Augen. So macht denn diesem Kleide Ehre und leistet die heiligste Pflicht, die der Mann hat: sein Vaterland zu vertheidigen. Aber auch noch Innen sollt Ihr dasselbe schwören, seine Religion, Ordnung und gute Sitte. So geht denn hin und lhut Euren Dienst, der Euch in Meinem Namen und nach Meinem Willen gelehrt wird." Der „Allg. Ztg." wird von Berlin gemeldet: „Die Um sturzvorlage sieht vor: Bestrafung der Verherrlichung von Verbrechen, der Anstiftung von Militärpersonen zum Unge horsam und der Bedrohungen. Außerdem bringt sie eine Ausgestaltung der bekannten „Kautschük-Paragraphen", 88 130 und 131 des Strafgesetzbuches. Preßerzeugnisse können, wenn sie unrer dieses Gesetz fallende Artikel enthalten, vorläufig beschlagnahmt werden." Bebel veröffentlicht die Abschrift eines Briefes Lieb knechts an ein Berliner Blatt, welches den Agitator über die Bedeutung der belgischen Wahlen befragt hatte. Lieb knecht soll diese Wahlen für das Wichtigste aller Ereignisse in den letzten Jahren, wichtiger noch, als den Wechsel im deutschen Reichskanzleramt und den Tod des Zaren halten. Liebknecht glaubt ebenfalls, daß die geplante internationale Vereinigung der Sozialisten aller europäischen Parlamente eines Tages zu Stande kommen werde. Asten. Mil Bezug auf die chinesisch-japanischen Frie- denSveryandlungen wirs dem „Hirschschen Tel.-Bur." von maßgebender japanischer Seite miigetheilt, daß Japan keines wegs gewillt ist, sich mit der chinesischen Anerkennung der Selbständigkeit Koreas und mit einer Kriegsentschäoigung zufrieden zu geben. Falls es zu einem Friedensschlüsse kommt, wird die japanische Regierung einige noch viel wei tergehende Forderungen stellen, die bereits von den japa nischen Heerführern bestimmt sind. Im Uebrigen hält es die japanische Regierung für das Richtigste, wenn China sich wegen des Friedensschlusses unmittelbar an Japan wendet. Amerika. Ueber kein Ergebniß der jüngsten ameri- kanischen Wahlen hat sich das Reformelemenk mehr gefreut, als über die 'Niederlage „Tammany Halls", dieses verderb- testen aller politischen Bereine, der aber gleichwohl bisher die Stadt New-Aork beherrscht und mehr als einmal selbst bei Präsidentschastswahlen einen ausschlaggebenden Einfluß geübt hat. Den Wenigsten dürfte die Geschichte der T.im- many Halls bekannt sein. Der Verein mit dem indianischen Namen wurde vor hundert Jahren als WohlthätigkeitS-Ge- sellschaft gegründet, um den Armen zu Helsen. Niemand kann leugnen, daß Tammany Hall in dieser Eigenschaft viel Gutes gestiftet hat. Da tauchte an einem verhängnißvollen Tage der Plan auf, der angesehene und riesig einflußreiche Verein solle sich auch in die Politik mischen. Erst da wurde sich Tammany Hall seiner Kraft bewußt. Von dem Tage an hat die eiserne Faust Tammany Halls auf der Stavl New-Aork gelegen. Alle Vierteljahrhundert ist allerdings ein politischer Wirbelwind entstanden, wie am Dienstag der voxigen Woche, welcher Tammany den Garaus zu machen drohte. Die letzte Volkserhebung gegen das schmachvolle, von Tammany Hall geübte System ist vielleicht die schlimmste gewesen. Optimisten wollen glauben, daß damit seine Mache
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