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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189411260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-26
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1894
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Uiesaer G Tageblatt « « d Anzeiger Wtblall und Liyrign). Femspwchftesi« Rr. » Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS z« Riesa. 274. Montag, 3S. November 1894, Abends. 47 Jahr,. Das Riesaer Tageblatt ericheii» jeden Ta, Abend» nut Ausnahme der Sonn- und Festtage. BterttljNhrltcher Bev,s»rei« bei Abholung in den «rpedittonm in Mesa und Strehla, dan AnIMißMU sowie am Schalter der taijert. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch dir Träger frei in» Hau« 1 Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Marl « Hs. A»»ri,r»4l«iah»r p, Ra »MM» de« Ausgabetage» bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer » Winterlich in Riesa. — GeschüttSltelle: Kaftanienstraß« kl». — Für die Redaction Verantwortlich: Her» Schmidt in «las» Feuerwehr betreff. .Tie Wachmannschaft der Feuerwehr zu Riesa hat sich Dienstag, den S7. November er. Abends 6 Uhr am hiesigen Spritzenschuppen pünktlich zu einer Uebnng einzufinden. Die Uniform ist anzulegen. Begründete Entschuldigungen sind vorher beim Commandanten Hr. Töpfermeister Schumann schriftlich einzureichen. Auf 8 28 der Feuerlöschordnung für Riesa wird aufmerksam gemacht. Riesa, am 24. November 1894. Der Feuerlöschausschuß. S. Zeidler. Oertlicheö ««» Sächsisches. Riesa, 26. November 1894. — Zu dem Vortrage, den Herr E. Tappenbeck nächsten Mittwoch im hiesigen Kolonialverein halten wird, wird uns Folgendes geschrieben: Der Vorstand der deutschen Kolonial gesellschaft zu Berlin hat eine Reihe prächtiger Lichtbilder nach Originalphotographien Herstellen lassen, welche Ansichten, Völkertypen rc. aus den deutschen Besitzungen m der Süd- see zeigen. Dieselben werden dem bei dem Vortrage an wesenden Publikum in einer Größe von 4 qm nach Art der bekannten Nebelbilder vorgeführt, und nichts vermag eine deutlichere Vorstellung von Land und Leuten zu vermitteln als diese farbenprächtigen Bilder. Aus dem Verzeichnisse der zur Vorführung bestimmten Bilder heben wir bloß einige heraus: Dorf Siu bei Finschhafen, Simbang von der See seite, Wasserfall bei Butaueng, Faktorei Mioko, Station Ralun, Markttag in Ralun, Volksfest in Matupi, Ansichten von Eingeborenen in Neupommern, desgl. von den Salo- monsinscln, endlich noch verschiedene Ansichten vom Kaiser Wilhelms-Land. Erfahrungsgemäß eignen sich die Vorfüh rungen solcher Bilder in hervorragender Weise für das große Publikum, das der kolonialen Sache noch fern steht, und nach den Beobachtungen, die wir in Riesa hierüber gemacht haben, werden diese Vorführungen auch bei uns gern gesehen und zahlreich besucht. Was dem Worte des besten Vortragenden ost nicht gelingen will, nämlich eine naturgetreue und leb hafte Anschauung von Land und Leuten bei seinen Zuhörern zu erzeugen, das erreicht man oft leicht durch scharfe und aufmerksame Betrachtung eines guten Bildes, lieber den Redner des Abends, Herrn E. Tappenbeck, sind wir im Stande, folgende Mutheilungen zu machen. Tappenbeck hielt sich 1891 eine Zeit lang auf der Insel Java auf, besuchte wäh rend dieser Zeit außer Batavia eine Reihe größerer Plätze und fand so Gelegenheit, das Leben und Treiben in einer der blühendsten und reichsten älteren Kolonien kennen zu lernen. Vom August desselben Jahres an lebte er in Kaiser Wilhelms-Land zunächst in Hatzseld-Hafen, von wo aus er mehrere Fehdezüge gegen aufsässige Nachbardörfer zu unter nehmen hatte, war dann in Erima und Stephansort und schließlich fast 2 Jahre lang in Friedrich Wilhelms-Hasen, der Hauptstation vom Kaiser WilhelmS-Land, thätig. Er kennt somit das gesammte Wirtschaftsgebiet in Kaiser Wil- Helms-Land genau und verschaffte sich durch wiederholte Aus flüge auch die Kenntniß solcher Gegenden, die gegenwärtig noch außer dem Wirthschaftsbereiche liegen, wie z. B. des Hansemann-Gebirges und seiner Nachbargebiete, der Purdy. Inseln rc. Wir glauben, daß es dem Vorstände der hiesi- gen Kolonialabtheilung gelungen ist, in Herrn Tappenbeck den rechten Mann für den Abend zu gewinnen, Md können nur wünschen, daß die kolonialen Bestrebungen durch diesen Vortrag auch in unserer Stadt ein gutes Stück gefördert werden möchten. — Die gestern von den Mitgliedern des Meißner Stadttheaters hier gegebene Theateraufführung hatte sich eines recht guten Besuches zu erfreuen; das Haus war auf allen Plätzen fast voll besetzt. Die Aufführung selbst ging gut von Statten und wurde sehr beifällig ausgenommen. — Anläßlich des Todtenfestes herrschte gestern und auch schon vorgestern auf unserem Friedhöfe ein äußerst reger Verkehr und zahlreiche Zeichen der Liebe und Verehrung wurden den Heimgegangenen in pietätvollem Gedenken auf den Ruhestätten niedergelegt. Nach einer von Herrn Todten- bcltmeister Hammitzsch vorgenommenen Zählunz beziffern sich die verschiedenen Grabschmuckgegenstände auf 2829 Stück, eine Anzahl, die vordem noch nicht erreicht wurde. Die Sitte, am Todtenfest die Gräber zu schmücken, ist noch älter als der gleichartige Brauch am Johannestage, sie hat aber be sonders in den letzten Jahren an Umfang gewonnen. — Eine Reform der ReichSversicherungS-Gesetzgebung, und zwar durch Einführung einer allgemeinen Versicherung, wird jetzt auch von Sachsen aus angeregt. Der sächsische Landeskulturrath wird sich demnächst mit einem Anträge seines Ausschusses zn beschäftigen haben, wonach die Reichsregierung ersucht werden soll, Erhebungen darüber anzustellen, ob es thunlich und gerathen erscheint, die jämmtlichen Versicherungs- anstalten, Kranken-, Unfall-, Invaliden- und Altersver sicherung, in Verwaltung und Beiträgen zu vereinigen und zu bestimmen, daß jeder Deutsche von einem bestimmten Lebensjahre an, ohne Rücksicht auf Stand, Gewerbe, Ver- mögen und Geschlecht, versichrrungsberechtigt, bis zu einem Einkommen (oder EinkommenStheil) von 2000 Mk. aber ver sicherungspflichtig ist. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt „Das Schiff" aus Dresden unterm 19. d. M.: In der Hauptsache melden die Hamburger Berichte der vergangenen Woche von einem stillen Geschäfte, weshalb auch die rückläufige Bewegung der Flußfrachten angehalten hat, die zur Zeit auf dem folgenden Standpunkte angelangt sind: nach Magdeburg für Getreide 22 Pf., Dünge- und Futtermittel 21—22 Pf., Petroleum 25 Pf., Stückgüter 50—60 Pf. für 100 Kg., Heringe 55 Pf. für die Tonne; nach Wallwitzhafen für Getreide 30 Pf. für 100 Kg., Heringe 65 Pf. für die Tonne; nach Riesa-Dresden für Roheisen, Getreide- und Düngemittel 40 Pf., Futtermittel 45 Pf., Petroleum 45 Pf., Stückgüter 50 bis 70 Pf. für 100 Kg., Heringe 70 Pf. für die Tonne; nach Tetschen-Laube für Massengüter 10 Pf., nach Aussig 15 Pf. für 100 Kg. mehr als nach Riesa-Dresden. In Magdeburg-Schönebeck hat der Verkehr in Salz wieder recht nachgelassen. Es kommt wenig Waare zum Angebot und da leere Schifffahrt reichlich vorhanden ist, sind die Frachten andauernd niedrig. Schöne leck bewilligte sü-- Salz nach Hamburg 13 Pf. und Magdeburg 12 Pf. DaS Geschäft in Zucker ist belebter geblieben und die dafür ab Waggon Magdeburg nach Hamburg vereinbarten Sätze schwankten zwischen 17—22 Pf. für 100 Kg. — In Böhmen war die Nachfrage nach Raum zur Verschiffung von Kohlen nach Plätzen der Mittelelbe etwas reger, während das Geschäft nach der Unterelbe ziemlich belanglos verlief. Der vorgestrige Aussiger Bericht meldet folgende Kohlen frachten: nach Dresden 15 M. für den Wagen, nach Dessau 7 Pf. für den Centner, nach Magdeburg 21—22 Pf. für das Doppelhektoliter, nach Hamburg 8^—9 Pf. für den Ctr. — Der Landeskulturrath giebt folgende allgemeine Uebersicht über den Saatenstand und die Ernte im Königreiche Sachsen auf die Zeit vom 15. October bis 15. November bekannt. Der Charakter der Witterung während der Berichts zeit war genau in zwei entgegengesetzte Hälften getheilt. Während die zweite Monatshälfte des Octobers als Fort setzung der vorausgegangenen Wochen zumeist noch regnerisch war, gestaltete sich das Wetter von Beginn des Novembers an immer besser und brachte eine Reihe schöner und zum Theil auch warmer Tage. Begünstigt von einer für diese Jahreszeit außergewöhnlichen Witterung sind die rückständigen Trntc- und Best-.llarbciten sehr gefördert worden. Erstere sind im Allgemeinen als beendet zu betrachten, während letztere noch in vollem Gange sind, aber in manchen Bezirken kaum vollständig bewältigt werden können, besonders was die Vorbereitung des Frühjahrsackers betrifft. Die wenigen zeitig bestellten Saaten sind zumeist schön aufgelaufen, jedoch der größte Theil derselben wurde verspätet und in vollständig durchweichten Boden gebracht, so daß derselbe theilweise noch gar nicht zum Auslaufen gekommen oder aber schwach und lückenhaft aufgegangen ist und zu befürchten steht, daß die Saat, so wenig kräftig in den Winter gehend, die Unbilden desselben kaum Überstehen wird. Außerdem verursachen Schnecken-, besonders aber Mäusefraß noch weiteren Schaden. — Wenn auch zu guterletzt ein Theil des Grumts noch unter Dach gebracht werden konnte, so hat dasselbe so viel an Nährwerth eingebüßt, daß es in vielt n Fällen kaum mehr als zur Einstreu Verwendung finden wird. Der Rest der Kartoffel-, Rüben- und Kraut-Trnte ist bestens geborgen worden, jedoch ist zu befürchten, daß diese Früchte in Keller und Miethe sich nicht lange halten werden, besonders da erstere zum Theil einen beträchtlichen Prozentsatz kranke Knollen aufweisen. Der Ertrag der Kartoffelernte ist je nach Boden und Sorte sehr verschieden, aber kesser als er wartet, besonders in Höhenlagen und in den bewährten Sorten, LIssnum donum, Reichskanzler rc., während feinere Sorten, sow'e die sächsische Zwiebel die geringsten Erträge und den größten Prozentsatz kranke aufweisen. Ge ringster Ertrag 150 Ctr., höchster 450 Ctr., im Durchschnitt 262 Ctr. vom Hektar gegen 315 Ctr. im Vorjahre. Auch die Runkel- und Zuckerrüben haben noch recht befriedigenden Ertrag gegeben, im Durchschnitt einen etwa- höheren als im Vorjahre, dagegen ist der Zuckergehalt der letzteren etwa 2 bis 3 Proz. niedriger. Der Ertrag an Kraut und Kohl entspricht im Durchschnitt dem vorjährigen, nicht aber in den einzelnen Bezirken, wo bedeutend höhere oder ziemlich niedrigere in Erscheinung treten. Der Ertrag an Knollengewächsen beziffert sich in Ccntnern auf den Hektar. — Wir machen darauf aufmerksam, daß nach 8 1 der Veerdnung vom 11. April 1874, die Beobachtung der ge schlossenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht betreffend, sowohl öffentliche Tanzbelustignngen, als auch Tanzbelustigungen geschlossener Gesellschaften bis zur letzten Woche vor dem Weihn achtsfeste vom ersten Weihnachtsfeiertage einschließlich dcsselb n zurückgerechnet, mi'hin in diesem Jahre bis mit Dienstag, den 18. Dezember abgehalten werden dürfen. Die Abhaltung von Concerten und theatralischen Vorstellungen ist dagegen auch in der letzten Woche vor dem Weihnachts feste gestattet. Lommatzsch. Am Mittwoch, ist die Rechnung des Herrn Bauunternehmers Liebold für den Bau der Wasser leitung beim Stadtrath eingegangen. Die Hauptrechnung stellt sich auf 95 430 Mk. 7 Pf. Die Nebenrechnung für Uebertiefen beträgt nicht ganz 8000 Mk. Oschatz. Im Laufe vergangener Woche haben zwei Seminaristen, Schüler der vierten Classe, wegen grober Ver stöße gegen die Hausordnung das königl. Lehrerseminar ver lassen müssen. Meißen, 24. November. Die gegenwärtig die Ge- müther hier bewegende Angelegenheit der anderweiten Re gelung bez. Erhöhung des Wasserzinses ist nach weitläufigen Berathungen in zwei Sitzungen des Stadtgemeinderaths gestern in dritter Sitzung unerwartet schnell erledigt worden und zwar machte man sich dahin schlüssig, vorläufig von der Weiteranschaffung von Wassermessern abzusehen und im nächsten Jahre erst weitere Erfahrungen über Nutzen, Ab nutzung und Reparaturbedürftigkeit derselben zu sammeln, jedoch bei der Berechnung des Wasserzinses ausschließlich nach Räumen stehen zu bleiben. Die in der zweiten Sitzung vorgeschlagene Berechnung nach Grundsteuer-Einheiten wurde als weniger gerecht abgelehnt. Mügeln, 24. November. Bei der Ehrlich-Mühle wurde von dem Güterzuge der Müglitzthalbahn ein Wagen des Herrn Hörnig in Pirna erfaßt und zertrümmert. Zu bewundern ist es, daß durch den Wagen eine Entgleisung des Zuges bei dem unerwarteten Hinderniß nicht eintrat. Altcoschüy, 25. November. Gestern 'wanderten in die Familie des Fabrikarbeiters Mohr allhier Drillinge ein. (Mädchen). Da schon Anfang Februar d. I. sich die Familie um ein Kind vergrößerte, so wuchs im Jahre 1894 die Fa milie um vier Köpfe. Die Taufe fand im Schulsaale zu Altcoschütz statt und sämmtliche Lehrer unserer Schule (neun an der Zahl) waren als Pathen anwesend. Döbeln. Vom Verband niedererzgebirgischer Gewerbe vereine wird in nächster Zeit in hiesiger Stadt ein außer ordentlicher Gautag abgehalten werden, auf dem darüber be- rathen werden soll, wie man auf eine Verbilligerung, bezw. Erleichterung des Reisens in der 2., 3. und 4. Classe der Eisenbahnwagen, auf eine Verlängerung der Giltigkeitsdauer der Rückfahrkarten auf 5 Tage und auf die Ausgabe von Kinderfahrkarten an Kinder bis zu 14 Jahren hinwirken könne. Meerane. Ganz unerwartet ist der auf Wanderschaft befindliche und hier wegen Führung falscher Papiere aufge griffene Kellner Lonst aus Zöblitz zu einer Erbschaft in der
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