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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189412073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-07
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1894
- Autor
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e j>. d. Bl. ufe auf t, . hner hossene j Mark. 'einitz. Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Metlsü md Lijeizn). Amtsktatt der KSnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des StadrrathS zu Riesa. Fenilprechstel, Re. » TrlegnunM-Adnsfr ,ra>»»»att*, Utes». S84. Freitag, 7. Dezember 18S4, AbeubS. 47. Jahr« DaS Rielaer Tageblatt erschein, jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bez«,«preis bei Abhotung in den »rpedilionen in Rteja und Strehla, dm I«oi« am Schalter der rastert. Pojtanstalten I Mart 25 Pj., durch dir TrSger frei inS Haus 1 Mart 50 Ps., durch den Briefträger frei tnS Hau» 1 Mart SS Pf. NnsrigrmNmmh»» für bti MWW» de« Ausgabetages bis Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeschästSstrlle: Kaktantrnstraße LV. — Für dir Redaktion «rrantworUich: Gchmtd» t» Niata. ^^SSVSSSSSSSmm^a»M>MW>^^>»WMmSSSS»äS»SSäSSS—jäSSmöSSäSWM^^naWmmaSäSSSSSSWSSäSSS-Sä—SSS»SW^»^^^^SSSSS»SäSSSSW Konkursverfahren. - In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Bildhauereibesitzers Adolf Ernst Hörig, alleinigen Inhabers der Firma C. Graste und E. Müller Rachf. in Riesa ist zur Prüfung einer nachträglich angemeldeten Forderung Termin auf den SV. December 18V4, Vormittags 1v Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Riesa, den 7. December 1894. Tanger, Gerichtsschreibe.' des Königlichen Amtsgerichts. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Montag, den 10. Decbr. 1894, Vorm. 1v Uhr, 28 Fässer Maschinenöle, 1 Waarenschrank, 1 Schrank init Aufsatz, 1 Sophatisch und 1 Glas schrank gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 5. Decbr. 1894^ Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekt Eidam. öv rb Schiff lllre. r npot. tltk, 88 4, von .t, und irvu äsen. * ron usgeführt. dhause« it von > !oSk). vertuet oicdsr litt«! von 2» 40 u. Rauptstr Mt virlcsiulen i kür ktustliioro. «rtiältliok >d schädlich für haben in Rk. in der vkv. * Vom Reichstag. Gleich die erste Sitzung im neuen Hause führte zu recht erregten und lärmvollen Scenen. Präsident von Levetzow eröffnete die Sitzung im neuen Reichstagsgebäude mit fol genden Worten: „(Zuoct kslix ksustumqus 8it! Ich eröffne die Sitzung im neuen Hause. Ein großartiger Bau, der seinesgleichen sucht! Weite, prächtige Säle, nicht die gewohnte einfache Heimstätte, die wir wegen ihrer wohnlichen, praktischen Einrichtung noch oft vermissen werden. (Heiterkeit.) Schon der Anblick so vieler Herrlichkeiten, die deutsche Kunst, deutsches Gewerbe, deutsches Handwerk hier vereinigt haben, muß ein deuisches Herz erheben und erfreuen und mit Dank barkeit erfüllen für den genialen Baumeister (lebhafter Bei fall), der das Werk ersonnen und errichtet hat. Ihm und seinen Gehilfen sei unser Dank gebracht. (Lebhafter Beifall.) Dem Baterlande zu Nutz und Frommen ist ein Bau errichtet, auf daß hier ein dauerhafter Webstuhl stehe, bestimmt, wesent lich mitzuwirken an dem ferneren Geschick des Reiches. Nicht nur für die Gegenwart soll dieses Haus dienen; es erinnert auch an eine große Zeit, an diejenigen, die für die Ausrich tung des Reiches gekämpft und geblutet haben. Sie haben dre Grundlagen und Mittel in schweren Tagen gewonnen. Weil dieses Haus ein Denkmal jener Helden ist, eine nationale Friedenssäule, hat es einen hohen vaterländischen Werth. (Lebhafter Beifall.) Diesen vaterländischen Werth zu erhalten, zu pflegen und zu erhöhen, wird die Aufgabe dieses Reichs- lageS sein. Wir können diese Aufgabe nur lösen, wenn wir uns ganz und gar in den Dienst des Vaterlandes stellen, wenn wir nur dienen wollen dem Kaiser, dem Reiche, dem Volke. Ihr Wohl ist die suprsms Isx des Reichstages. Dem Kaiser gilt der Ruf, unter dem wir das neue Heim in Besitz nehmen: Se. Maj. der Kaiser lebe hoch!" (Die Mitglieder erheben sich von den Plätzen und stimmen begeistert in den Ruf ein. Die Socialdemokraten bleiben fitzen. Stür mische Entrüstung; wiederholte Pfui-Rufe; minutenlanger Lärm, aus denen dre Rufe: „raus!", „unerhört!' und Gegen rufe der Socialdemokraten heraustönen. Die Erregung dauert fort während der nun folgenden Verlesung der geschäftlichen Mittheilungen.) Sodann fand die Wahl des Präsidiums statt. Auf Antrag des Grafen Hompesch ward Abg. v. Levetzow durch Zuruf zum Präsidenten gewählt, v. Levetzow erklärte: „Das Haus hätte vielleicht gut gethan, dem neuen Haus» einen geschickteren Präsidenten zu wählen. Jede Zeit hat ihren Mann; jeder Mann hat seine Zeit, und gefährlich ist es für den Mann und auch für die Zeit, den rechten Augenblick des Wechsels zu versäumen. Aber dieser neue Beweis des alten Vertrauens lockt mich ; ich nehme dankbar die Wahl an, bitte um allseitige Unterstützung und verspreche guten Willen, Unparteilichkeit, sowie Sorge für die Würde unr die Auf gaben de- Hauses. Wenn dieses Haus immer der Geist reiner Vaterlandsliebe durchweht, hoffe ich mit Gottes Hilfe, die Pflichten meine- Amte- zu erfüllen." Auf Antrag des Abg. Freiherr» v. Manteuffel wurden die bisherigen Vicepräsidenten Abgg. Freiherr v. Buol (Centr.) und Dr. Bürklin (nat.-Ub.) durch Zuruf wtedergewählt. Beide nahmen dankbar die Wahl an. Die Wahl der Schriftführer! sollte durch Zettelabgabe erfolgen. Abg. Singer schlug den Abg. Fischer (Soc.) als Schriftführer vor. Präsident v. Levetzow erklärte: „Obgleich das Hau» noch nicht vollständig konstituirt ist, sehe ich mich Loch als gewählter Präsident zu meinem Leidwesen veranlaßt, auf einen Vorgang zurückzukommen, der sich zu Anfang der Sitzung hier ereignet hat. Als da» Hoch auf Se. Majestät ausgebracht wurde, sind einige Mitglieder auf der äußersten Linken de- Hause- auf ihren Sitzen geblieben. DaS entspricht nicht der Sitte deutscher Männer (lebhafter Beifall); e» ent spricht nicht der Würde dieses Hauses und beleidigt die Gefühle der Mitglieder dieses Hauses. (Lebhafter Beifall.) Ich be- daure, daß ich kein Mittel habe, um ein derartiges Verehren gebührend zu rügen. (Lebhafter Beifall.) Abg. Singer er wähnt zur Geschäftsordnung im Namen seiner Fra'rion: „Die Socialdemokraten werden sich nee dazu zw'ngen lassen, ein Hoch auszubringen auf Jemand, der gesagt hat — (Zwischen rufe rechts) — der gesagt hat — (Großer Lärm; Rufe: „raus!") Präsident v. Levetzow unterbricht den Abg. Singer. Er könne nicht dulden, daß die Person des Kaisers in die Debatte gezogen werde. (Lebhafter Beifall.) Abg. Singer erklärte im Namen seiner Fraktion, sie könnte nicht ein Hoch ausbringen gegenüber dem Umstande, daß in Aussicht gestellt worden sei, daß die Soldaten auf ihre Brüder sch eßen müßten. (Redner wurde unterbrochen durch großen Lärm, Pfui-Rufe und Rufe „raus!") DaS Haus trat sodann in die Verhandlung des zweiten Punktes der Tagesordnung ein: Erledigung der schleunigen Anträge auf Einstellung des Strafverfahrens gegen die Abgg. Schippel, Herbert und Hirsche! für die Dauer der Session. Zunächst ward der Antrag Auer und Genoffen auf Einstellung des Strafverfahren« gegen Schippel ohne Debatte ange nommen. Einen weiteren Antrag Auer und Genossen auf Einstellung de- Strafverfahrens gegen Herbert (Socialdemo krat) beantragte Abg. Frhr. v. Manteuffel (kons.) an die GeschäftsordnungSkommijsion zu verweisen. Abg. Singer sprach seine Verwunderung über diesen Antrag aus, denn wenn der Antrag Auer der Geschäftsordnungskommission überwiesen würde und in derselben recht lange bis zur Ent- scheidnng liegen bliebe, wäre ein Gegner der Umsturzvorlage während der Berathung derselben aus dem Hause fernge- halten. Abg. Frhr. v. Manteuffel widersprach dem. Die Sache würde in der Kommission schnellstens zu erledigen sein. Eine Untersuchung der Angelegenheit, betreffend die von Herbert begangene MajestätSbeleid'.gung durch die Geschäfts- ordnungSkommission sei zu verlangen. „Durch die Haltung der Socialdemokraten und die Ausführungen de« Abg. Singer nach den Worten des Präsidenten mußten wir in unserem Anträge nur noch bestärkt werden. Die Socialdemokraten haben heute die Majestätsbeleidigung gerade zum System, zum Prinzip erhoben. (Stürmische Zurufe und Protestrufe.) Wir werden den Antrag stets wiederholen, sobald es sich um eine Majestätsbeleidigung handelt. Sie (zu den Socialde mokraten) greifen die Majestät an, uns ist die Majestät theuer." Abg. Gröber (Centr.) sieht keinen Grund, von der alten Praxis abzuweichen. Das Ccnlrum werde also für den Antrag Auer stimmen. Abg. Rickert (sreis. Dereinigg.) sprach sich gleichfalls dahin aus, e- liege kein Grund vor, die Ge schäftsordnungskommission mit einer Arbeit zu betrauen, deren Ende doch kein anderes als die Annahme des Antrages Auer sein würde. Abg. Dr. v. Marquardsen (nat.-lib.) erklärte namens der Nationalliberalen, an der bisherigen Praxis des Hauses festhalten zu wollen. Abg. Frhr. v. Stumm (Reich-p.) trat dem Anträge v. Manteuffel bei. Ein anderes Verhalten des Hause» würde im Lande nicht verstanden, nicht geglaubt werden. DaS Haus dürfe die Majestätsbeleidigung nicht so leicht nehmen. Sein Entschluß sei ihm durch das heurige Verhalten der Socialdemokraten erleichtert. Abg. Richter (sreis. BolkSp.) warnte vor den Konsequenzen, zu denen ein Abzweigen von der bisherigen Praxis führen müsse. Damit schloß die Debatte. Nach einem Schlußwort de» Abg. Singer ward unter Ablehnung des Antrages v. Manteuffel der An trag Auer angenommen. Auch ein anderer Antrag Auer auf Einstellung eines zweiten gegen den Abg. Herbert schwebenden Strafverfahrens wegen Beleidigung durch die Presse, sowie der Antrag Köhler auf Einstellung des Strafverfahren« gegen den Abg. Hirschel (Antis.) wegen Beleidigung eine« Ober- amtSrichter« wurden ohne Debatte angenommen. — Nächste Sitzung: Dienstag 12 Uhr (Antrag Zimmermann auf Ein- stellung dr- Strafverfahren» gegen den Abg. Werner (Antis.); erste Lesung des Etat-; Interpellation der Abgg. Dr. Paascke und Dr. Frie:b rg (nat.-lib.) betreffend die Zuckersteuer- verhälmisse). Taacsgcschichte. Deutsches Reich. Der Seniorenkonvcnt des Reichs tags hat sich gleich am Mittwoch Abend mit der Geschäfts lage des Hauses beschäftigt. Die erste Berathung des'EtatS ist auf Dienstag (11. d.) festgesetzt worden, nachdem die Fraktionen am Monrag, an welchem Tage die Sitzung auS- fallen soll, zur Sache Stellung genommen haben werden. Im Verlause der nächsten Wocbe soll auch die Berathung der sog. Umsturzvorlage auf die Tagesordnung gesetzt werden. 28 Initiativanträge seitens dcr einzelnen Parteien waren bereits am Mittwoch Mittag im Bureau des Reichstags eingegangen. Wie aus kiel gemeldet wird, hat daS gesammte Ma- növcrgeschwader mit Ausnahme des Panzerschiffes „Weißen burg" seine UebungSreise in die skandinavischen Gewässer an getreten. Mit dem Bau des neuen Torpedohafens am Nord- Ostsee-Kanal wird demnächst begonnen werden. Das Projekt für den Bau des Torpedoboothafens war bereits im vorigen Sommer in großen Umrissen fertig gestellt und ist seitdem weiter ausgearbeitet. In Mecklenburg hat die Regierung dem Landtage eine Vorlage gemacht betr. die Vermehrung mittlerer und kleinerer ländlicher Besitzstellen. Die deutsch-konservative Fraktion hat an den Fürsten Bismarck nachstehendes Telegramm gerichtet: „Aus der ersten Sitzung im neuen Hause sendet die deutsch-konservative Frak tion Ew. Durchlaucht den Ausdruck ihrer dankbaren und un wandelbaren Verehrung. I. A.: Manteuffel." Die Abgg. Dr. Paasche und Dr. Friedberg haben iur Reichstag folgende Interpellation eingebracht: „Welche Maß regeln in Bezug auf eine Abänderung de» geltenden Zucker steuergesetzes denken die verbündeten Regierungen zu ergreifen, um die Schädigungen, welche der deutschen Landwirthschaft und d:r deutschen Zuckerindustrie durch die ausländischen Be steuerungsformen des Zuckers erwachsen, zu beseitigen?" Dem Reichstag ist folgender Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Ver waltung des Reichsheeres, der Marine und der Reichseisen bahnen, zugegangen: 8 I. Der Reichskanzler wird ermächtigt, die außerordentlichen Geldmittel, welche in dem Reichshaushaltsetat für das Etatsjahr 1895/96 zur Bestreitung einmaliger Ausgaben der Benvaltungen deS Reichsheeres, der Marine und der Reichseisenbahnen mit 43997692 M. vorgesehen sind, bis zur Höhe dieses Betrages im Wege des Kredits flüssig zu machen und zu diesem Zweck in dem Nominalbe träge wie er zur Beschaffung jener Summen erforderlich sein wird, eine verzinsliche, nach t>Fn Bestimmungen des Gesetzes vom 19. Junt 1868 (Bundes-Gesetzblatt S. 339) zu verwaltende Anleihe aufzuneh- men und Schatzanwetsungen auszugeben. 8 2. Die Bestimmungen in den 88 2 bis 5 des Gesetzes vom 27. Januar 1875, betreffend die Ausnahme einer Anleihe für Zwecke der Marine- und Telegraphenvcrwaltung (Reichsgesetzblatt S. 18), finden aus die nach dem gegenwärtigen Gesetz auszunehmcnde Anleihe und auszugebcnden Schatzanwetsungen mit der Maßgabe Anwendung, daß Zinsscheine auch kür einen längeren Zeitraum al» vier Jahre ausgegeben werden dürfen. Ueber die persönliche Begegnung de» Kaiser- mit dem Baumeister Wallot erfährt die „Boss. Ztg." Folgendes: Der Kaiser b. grüßte bei der Anfahrt am westlichen Portale den Architekten des Hauses, welcher schon früher zum Geheimen Baurath ernannt worden war, mit den Worten: „Guten Morgen, Wallot." Nach der Schlußstrinlegung ging der Kaiser mit seinem nächsten Gefolge unmittelbar von dem I Thronbaldachine in den südlichen Flügel der Wandelhalle, ! wartete aber noch einen kurzen Augenblick, um den Baumkister
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